Das aktuelle Jahrzehnt in der Musik - Was ist passiert?

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Gast397216
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Mich beschäftigt irgendwie die Frage, was es in diesem Jahrzehnt musikalisch so alles gab. Ich meine man redet irgendwie seit 60 Jahren von den Jahrzehnten in der Musik, ihr wisst schon was ich meine. Die 50er als Geburt des Rock'n'Roll, dann Psychedelic etc. in den 60ern, Progrock und frühe Elektronische Musik der 70er, Synthpop etc. in den 80ern, Grunge und Techno in den 90ern.......

nun ists schon 2009. Was ist also im Millenium-Jahrzehnt so passiert, was hat sich verändert, gab es irgendwelche Errungenschaften? Was revolutionäres? etc.

Ich würd gerne eure Meinungen und Eindrücke zu dem Thema wissen.



ich persönlich bin mir nich sicher. auf der einen seite gab es imho mit z.B. Venetian Snareso oder The Mars Volta natürlich ein paar großartige Künstler, aber irgendwie war es doch auch ein schlappes Jahrzehnt.
Denn woran ich mich (leider) sehr gut erinnere ist dieser sinnfreie "Indie-Boom", dass praktisch so ganz viele "neue" bands berühmt wurden (die hälfte von denen fängt mit "The" an und hört mit "s" auf), die prinzipiell nur bereits dagewesenes wiederverwerteten und sich so diese ganze (ich nenne sie) Studenten-Rock szene bildete. Ich persönlich kann die nich ausstehen...wobei natürlich Ausnahmen die Regel bestätigen.
HipHop war auch viel im Gespräch in den letzten Jahren, aber irgendwie gabs das auch schon vor 20 jahren und...ppfff..

wo seht ihr die zukunft der musik?

ich meine popmusik hat sich nich sonderlich seit den 50ern verändert, so rein vom prinzip her. nur von der technischen umsetzung.

aber sonst gabs doch irgendwie in jedem jahrzehnt was "besonderes". Was ist der Charme am Millenium-Jahrzehnt?
 
Eigenschaft
 
Also auf der ersten Blick würd ich sagen....nix! Fast nur Mist (Schnie Schna Schnappi..rotes Pferd....)
Das allzugern zitierte Niveau geht mal stark den Bach runter. Den ganzen Indie Mist kann ich auch nicht ausstehen. Eine Band die ich kenne hat doppelt so viele Gigs wie wir im Jahr, sind drei Jahre jünger und ich geb den Gitarristen Gitarrenunterricht! ("was? Es gibt mehr als vier Akkorde?")
Könnte einen ja fast depressiv machen...

Das was dieses Jahrzent definitiv geboomt hat war Gangsta-Rap.

>Greetz
 
Toll war auch, dass Billy Corgan zumindest versucht hat, die Smashing Pumpkins zum erfolg der 90er Jahre zurück zu führen. Naja, über die Qualität des Ergebnisses, darf gestritten werden.
 
Stimmt schon, mir fällt auch nix wirklich neues ein, was in den letzten 10 Jahren erschienen ist, so dass es die Musiklandschaft revolutioniert hätte. Naja, die Allgegenwärtigkeit von polyphonen Klingeltönen vielleicht. :D

Deutschrock ala Wir sind Helden und Sportfreunde Stiller und natürlich Casting-Band-Eintagsfliegen en masse.....das fällt mir noch ein. Aber so spektakulär neu sind die nicht und gut schon gar nicht.

Vielleicht liegt es (wie schon oben angedeutet) an der Allgegenwärtigkeit musikalischer Berieselung (früher hat man sich über Leute aufgeregt, die Walkman im Bus hörten, heute beschallen Jugendliche mit ihren iPods und Handys ganze öffentliche Plätze), vielleicht auch daran, dass CDs heutzutage so abgemischt werden, dass es einfach nur noch ein Soundbrei ist, undifferenzierbar, sinnlos Spuren übereinander türmend. Ich weiß es nicht....vielleicht liegts auch nur daran, dass ich alt werde. Jedenfalls hat mich seit den frühen 90ern kaum noch etwas wirklich musikalisch begeistert.:nix:
 
Ich würde denken, das es Gangster Rap und Casting Shows wohl waren, die das Jahrzehnt für viele prägten. Ob man sowas gut oder schlecht findet, muss ja jeder selbst entscheiden. Zudem waren mp3's und Raubkopien ein wichtiges Thema in der Musik.

