Marcus Stenberg schrieb:
Ach ja, wo sind denn die Vorteile von Windows PCs? Ich seh keine, aber bin ganz Ohr. Raus damit, ich will es wissen, wo sind die Vorteile, aber nur echte Vorteile, denn das Preisargument zählt nicht, durch den Verzicht auf Drogen ist auch ein Mac locker zu finanzieren ...
Erstens habe ich nie behauptet, Windows wäre grundsätzlich besser. Diese Schwarzweißdenke liegt mir nicht. Ich bin Pragmatiker. Ich sehe das so: Jeder Anwendungszweck hat "seinen" Idealrechner. Im Bereich Multimedia/Grafik/Film hat(te) Apple da lange die Nase vorn und zehrt noch von der Erfahrung und dem einstigen Vorsprung. Andere Anwendungen bedient man besser anders.
Zweitens: Das Preisargument zählt sehr wohl. Denn wenn ich das doppelte bezahle, will ich auch doppelte Leistung. Und auch, wenn Macs toll sind - sie rechtfertigen in meinen Augen nicht solche Mondpreise. Zumal ich nicht bereit bin, für das Design mitzubezahlen. Die Kiste steht bei mir unterm Schreibtisch - so what?
Kommen wir zu den Argumenten, und da trenne ich mal Hardware/Software.
Hardware:
- Größere Flexibilität. Ich kann den Rechner so konfigurieren, wie ich ihn brauche, zahle auch nur das, was ich will usw.
- Aufrüstbarkeit. Ich brauche mir nicht gleich einen neuen Komplettrechner zu kaufen, wenn eine einzelne Komponente nicht mehr meinen Ansprüchen genügt.
- Kürzere Produktzyklen. Ich komme mit Intel/AMD-Hardware relativ zügig an die nächstbessere Hardware und muss nicht immer drei jahre bis zum nächsten Modell warten.
- Höhere Leistung im Extrembereich. Apple bietet zwar für "Normalbereich" die bessere Grundperformance, aber zum "Numbercrunchen" ist das nichts. Es hat schon seinen Grund, warum Apple jetzt auch auf Intel umgestiegen ist. Auf der Page von Apple erklärt man stolz, dass bei fast gleicher Taktung die neuen Intel-
Mobil(!)-CPUs 4x mehr Leistung bringen als die alten G4...
http://www.apple.com/de/macmini/
Der G5 war auch nicht schlecht, aber IBM hat die nächste Generation einfach nicht gepackt (zuviel Leistungsverbrauch, zuviel Abwärme...)
- Wahlfreiheit beim Betriebssystem. Ich möchte mir nicht vorschreiben lassen, womit ich arbeite. Hierfür ist Linux besser, dafür Windows und für jenes vielleicht auch Mac. Das war lange Zeit ein Argument gegen Apple, seit dem Umstieg auf Intel hat Apple wieder die Nase vorn, weil alle drei auf den neuen Macs laufen, auf nicht-Mac-Hardware aber nur Linux und Win.
Software: Da mag Apple vom KONZEPT her besser sein und das erkenne ich auch an. Für mich zählt aber die Interoperabilität mit "der Welt da draußen". Und daher sind Dinge wie Verbreitungsgrad usw. ein Kriterium.
- Vieles an Spezialsoftware (und sei es die Sync-Software für's Handy, die elektronische Steuererklärung usw.) gibt es nur für Windows. Ist halt so. Da mach ich mir aber nicht aus Sympathie- oder Philosophiegründen das Leben unnötig schwer.
- Software für jeden erdenklichen Einsatzzweck findest du für Win an jeder Ecke. Für Linux sowieso. Und das meistens sogar umsonst (und legal). Für den Mac gibt es zwar auch viel, aber meist nur genau eine Software - und wenn die einem von der Bedienung her nicht so liegt, dann hat man verloren. Oder andere Schwächen... Beispiel: DVD-Authoring auch mal mit Sonderwünschen. DVD-Studio Pro? Na super, geht nur mit Pioneer-Brenner. Und schweineteuer.
- Hilfe an jeder Ecke. Wenn ich mal nicht weiter weiß, habe ich für Linux und Windows zig Leute an der Hand. Aber ich weiß schon, was jetzt kommt: Apple-User haben nie Probleme, da funktioniert immer alles sofort...
ICH bin mit meiner Linux/Win-Kombi sehr zufrieden, kommt meinem Einsatzzweck am nächsten und es hat nicht die Welt gekostet. Wenn ich ein Videoschnitt-Studio ausrüsten müsste, würde ich da aber wahrscheinlich einen Mac hinstellen - eben jeder, wie er mag und es braucht. Wie gesagt: ALLES hat Vor- und Nachteile. Und die Welt ist nicht schwarz-weiß (auch wenn Apple das mit der Farbgebung der neuen MacBooks zu propagieren scheint
)