Wie die passenden Akkorde finden/heraushören und Hilfe beim Improvisieren

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Bauerbyter
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He Leute,
hoffe das ist hier das richtige Unterforum.

Ich spiele jetzt jetzt schon seit über 10 Jahren mal mehr und weniger Gitarre. Früher als Teenager richtig intensiv, seit 2-3 Jahren etwas weniger und jetzt fange ich wieder richtig an. Leider steck ich seit Ewigkeiten fest und komme nicht weiter, damit meine ich nicht Technik, das kann man ja recht einfach üben. Auch die Musiktheorie habe ich bis zu einem gewissen Grad drauf (inklusive Kirchtonarten).
Mein Problem besteht eher darin, dass ich nicht besonders gut höre. Ich brauch ewig wenn ich einen ganz simplen 3-Akkorde Song raushören will und dabei bin ich mir dann auch immer sehr unsicher ob das jetzt doch passt oder nicht. Außerdem fällt es mir schwer Songs zu schreiben und zu sagen, der Akkord klingt gut mit dem u.s.w Früher war das einfach, da hat man einfach paar Powerakkordriffs gemacht und da irgendwelche Töne genommen die laut Tonleiter dazu gepasst haben, aber irgendwie ist das nicht mehr genug :) Auch beim improvisieren denke ich oft: klingt das überhaupt gut? sind doch die richtigen Noten, aber irgendwie gefällt mir das nicht...

Es ist nicht besonders einfach zu erklären wo ich feststecke, ich hoffe ihr verzeiht das etwas wirre Geschriebene und habt vllt Ideen wie ich weiterkomme.
Vielen Dank schon einmal.

Gruß Bauerbyter
 
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Hi

Tja das klingt tatsächlich danach als ob du einen für dich geeigneten Lehrer bräuchtest.
Jemand der in der Lage ist zu erkennen was du genau lernen möchtest und dir
das auch vermitteln kann. Solltest du nicht gerade auf dem platten Land wohnen
sondern in einer Stadt, dann hör dich um, frage andere Leute oder lies Anzeigen.
Vereinbare eine Probestunde und probiere ruhig mehere Lehrer aus.
Die Chemie zwischen euch sollte stimmen. Mehr kann ich hier eigentlich nicht sagen.

Sollte das aus irgendwelchen Gründen nicht möglich sein wäre mein Rat:
kaufe dir 1/2 dicke Songbücher und lerne Songs, Songs, Songs .
Das schult ungemein !!!
 
Ich hatte früher nen guten Gitarrenlehrer, leider bin ich weggezogen.
Aber ich denke du hast recht und ich schau mich mal um.
Ach ja und was mir so auffällt ich kann tatsächlich ziemlich wenige Lieder spielen, hab die meiste Zeit meines Gitarrenspiels nur Technik geübt und eigene Songs mit der Band gespielt. Vllt sollte ich mir einfach mal einige draufschaffen + einige raushören, vllt löst das ja schon mein Problem.

Danke auf jedenfall!
 
Vester
  • Gelöscht von Vester
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Hi Bauerbyter,

ergänzend zu den Vorschlägen Gitarrenlehrer und Songbücher, möchte ich da noch ins Spiel bringen, dass es inzwischen auch Software (z.B. EarMaster) und Apps (z.B. Perfect Ear und Perfect Scale (für Android) zur Gehörbildung gibt.

Ansonsten auch einfach mal Songs versuchen die Akkorde rauszuhören und dann mit den Akkorden aus Songbüchern, LernDVDs und/oder Webseiten vergleichen. Das dürfte auch helfen.

Ich hoffe, das hilft Dir etwas weiter.

Beste Grüße
Dieter
 
Danke für die Tipps.
"Perfect Ear" hab ich mir mal besorgt, nur irgendwie noch nicht den Draht dazu gefunden ^^ vllt muss ich mich einfach mal mit beschäftigen.
 
"GNU Solfege" wäre ein weiteres, sogar kostenloses Programm zur Gehörbildung. Es gibt auch Programme, die aus MP3 Dateien die verwendeten Akkorde "erraten", beispielsweise Transcribe! oder Riffstation. Das klappt zwar nur bei den Grundakkorden wie Dur und Moll richtig gut, aber immerhin hast du dann zumindest schonmal den Grundton. So würde ich dann bei Liedern, die mich interessieren, das als Anhaltspunkt nehmen und dann weiter selbst probieren, was der korrekte Akkord sein könnte.

