Gesangskrise first class

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Hallo Ihr Lieben,

weiß gar nicht wo ich so recht anfangen soll. Ich beginne einfach, der Rest sprudelt dann von alleine:)

Ich habe nach fast 2 Jahren meine Klassik-GL gewechselt. Ich konnte einfach immer noch nicht einen Song wirklich singen..meine Probleme haben sich nicht gelegt und zuletzt habe ich in der Stunde vor lauter Verzweifelung geheult, sodass mir klar war - das war es! ( Hier muss ich betonen, dass der Stützvorgang mit ständigem Pushen des Unterbauchs vorgenommen wurde und ich sehr brustlastig trainiert wurde. Brustlastig war aber auch mein Wunsch.

Meine neue GL ( studierte Opernsängerin) kehrt alles um. Ich habe den Bauch komplett draußen zu lassen ( Beispiel Buch vor dem Bauch und gegensingen) und die Töne einzusaugen ( inhalare la voce). Somit komme ich nicht mehr von unten nach oben ( was bei mir auch immer mit Druck zu tun hatte) nein, jetzt von oben nach unten. Dies widerum lässt meine Bruststimme sehr klein und die KOpfstimme groß werden. OK. Das will ich ja auch nicht. Möchte schon mehr Brust haben aber..ok..das werde ich aber noch mit ihr besprechen.

Heute war ich auf einem Workshop. Technik: Speech Level. Dass es um diese Technik ging, erfuhr ich aber auch erst auf dem Workshop.
Was die Stütze angeht, erinnerte mich dies sehr an meine erste Lehrerin. Nämlich den Unterbauch einziehen lassen oder wie er es nannte: pulling.
Hinzu kommt wohl das typische vom Speech Level: aktiv den Kehlkopf einschalten und bleiben. Ihr wisst sicher was ich meine.
Damit komme ich jetzt gar nicht klar und habe auch das Gefühl nicht so richtig im Resonanzbereich des Kopfes zu geraten. Wobei dies sicher nur eine reine Übungssache ist.

Vielleicht vergleiche ich hier gerade Äpfel mit Birnen, wobei es immer hieß dass Stütze sich nicht groß unterscheidet. Aber watt denn nü? Bauch einarbeiten lassen oder Bauchdecke raus?
Ich hörte heute raus, dass es da echt diesen Unterschied zwischen KLassik und Pop gibt. Aber Bauch raus sei einfach viel zu verspannungswürdig.

Und dann halt die Tatsache mit dem Kehlkopf. KLar muss man die Stimmbänder mit ienem leichten Glottisschlag zum Schwingen bringen. Aber das auf dem Workshop klang mir einfach zu ungesund und irgendwie auch zu monoton. ( Hate auch zum Ende durch diese Übungen eine leichte Heiserkeit) Ach ja und der Lehrer selbst wurde mal laut und hatte een roten Kopf mit dicken Adern am Hals
:gruebel::gruebel:

:gruebel:
Wenn Ihr Speech Level kennt, dann teilt mir doch bitte Eure Meinung mit.

Morgen ist der zweite Tag. Es soll auch ein Song vorgetragen werden. Aber mir graut es davor und ich werde es sicher auch nicht machen. Klar werde ich alles in seinen Augen falsch machen und klar wird er mich auf seine Schiene lenken wollen.

Aber ich habe einfach keine Lust mehr auf Dinge, die vielleicht nicht gut sind. Jeder hält seinen UNterrichtsstil für den nur einzig wahren und ich bin total verwirrt und kann mich gar nicht mehr fallen lassen.

Ich weiß, dass ich auch zu viel nachdenke. Aber ich bin auch bereit das NAchdenken bleiben zu lassen, wenn ich weiß was nun richtig und falsch ist.

Habt Ihr da einen Ratschlag für mich?:confused:

Liebe Grüße
Marion
 
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mariönchen;5706464 schrieb:
Ich weiß, dass ich auch zu viel nachdenke. Aber ich bin auch bereit das NAchdenken bleiben zu lassen, wenn ich weiß was nun richtig und falsch ist.

Habt Ihr da einen Ratschlag für mich?:confused:

Weniger denken, mehr fühlen, Dich für eine der GL entscheiden und ihr vertrauen.

Speech Level scheint es für Dich wohl nicht zu sein (Heiserkeit), welche der beiden GL Du magst (oder doch nochmal eine andere?) scheint Dir selber nicht klar zu sein. Wichtig finde ich auf alle Fälle, dass sich Dein Hals während und nach dem Singen gut anfühlt, das scheint ja irgendwie bei beiden GL gegeben? Und die Sache mit der Kopfstimme - gib der Deinen vielleicht eine Chance. Kopf ist nicht dünn, wenn er trainiert ist. Echt ned.
 