Der Charme an diesem Jahrzehnt? Das es trotz allem noch viel gute Musik ist, auch wenn diese im großen und ganzen abseits des populären suchen muss...
Qualität und Mist gab es ja in jedem Jahrzehnt und man muss sich immer die interessanten Sachen heraussuchen.
 
hallo? habt ihr nicht gemerkt dass das jahrzehnt gespickt war von aufkeimenden emo/metal/math/grind/irgendwas-core bands? dieser ganze hype um den emo-style? ich würde sagen dass genau das voll durchgeschlagen hat. der gangster-rap natürlich auch, wobei ich dessen höhepunkt eher in den 90ern ansiedeln würde. in den 00ern ist er halt nach deutschland übergeschwappt...
 
Gangster-Rap war wirklich ganz groß, aber der Emo-Hype hat ja mehr was mit Mode als mit Musik zutun. Und auch wenn die große Zeit des Hardcore 2000 schon gewesen war, ist das ganze Zeug mit dem -core-Anhängsel vielleicht schon erwähnenswert.
 
Wieviele Threads braucht es denn noch in denen auf der Basis des Geschmacks bestimmte Musikstile schlechtgeredet werden?
Es wurden eigentlich viele Neuerungen angesprochen, aber da die nicht gemocht werden, sind sie nichts wert, was zu dem Schluss führt das nichts passiert ist?

Natürlich wird hier auch teilweise richtiges angesprochen, nämlich, dass es neue Distributionswege für Musik es zum einen leichter machen ältere wie neue Musik zu finden es aber auch dem Einzelnen nicht ganz so leicht machen daraus die zu filtern, die seinem Geschmack entsprechen.
Dann wurde der Indieboom angesprochen.
Ebenso diese ganzen Emo und [hier was einsetzen]-core Sachen.
Es gab in der Tat Gangsta- und Pseudogangstarap.
Und die "Neue-NDW" hier bei uns in Deutschland.

Das sind für mich schon einige Bewegungen, die man nicht wegreden sollte, weil sie einem geschmacklich nicht passen, oder weil sie zu wenige Akkorde verwenden.
Dann sollten wir nämlich große Teile der 30er, 40er, 50er, 60er, 70er, 80er und 90er auch streichen.
 
Der Dance-Pop der 90er Jahre, der wie aus dem Magix Music Maker klang, ist endlich out.

Sängerinnen unterschiedlicher Couleur schossen wie Pilze aus dem Boden. Im Unterschied zu den 90ern versuchten nur relativ wenige, wie Whitney Houston oder Mariah Carey zu klingen. Vor allem haben bemerkenswert viele davon echte Instrumente als Begleitung.

Balladen sind nur noch Contemporary R&B. Die Popballade ist auch ausgestorben, zumindest außerhalb von Disney-Soundtracks, dem letzten Betätigungsfeld von Elton John und Phil Collins.

Deutsch-Pop. Julimond. 'Nuff said. Ob das nun erträglicher ist als der deutsche Schlager, der ab den späten 90ern allüberall die Partys zurückeroberte und in Hamburg sogar ein eigenes Straßenfest bekam...

Rockmusik ist weitestgehend durch Nu Metal ersetzt worden. Auch College Rock stirbt aus. Punk kommt jetzt aus Skandinavien und ist nicht mehr politisch.

Axl Rose kriegt das Album, an dem er seit einer Ewigkeit feilt, immer noch nicht fertig. Brian Wilson schon. Nach vier Jahrzehnten kommt Smile auf den Markt.

Deutsch-Rap ist mal gründlich den Bach runtergegangen. Der spaßige oder satirische Rap der 90er wurde ersetzt durch Gangsta-Rap, in dem Pseudo-Ghetto-Gangstaz (die sich innerhalb von nur einer Nacht in South Central L.A. oder in der Bronx einnässen würden) nichts anderes tun als sich gegenseitig zu dissen, anzukündigen, mit den Müttern aller anderen zu verkehren, oder zu verkünden, dies bereits getan zu haben. Ist es ein Wunder, daß praktisch alle Deutsch-Rapsongs, die heutzutage auf Partys laufen, aus den 90ern stammen?

Neuer Trend im Musikkonsum: Das Handy ohne Ohrhörer ist das, was in den 80ern der Ghettoblaster war. Aber nun endlich frei von Klangqualität.

Klingeltöne kommen in die Musikcharts. :screwy:

Ganz allmählich bemerkt man – jetzt, wo man endlich die Mittel für technisch 100% perfekte Produktionen hat –, daß es nicht immer gut ist, alles absolut glattzubügeln und bis zum Getno zu perfektionieren, und daß Gesang, der mittels Melodyne absolut in time und in tune gezerrt wurde, nicht mehr menschlich klingt und nicht in jeder Musikrichtung anwendbar ist.

