hoss
HCA Gibson, Fender, vintage
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Die Line 6 Geräte (und andere Modeller Computerinterfaces) werden oft falsch oder nur halb verstanden, deshalb habe ich mir vorgenommen,
einen kompakten, aber reich bebilderten Leitfaden zu schreiben, damit Neulinge auf dem Gebiet so schnell wie möglich das Optimum aus
ihrem Gerät herausholen können.
Es geht hier um die Modelle, die einen USB Anschluss haben und somit als Soundkarte auf dem Computer installiert werden und per Gearbox
und POD Farm gesteuert werden können. Dies sind z.B. der POD XT und X3. Mit den alten PODs (ohne X im Namen) und Pocket PODs geht es nicht!
1) der POD und seine Verbindung zum Computer
Der POD ist eine "standalone" Lösung (im Unterschied zu GuitarPort oder TonePort) und kann zum Gitarrespielen (mit Kopfhörer/Lautsprechern
oder auch live in eine Endstufe oder PA) ohne Computer verwendet werden.
Wenn man ihn per USB anschließt, wird er als Soundkarte im PC installiert und man kann damit auch MP3s hören und ihn als leistungsfähiges
Interface für Audiosoftware verwenden. Die eingebauten Soundkarten in PCs sind von minderer Qualität und haben nicht die Geschwindigkeit,
die eine "real time" Recordingapplikation benötigt.
Viele User verstehen dies falsch und versuchen krampfhaft, die Sounds aus dem POD an die Lautsprecher (oder den Kopfhörer) an der
PC Soundkarte umzuleiten.
Dieser Ansatz ist völlig unnötig: Die Lautsprecher gehören natürlich an den POD angesteckt!
Die Soundkarte im PC braucht man für diese Anwendung gar nicht (ich habe meine überhaupt im BIOS deaktiviert).
Hier die Anschlüsse eines POD X3 (die Screenshots weiter unten zeigen einen POD XT Pro, da ich nur einen solchen besitze)
Die Gitarre gehört an den 1/4" Eingang, die aktiven Monitorboxen gehören an "Linker" und "Rechter" Ausgang. Wenn ihr nur einfache
Stereolautsprecher habt, gehören diese an den Kopfhörerausgang, digitale Heimboxen an den S/PDIF.
Nochmals: Gearbox und POD Farm steuern den POD, machen aber nichts anderes als die Regler am Gerät selbst. Es ist am PC übersichtlicher
und man kann die Settings bequemer speichern. Auch ein Transfer der Settings zwischen POD und PC ist damit ganz einfach.
Der Line 6 Monkey versorgt Euch automatisch und kostenlos mit Updates, man sollte ihn gelegentlich aufrufen!
2) Plugins für Aufnahme und Reamping nutzen
Zusätzlich zu den normalen Programmen Gearbox und POD Farm gibt es davon auch Plugins, welche man zusätzlich käuflich erwerben muss
(NEIN, man kann die normalen Programme nicht mit Tricks in Plugins umwandeln). Die Installation erfolgt ebenfalls über den Monkey
(man erhält beim Kauf einen Installkey).
Die Plugin Architektur von Steinberg/Cubase heißt VST, jene von Apple/Logic heisst RTAS, dieser Teil des Tutorials wendet sich also
an User, die VST/RTAS Hostapplikationen benützen (wollen).
Die Genialität von Plugins als "zerstörungsfreie" Effekte in Musikprogrammen erschließt sich einem meist erst, wenn man es das erste
mal vorgeführt bekommt und dies versuche ich nun mit etwas Text und ein paar Screenshots.
Stellt Euch vor, ihr habt einen Song (in unserem Falle hier "Soulshine") und wollt einen Gitarrentake dazuspielen, aufnehmen, mit
Effekten versehen und mixen.
Dabei könnte ihr aber bei der Aufnahme noch nicht sicher sein, ob eure Einstellungen am POD dann im fertigen Mix auch wirklich perfekt
klingen, oder ob man nicht dort noch etwas Gain weg, etwas Flange dazu, Hall ganz raus...
Daher wichtiger erster Schritt: Im Treiber das gesendete Signal auf "clean" stellen. Keine Angst, ihr hört Euch beim Spielen sehr wohl
durch den POD ganz normal modelliert.
Hier sieht man nun die trockene Gitarrenspur ("R9 Soldano") unter dem originalen Song. Links seht ihr unter den Insert-Effekten die POD Farm aktiviert.
Wenn man auf das kleine "e" beim Insert Effekt klickt, geht der Editor für das Plugin auf, in unserem Fall meine "Warren Haynes" Einstellungen:
Hier kann man nun nach Herzenslust an den Reglern drehen, ohne etwas an der originalen Aufnahmespur zu verändern (denn diese ist ja clean).
Man kann dies sogar "live" tun, während der Song abgespielt wird. Man kann Effekte hinzufügen, Boxencabinets wechseln, etc.
Lunte gerochen?
Wie wäre es mit "dual Leadguitar" ohne alles nochmal einspielen zu müssen? Einfach den Track duplizieren, im Stereopanorama
auseinanderschieben und ein ganz anderes Setting drauflegen:
Ist das geil?
Der einzige Nachteil, der mir bei der Line 6 Plugin Lösung (z.B. im Unterschied zum neuen Digidesign Eleven Rack) auffällt: Die gesamte
Rechenarbeit der Plugins muss der PC machen, der POD fungiert nur als Kopierschutz (die Seriennummer des Plugins wird mit dem Monkey wie
auf einem USB Dongle im POD gespeichert).