Danke für Deine Antwort. Also am besten für den Hals fühlt sich die Technik meiner neuen GL an. Aber in dem Fall den Bauch echt steif draußen assen? Meine hier oft gelesen zu haben, dass dies nicht wirklich wünschenswert sei. Es sei denn, man sagt mir doch was anderes.

Ja klar...Kopfstimme gestützt ist auch nicht dünn. Aber dennoch ein großer Unterschied zur Bruststimme oder nicht? Hierdurch kommt die Tiefe in den Ton, oder?
 
Es wird doch wohl Lehrer bei dir in der Nähe geben, die Pop unterrichten?!? Schau dich mehr um, mach bei mehreren Lehrern Probestunden und entscheide dich dann für den Lehrer mit dem du dich am besten verstanden hast und kein ungutes Gefühl hattest. Schalt auch mal deinen Kopf aus, was Stütze angeht, lass dich mal auf die unterschiedlichen Lehransätze ein. Wenn du dich gleich am Anfang so sperrst, geht es nämlich garantiert in die Hose. Du wirst schon spüren, ob es dir gut getan hat oder nicht. Der SLS Workshop hat es offensichtlich nicht und der alte GU auch nicht, wenn du nach 2 Jahren keinen Fortschritt machst. Vielleicht passt die Methode mit dem Unterbauchpush nicht zu dir. Vielleicht ziehst du halt doch den Bauch ein und dann bist du bei der Bauchpresse. (Wenn überhaupt im Unterbauch was passiert, dann eher dass sich die Unterbauchmuskeln zusammenziehen um den unteren Brustkorb zu weiten, aber nicht so zusammenziehen, dass der Bauch reingeht!)
Was Bauch raus angeht, lies mal meinen Thread: https://www.musiker-board.de/allgem...rotz-meinungsverschiedenheit.html#post5560073 und den https://www.musiker-board.de/gesangstechnik-voc/460289-stuetzen-versus-nicht-stuetzen.html
Ja, der Bauch (und Rücken und Flanken) bleiben möglichst lange in der Position, die sie beim Einatmen genommen haben. Stichwort Einatemtendenz (inhalare la voce). Sie werden nicht aktiv rausgeschoben und während des Stützvorgangs gehen sie trotzdem rein, aber halt sehr langsam. Man soll halt seinen Atem dosiert abgeben und nicht alles auf einmal rausdrücken oder verschludern weil man in sich zusammenfällt.
Überhaupt, mach dir viiiiiiel weniger Gedanken über die körperlichen Vorgänge. moniaqua sagte es schon schön "weniger denken, mehr fühlen"! Du merkst, dass der Klang deiner Stimme auf diese Weise mehr Klang gewinnt? Dann war das doch richtig! Völlig egal ob rein, raus, oben, unten, links, rechts, wenn es sich gut anfühlte und der Ton gut war, war es richtig! Und das mit dem brustlastig - egal ob Pop oder Klassik, man singt nicht in der reinen Bruststimme. Es ist immer Kopfstimmanteil dabei. Wenn du Belting meinst, ist eine gute Kopfstimme Voraussetzung und es ist nicht die Bruststimme! Keine Kopfstimme --> kein Mix --> kein Belting.
Such dir besser einen Lehrer für Popgesang, damit du gar nicht erst Gefahr läufst dass deine Höhen zu klassisch klingen und deine Tiefen verkümmern (leider gibt es solche Lehrer, die bei Sopranen die tiefe Lage verkümmern lassen). Und sei nicht enttäuscht, wenn der nicht sofort mit Belting anfängt. Du scheinst kein Naturbelter zu sein und musst erst mal die nötigen Grundlagen beherrschen die wären: gute Stütze, gute Kopfstimme, Mischstimme, Vordersitz bei Mitten und Tiefen. Wenn du keinen findest, dann kannst du diese Grundlagen sicher auch bei der neuen Klassiklehrerin lernen, weil das wirklich Grundlagen sind, die in jedem Gerne Anwendung findet.
 
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Danke Vali..habe Deinen Thread auch durcgelesen. Da hast Du ja fast das gleiche Erlebnis gehabt. Die Stützfunktion auf einmal ändern müssen. Wobe ich da bei mir sagen muss, dass ich nicht den Hals zu mache, wenn ich die Bauchdecke außerhalb lasse. Vielleicht aber auch nur wegen der Kombi den Ton einzuatmen. Ich denke, wenn ich den von unten ansingen müsste, würde ich auch den Hals verschließen.

