Ippenstein
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So, man soll sehen, daß sich inzwischen etwas getan hat und auch der Ippensteiner ein Fünkchen schlauer geworden ist.
Hier also nun Teil 1 der Überholung der Supita - Teil 2 gibt es, wenn ich von meiner Kur zurück bin:
Es war einmal vor langer langer Zeit, als sich ein kleines Lichtchen am Akkordeon ein Schnäppchen aus dem Internet gekauft hatte... Schnäppchen deshalb, weil es dann doch immer etwas zu tun gibt. Im Faden https://www.musiker-board.de/vb/akk...er-supita-kennt-die-jemand-6.html#post3848396 finden sich auch ein paar Bilder, wie ich schon die Baßmechanik repariert habe. Heute geht es der Supita aber richtig an den Kragen:
Mir blutete am Montag das Herz, als ich, nachdem ich sie ein letztes Mal gespielt hatte, daran ging, sie auseinanderzulegen und ihr die Stimmplatten auszubrechen. Am besten geht das, wenn man mit dem Schraubenzieher bis zum Kanzellenende geht und dann anhebt.
Bevor man aber soweit ist, sollte man sich ein System überlegen, die Stimmplatten zu ordnen und auch Bilder machen, um später zu wissen, bis wie weit ventiliert werden muß.
Hier also ein paar Photos. Man sieht auch deutlich den Schmutz und das alte Wachs, das man von den Stimmstöcken mit einem breiten Stemmeisen herunternimmt. Am Schluß müssen die Stimmstöcke sauber und fettfrei sein. Da ich kein Stemmeisen zur Hand hatte, mußte die unscharfe Klinge eines Teppichbodenmessers herhalten, die, wenn man sie gerade hält, das Wachs abschabt, aber das Holz in Ruhe läßt. Zumindest klappte es bei mir. Ist das alles gemacht, geht man mit dem Heißluftfön drüber und schmilzt das restliche Wachs weg. Alle Stellen, die nicht zum Wachskleben benötigt werden, werden danach mit Ballistol eingeschmiert. Diese Tips bekam ich von Thomas Hoffmann, mit dem ich zusammenarbeite. Da er nicht weit weg wohnt und ein Herz für Menschen hat, die ihr Akkordeon selbst reparieren wollen, war er nun für mich der Anlaufpunkt. Nebenbei verstehen wir uns auch sehr gut. Da man die Werkstatt sowie fast alle Werkzeuge mieten kann, ist das für mich auch ein gefundenes Fressen.
Der Arbeitsbericht sieht also folgt aus:
Stimmstöcke und Stimmplatten mache ich.
Die Baß- und Diskantmechanik wurde an einen Spezialisten übergeben. Im Baß bekommen die Mitnehmer Aufsätze, die sie leiser und reibungsfreier machen, ebenso werden die Mitnehmer justiert. Das sollte man auch nur mit Spezialwerkzeug machen, da sonst die Gefahr besteht, einen Mitnehmer abzubrechen. Und wenn man dann alles ausbauen muß, ist das nicht lustig...
Im Diskant wird ebenfalls die Register-Mechanik eingestellt sowie das Generalregister umfunktioniert. Die bisherige Schalteinheit ist leider höchst unwirksam, so daß wir das so umbauen, daß das Generalregister in Zukunft auf die Schieber greift. (So machen es auch manche Italiener).
Für die Diskanttastatur muß auch der Spezialist ran, da ohne Spezialwerkzeug und viel Einfühlungsvermögen die Stange nicht entfernt werden kann, um die Tasten zu reparieren. Aufgrund des ausgespielten Zustandes mancher Tasten ist da dringend Handlungsbedarf.
Zurück zu den Stimmplatten. Nachdem sie abventiliert waren, kamen sie über Nacht in ein Acetonbad. Aceton hat den Nachteil, daß es krebserzeugend ist und die Dämpfe ungesund... Daher hatte ich auch im Freien gearbeitet. Die Empfehlung lautet daher für Oranex, was ein umweltfreundliches und absolut unschädliches Produkt ist, das nebenbei auch als Putzmittel verwendet werden kann und alles riecht nach Orangen... aber es ist ja mein letztes Akkordeon, das ich selbst zerlege... auch wenn mir Thomas das nicht glauben mag.
Bisheriges Zeitergebnis: Stimmstöcke ausbauen, Stimmplatten raus und Ventile ab: 9 Stunden.
Reinigung im Bad und Säubern der Stimmstöcke: 7 Stunden.
Bei Fachmännern geht das freilich schneller, aber auch ich habe relativ zügig gearbeitet...
