[Effekt] Boss RC-30 Dual Track Looper

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Teil 1: Unboxing

Ich gehöre zu den Glücklichen, die einen Boss RC-30 Dual Track Looper zum Testen bekommen haben. Und heute ist er angekommen! :) Nur ein paar Stunden später kann ich natürlich noch kein Review abliefern, dafür habe ich ja auch einen Monat Zeit... aber meine ersten Eindrücke beim und nach dem Auspacken sollen hier schon mal festgehalten werden!

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Es hat die Hürde über den Zoll geschafft, ohne nennenswerte Verspätung! :great:

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Ups, die Schachtel liegt ja ganz nackt hier drin - zum Glück habe ich sie mit dem Messer nicht angeritzt!

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Sogar ein Netzgerät ist dabei! :) Die Batterien kriegen die Kinder.

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Et voilà! Es ist nicht so knallrot, wie ich es mir vorgestellt hatte, nicht wie das RC-2 - eher mattrosa-himbeerfarben-brushed-metallic, Framboise sozusagen. :D Leichter und flacher, als ich es mir vorgestellt hatte, es wirkt nicht so massiv und unzerstörbar wie die anderen Boss-Treter, die ich kenne - ich würde es jetzt nicht fallenlassen wollen, obwohl es wahrscheinlich genauso stabil ist. Viele Anschlüsse auf der Rückseite, nicht links und rechts. Riechen tut es neu, und nach Gummi.

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Und ab in den Keller und auf den Teppich damit! Alles einstecken, Steckerleiste einschalten, alle Lämpchen leuchten auf - es lebt!!! :great::):p

Jetzt wird erst einmal ein wenig damit herumgespielt, Fortsetzung folgt... :)
 
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Teil 2: Erste Eindrücke und Vergleich mit dem RC-2

Mein Review wird nicht so ganz aus einem Guss und systematisch aufgebaut sein, ich schreibe gerne einfach vorzu auf, was ich Neues herausgefunden habe. Drei Wochen steht das Pedal jetzt schon bei mir und ich möchte es nicht mehr missen! :) Leider habe ich aber erst in den letzten Tagen so richtig Zeit gefunden, die Gitarre in die Hand zu nehmen, bis zu den ersten Hörproben dauert es also noch ein bisschen. Weil ich früher ein RC-2 besessen habe, drängen sich mir natürlich immer wieder einmal Vergleiche mit dem einfacheren und älteren Vetter des RC-30 auf.

Mein Setup sieht übrigens folgendermassen aus: Ich spiele über den POD X3 (die "Bohne"), an den ich wahlweise entweder Kopfhörer oder (falls die Tageszeit es erlaubt) einen Laney Cub 10 angeschlossen habe. Der Laney ist ein einfacher Röhrenverstärker ohne weiteren Schnickschnack, vor allem hat er keinen Effektloop. Damit stehe ich mit dem RC-30 vor demselben Problem wie schon mit dem RC-2: Richtig einsetzen kann ich ihn nur, wenn ich über den Verstärker (und damit laut) spielen kann. Dann sieht die Reihenfolge folgendermassen aus:

Gitarre --> POD X3 --> RC-30 --> Verstärker

Wenn ich dagegen über Kopfhörer spiele, muss ich den RC-30 vor den POD setzen, weil er nicht zwischen POD und Kopfhörer geht und selbst keinen Kopfhörerausgang hat. Damit sind die Einstellmöglichkeiten am POD sehr limitiert, vor allem wenn ich mit einem Backingtrack oder einer Schlagzeugspur spiele, weil sonst bald nur noch Matsch herauskommt. Also eigentlich macht es überhaupt keine Freude, ihn in dieser Konfiguration einzusetzen, deshalb spiele ich jetzt einfach wieder vermehrt "aussenrum" und die Nachbarn wissen wieder, wer neben ihnen wohnt. :D

Dagegen besitzt der RC-30 ein sehr nettes Feature, mit dem er einen grossen Mangel des POD X3 ausgleicht: Die "Bohne" hat nämlich (im Gegensatz zur Bodenversion des X3) keinen LINE IN- oder AUX-Anschluss, an dem man einen MP3-Player zum Jammen anschliessen könnte. Das habe ich immer sehr bedauert und mir deswegen schon überlegt, sie wieder zu verkaufen, doch siehe da - along came the Looper, und der hat einen AUX-Anschluss! :cool: Dort kann ich jetzt meinen iPod anschliessen, und ohne irgendein weiteres Pedal zu drücken zu meiner CD-Sammlung jammen! Dafür ist der RC-30 zwar nicht gemacht, aber er kann das auch! :):great:

Ein weiteres Feature, das ich zwar im Moment nicht brauche, aber mir vielleicht trotzdem einmal nützlich sein wird: Der Mikrophonanschluss des RC-30 hat Phantomspeisung, im Gegensatz zu demjenigen des POD X3. Vielleicht erspart mir das einmal die Anschaffung eines separaten Phantomspeisungs-Adapters.