Ich hoffe ich habe mit diesem Tutorial etwas Licht ins Dunkel der Line 6 POD X... Serie gebracht und ihr habt nun neue Anregungen für die
Nutzung dieser wirklich praktischen Teile erhalten.
einen kompakten, aber reich bebilderten Leitfaden zu schreiben, damit Neulinge auf dem Gebiet so schnell wie möglich das Optimum aus
ihrem Gerät herausholen können.
Es geht hier um die Modelle, die einen USB Anschluss haben und somit als Soundkarte auf dem Computer installiert werden und per Gearbox
und POD Farm gesteuert werden können. Dies sind z.B. der POD XT und X3. Mit den alten PODs (ohne X im Namen) und Pocket PODs geht es nicht!
1) der POD und seine Verbindung zum Computer
Der POD ist eine "standalone" Lösung (im Unterschied zu GuitarPort oder TonePort) und kann zum Gitarrespielen (mit Kopfhörer/Lautsprechern
oder auch live in eine Endstufe oder PA) ohne Computer verwendet werden.
Wenn man ihn per USB anschließt, wird er als Soundkarte im PC installiert und man kann damit auch MP3s hören und ihn als leistungsfähiges
Interface für Audiosoftware verwenden. Die eingebauten Soundkarten in PCs sind von minderer Qualität und haben nicht die Geschwindigkeit,
die eine "real time" Recordingapplikation benötigt.
Viele User verstehen dies falsch und versuchen krampfhaft, die Sounds aus dem POD an die Lautsprecher (oder den Kopfhörer) an der
PC Soundkarte umzuleiten.
Dieser Ansatz ist völlig unnötig: Die Lautsprecher gehören natürlich an den POD angesteckt!
Die Soundkarte im PC braucht man für diese Anwendung gar nicht (ich habe meine überhaupt im BIOS deaktiviert).
Hier die Anschlüsse eines POD X3 (die Screenshots weiter unten zeigen einen POD XT Pro, da ich nur einen solchen besitze)
Die Gitarre gehört an den 1/4" Eingang, die aktiven Monitorboxen gehören an "Linker" und "Rechter" Ausgang. Wenn ihr nur einfache
Stereolautsprecher habt, gehören diese an den Kopfhörerausgang, digitale Heimboxen an den S/PDIF.
Nochmals: Gearbox und POD Farm steuern den POD, machen aber nichts anderes als die Regler am Gerät selbst. Es ist am PC übersichtlicher
und man kann die Settings bequemer speichern. Auch ein Transfer der Settings zwischen POD und PC ist damit ganz einfach.
Der Line 6 Monkey versorgt Euch automatisch und kostenlos mit Updates, man sollte ihn gelegentlich aufrufen!
2) Plugins für Aufnahme und Reamping nutzen
Zusätzlich zu den normalen Programmen Gearbox und POD Farm gibt es davon auch Plugins, welche man zusätzlich käuflich erwerben muss
(NEIN, man kann die normalen Programme nicht mit Tricks in Plugins umwandeln). Die Installation erfolgt ebenfalls über den Monkey
(man erhält beim Kauf einen Installkey).
Die Plugin Architektur von Steinberg/Cubase heißt VST, jene von Apple/Logic heisst RTAS, dieser Teil des Tutorials wendet sich also
an User, die VST/RTAS Hostapplikationen benützen (wollen).
Die Genialität von Plugins als "zerstörungsfreie" Effekte in Musikprogrammen erschließt sich einem meist erst, wenn man es das erste
mal vorgeführt bekommt und dies versuche ich nun mit etwas Text und ein paar Screenshots.
Stellt Euch vor, ihr habt einen Song (in unserem Falle hier "Soulshine") und wollt einen Gitarrentake dazuspielen, aufnehmen, mit
Effekten versehen und mixen.
Dabei könnte ihr aber bei der Aufnahme noch nicht sicher sein, ob eure Einstellungen am POD dann im fertigen Mix auch wirklich perfekt
klingen, oder ob man nicht dort noch etwas Gain weg, etwas Flange dazu, Hall ganz raus...
Daher wichtiger erster Schritt: Im Treiber das gesendete Signal auf "clean" stellen. Keine Angst, ihr hört Euch beim Spielen sehr wohl
durch den POD ganz normal modelliert.
Hier sieht man nun die trockene Gitarrenspur ("R9 Soldano") unter dem originalen Song. Links seht ihr unter den Insert-Effekten die POD Farm aktiviert.
Wenn man auf das kleine "e" beim Insert Effekt klickt, geht der Editor für das Plugin auf, in unserem Fall meine "Warren Haynes" Einstellungen:
Hier kann man nun nach Herzenslust an den Reglern drehen, ohne etwas an der originalen Aufnahmespur zu verändern (denn diese ist ja clean).
Man kann dies sogar "live" tun, während der Song abgespielt wird. Man kann Effekte hinzufügen, Boxencabinets wechseln, etc.
Lunte gerochen?
Wie wäre es mit "dual Leadguitar" ohne alles nochmal einspielen zu müssen? Einfach den Track duplizieren, im Stereopanorama
auseinanderschieben und ein ganz anderes Setting drauflegen:
Ist das geil?
Der einzige Nachteil, der mir bei der Line 6 Plugin Lösung (z.B. im Unterschied zum neuen Digidesign Eleven Rack) auffällt: Die gesamte
Rechenarbeit der Plugins muss der PC machen, der POD fungiert nur als Kopierschutz (die Seriennummer des Plugins wird mit dem Monkey wie
auf einem USB Dongle im POD gespeichert).
Ich hoffe ich habe mit diesem Tutorial etwas Licht ins Dunkel der Line 6 POD X... Serie gebracht und ihr habt nun neue Anregungen für die
Nutzung dieser wirklich praktischen Teile erhalten.
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