Was bedeutet aber dieses pushen vom Unterbauch? Gibt das nicht Luft ab? Je höher oder lauter aber der Ton wird, soll doch weniger Luft vorhanden sein. Und der Lehrer von heute gab richtige Kommandos was das pushen mit dem Unterbauch anging um halt über die Brüche zu kommen.

Belting will ich noch gar nicht lernen. Ich möchte nur eine schöne ausgewogene Mischstimme haben. Ob ich mal ganz klassisch werde oder mal das Belten erlernen möchte entscheidet sich sicher erst mit den Jahren - so wie sich mein Musikgeschmack noch festigen wird, bzw. auch der Spaßfaktor des Gesangsstils zeigen wird.

Und dass ich mir die Grundlagen weiterhin über eine KLassiklehrerin einholen möchte, ist jetzt sicher auch nur das Gewohnte. Wobei meine neue GL sehr aufgeschlossen ist. Sie unterrichtet auch Pop und Musical..jedoch nur auf der Grundlage der Klassik. Aber ich denke, dass es mir reichen wird. Harte Songs sing ich grundsätzlich nicht.

Aber dennoch würde mich interessieren, ob jemand von Euch nach Speech Level gelernt hat?

Im Youtube habe ich etwas von einem Rocksänger gefunden. Er sagt, dass diese Methode den Sound sehr klein halten würde, da irgendwie nur Hals und Mund als Resonanzräume fungieren.
So ähnlich empfand ich das ja auch.
 
DU vergleichst Äpfel mit Birnen.
1. Es besteht ein Unterschied zw. Klassik und Pop.
2. Innerhalb dieser Unterformen gibt es auch nochmal RIESIGE unterschiede in der Tongebung.

Was willst du denn überhaupt singen???????????
 
danke Stimme..ich kann nur sagen, was ich derzeit singe...alles was slowly und emotional ist.

Wie sich mein Musikeschmack mal entwicjeln wird, weiß ic auch noch nicht. Habe öfters schon gehört, dass Sänger durch die klassische Ausbildung erst auf den Geschmack gekommen sind auch KLassik zu singen. Da interessieren mich aber nur ein paar Stücke...aber auch sehr sehr berührende Stücke. Hier habe ich mir zumindest gedacht, dass KLassik von der Ausbildung her schon vollkommen ok ist. Aber wie schon erwähnt, selbst hier unterricten die GL ja sehr unterschiedlich. Insbesondere nun das Stützverhalten. Lach....ich bekomme hierdrin glaub ich nie meine Ruhe
 
mariönchen;5706527 schrieb:
Danke für Deine Antwort. Also am besten für den Hals fühlt sich die Technik meiner neuen GL an. Aber in dem Fall den Bauch echt steif draußen assen?

Ich kann mir nicht wirklich vorstellen, dass die GL das Wort "steif" in diesem Zusammenhang in den Mund genommen hat. Ich habe das so gelernt, dass der Bauch beim Einatmen rausfloppt und dann der Unterbauch möglichst weit bleibt. Aber eben nicht steif.

Ja klar...Kopfstimme gestützt ist auch nicht dünn. Aber dennoch ein großer Unterschied zur Bruststimme oder nicht? Hierdurch kommt die Tiefe in den Ton, oder?

Vali hat es ja schon geschrieben, ohne Kopfstimme geht, willst Du eine brauchbare Stimme mit nennenswertem Umfang haben, gar nichts. Ich habe von anfang an gelernt, "gegenzusteuern". Teilweise sollte ich tiefe Töne (die ja bruststimmig sind) von der Vorstellung her nur mit dem Kopf singen, dafür hohe Töne gaaaaaanz nach unten denken. Und siehe da, bei mir ist es so, dass mit dieser Vorstellung, ich sänge nur mit dem Kopf, in der Tiefe die Brust plötzlich gut aufmacht. Das muss bei Dir nicht zwingend so sein, höre da bitte auf Deine GL!

mariönchen;5706591 schrieb:
Und dass ich mir die Grundlagen weiterhin über eine KLassiklehrerin einholen möchte, ist jetzt sicher auch nur das Gewohnte. Wobei meine neue GL sehr aufgeschlossen ist. Sie unterrichtet auch Pop und Musical..jedoch nur auf der Grundlage der Klassik.


Meiner bescheidenen Meinung nach passt das perfekt für das, was Du willst.

mariönchen;5706786 schrieb:
Lach....ich bekomme hierdrin glaub ich nie meine Ruhe

Joa, wenn Du da keine Ruhe finden willst...

Was mich noch interessieren würde ist ja, ob Du wirklich keine Fortschritte gemacht hast oder ob sie lediglich Deiner Erwartungshaltung nicht entsprechen. Es kann, je nachdem, wie frau sich selber im Weg steht, verdammt lange dauern, bis so manche Gewohnheiten abgelegt und dafür die richtigen Verhaltensweisen gefestigt sind. Und ich habe so das Gefühl, Du könntest Dir selber recht effektiv im Weg rumstehen.
 