Als erstes würde ich dir aber, falls du mit Englisch klar kommst, den kostenlosen Transcribing Kurs von Justinguitar empfehlen, ich vermute, dass das genau das vermittelt, was dir fehlt.
 
ich les gerade: http://www.justinguitar.com/en/TR-001-WhyTranscribe.php

und da den Abschnitt:
I often meet guitar players who learned by working stuff off records and know no theory at all, and they can most often play, and it sounds cool. When I meet someone who spends more time learning theory and stuff from books and tab, they might generally "know more" but very rarely can they play well

Das trifft es ziemlich genau! Also Jungs vielen lieben Dank, ich glaube ich weiß was ich nun zu tun habe :-D
 
Mein Problem besteht eher darin, dass ich nicht besonders gut höre. Ich brauch ewig wenn ich einen ganz simplen 3-Akkorde Song raushören will und dabei bin ich mir dann auch immer sehr unsicher ob das jetzt doch passt oder nicht.

Beim Akkorde-Heraushören versuch mal so vorzugehen:
1) Schema bestimmen, wieviele Akkorde hat jeder teil bis er sich wiederholt
2) Grundtöne (Basstöne) heraushören
3) anhand der einzelnen Grundtöne hören, ob der Akkord darüber nach moll oder dur klingt

Sehr hilfreich ist es, wenn Du verstehst, wie man A) eine Tonart bestimmt und B) wie Stufenakkorde funktionieren.

Auch beim improvisieren denke ich oft: klingt das überhaupt gut? sind doch die richtigen Noten, aber irgendwie gefällt mir das nicht...

Als Nicht-Profi und Quasi-Anfänger hilft es, die Erwartungen an die eigenen Ergebnisse bescheiden zu halten. Eine gute Improvisation, wie man sie von den Profis kennt, erfordert jahrelange Übung.

Versuch mal eines Deiner Lieblingssoli herauszuhören und nachzuspielen. Das kann - je nach Können und Schwierigkeitsgrad des Solos - Wochen dauern, bis Du das nachspielen kannst. Zu erwarten, Du würfelst ähnliche Qualität bei Deiner Impro aus dem Ärmel, ist eine Erwartungshaltung, die total demotivierend ist.

Wichtig ist, dass Du Ideen und Vorstellungen im Kopf hast. Wenn Du das nicht hast, wird Dir ein rein funktionales Bedienen der Tonleiter mit Kombination von ein paar gelernten Licks auch am Ende nicht wirklich gefallen. Versuch zu lernen, in Dich hineinzuhören und das auszudrücken, was in Dir ist. Und das auf Deinem technischen Level umzusetzen ohne zuviel zu erwarten.
 
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Der Kurs ist sicherlich sehr sinnvoll, ich habe es aber leider bisher nicht geschafft ihn sinnvoll in meinen Übungsplan einzubauen. Leider ist das ganze ja zeitlich recht aufwändig, und muss auch mit der Gitarre dabei sitzen und die Töne suchen, mit Simulationen am PC (Keyboard, Gitarre etc.) hatte ich keinen Erfolg. Ich hoffe, dass du da mehr Erfolg hast, aber gerade bei Gehörbildung führt wohl einfach nur das ständige Wiederholen und das schulen der Wahrnehmung zum Erfolg.
 
relacts Beitrag oben ist super. Jeder einzelne Satz wertvoll und richtig. Mach es so.
Auch die Schritt für Schritt-Rangehensweise 1.2.3. ist genau das, was ich mit Schülern schon lange mache (man hat immer zu wenig Zeit im Unterricht, weil so was dauert) - ist eigentlich immer erfolgreich gewesen, auch bei Leuten, die vorher steif und fest behaupten, sie würden nichts hören.

Daher noch mal der schon in der ersten Antwort gegebene Tipp: such dir Leute (real people! es gibt sie!) die dir helfen. Ein bisschen auf die Sprünge helfen und dich aber immer selbst weiter machen lassen.
Das müssen nicht mal zwingend Gitarristen sein.