Boygroups kehren zurück. Also, bestimmte Boygroups. Scheint, als wenn Robbie Williams das einzige Ex-Take-That-Mitglied mit geregeltem Einkommen wäre. Nebenbei werden laufend neue Boygroups und andere Künstler gecastet. Jetzt nimmt man aber ein Fernsehpublikum und ein paar B-Stars als Jury, ist billiger, als dafür echte Profis zu nehmen, und bringt Werbeeinnahmen.

A propos Boygroups: Tokio Hotel nerven, aber zumindest wurden ihnen ihre Instrumente nicht weggenommen, und man hat ihnen nicht beigebracht, zu rhythmischer Sportgymnastik zu playbacken. Sie sind immer noch eine Band. Das wäre vor ein paar Jahren undenkbar gewesen.

Etliche Bands kehren zurück, auch solche, die seit Jahrzehnten nicht mehr zusammen waren. Bei der Gelegenheit lösen sich Toto auf. Und australische Super-Tributebands spielen die Tourneen, die man sich immer von den Originalen gewünscht hätte oder bei diesen verpaßt hat.

Der Vater des Heavy Metal kehrt zurück. Leider ist Ozzy Osbourne inzwischen Balladensänger und mit seiner Mischpoke MTV-Clown und nicht mehr Frontmann von Black Sabbath.

Michael Jackson kehrt nicht zurück – trotz ca. 16.000 Versuchen.

Dieter Bohlen kehrt auch zurück, das hätte es aber wirklich nicht gebraucht.

MTV macht kein Musikfernsehen mehr. Oh Wunder. Macht nix, gibt ja jetzt YouTube.

Es hätte beinahe ein Swing-Revival gegeben. Gab es aber nicht, weil sich nur wenige getraut haben – und wohl auch, weil es nicht genug Swing-Orchester gibt und gigabyteschwerer Sample-Libraries nicht dasselbe sind. Hut ab vor Roger Cicero.

Akustischer Deutsch-Chanson ist chartstauglich. Es geht auch ohne geloopte Soundschnipsel, Aufschnappen von jedem Soundtrend und totale Überproduktion. Hut ab vor Annett Louisan.

Sängerinnen dürfen wieder selbst ein Instrument spielen. Eins, das keinen Strom braucht. Und müssen sich nicht Indie oder Alternative nennen. Hut ab vor Alicia Keys.

Es scheint manchmal, als gäbe es nur noch Metal und HipHop. Im Grunde war das vergangene Jahrzehnt aber ziemlich bunt, wenn man bedenkt, was heute alles ins Radio durfte, zumindest verglichen mit den streckenweise nervigen 90ern, in denen nur Metal und Grunge nicht aus wenigen Megabytes an Loops zusammengeschnipselt waren.

Zu guter Letzt hat jeder Hans und Franz nun die Möglichkeit, ein professionelles, hochwertiges Aufnahmestudio aufzubauen, ohne dafür den Gegenwert eines Einfamilienhauses in bester Lage in Hamburg hinblättern zu müssen. Digitalaufnahmen werden bis 24 Bit/192 kHz getrieben – um dann hauptsächlich als MP3s mit 16 Bit, 44,1 kHz und auf 128 kb/s komprimiert konsumiert zu werden, weil MP3s von P2P-Netzwerken und Torrent-Servern billiger sind als von den Majors überteuert verkaufte CDs. Schöne neue Audiowelt.


Martman
 
Um den ganzen eher negativ geprägten Beiträgen mal etwas entgegenzusetzen:
Das 2000er-Jahrzehnt war das Jahrzehnt, in dem die stilistische Vielfalt explodiert ist und Genregrenzen massiv abgebaut wurden. Aufgrund der einfachen Möglichkeiten, Musik zu produzieren und zu verteilen, hat es so viele verschiedene gute Bands (und natürlich auch so viele Müllbands) hervorgebracht, wie kein anderes vor ihm. Gleichzeitig wurde es einfacher, sich potentiell interessante Musik digital vorsortieren zu lassen (pandora, last.fm, Internetradios).

Das führt natürlich zusammen mit dem Anstieg der digitalen Kopien und dem veralteten Denken der Musikindustrie dazu, dass es keine große einheitliche Strömung gibt, die das 2000er-Jahrzehnt repräsentiert.
 