Wenn man dazu neigt, viel Luft rauszupowern bzw. vielleicht sogar zu kräftig "rauszuschieben", ist der Tipp, mal darauf zu achten, dass der Bauch eher draußen bleibt, eigentlich gar nicht verkehrt. Im Grunde soll das halt fördern, dass das Zwerchfell in einer Einatemposition bleibt. Ich kenne Lehrer, die empfehlen einem, die Hand auf den Oberbauch zu legen und quasi "den Bauch gegen die Hand zu weiten" oder Ähnliches. Wichtig ist ja eigentlich nur, dass man keine Bauchpresse macht. Probier es doch ruhig mal eine Zeit lang. Bei der Stütze erzählt einem sowieso jeder was anderes und man muss irgendwann ganz für sich selbst rausfinden, was einem geholfen hat.
 
Also von SLS habe ich keine Ahnung. Ich singe auch so ziemlich genau das Gegenteil von dem,was du machen willst. Aber: Bei mir geht der Bauch raus, was rein anatomisch gesehen ja auch recht logisch ist, da die eingeatmete Luft irgendwo hin muss. Gleichzeitig dehnen sich die Flanken aus. Verkrampft fühlt sich das nicht an, sondern ziemlich entspannt! Und jetzt rate mal: Wenn ich singe, geht der Bauch wieder ein bisschen rein! Nicht in den Ursprungszustand, aber man bemerkt schon eine Bewegung. Wenn du mich fragst, ist die ganze Geschichte das Gleiche wie "der Kehlkopf muss tief stehen", woraus viele Schüler ableiten, dass er sich nicht bewegen darf. Und mit Verlaub gesagt, sollte man da seinen Lehrer/seine Lehrerin drauf festnageln, ob er/sie das so meint. Das ist einfach Bullshit.

Beim Yoga atme ich übrigens genauso.

Lass dir den Spaß am Singen doch nicht vermiesen! Ehrgeiz ist was tolles, aber ich finde es ganz gefährlich, willentlich an natürlichen Körperfunktionen herumzupfuschen, vor allem ohne eindeutige Anleitung. Ein Lehrer, der dir erklären will, dass dein Körper statisch sein muss, es tut mir leid, der ist ein Scharlatan. Und ich bin mir sehr, sehr sicher, dass das in der Klassik genau das Gleiche ist wie beim Popgesang.
 
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mariönchen;5706464 schrieb:
Hier muss ich betonen, dass der Stützvorgang mit ständigem Pushen des Unterbauchs vorgenommen wurde

Also, über Stütze schriftlich zu kommunizieren ist ja immer ein bisschen gefährlich, weil es so schnell zu Missverständnissen kommen kann. Das ist schon etwas, das man durchs direkte vorzeigen und nachmachen, unter Kontrolle des GL, erlernen sollte.

Schreib aber trotzdem mal was: bei mir kommt die Stützaktivität auch ganz aus dem Unterbauch, ich empfinde es aber mehr als eine von-unten-nach-oben-Bewegung. Man darf dabei nirgends Druck im Bauchraum spüren. Du merkst aber natürlich, dass die Unterbauchmuskeln am arbeiten sind, v.a. bis die mal entsprechend trainiert sind ;). Durch diese Aktivität hebt sich das Brustbein, resp. weitet sich der Brustkorb (diese obere Weite muss dann während dem ganzen Singvorgang beibehalten werden).

Von "ständigem Pushen des Unterbauchs" zu sprechen, finde ich hingegen gefährlich. Weil, genau so wichtig wie diese Muskeltätigkeit ist zwischendurch das Bauch loslassen, das Abspannen. Singen besteht so gesehen aus Impuls und Loslassen (wobei das Loslassen je nachdem auch mal nur ganz kurz und wenig sein kann) Die Impulse können kurz sein (stacc) oder als langer Zug (Legatobögen).

Ich habe den Bauch komplett draußen zu lassen ( Beispiel Buch vor dem Bauch und gegensingen)

Ich habe das mal ausprobiert, bei mir entwickelt sich da schnell ein unangenehmer Druck im Bauchraum. Aber vllt habe ich es einfach nicht richtig gemacht (siehe oben: Kommunikation)

mariönchen;5706786 schrieb:
was ich derzeit singe...alles was slowly und emotional ist. (...) Da interessieren mich aber nur ein paar Stücke...aber auch sehr sehr berührende Stücke.