Von diesem online- oder Video-Lernen, wo man kein feedback und keine direkte Hilfe kriegt, halte ich grad mal gar nichts. Nichts gegen Justin, der ist klasse, aber es ist nur zusätzliche Info, ersetzt nie nen echten Lehrer.
 
Von diesem online- oder Video-Lernen, wo man kein feedback und keine direkte Hilfe kriegt, halte ich grad mal gar nichts. Nichts gegen Justin, der ist klasse, aber es ist nur zusätzliche Info, ersetzt nie nen echten Lehrer.

Es geht bei dem Kurs um Gehörbildung, was kann man da groß Feedback geben? Man bekommt die Übungen thematisch geordnet und immer komplexer werdend präsentiert und lernt dann halt durch Vergleich mit selbst gespielten Noten auf der Gitarre immer besser Noten und Melodien zu erkennen und vergleicht dann die gehörte Melodie mit der Lösung.
 
Nochmal danke!
Zu den Videos, naja ich fand einfach Interessant was Justin gesagt hat über Gehörbildung und das es am Anfang frustrierend ist und so allgemein Zeug. Außerdem bekommt schon gut Feedback wenn man was rausgehört hat und es einfach richtig ist :-D (gibt ja Lösungen) Hier geht es nicht um Technik wo man was falsch machen kann sondern hier geht es um den richtigen Ton finden. Davon mal abgesehen, hab ich seit ich diese Frage hier gestellt hab schon 3 Lieder rausgehört plus 4 Übungen von Justin gemacht, ich mein es waren extrem einfache Lieder (Hurt- Johnny Cash, 45 - Shinedown, Wild Thing - Troggs) aber ich bin total happy das ich das doch kann und irgendwann besser werde.

Allgemein mal zu meiner Erfahrung:
Als ich so 18 rum war, konnte ich das Solo von Sympathy of Destruction spielen und son Zeug, es war jetzt nicht mega Profi like, doch ich war stolz und trotzdem hat mir immer was gefehlt, immer hatte ich das Gefühl das mich was bremst (und da mein ich nicht Geschwindigkeit oder Technik). Ich war frustriert das andere Leute immer besser gehört haben als ich und augenscheinlich nichts dafür getan haben. Ich habs immer wieder versucht und war sogar schon so weit zu sagen: ich kann das nicht. Gut das ich hier ein paar Tipps bekommen hab + das aufbauende Video von Justin haben mir echt wieder den Glauben dran gegeben und irgendwie könnte ich jetzt wieder den ganzen Tag Gitarre spielen, so viel Spaß macht das ^^
 
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Das Schwierigste an "meiner" Methode kannst du schon: Die Tonarten.

Einfach ein bisschen Grundtöne probieren die passen, bis du so 3, 4 hast. Den Dur-/Moll-Charakter hörst du beim ersten Akkord in aller Regel direkt raus. Bei den 2, 3 anderen Akkorden (außer Tonika) kannst du den Dur-/Moll-Charakter durch ausprobieren recht schnell bestimmen. Weißt du erstmal, welche Akkorde Dur/Moll sind kannst du direkt die Tonart bestimmen und darüber dann die Akkordfolge.

Sagen wir du bist dir sicher dass das Stück in C los geht. Außerdem passen D und A.

Dann probierst du Dur und Moll durch und kommst auf:

C-Dur D-Moll A-Moll

Damit weißt du, du kannst nur in C-Dur sein. (G-Dur hätte ein D-DUR statt D-MOLL drin!)

Somit ergeben sich für deine weitere Rumprobiererei direkt die fehlenden Akkorde:

C-Dur D-Moll E-Moll F-Dur G-Dur A-Moll (H-Dim)

Das heißt alle Akkorde die dir fehlen haben höchst wahrscheinlich den Grundton E, F oder G. Damit ist deine Suche sehr eingegrenzt. Probier die Methode einfach mal aus. Am besten bei einfachen Popsongs. Du wirst erstaunt sein wie schnell du zu einem hörbaren Erfolg kommst.

P.S. Am Effektivsten klappt die Methode für die "schwierigen" Akkorde zwischendrin, das sind dann meist die auf der ii. oder iii. oder vii°. Stufe. Auf die kommt man durch wildes Rumprobieren eigentlich eher selten da sie meist nur kurz gespielt werden und danach oft nicht mehr passen. Dadurch verwirft man sie fälschlicherweise. :great:
 

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