Ein paar Dinge, die mir im Vergleich zum RC-2 aufgefallen sind:

  • Die Bedienung ist einfacher - das liegt natürlich daran, dass der RC-2 stark minituriarisiert ist. Das daraus resultierende Gefummel mit den mehrfach belegten Bedienelementen war auch einer der Gründe, weshalb ich mich von ihm getrennt habe
  • Der RC-30 hat nur noch 10 Schlagzeugpatterns - das ist ein bedauerlicher Rückschritt, schade...:( Vor allem meine geliebten Shuffle- und Blues-Pattern fehlen. Dafür sind die vorhandenen einfacher auszuwählen.
  • Das Importieren von Backingtracks ist dank dem USB-Anschluss viel einfacher! Beim RC-2 musste man dazu den MP3-Player oder was auch immer an den AUX-Anschluss stecken und den Backingtrack in Echtzeit auf eine Spur aufnehmen. Beim RC-30 kann man ihn am Computer einfach rüberziehen - wie das genau geht, beschreibe ich dann später noch..
  • Fast schon unendlich viele Speicherplätze machen die Spurenbewirtschaftung auf dem RC-30 einfacher...
  • ...und weil er ja "zwei Pedale in einem" hat, kann ich mich auf Spur 2 austoben, ohne den Backingtrack auf Spur 1 zu verändern.
  • Wie taugt er als Aufnahmegerät? Das muss ich erst noch ausprobieren.

Oben habe ich zwar gesagt, dass die Bedienung einfacher ist - im Prinzip ja, aber...:D Ich habe im Kopf noch nicht von 1- auf 2-Pedal-Bedienung umstellen können. Meine Füsse glauben immer noch, dass das linke Pedal für die linke Spur zuständig ist und das rechte Pedal für die rechte Spur, doch das ist ja nicht so...:mad::rolleyes::ugly::D
 
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Teil 3: Verbindung mit dem Computer

Über USB lässt sich der RC-30 mit dem Computer verbinden. Ein USB-Kabel wird nicht mitgeliefert. Wenn jetzt einer wie ich die Gitarrenecke im Keller hat und den Computer im 1. Stock, heisst das: Pedal ausbauen, und mit Netzgerät, dem USB-Kabel vom POD und einem Patchkabel hoch zum Schreibtisch! Wozu das Patchkabel? Um den RC-30 einzuschalten...;): Dazu muss man nämlich einen Klinkenstecker in den linken Output stecken. Wenn man dann auch noch die richtige Reihenfolge beachtet (zumindest bei meinem Mac ist das so), nämlich zuerst den Klinkenstecker, dann erst das USB-Kabel - dann erscheint der RC-30 als externes Laufwerk auf dem Desktop.

Screen shot 2012-05-22 at 22.17.23.jpg

Wie wir aus Bierschinkens Review wissen, ist auf der Hauptplatine des RC-30 eine schlichte SD-Speicherkarte aufgeklebt - also einfacher wäre es doch gewesen, man könnte die einfach herausnehmen und am Computer einstecken... :rolleyes: Aber ich will mich nicht beklagen, verglichen mit dem kleinen Speicher und der noch umständlicheren Bewirtschaftung des RC-2 ist das ein Riesenfortschritt.

So weit, so gut, die SD-Karte fasst 2 GB, eingeteilt in 2 x 99 Ordner für die 2 x 99 Spuren, die man zur Verfügung hat. Ich habe mir zum Anfangen einmal sämtliche Tracks von der "Blues You Can Use"-Backingtrack-CD auf den Looper geladen. Damit das funktioniert, müssen allerdings zwei Bedingungen erfüllt sein:

  • Der Track muss im .wav-Format sein
  • Er darf nur mit Ziffern, __ und GROSSBUCHSTABEN bezeichnet sein

Also zum Beispiel "09_GETTING_FUNKY.wav". Nun habe ich meine ganze BYCU-Bibliothek jeweils auf Spur 1, und kann dann auf Spur 2 dazu meinen Take spielen und/oder aufnehmen.

