Hallo!
Prinzipiell kann man mit solchen Billigkäufen schon Glück haben. Ich habe 2 billige
Harley Benton-Modelle in meiner Sammlung und muß sagen: beide sind sensationell gute Gitarren, und das sogar, wenn man das Preis/Leistungs-Verhältnis außer Acht läßt. (Das war vor ein paar Jahren noch ganz anders: da hätte ich jedem sofort vom KAuf einer HArley BEnton abgeraten. Da bekam ich nur fürchterliche Bretter zu sehen..). Ich denke, die Qualität der billigen China-Gitarren ist in den letzten Jahren schon sehr gestiegen und man hat momentan wirklich die Gelegenheit, für wenig Geld mehr als brauchbares Equipment zu erwerben, was sich auch wieder ändern wird.
Aber hier gibt`s auch ein großes ABER:
Bei allen Billiggitarren, die ich bis jetzt gekauft habe (und die, um es nochmal zu erwähnen, teilweise sehr gut sind, aber ich hab natürlich auch Lehrgeld gezahlt...) war es unvermeidlich, etwas "Feintunig" zu betreiben oder sogar Umbauarbeiten durchzuführen, um gute, bühnentaugliche Instrunmente zu erhalten.
Unvermeidlich ist meistens eine Einstellung des Halses, der Oktavreinheit usw., eine gute Griffbrettpflege, ein Nachstellen der Mechaniken...so eine Art Rundumservice gleich am Anfang eben. Bei manchen Gitarren muß man die Lötstellen nochmal nacharbeiten..bei manchen ist ein Wechsel der Pickups sinnvoll.
Ich würde Dir also nicht prinzipiell abraten: es ist wahrscheinlich, daß Du mit dieser Gitarre ein ordentliches Instrument erwirbst (meiner bisherigen
Thomann-Erfahrung nach...) und die Einstellarbeiten: nunja, das ist keine Hexerei. Im Internet gibt es viele gute Anleitungen (z.B. bei Rockinger) und eigentlich machts Spaß und man lernt dabei etwas.
Wenn Du also nicht zwei linke Hände hast, wenn Dich auch die technische Seite des Gitarrespielens interessiert und Du lernen möchtest, worauf es bei einer gut eingestellten Gitarre ankommt, dann mach es einfach. Wenn die Gitarre so gar nicht Deinen Vorstellungen entspricht, kannst Du sie ja ohne Risiko zurückgeben...