Letztlich ist das doch Wortklauberei bei Luxusproblemen. Verstärker und Lautsprecher müssen zusammen funktionieren. Bei Lautsprechern ist die Einteilung unstrittig, da gibt es eben überwiegend 4-16 Ohm. Am Verstärker wird dann an den Ausgängen drangeschrieben, für welchen Lautsprecher Impedanz sie vorgesehen sind. Welcher Meßwert dort tatsächlich anliegt ist doch für den Anwender völlig irrelvant. Es muss lediglich alles richtig verkabeln werden.
Wenn ich dann also zuhause eine 8 Ohm Box habe, dann frage ich im Laden nach einem Verstärker, der "8 Ohm" kann. Mag physikalischer Unsinn sein, entspricht aber genau dem, was für einen sicheren Betrieb notwendig ist; genauso frage ich nach einer 16 Ohm Box, wenn mein Verstärker das als Anschluß hat.
Du musst dich mit dieser "Wortklauberei" ja auch nicht auseinandersetzen. Weißt du, um ehrlich zu sein, kotzt es mich SOWAS von an, wenn sich hier Leute die Mühe machen, Sachverhalten zu erklären, und zwar richtig zu erklären und nicht mit Halbwissen und Hörensagen, und dann kommen Leute daher und machen diese Aussagen runter, weil sie es als unnützes Wissen betrachten. Es ist jedem selbst überlassen, ob er sich Wissen aneignen und fachlich korrekte Beiträge lesen will oder ob er mit dem, was er weiß, zufrieden ist, aber dieses Runtermachen von Arbeit anderer geht gar nicht.
Der Threadersteller hat hier Fachbegriffe reingeworfen (leistungsanpassung) und dementsprechend wurde sachlich diskutiert und verschiedene Sichtweisen der Thematik erläutert, um dem Threadersteller und Dritten, die das lesen, ein gewisses Verständnis zu vermitteln.
Hi Armin,
Schaltungsdesign. Also es ist immer nicht gut die Nennimpedanz des AÜ nicht einzuhalten. Die Lautheit kommt aber auch auf den Wirkungsgrad des Speakers an.
Interessant für das Thema ist sicherlich auch
http://www.sengpielaudio.com/Rechner-spannungsanpassung.htm
Hier auch nochmal zur Erklärung/Veranschaulichung: http://s7.***.net/file/d/2971/elrirzpd_jpg.htm
Es ist generell schlecht, irgendwie von einem vorgegebenen Plan abzuweichen, wenn man selbst nicht das Fachwissen hat, um die gesamte Thematik überblicken zu können. Man hat aber bei manchen Geräten den Eindruck, dass die Hersteller selbst auch an manchen Ecken nicht so wirklich gewusst haben, was sie da tun und da kann man dann schonmal kreativ tätig werden, WENN MAN WEISS, WAS MAN TUT. Ansonsten: RTFM!
Hinweis zu deinem "Betriebsarten" Diagramm: A2 wird normalerweise mit "Gitterstrombetrieb" in Verbindung gebracht, bei dir sind das allerdings lediglich unterschiedliche Ruheströme im Kennlinienfeld. Das ist meiner Auffassung nach falsch.
@ phess90 @ Rockin'Daddy
Wie gesagt, Röhrenschaltungen sind nicht gerade mein Fachgebiet, aber einen Zusammenhang mit der Wahl der Speaker kann ich mir schon ganz gut vorstellen, im Vox AC15 C1 werkelt ein 25 W Greenback 16 Ohm und der Brunetti hat einen 100 Watt Jensen NEO 16 Ohm. Keine Ahnung was die da in Modena mit den Amps alles machen, aber nebenan werden ja auch Ferrari und Masserati gebaut, wo sie ganz locker 328 kW aus einem 4,9 Liter Motor rauskitzeln, warum also keine 25 Watt aus zwei EL 84
. Ich meine, der Brunetti ist sehr viel kleiner als ein ein AC 15, wiegt mit 14 Kg ganze 8 kg weniger, klingt super gut und ist exakt doppelt so teuer, alles Sachen die man ja auch von Ferrari kennt und er ist bei 4 so laut wie der Vox bei 10. Ich weiß, dass man italienische Sportwagen nicht mit italienischen Röhrenamps vergleichen kann, auch wenn beide in Modena gebaut werden, aber irgendwie gefällt mir der Vergleich trotzdem. Datenblätter hin oder her, vielleicht wissen die Italiener ja etwas über Röhrentuning, was die Engländer nicht wissen
2x EL84 machen relativ saubere 10W in A, vielleicht 15W in AB und wenn man sie vergewaltigt und außerhalb der Spezifikationen betreibt, dann 20W in AB. In einem Gitarrenverstärker wird man das aber meist nicht so hinbekommen, da die Schirmgitter zur Vermeidung von geschmolzenem Metall (bei Übersteuerung...) meist relativ hochohmig angefahren werden und daher die Röhren weniger Ausgangsleistung generieren, als sie es in einem HIFI-Amp könnten, der mit Sicherheit nicht übersteuert wird. Das ist eine Frage der Zuverlässigkeit und des Klanges (würde man die HIFI-Version wählen, würde die Endstufe bei Übersteuerung hart clippen, statt zu komprimieren, wie ein Gitarrenverstärker das tut).
25W in Class A sind aber schlicht technisch nicht möglich, da die EL84 für eine maximale Anodenverlustleistung von 12W spezifiziert ist und demzufolge bei zwei Röhren 24W maximale Anodenverlustleistung gefahren werden dürfen. Bei einem Class A Amp kommt man auf maximal 50% dieser Anodenverlustleistung als Ausgangsleistung, was für die 24W Verlustleistung dann 12W Ausgangsleistung wären. Und diese wären massiv verzerrt (10% Klirrfaktor oder so).
Wenn man saubere Wiedergabe haben will, dann sind grob 25% der Anodenverlustleistung möglich, was bei zwei EL84 eben ca. 6W sind.
In der Realität landet man dazwischen. Das sieht man auch an den Eintakt-A-Verstärkern, die mit einer EL84 zwischen 3W und 5W angegeben sind.
NEO ist da das Zauberwort! Neodymmagnete können entweder gleichen Wirkungsgrad bei deutlich weniger Magnetmasse bewirken, oder aber entsprechend höheren Wirkungsgrad, wenn vergleichbar große Magnete wie bei Alnico oder Keramik Lautsprechern verwendet werden.
Mehr Feldstärke im Luftspalt gibt mehr Wirkungsgrad, ja.
Es ist nur sinnvoll, irgendwelche Verstärker miteinander bezüglich Lautstärke zu vergleichen, wenn man die restlichen Parameter (hier: Lautsprecher) gleich lässt. Wenn man einen anderen Lautsprecher in einem der Verstärker hat, der 6dB mehr Wirkungsgrad hat, dann müsste der Verstärker mit dem wirkungsgradschwächeren Lautsprechern die vierfache (!!!) Leistung haben, um gleich laut zu sein. Und 6dB Unterschied zwischen verschiedenen Lautsprechertypen sind durchaus üblich.