Das halte ich für ein Gerücht - große Samplebibliotheken sind nicht nur deswegen so groß, weil die einzelnen Samples länger sind - es sind auch wesentlich mehr (jede Taste in 8 Velocitystufen z.B., statt ein Sample pro Terz in p, mf, f)
Und je höher der Anspruch an die Samples ist, umso mehr Aufwand muss man auch in die eigentliche Aufnahme (Raumakustik etc.) stecken.
Ich habe auch schon von original Instrumenten gesampelt vor über 15 Jahren, als speicher noch knapp war. Da der Klang und die settings die meiste arbeit war, habe ich dann gleich alle Töne 5 sec aufgenommen, und jeden Ton gesampelt auf ein DAT Band. Das habe ich in dem wissen getan, dass es in Zukunft bestimmt mal mehr speicher gibt. Ich nehme an jeder Keyboardhersteller hat seine sounds in langen Tönen und jeden Ton einzeln. So braucht er dann wenn die HW besser geworden ist nicht noch einmal sampeln.
Klar, die super duper Multilayer hat man nicht, aber das wesentliche finde ich, dass das Sample bei langen Tönen nicht springt wie eine alte Schallplatte und keine Mikey Mouse effekte zu hören sind. Oder wie würdet ihr die Klänge beurteilen, wenn das leiern und die Mickey Mouse klänge durch zu viel transponieren nicht zu hören wären.
Und nichtmal das wesentliche hat Casio mit dem ws-x1 geboten.
Vorsicht! Das muss alles auch noch in Echtzeit und möglichst ohne großartige Latenz passieren - das ist nicht ganz so trivial. Schonmal gesehen, wie selbst dicke Desktop-PCs in Schwitzen kommen, wenn man da 64 Stereostimmen aus einem Sampler holt (z.B. Kontakt) - da wird's eng, und auf so einem Winz-Prozessor wie in den Casios erst recht. Da steckt ja kein i7 drin. Selbst der Kronos läuft "nur" auf einem Atom. Den betreibst du aber nicht mehr auf 6 Monozellen per Batterie
Das Hauptproblem, bei windows und mac ist, dass es kein Echtzeit betriebssystem ist. daher kriegt man dann schon je nach grafikaktivität als Knakser rein, oder wenn man mal den USB Stick wechselt, bei hoher CPU Last. Es hängt auch viel von der Programmierung ab, die programmierer optimieren nicht viel, weil es ja auf der heutigen HW benutzbar geht. Es gibt sehr grosse unterschiede an der Performance, ausserdem weis ich nicht wie kontakt aufgebaut ist. wenn die Klangerzeugung per strippen ziehen um Elemente wi filter/LFO verknüpfen im Reaktor gemacht wurde, ist die performance schlechter, als wenn es fest programmiert wird.
Aber der Casio schafft ja seine 64 Stimmen. Schau mal wie in 1994 bis jetzt, die verfügbarkeit von mehr gigabyte/Eur zugenommen hat und der CPU Takt, und wie die Sample speicher grösse zugenommen hat. z.b 1994 gab es den MU80 mit 64 Stimmen und etwas über 700 Tones. Ich vermute der hat von punkto loop und mikeymouse eher besser in den PCM geklungen als der Casio, oder gleich.
Da in den letzten Jahren die SSD technik viel billiger geworden ist und schnell, müsste das auch die Probleme mit knappen sample ROM lösen können und keiner müsste mehr geizen. Den Geiz findet man ja, Ich finde es schon beeindrucken wie gut Yamaha, Korg und Roland heutzutage mit so wenig sample ROM klingt. Ich würde vermutlich monate brauchen, sounds so gut klingend und klein zu bekommen. Ich habe heutzutage alle Sounds in 2.5 sec länge und jeden 3. halbTon gesampelt(so wird jedes sample max 1 halbton höher oder tiefer abgespielt. da hör ich nichtmal mickey mouse bei e-gitarren mit Distortion. Bei den als sample verzerrten distortion gitarren höre ich in den Keyboards Geräten das aber schon noch.
So verschwenderisch wie ich bin, hat jeder Sound dann weniger als 16 MB in Mono. aber es geht einfacher, als wenn ich die samples kürzer mache, oder probiere, ob der Klang nicht doch noch gut genug klingt, wenn ich mehr transponiere. Schon auf 64 GB gehen dann 4000 multi Samples. das sind dann quasi die wellenformen, woraus dann je nach Instrument verschiedene Spielweisen, velocity layer etc gebaut werden. so wie ich das bei Casio sehe hat der die samples einzeln anwählbar für links und rechts. So hat der 2100 Wellenformen. Andre Synths haben da aber viel weniger. z.b der PA600 kommt (sieht man an den Nummern auf 560 und 1012 Drums. Das gigasampling funktionierte schon mit Festplatten, und SSD haben ja ne 100 fach schnellere Zugriffszeit als festplatten beim lesen und die Zeit ist konstant. Nur schreiben ist bei SSD ein Problem, daher sind die teurer, weil sie schnell schreiben sollen. aber als ROM Ersatz macht es nix, wenn die langsam schreiben, bei nicht sequentellen Zugriffen.
Aber nachdem ich mehr gerechnet habe, komme ich zu dem Schluss man könnte doch noch Geld sparen ne 32 GB SSD würde es auch schon tun, und käme auf super Klangquali, auch wenn Casio keine Profi soundtüftler hat, die 540 Multi Samples in 500 MB ROM quetschen können. ;-).