Vllt ist das bei dir momentan gar nicht so günstig. Die emotionalen Stücke in der Klassik sind meist langsam, langsames braucht aber eine gut automatisierte Stütze und Atmung. Und wenn du im Pop auch v.a. langsames singst: ich nehme an, ist dort genauso (?)
Jedenfalls, bei den klassischen Stücken wärst du vermutlich mit schnelleren, belebteren Stücken, ohne grosse Phrasen und ohne lange Haltetöne, wo du dafür viel mit kurzen Einzelimpulsen arbeiten kannst, erstmals viel besser bedient. Ich würde das mal mit der GL besprechen.
 
Danke für Eure Antworten.Es kann vielleicht wirklich daran liegen, dass ich alles zu verbissen sehe und viel als steif und nicht ganz korrekt ansehe - weil von allem vielleicht zu viel gemacht wird. Aber meine Frage ging schon in die Richtung, was eher richtig und eher falsch ist. Ich proboiere ja alles aus. Ich kann so wohl das eine als auch das andere. Da es sich aber so grundverschieden anfühlt, frag ich mich halt immer, was denn nun richtig ist. Gelesen habe ich mal, dass man nichts pushen soll..nur das Zwerchfell mit der Muskualtur unten halten soll, damit auf keinem Fall durch das Pushen zu viel Luft an die Stimmbänder gerät. Also fällt hier die Vorgehensweise meiner ersten GL schon mal raus. Da musste ich vollends mit der Unterbauchmuskulatur nach oben stoßen. In dem Fall klingt mir ja das Außenhalten der Bauchwand, bzw. das nach vorne oder außen Stützen beim Tonieren logischer, da man einen ausgeglichenen Luftstrom hat, bzw. die STimmbänder sich selbst bedienen können.
Hierzu sagte aber der Lehrer von SLS, dass es viel zu anstrengend sei. Man solle bequem singen und den Ton unterstützen indem man die untere Bauchdecke zunehmend bewusst einzieht..was ja meiner ersten GL nahe kommt. Ich folglich denke, dass ich evtl. eine Erleichterung nur deshalb verspüre, da ich mir Luft gebe...natürlich auch parallel dagegensteuer....wobei ich mir da den Kopf mache - warum ich bewusst den Unterbauch einziehen soll und bewusst auch gegensteuer, wenn ich doch nur durch das unten halten des Zwerchfells sicher in die automatische Gegenbewegung der Luftabgabe komme - wenn auch unbewusst - so aber nicht forciert.( Chaos..sorry..ich schreibe wie ich gerade denke)
Was ich allerdings heute mal wirklich fühlen konnte, war mein STimmbandschluss. Die Konzentration heute wurde auf Kehlkopf gelenkt, bzw. auf die STimmbänder. Hier hatte ich jedoch das Problem und das habe ich jetzt zu Hause auch..dass ich einen super Stimmbandschluss spüre..also einen gefüllten Ton habe..aber ich komme nicht mehr in meine Resonanzräume ( eigentlich nur Kopf)..geschweige das ich jedwelches Gefühl verloren habe. Ist das normal? Muss ich eventuell von dem Stimmbandschluss aus mich neu finden? Es ist schon ein anderes singen, wenn man ständig im Kontakt bleibt. Auch wenn technisch nicht richtig konnte ich vorher ein wenig gefühlvoller singen. Ich würde gerne heute mal zwei Aufnahmen machen. Die eine vom Stand gestern, die andere vom Stand heute. Wenn ich diese hier reinsetze, wäre ich Euch dankbar, wenn Ihr mir ein paar Tipps geben könntet
 
Lass dir den Spaß am Singen doch nicht vermiesen! Ehrgeiz ist was tolles, aber ich finde es ganz gefährlich, willentlich an natürlichen Körperfunktionen herumzupfuschen, vor allem ohne eindeutige Anleitung. Ein Lehrer, der dir erklären will, dass dein Körper statisch sein muss, es tut mir leid, der ist ein Scharlatan. Und ich bin mir sehr, sehr sicher, dass das in der Klassik genau das Gleiche ist wie beim Popgesang.

Mariönchen, diese Sätze solltest du dir einrahmen und übers Bett hängen.
Vielleicht solltest du dich eine Zeitlang nicht mehr auf die Stütze fixieren. Irgendwann murkst man nur noch herum und es wird immer verkrampfter. Fokussiere dich doch eine Weile auf andere Aspekte des Gesangs. Ich weiß, ich hab leicht reden, bei mir läuft das automatisch.... aber es wäre schon wichtig für dich, einfach nur mal wieder pure Freude am Singen und an deiner Stimme empfinden zu können, ohne ständig "Stütz ich jetzt richtig oder falsch" zu denken.
Singe soviel wie möglich außerhalb des GU, also außerhalb der künstlichen Unterrichtssituation. Nimm Songs, die dir gefallen, sing sie, bewege dich dabei, tanze durchs Zimmer, was auch immer - daß du wieder mehr Zutrauen bekommst.
 
mariönchen;5707500 schrieb:
Was ich allerdings heute mal wirklich fühlen konnte, war mein STimmbandschluss.

