Pigini Studio B2

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So, da ist es nun, mein kleines Converter-Akkordeon von Pigini. (http://www.pigini.com/prodotti/convertor.php?language=de&subpage=studio_B2) Ich habe natürlich die Ausführung in B-Griff, und mit dem Tonumfang rechts vom g-g3 und im Bass von C-c2 sowie dem zweichörigen Diskant reicht es für meine polyphonen Ambitionen völlig aus. (Für alles Andere habe ich ja noch meinen großen Brummer :))
Ich habe das Glück gehabt, das letzte Exemplar zum alten Aktionspreis von 1867 € bei Brusch zu erstehen - normalerweise kostet das Instrument fast 2500 € (http://www.akkordeoncentrum.de/shop/000311,details_Pigini_Studio_B2.html).
Das Studio B2 ist von der Bespielbarkeit und dem Klang so, wie man es von Pigini wohl erwarten kann. Was aber die Verarbeitung in einigen Punkten betrifft, frage ich mich doch - könnten die das nicht besser?
Was gleich beim Auspacken unangenehm ins Auge fällt, ist die Befestigung des Diskantverdecks; dieses ist oben und unten jeweils mit einer Kreuzschlitz-Holzschraube festgemacht, und beide sind auch noch schief eingedreht.
Beim Anspielen musste ich leider auch einen ziemlichen Zungenstreifer (Klirren) bei einer Basszunge feststellen.
Desweiteren ist der Balg hinten im mittleren Bereich jeweils mit zwei Kreuzschlitz-Holzschrauben an Diskant- und Bassteil befestigt, was ehrlich gesagt einfach nur angespaxt aussieht (oben und unten sowie auf der Vorderseite wurden Balgnägel verwendet).
Und wenn man das gute Stück auf seine Füßchen stellen will, stellt man fest, dass der Bassriemen so weit absteht (am Knick oben an der Spindelschraube), dass zwei Füße in der Luft hängen (der Riemen kann außerdem nicht wirklich weit gestellt werden für bequemes M-III-Spiel - am Ende des Gewindes angekommen, ist er immer noch ziemlich stramm).
Soweit erstmal mit den Mängeln. Ich kann damit leben, weil ich's so günstig gekriegt habe und selber Hand anlege, wo mir was nicht gefällt.
Aber gewundert habe ich mich schon ein bisschen.

Was mir eben noch einfiel: Abstehende Holzsplitterchen im Inneren, wo die Schrauben vom Balgzuhalter durchkommen.
 
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Da zeigt sich m. E. mal wieder, daß halt der Name nicht alles ist. Ich selbst habe keine Erfahrung mit dieser Edelmarke, höre aber nur immer die Loblieder darauf.
 
Hallo Vladimier,

bevor Du selbst Hand anlegst, frag erst mal nach, inwieweit da bestimmte Sachen machbar sind.

Viele Grüße

Andreas
 
Das mit den zwei Schrauben hinten, macht Pigini bei allen Instrumenten. Ob das wirklich notwendig ist, kann man infrage stellen.
gruß t-tris
 
Hallo Vladimir,

bevor Du selbst Hand anlegst, frag erst mal nach, inwieweit da bestimmte Sachen machbar sind.

Viele Grüße

Andreas

Hallo Andreas,
ich meinte z.B. den Ersatz der Balgverdeckschrauben durch was Solideres & Ansprechenderes. Es ist ja auch kein Problem, den Bassriemen zu verlängern, evtl. gibt das untere Ende noch was her.
 
Desweiteren ist der Balg hinten im mittleren Bereich jeweils mit zwei Kreuzschlitz-Holzschrauben an Diskant- und Bassteil befestigt, was ehrlich gesagt einfach nur angespaxt aussieht (oben und unten sowie auf der Vorderseite wurden Balgnägel verwendet).

Mit den Preisen können die Händler ziemlich jonglieren. Habe für meine neue Bugari ein gutes Teil weniger bezahlt, als in der Liste angegeben.
Bei meiner Pigini Wing Superior wird das Diskantverdeck auch durch kleine Kreuzschlitzschrauben befestigt. Da war das Argument, jedes Gramm an Gewicht einzusparen.
Inzwischen hole ich dieses Teil wieder öfter raus und muss sagen, für den Zweck, für den ich es gekauft habe, ist es bestens einsetzbar. Hat kein Cassotto, dennoch einen guten Klang und ein Ton ist wie der andere. Musste es nicht nachstimmen lassen im Gegensatz zu meiner neuen Bugari. Da kommen 2 Töne im Tremolo zu langsam und im Piccolo sind 3 Töne zu schrill und müssen ebenfalls nachgestimmt werden.
Aber da wohne ich nur 45 km vom Händler bzw. HZIMM entfernt, der das dann gleich nach Voranmeldung auch richtet.
 
