Staub im Kontrabass

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Halli Hallo,
ich hab folgendes Problem: bei einigen Tönen höre ich beim Pizz-spielen ein Rascheln/Sirren das mir bei der Piezoabnahme gehörig auf den Senkel geht. Ich kann ein ähnliches Geräusch hören, wenn ich den Bass nach dem Spielen auf die Zarge lege. ich glaube, dass das Staub, Fusseln oder Späne sind.
Hat einer von euch ne Ahnung, wie ich die da 'rausbekommen kann? ich komme leider mit meinem Staubsauger nicht durch die f-Löcher, und den staub rauszuschütteln... wem schonmal ein Plectrum in 'ne Akustikgitarre gefallen ist, der weiß wie unmöglich das ist.
Wenn ihr ne Idee habt, was ich da machen könnte, ohne gleich zum Kontrabassbauer zu rennen, dann schonmal danke.
p.s. Ich spiele einen 50 Jahre alten vollmassiven Markneukirchner Kontrabass

Gruß, Weintrog
 
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Also ich glaube nicht, dass das Staub, Fusseln oder Späne sind!
Die wären viel zu leicht, als dass sie große Schwingungen erzeugen könnten. Sicher,- wenn ein Plec drin sei sollte, sähe das möglicherweise anders aus, aber das kannst du ja durch leichtes schütteln feststellen.
Das Phänomen hatte mein ehemaliger Kontrabasser auch mal, nach längerem Suchen haben wir dann festgestellt, das es die Saiten zwischen der Aufhängung an der Zarge und der Brücke waren, die auch mitgeschwungen haben.
Mit ein wenig Schaumstoff / Tempotaschentuch etc. komplett über die Saiten an der Stellen mit Gaffa geklebt war das Problem behoben...
 
Gegen "Staub in Geige" hilft Reis, der durch die F-Löcher in die Ecken geschüttelt wird, dort den Staub an sich bindet, und dann auf dem gleichen Weg wieder raus. Klappt tatsächlich, ich bin mir aber nicht sicher, inwieweit das beim Bass praktikabel ist - 1kg Reis rein und 2 Leute zum Schütteln?
 
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Erstmal vielen Dank für die Antworten.
Leider bin ich mir sehr sicher, dass da sonst nix mitschwingt, ich hab auch schon die Saiten vor dem Saitenhalter und im Wirbelkasten gedämpft, die alten Mechaniken festgehalten und das Kabel des Tonabnehmers von allen schwingenden Teilen weggehalten. Die Brücke steht auch vollständig auf der Decke, und ich kann keine Risse entdecken, die schnarren könnten. Da ich das Rascheln aber auch höre, wenn ich den Bass auf die Seite lege, ohne zu spielen (also nur vom Bewegen/Schütteln des Korpus) bin ich mir sicher, das da was drin ist, was da nicht hingehört.
@peter55 wie lang ist denn der Schlauch? Ich brauche vom unteren Ende des F-Lochs bis zum unteren Ende des Korpus mindestens 35 cm.
 
Tannennadeln vom Christbaum?

;)

Meine persönliche Done-in-3Minutes+0Cent-Lösung:

Nimm ein Stück Schlauch (dünner Gartenschlauch, Flexschlauch, oder sonstiges, was eben in die F-Löcher passt) und steck ein Ende 5-10cm in den Staubsaugerschlauch.
Dann umwickle dieses Stück mit Malerkreb (das hält das aus und lässt sich super entfernen) oder Gaffa, Paketband,... .
Saugen.
Freuen.
Posten, dass es geklappt hat.
 
Kommst du nicht irgendwie an ein Endoskop um überhaupt erst mal nach zuschauen, was da wirklich los ist?

Und egal ob Endoskop oder Staubsaugerschlauch - schmeiß dabei den Stimmstock nicht um, sonst ist der Gang zum Geigenbauer unvermeidlich.