Bauch, Kehlkopf, Stimmbandschluß - was denn noch alles?! Wenn mein GL mir ankäme mit den Sachen, die ich hier oft lese, mach mit dem Bauch dies, mach mit den Stimmbändern das und der Kehlkopf gehört so, ich glaube, das würde für uns beide schlecht ausgehen :redface: Mein GL gibt mir schöne Bilder, die bestimmt erreichen, das der Bauch das tut und der Kehlkopf jenes. Dabei beobachtet er mich immer genau, und wenn eine Anweisung nicht das bringt, was sie sollte, wird eine andere gegeben.

Das Internet kann ein Segen sein, weil man unheimlich viel findet. Aber hier beim Thema Gesang empfinde ich es bei vielen Fragen als Fluch. So vieles was GL den einen aus gutem Grund empfehlen, ist einfach bei anderen anders und die meinen dann, bei ihnen muss es auch so sein. Und die Leut werden so ungeduldig - alles muss sofort klappen, Zeit, irgendwelche Muskeln aufzubauen? Zeit, etwas zu verstehen oder gar zu verinnerlichen? Gibt es scheints nicht mehr :mad:

Ich schließe mich Buddy Polly und Bell* an - sing und erhalte Dir den Spaß am Singen, indem Du Ehrgeiz und übermäßigen Verstandes-Einsatz mal außen vor lässt.
 
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Das Internet kann ein Segen sein, weil man unheimlich viel findet. Aber hier beim Thema Gesang empfinde ich es bei vielen Fragen als Fluch. So vieles was GL den einen aus gutem Grund empfehlen, ist einfach bei anderen anders und die meinen dann, bei ihnen muss es auch so sein. Und die Leut werden so ungeduldig - alles muss sofort klappen, Zeit, irgendwelche Muskeln aufzubauen? Zeit, etwas zu verstehen oder gar zu verinnerlichen? Gibt es scheints nicht mehr :mad:

Ich schließe mich Buddy Polly und Bell* an - sing und erhalte Dir den Spaß am Singen, indem Du Ehrgeiz und übermäßigen Verstandes-Einsatz mal außen vor lässt.

Als würdest du grad zu 100% mich beschreiben... Ich habe auch viel viel Probleme mit übermäßigem Ehrgeiz und Verstand-Einsatz und hab noch keine Lösung dafür gefunden; das Internet tut da seinen Rest zu beitragen. Ich hoffe, das wird kein Schuss nach hinten... :gruebel:
Achja, und Geduld? Äh, was ist das? ;)
 
Auf die Frage, was denn nun richtig ist, gibt's beim Singen nur eine Antwort: das, was sich für Dich am besten anfühlt. Probier' alles aus, was Du willst, aber entscheide Dich irgendwann für das, was Dir am meisten liegt. So einfach ist das. Es gibt unzählige verschiedene Ansätze und sie alle haben Recht....und Unrecht. Es gibt also kein richtig und falsch - es gibt nur ein richtig für Dich und falsch für Dich. Diese Entscheidung kannst aber nur Du allein treffen.

Und wo wir schon beim Entscheiden sind, entscheide Dich für eine Richtung. Wenn Du klassisch singen willst, tu das - wenn nicht, tu's nicht. Aber klassisch zu lernen, weil Du davon gehört hast, daß manche Leute dadurch auf den Geschmack kamen und Dir das irgendwann vielleicht auch passieren könnte, ist doch völliger Humbug. Lern das, woran Du jetzt Spaß hast, was Du jetzt machen willst - nicht etwas, was Du evtl. in 20 Jahren vielleicht mal mögen könntest.
 
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Ich mache seit 2 Jahren nichts anders, als auszuprobieren, lesen, hören, gezeigt bekommen, wieder ausprobieren, mich gut fühlen, mich schlecht fühlen. Wenn man alles nur nach Spaß und Körpergefühl lernen würde,dann frage ich mich ehrlich, warum Gesangsunterricht? Ich werde sicher erst meine Freiheitsgefühle beim Singen haben, wenn sich die Dinge technisch geklärt haben.
Aber ich verstehe wirklich langsam, dass Gesang wirklich unterschiedlich gehändelt wird und gebe Euch insofern recht, dass ich von allem meins raussuchen muss. Bitte versteht nur meine Sorge, dass man Angst hat an den falschen Lehrer zu geraten - da Ihr auch sehr oft die Techniken mancher GL's hier dring verurteilt. Man wird als Anfänger einfach nur vorsichtig.