Ihr seid doch unverbesserliche Schnäppchenjäger!
Anscheinend erwartest du für 1900 Euro auch noch hochwertige Verarbeitung.
Hey: Ein deutscher Handwerker (Typ Automechaniker) kostet pro Tag ca 400 Euro.
Für die 1900 Euro kann einer also knapp 5 Tage arbeiten, und dann ist die Konstruktion, der Vertrieb, die Werbung, der Transport, das Material usw, noch nicht bezahlt.
Das heisst, wenn es in Europa gefertigt ist, kann es nur schnell zusammengekloppt sein.
Oder man lässt halt in Fernost fertigen - aber dann seid ihr die Arbeitsplätze los.
Werdet doch endlich vernünftig!
Ein so komplexes Instrument aus europäischer Fertigung und in guter handwerklicher Verarbeitung darf etwas mehr kosten. Und dann muss man dafür vielleicht auch mal ein paar Jahre sparen. Schliesslich hat man dann auch ein Leben lang davon.
 
Ihr seid doch unverbesserliche Schnäppchenjäger!
Den Schuh ziehe ich mir nicht an. Der reguläre Preis liegt wie gesagt bei 2500 €. Warum die Händler vorübergehend so günstige Angebote machen, ist eine andere Frage.
Und wie ich schon sagte, für mich ist das Instrument zu dem Preis ok - es geht aber um die Frage, warum eine Marke wie Pigini da nicht mehr auf ihren Ruf achtet.
 
Ich kann Abaers Entrüstung dadurch verstehen, daß der Handel meines Wissens nach (kommt auch immer auf das Produkt an) eine Spanne von 100 % hat. Wenn wir jetzt davon ausgehen und die ganze Rechnung etwas vereinfachen würden, so kämen von den 2500 Euro mal 1250 Euro (Brutto ist ja erst mal Netto) bei der Firma an.
Was kosten nun die Materialien im Einkauf, wieviele Leute sind am Bau eines Akkordeons beteiligt, welche laufenden Kosten hat die Firma?

Wenn ich als Firma jetzt Stimmplatten zukaufen müsste und wenn wir mal pro Stimmplatte 2 Euro rechnen, dann wären hier schon mal 222 Euro Kosten bei dieser Pigini.

Und so könnte man mal munter weiterrechnen.
 
Ach Leute...mir geht's doch nicht um den Preis. Ich hätte ja auch mehr bezahlt.
Nur war ich bei dem Namen Pigini immer von einer Verarbeitungsqualität ausgegangen, die hier halt nicht vorliegt.
 
Hallo Vladimier,

da siehst Du mal den Unterschied zwischen der Werbung und der Realität. ;) Daß Du mehr bezahlt hättest, ist mir klar. Schließlich habe ich ja auch schon Deine Große gesehen und das war ja ein durchaus edles Teil.

Viele Grüße

Andreas
 
Nur war ich bei dem Namen Pigini immer von einer Verarbeitungsqualität ausgegangen, die hier halt nicht vorliegt.

Na klingen tut se doch ganz gut und spielen lässt se sich doch auch ganz gut, wenn ich das so mitgekriegt habe - oder? Insofern ist es doch wiedrum das, was man mit Pigini verbindet.

Aber auch Pigini muß mit dem Markt gehen und die Zeichen der Zeit richtig umsetzen, sonst sind se weg vom Fenster. Und da nun der Akkordeonmarkt kleiner wird auch bei Pigini aufs Geld geschaut (anders geht es nicht in der Marktwirtschaft). Und wenn man nun schaut, wer welche Akkordeone kauft, dann gibt es einen eindeutigen Markt für hochwertige Instrumente - in voller Größe und Ausstattung, in dem die Leute zahlungskräftig sind und das Geld hinlegen können, das man braucht um in aller Sorgfalt und Liebe ein Spitzeninstrument zu bauen.

Und die andere Schiene, die auch noch Marktanteile abgibt, sind Instrumente, die für Lernbetrieb und einfachere Anwendungen gedacht sind. Da können, bzw. wollen die Käufer eben nicht so viel Geld ausgeben und entsprechend muß der Hersteller schauen, wie er mit diesem Kostenfenster bestmögliche Qualität hinbekommt - das geht dann eben schon auch mal auf Kosten der Detailarbeit und Kontrolle.

Der Käuferkreis, der ein gutes Instrument in kleinerer Größe sucht und dafür auch entsprechend Geld ausgeben könnte und möchte, ist recht klein, weswegen hierfür als Folge auch entsprechend wenige (bis keine ) Instrumente angeboten werden.