So, man soll sehen, daß sich inzwischen etwas getan hat und auch der Ippensteiner ein Fünkchen schlauer geworden ist.
Hier also nun Teil 1 der Überholung der Supita - Teil 2 gibt es, wenn ich von meiner Kur zurück bin:
Es war einmal vor langer langer Zeit, als sich ein kleines Lichtchen am Akkordeon ein Schnäppchen aus dem Internet gekauft hatte... Schnäppchen deshalb, weil es dann doch immer etwas zu tun gibt. Im Faden https://www.musiker-board.de/vb/akk...er-supita-kennt-die-jemand-6.html#post3848396 finden sich auch ein paar Bilder, wie ich schon die Baßmechanik repariert habe. Heute geht es der Supita aber richtig an den Kragen:
Mir blutete am Montag das Herz, als ich, nachdem ich sie ein letztes Mal gespielt hatte, daran ging, sie auseinanderzulegen und ihr die Stimmplatten auszubrechen. Am besten geht das, wenn man mit dem Schraubenzieher bis zum Kanzellenende geht und dann anhebt.
Bevor man aber soweit ist, sollte man sich ein System überlegen, die Stimmplatten zu ordnen und auch Bilder machen, um später zu wissen, bis wie weit ventiliert werden muß.
Hier also ein paar Photos. Man sieht auch deutlich den Schmutz und das alte Wachs, das man von den Stimmstöcken mit einem breiten Stemmeisen herunternimmt. Am Schluß müssen die Stimmstöcke sauber und fettfrei sein. Da ich kein Stemmeisen zur Hand hatte, mußte die unscharfe Klinge eines Teppichbodenmessers herhalten, die, wenn man sie gerade hält, das Wachs abschabt, aber das Holz in Ruhe läßt. Zumindest klappte es bei mir. Ist das alles gemacht, geht man mit dem Heißluftfön drüber und schmilzt das restliche Wachs weg. Alle Stellen, die nicht zum Wachskleben benötigt werden, werden danach mit Ballistol eingeschmiert. Diese Tips bekam ich von Thomas Hoffmann, mit dem ich zusammenarbeite. Da er nicht weit weg wohnt und ein Herz für Menschen hat, die ihr Akkordeon selbst reparieren wollen, war er nun für mich der Anlaufpunkt. Nebenbei verstehen wir uns auch sehr gut. Da man die Werkstatt sowie fast alle Werkzeuge mieten kann, ist das für mich auch ein gefundenes Fressen.
Der Arbeitsbericht sieht also folgt aus:
Stimmstöcke und Stimmplatten mache ich.
Die Baß- und Diskantmechanik wurde an einen Spezialisten übergeben. Im Baß bekommen die Mitnehmer Aufsätze, die sie leiser und reibungsfreier machen, ebenso werden die Mitnehmer justiert. Das sollte man auch nur mit Spezialwerkzeug machen, da sonst die Gefahr besteht, einen Mitnehmer abzubrechen. Und wenn man dann alles ausbauen muß, ist das nicht lustig...
Im Diskant wird ebenfalls die Register-Mechanik eingestellt sowie das Generalregister umfunktioniert. Die bisherige Schalteinheit ist leider höchst unwirksam, so daß wir das so umbauen, daß das Generalregister in Zukunft auf die Schieber greift. (So machen es auch manche Italiener).
Für die Diskanttastatur muß auch der Spezialist ran, da ohne Spezialwerkzeug und viel Einfühlungsvermögen die Stange nicht entfernt werden kann, um die Tasten zu reparieren. Aufgrund des ausgespielten Zustandes mancher Tasten ist da dringend Handlungsbedarf.
Zurück zu den Stimmplatten. Nachdem sie abventiliert waren, kamen sie über Nacht in ein Acetonbad. Aceton hat den Nachteil, daß es krebserzeugend ist und die Dämpfe ungesund... Daher hatte ich auch im Freien gearbeitet. Die Empfehlung lautet daher für Oranex, was ein umweltfreundliches und absolut unschädliches Produkt ist, das nebenbei auch als Putzmittel verwendet werden kann und alles riecht nach Orangen... aber es ist ja mein letztes Akkordeon, das ich selbst zerlege... auch wenn mir Thomas das nicht glauben mag.
Bisheriges Zeitergebnis: Stimmstöcke ausbauen, Stimmplatten raus und Ventile ab: 9 Stunden.
Reinigung im Bad und Säubern der Stimmstöcke: 7 Stunden.
Bei Fachmännern geht das freilich schneller, aber auch ich habe relativ zügig gearbeitet...
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