Da muss ich jetzt auch mal: Martman, ich sag´s mit Kermit -Applaus, Applaus!:great:
 
Eine Entwicklung ist mir aufgefallen:
Gruppen/Künstler mit hohem musikalischen Niveau bleiben eher unbekannt.
Ich kenne immer mehr Bands/Künstler die wirklich qualitativ hochwertige Musik machen, aber nur eine kleine (dafür feine) Fangemeinde haben. Ist also schwieriger geworden mit seinem eigenem Stil und Musik auf hohem Niveau bekannt zu werden. Wenn man erfolg haben will brauch man nich so ein hohes musikalisches Niveau sondern muss eher spielen was die Leute hören wollen.
Dazu fällt mir ein Beispiel ein das ich bei DSDS neulich gesehen habe:
So ziemlich die beliebtesten Lieder für die Castings sind die der Sängerin Rihanna. Und wenn man die Töne ganz gut trifft kommt man auch weiter, da brauch man kein bisschen wiedererkennungswert in der Stimme. Dann kommt da einer mit der Gitarre der nicht grade so aussieht wie der nächste Superstar und meint er spielt Umbrella von Rihanna. Er hat das Lied ganz neu interpretiert und perfekt auf die Gitarre angepasst, und: er konnte auch noch richtig gut singen! Was Dieter Bohlen dann machte haute mich echt vom Hocker:
Er schickte den Kandidaten nach dem Motto sowas wie dich suchen wir hier nicht nach hause. :screwy:
Naja, soviel erstmal von mir ...
 
Das hat er ja mit "Mr. Love" ja auch gemacht. Nur hat der ihn daraufhin Wasser ins Gesicht gespritzt.
 
Ich denke bei diesem Jahzrehnt eher an folgende Dinge:

Led Zeppelin Konzert
neues AC/DC Album

Das sind für mich nur zwei Anzeichen, dass es immer noch saugute Musik gibt :D und dass der pure Rock immer noch lebt :rock:

mfg KG
 
Ich finde heutzutage wird viel zu sehr darauf geachtet, wie gut sich die Musik bei der Zielgruppe (Handybesitzer mit viel Geld und Spar-Abo) verkauft und wie viel Geld damit gemacht werden kann. Es ist also reines Geschäft und hat teilweise gar nichts mehr mit guter, qualitativer Musik am Hut.

Klar, damit meine ich nicht alles was in den letzten paar Jahren erschienen ist... aber so ziemlich viel Mist ist schon dabei.
 
Ich denke bei diesem Jahzrehnt eher an folgende Dinge:

Led Zeppelin Konzert
neues AC/DC Album

Das sind für mich nur zwei Anzeichen, dass es immer noch saugute Musik gibt :D und dass der pure Rock immer noch lebt :rock:

mfg KG
nich dein ernst, oderr? ich mein ...das sind mMn nur die letzten zuckungen von heroes aus den 70s und 80s und nix großartiges....(die bands sind natürlich super, aber passen eher nich in dieses jahrzehnt)
 
Ich weiß gar nicht warum alle hier so negativ sind.

Dieses Jahrzehnt ist wohl das erste das sich keine einheitliche Strömung hat diktieren lassen, sondern voll und ganz im Zeichen Vielschichtigkeit und der hochqualitativen Nischenmusik steht.

Wenn man dieses Musikjahrzehnt charakterisieren müsste, dann würde an erster Stelle die digitale Revolution stehen, die ultimative Verfügbarkeit und Verbreitung von Musik und eine immer weiterschreitende Emanzipation der Künstler von der Industrie.



Wenn ich wählen müsste aus all den Jahrzehnten, dann würde ich immer das hier und jetzt wählen.
 
moin,

was auf alle fälle meine meinung nach ne zeitlang zumindest bei uns geboomt hat und eigentlich nacht dem alternative und indie gedudels immer noch boomt sind die verschiedentsten core arten... EMOcore:-! grindcore :), hardcore, metalcore usw. was mich aber iwie leicht ärgert... ich hab die musik schon gehört da waren die emo bratzen noch punk verschnitte... jetzt nicht gegen den style... nur so en paar möchtegern gruftis!! (will keinem zu nahe treten^^) naja iwie wurde meine meinung nach diese musik von leuten gehört die das nur machen weil andre es auch machen... verdammtes mainstreaming... naja ! ich bleib meinm musikgeschmack treu... mich interesiert eigentlich nicht was im radio tv usw den ganzen tag hoch und runter läuft...! ich achte einfach auf zu viel sachen bei musik... nicht nur ob ein lied mir direkt ins ohr geht... aber ich glaub ich brauch hier nicht weiter zu reden wir sind auf nem musiker board ich denke ihr wisst von was ich rede!!?? oda??^^
 
Schranz
HipHop
House
Weichspühlrock (irgendwo dazwischen)
So in etwa war der Ablauf die letzte Jahre seit 2000 in den Läden ich denen ich zu meiner Sturm und Drangzeit so abhing. Fatal ist auch, dass mittlerweile in den ganzen Läden mehr Schampus als Bier gezwitschert wird und jeder einen auf Model macht. Ich sollte mal wieder in einschlägige läden gehn die da Rockstüble etc heissen.
Da bleibt man von dem ganzen moderen Müll verschohnt.
 

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