Wenn nun die Qualität wie in Waldgysts Fall kleinere Mängel aufweist, kann man natürlich gleich die juristische Keule rausholen und auf "Gewährleistung" und so losgehen, oder aber eben, wie waldgyst auch, sich sagen: das sind kleiner Mängel, die kann ich auch selber beheben. So kann man dann für relativ wenig Geld doch ein ganz gutes Instrument bekommen, wenn man im Do-it-Yourselfverfahren kleinere Verfeinerungen selbst durchführt. Die stimmlichen Mängel kann man beim Fachhändler beheben lassen - das dürfte hier ja überhaupt kein Thema sein, da es ja ein neues Instrument ist. Und so bekommt man dann doch ein persönliches gutes Instrument.

Man sieht eben, dass ein Akkordeon auch heute noch ein Instrument mit sehr viel Handarbeit ist und eben auch hier letzlich keines ist, wie das andere.

Gruß,
maxito
 
Wie immer, gut analysiert und alles gesagt, maxito! :)
 
Hallo, Waldgyst,

ich will hier auch mal meinen Senf dazu geben.
Vorab: ich nenne eine PIGINI P37 mein eigen.
Auch ich habe mich gefragt, warum da Füße dran sind, wenn das Teil doch auf dem Riemen steht. Nachdem ich mir das genauer angesehen habe kam ich zu der Erkenntnis, daß es bei dem äußerst kompakten Gehäuse schwierig ist, das Scharnier im Riemen, die Verstellweite und die Füße zu einem allseits befriedigenden Kompromiß zu führen. Einfachste Lösung höhere Füße unterschrauben und gut ist.
Mich als Maschinenbauer ärgern die schlecht oder garnicht entgrateten und daher scharfen Bleche sowohl an der Registermaschine als auch am Diskantverdeck, aber bei italienischen Maschinen bin ich gewohnt, daß nur da auf Schönheit geachtet wird, wo sie auch zu sehen ist, warum sollte es bei einem italienischen Akkordeon anders sein.
Apropos Schönheit: mein Akkordeon hat (für meine Ohren) einen wunderschönen Klang, es ist wunderbar leicht zu spielen und es liegt mir im Arm, als wäre es für mich gebaut. Darum habe ich es gekauft, und darum stören mich die kleinen Macken nicht, sie wirken sich nämlich auf den Klang und die Handhabung nicht aus. Wenn mich dann doch einmal etwas stört, werde ich es ändern, das ist dann aber ein anderes Thema.
Wenn ich Dich richtig lese, siehst Du das aber so ähnlich.
Eine klirrende Basszunge würde ich allerdigs nicht tollerieren, aber wieso fiel Dir die beim Probespiel nicht auf?

Gruß
Reinhard
 
Hallo Reinhard,
da ziehen wir tatsächlich wohl das gleiche Fazit!
Ich habe mir das Instrument im Online-Shop vom Akkordeon-Centrum Brusch gekauft (wohne in Göttingen, wo es weit und breit keinen Händler gibt - mit ein bisschen mehr Zeit wäre ich aber auch nach Hamburg gefahren) und bin dabei einfach mal davon ausgegangen dass da nicht viel schief gehen kann und es auch klanglich & von der Bespielbarkeit gut sein muss, da Pigini. Daher kein Probespiel.
Wenn es mir jetzt doch überhaupt nicht gefallen hätte, hätte ich es ja innerhalb von 14 Tagen zurückgeben können.
Gruß
 
Gibt es eigentlich vergleichbare Instrumente (d.h. 72-bässig mit Converter und gerade mal schnuckligen 6.5 kg) auch mit Pianotastatur? Bei Pigini scheint ja das 37/P 3 das kleinste Piano-Converter-Instrument zu sein, das mit 96 Bässen, 8.5 kg schon wieder ein Stück schwerer und natürlich auch teurer ist. Wisst Ihr, wie das bei anderen Herstellern aussieht?

Gruss
holzkiste
 
Weltmeister hat die Toccata Piano, die aber bei 6,7 kg "nur" 60 Baßknöpfe hat.

Gruß

Ippenstein
 
Gibt es eigentlich vergleichbare Instrumente (d.h. 72-bässig mit Converter und gerade mal schnuckligen 6.5 kg) auch mit Pianotastatur? Bei Pigini scheint ja das 37/P 3 das kleinste Piano-Converter-Instrument zu sein, das mit 96 Bässen, 8.5 kg schon wieder ein Stück schwerer und natürlich auch teurer ist. Wisst Ihr, wie das bei anderen Herstellern aussieht?

Gruss
holzkiste

Das kleinste Piano-Converter von Pigini ist das Peter Pan P:
http://www.pigini.com/prodotti/convertor.php?language=de&subpage=peterpan_P
Hat 72 Bässe (Studio B2 hat 78), ist allerdings nur einchörig.
 

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