@ Stimme: ( ich kann jetzt gerade nicht zurückblicken, aber Du warst es glaub ich)...

Ich singe zwar meine Popballaden, aber ernsthaft tief berühren können mich nur Klassiksänger. Da bin ich halt noch zwiegespalten. Der eigene Gesang und das was mich eigentlich emotional trifft. Daher kann ich mich noch nicht entscheiden.

---------- Post hinzugefügt um 21:15:50 ---------- Letzter Beitrag war um 21:15:14 ----------

sorry, seh gerade- es war nicht Stimme - sondern sing it
 
Trotzdem ist die Frage berechtigt, was für ein Ziel du hast, wohin du eigentlich willst mit deinem Gesang !
Obwohl ich selbst unterrichte - oder vielleicht gerade deswegen: ich bin mittlerweile überzeugt davon, daß kein Mensch durch Unterricht singen lernt. Gesangsunterricht kann eine Stütze sein (ups! das schlimme Wort ;) ), als Vermittlung von Handwerk, als Weitergabe von Erfahrung, als Impulsgeber, sicher auch zur Lösung bzw. künftiger Vermeidung gesangstechnischer "Sünden" dienen- aber die Musik machst letztendlich du, und am meisten lernst du beim Musizieren mit anderen.
Gemeinsames Musikmachen, Proben, Jamsessions, vielleicht sogar Bühnenauftritte - das alles ist als Erfahrung unbezahlbar und kann in der doch sehr künstlichen Unterrichtssituation kaum hergestellt werden.

Ich habe heute einen sehr schönen Auftritt gehabt. Das Lokal war ausverkauft, der gig war konzertant, große Erwartungshaltung, da neues Programm, also Grund genug für Nervosität. Wir hatten nicht viel, aber wohl ausreichend geprobt, denn es lief wie geschmiert - ich wurde von zwei wunderbaren Musikern begleitet und konnte mich völlig fallenlassen. Atmung, Stütze, Technik, das wird dann alles zur Nebensache, wenn man wirklich gemeinsam musiziert. Dann verschmilzt alles zu einer Einheit. Man kann es förmlich spüren. Es ist die tollste Erfahrung, die man als Sänger machen kann.
Ich wünsche dir, daß du diese Erfahrung auch irgendwann machen kannst. Aber vorher mußt du dich halt entscheiden, in welche Richtung es gehen soll.
 
mariönchen;5707953 schrieb:
Wenn man alles nur nach Spaß und Körpergefühl lernen würde,dann frage ich mich ehrlich, warum Gesangsunterricht? Ich werde sicher erst meine Freiheitsgefühle beim Singen haben, wenn sich die Dinge technisch geklärt haben.
Ja, man kann alles nur nach Spaß und Körpergefühl lernen. Man muss keinen Gesangsunterricht haben, um Singen zu lernen!
Gesangsunterricht ist ein Hilfsmittel. Vergleich es mit nem Reiseführer. Man kann auch ohne Reiseführer ein fremdes Land erkunden und dabei die interessantesten Sachen finden, aber auch nicht so tolles oder einige wichtige Orte nicht gefunden oder davon gewusst haben. Mit einem Reiseführer kann man innerhalb von z.B. 5 Tagen die wichtigsten Orte besucht haben und die nicht so tollen vermieden haben. Aber nicht jeder Reiseführer passt zu einem. Wenn du eher der Kulturtyp bist, findest du Reiseführer A blöd, weil viel zu wenig Museen besucht werden, aber Reiseführer B gut, weil es nicht nur die wichtigsten kulturellen Zentren beinhaltet, sondern noch ein paar Insidertipps. Wenn du eher der Partytyp bist, findest du Reiseführer B blöd, weil das so viele nicht für dich erstrebenswerte Ziele anstrebt, aber Reiseführer A gut, weil da mehr Partylocations aufgeführt sind. Und einige mögen einen Reiseführer lieber nach Ort gegliedert und andere lieber nach Kategorie. Aber egal welchen Reiseführer man hat, wirklich Erfüllung bringt die Reise dann nur, wenn man sie nach seinem eigenen Wunsch zusammenstellt und auch mal selbst auf Erkundungstour geht. Und einen Reiseführer kaufen und lesen ersetzt auch keine Reise. Und wenn man weite Ziele hat, muss man auch länger reisen und manchmal auch mehr riskieren oder bezahlen.