Bei der Geige meiner Tochter hatten wir übrigens mal was ähnliches. Da war es letztlich eine Art winziges Stückchen Schlauch durch welches die dünne E Saite über den Steg geführt wurde. Als der Steg mal versehentlich gefallen war wurde dieses Stück Schlauch vergessen und hing lose zwischen Steg und Saitenhalter rum, wo es entsprechende Geräusche machte.
 
Und egal ob Endoskop oder Staubsaugerschlauch - schmeiß dabei den Stimmstock nicht um, sonst ist der Gang zum Geigenbauer unvermeidlich.

Das stimmt, da sollte man natürlich ein bisschen Vorsicht walten lassen, aber eine Kontrabass-Endoskopie finde ich persönlich fast übertrieben.

Vielleicht tut es ja auch so ein kleines Zahnarztspiegelchen.
 
Das stimmt, da sollte man natürlich ein bisschen Vorsicht walten lassen, aber eine Kontrabass-Endoskopie finde ich persönlich fast übertrieben.

Vielleicht tut es ja auch so ein kleines Zahnarztspiegelchen.

Oder ein LED-Lichterschlauch durchs eine F-Loch und durchs andere mit Handy oder Weitwinkel-Kamera fotographieren?
 
... eine Kontrabass-Endoskopie finde ich persönlich fast übertrieben.

So'n Bastlerendoskop kostet nicht die Welt und findet sich in so manchem Bastelkeller. Nur für diesen Zweck würde ich keins anschaffen, aber vielleicht findet sich ja ein entsprechend ausgestatteter Bastler in der Nähe und kann helfen?
 
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ich würde mir folgende fragen stellen
1. ist das gräusch auch da wenn ich den kontrabass in der luft schüttele (ja, schon klar... aber kurz müsste das auch mal gehen), dann kommt es evt. von einem fremdkörper im bass
2. ist das geräusch auch da wenn ich ihn auf die andere seite lege? ( falls nein, dann ist evtl etwas an einer seite)

nach meiner erfahrung gibt es die meisten probleme bei der verleimung von zagren mit der decke, bzw boden.
oder mit einem riss in der decke. (hier ist vorsicht geboten da der riss gerne entland einer maserung weiter wandern kann )

wenn du dir unsicher bist such dir doch einen geigenbauer (der auch mit kontrabässen erfahrung hat). das kann eh nicht schaden.
frag ihn doch gleich mal ob er dir zeigen kann wie man feststellen kann ob boden bzw decke noch richtig verleimt sind.
das ist eigentlich einfach wenn man weiss wie es geht und man kann dann besser abschätzen wo das problem liegt.

manchmal ist es wie beim zahnartzt.
lieber einmal hingehen wenn das loch noch noch klein ist ;)
 
Danke an alle, die so zahlreich geschrieben haben.
ich habe das Problem gelöst indem ich:
1. den Bass auf die Seite gelegt habe (ja er raschelte auch beim Schütteln),
2. die Taschenlampe meines Handys aktiviert habe, und das Handy im oben liegenden Schalloch verkeilt und mit Gewebeklebeband fixiert habe,
3. Mithilfe einer äußerst abenteuerlichen Konstruktion aus dem Gewebeklebeband, einem Staubsauger, medizinischen Schläuchen in diversen Größen und zwei Fahrradspeichen mehrere tennisballgroße Wollmäuse entfernte und
4. noch ein paar Sägespäne und einige Fusseln heraussagen konnte.

Vielen Dank noch einmal für all die hilfreichen Tricks und Tips, der Kontrabass schnarrt und raschelt jetzt nichtmehr beim Schütteln, wilden Rockabilly-Moves oder beim Fallschirmspringen, das Geräusch das mich beim Piezosound ursprünglich nervte ist leider immer noch da, es rührt von einigen Schnarrstellen am Griffbrett, da muss ich wohl nochmal zum Bassbauer meines Vertrauens.

Grüße und vielen Dank, Weintrog
 

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