Die andere Variante wäre, einfach einen MP3-Player oder eine sonstige Tonquelle an den AUX IN anzuschliessen und den Backingtrack in Echtzeit zu überspielen, so hat das auch beim RC-2 funktioniert - aber dann ist die Variante mit dem Computer doch noch eleganter.

In der umgekehrten Richtung geht es natürlich genau so: Auf dem RC-30 gespeicherte Loops oder Aufnahmen können aus dem entsprechenden Ordner auf den Computer hinüber gezogen werden. Wie sich der Looper als Aufnahmegerät nutzen lässt, probiere ich dann demnächst aus! :)
 
Teil 4: Der RC-30 als "Backingtrack-Maschine" und Übungsgerät

Bisher habe ich den Looper hauptsächlich als „Backingtrack-Maschine“ zum Üben benutzt, als mein Personal Trainer sozusagen. Auf Spur 1 läuft der BYCU-Backingtrack meines aktuellen Übungsstücks in Endlosschlaufe, und dazu spiele ich meine Solospur, ohne weiter irgend etwas zu drücken.

Wenn ich mich selbst dabei aufnehmen will, geht das folgendermassen:

  • Linkes Pedal 1x drücken --> Spur 1 mit dem Backingtrack läuft. Wie in anderen Reviews schon beschrieben, kann ich jetzt leider Spur 2 nicht direkt aktivieren, sondern muss die andere Spur einmal komplett durchlaufen lassen. Das ist etwas umständlich... schade, dass das nicht besser gelöst wurde.
  • Rechtes Pedal zwei Sekunden gedrückt halten --> Spur 2 wird aktiviert
  • Sobald Spur 1 einmal durch ist, drücke ich das linke Pedal 1x --> Aufnahme läuft auf Spur 2!
  • Wenn ich mit meinem Take nicht zufrieden bin oder einen Fehler gemacht habe, halte ich das linke Pedal zwei Sekunden gedrückt --> meine Aufnahme ist gelöscht, und ich kann wieder von vorne anfangen. Leider muss ich dann wieder warten, bis Spur 1 einmal durch ist....

Wenn ich fertig bin, kann ich mir nun meinen Take in Ruhe anhören, und das ist das, was den RC-30 für mich als Übungsgerät so wertvoll macht: Beim Abspielen kann ich nämlich Spur 1 mit dem Backingtrack leiser machen oder komplett ausblenden, so dass ich nur noch mich selbst höre - mit allen Fehlern und Unsauberkeiten, die ich gemacht habe! Eine sehr ernüchternde Erfahrung, sich selbst so zu hören.... :ugly::D
Beim RC-2 ging das nicht, weil ich dort nur eine Spur zur Verfügung hatte und meinen eigenen Take direkt auf den Backingtrack spielen musste.

  • Wenn mir mein Take gefällt, drücke ich 2x Write, und die Aufnahme ist gespeichert.

Zum Exportieren gibt es zwei Möglichkeiten:

  • RC-30 wie im letzten Post beschrieben mit dem Computer verbinden und den gespeicherten Track auf die Festplatte hinüberziehen. Dann muss ich ihn allerdings in GarageBand oder einer sonstigen Aufnahmesoftware noch mit dem Backingtrack verbinden.
  • Oder ich stecke das RC-30 um und schalte es vor den POD, und verbinde den POD per USB mit dem Computer, wie ich das sonst beim Aufnehmen auch mache. Ich schalte am POD die Ampsimulation und die Effekte aus, starte die Aufnahme in GarageBand und lasse auf dem RC-30 beide Spuren zusammen einmal durchlaufen.

Die zweite Variante habe ich hier benutzt. Es ist der "Lazy Day Blues" aus Blues You Can Use, keineswegs aufführungsreif eingespielt. ;) Zwischendurch habe ich den Backingtrack auch mal ein wenig ausgeblendet:

http://soundcloud.com/tengolosazules/rc-30-lazy-day-blues-demo

Beim Überspielen auf GarageBand ist mir aufgefallen, dass beide Spuren ziemlich leise sind - ich musste ziemlich weit aufdrehen, um überhaupt ein brauchbares Signal auf dem Computer zu bekommen. Dabei ist der von mir eingespielte Part (Spur 2) noch deutlich leiser als der Backingtrack (Spur 1). Ob sich so wirklich brauchbare Aufnahmen machen lassen, kann ich noch nicht beurteilen.
 
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