Was du machst ist: Du fährst nach Hintertupfburg, obwohl du Hinterwaldburg eigentlich toller findest. Aber egal, man kann ja in beiden Städten Burgen besichtigen. Allerdings kommst du nicht wirklich dazu, weil du dir erst mal überlegen musst, ob es am richtigsten ist zu Fuß, mit dem Fahrrad, dem Auto, der Tram oder der Ubahn dort hinzufahren. Dabei willst du auch drauf achten, dass du es ganz richtig machst und an einem sonnigen Tag hinfährst mit mindestens 12 Sonnenstunden und leichte Kleidung anziehst. So sagte es nämlich der eine Reiseführer. Der andere Reiseführer schlägt aber ein anderes Verkehrsmittel vor, sagt dass du zu der Burg auch im Winter an zwei Tagen gehen kannst und dich warm anziehen sollst. Letztendlich warst du dann in einer Stadt, die dir weniger zusagt und hast nicht eine Burg besichtigt.

In der Zeit, während du über die richtige Art eine Burg zu besichtigen sinnierst, sind andere einfach losgezogen und haben währenddessen 5 Burgen besichtigt und hatten ein schönes Erlebnis.

Also entscheide dich, welches Ziel du anstrebst und denk nicht so viel!!! Singen, singen, singen UND Freude daran haben!


Ich selbst singe zu 90% frei Schnauze was mir Spaß macht. Dabei denke ich nicht an Technik, sondern will mich entspannen, es genießen, den Song fühlen. Ich habe dabei auch keine Ansprüche wie "Es muss technisch perfekt sein, studioreif sein". Hauptsache es macht Spaß und ich danke einem Lehrer von ganz früher dafür: "Ist doch egal obs scheiße ist oder nicht. Wenn schon scheiße, dann scheiße mit Schwung!!!"
Weil ich besser werden will, mach ich 10% meine Vokalisen und meinen Unterrichtssong. Und obwohl ich vergleichsweise weniger übe als einfach frei ohne einen Gedanken an Technik aus Freude zu singen, wird der Gesang insgesamt besser, weil die geübte Technik in Fleisch und Blut übergeht und dann einfach funktioniert, obwohl ich gar nicht an sie denke. Im Idealfall kann man eines Tages 100% einfach so los singen und hat eine gute Technik, ist studioreif und hat Freude daran und fühlt den Song.
 
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Ich wunder mich immer wieder was ich hier lese über Kehlkopfstellung oder Bauch rein oder raus :weird:
Sowas ist mir auch völlig egal, solange die Technik passt und ich keinen Schaden an Stimme nehme… und es bringt mir technisch wenig zu wissen wo der Kehlkopf stehen sollte oder der Bauch sein soll.
Meine GLs (eine klassisch Opernsängerin, die andere eher Richtung Musical) gaben mir Visualisierungen (heiße Kartoffel etc.), lustige Übungen (springen, Stofftiere durch die Gegend werfen, seltsame liegende Achter malen und währenddessen singen, ausm Fenster ruuuufen, lachen, Lieder in allen möglichen Gefühlslagen singen etc. etc.) - und ließen mich so ein Körpergefühl zu entwickeln und auch die Stütze spüren, machten Atemübungen mit mir und diese paar Sachen brachten mich nach ein paar Stunden so extrem weit dass ich daheim gut allein weiter üben kann.

Ich nahm nicht mal sehr lange Unterricht - hatte aber wohl Glück mit den GLs - machte aber schon dermaßen große Sprünge dass ich es oft selbst nicht glauben konnte…! Ich probierte aus, nahm mich auf, hörte mich selber an, hörte auf die Sängerinnen die mir gefielen… probierte aus, am meisten lernt man durch ausprobieren - irgendwann geht einem der Knopf auf…

Ich sing nach wie vor dann am besten, wenn ich nicht nachdenke oder irgendwas erreichen versuche, sondern einfach sing… XD beste Meldung meiner letzten GL: "Sing so als wärst du daheim unter der Dusche…" :D

Dennoch ich möchte auch wieder GU nehmen, weil man immer dazu lernen kann, weil es immer Dinge gibt die man irgendwie allein aus irgendeinem Grund nicht hin kriegt und um eben ein Feedback, eine Kontrolle zu haben ob alles passt bzw. wenn nicht natürlich um korrigieren zu lassen.
GU ist eine Unterstützung, jemand der dich an seinem Wissen teil haben lässt, der dir Werkzeug in die Hand gibt - aber du musst selbst heraus finden wie du es am besten anwendest… und sobald ein Lehrer dir etwas aufzwingt, dich großartig mit irgendwelchen sinnlosen Schnickschnack belehrt und nicht fähig ist MIT DIR und für DICH heraus zu finden wie du dir am leichtesten tust die Technik zu verinnerlichen, dann lauf ganz weit davon… :p


Lg Lyra
 

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