PbVeritas
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Ok, hier mein versprochenes Review vom Hughes&Kettner Statesman Dual EL34 50 Watt Head. Aktueller Neupreis (laut T): 1190 Euro.
Front:
Rear:
Allgemeines:
Es handelt sich hierbei um ein Top mit 50 Watt, zwei 12AX7 in der Vorstufe und zwei EL34 in der Endstufe. Der Amp besitzt 2 Kanäle (Clean, Crunch), mit je einem 3-Band-EQ und eigenem Master Volumne. Außerdem besitzt der Amp einen "Twang" Switch für den Clean Kanal der das Signal "twaniger", also die Gitarre mehr Richtung Telecaster werden lässt. Vergleichbar ist dies mit einem Bright Switch, wie er auf vielen Amps zu finden ist.
Für den Crunch Kanal gibt es noch einen Boost, der nichts anderes macht als die Gaineinstellung zu überspringen und auf voll zu schalten. Schade das dieser nicht einstellbar ist. Wer also Gain schon auf Maximum hat und dann den Boost Switch betätigt wird keine (oder nur eine minimale) Änderung hören.
Außerdem wird ein Footswitch mitgeliefert, mit dem man die Kanäle umschalten kann, für den Crunch Kanal den Gain-Boost aktivieren kann und einen Lautstärke-Boost für Solos einschalten kann, der auf beiden Kanälen wirkt. Dieser Boost ist einstellbar und immer relativ zur aktuellen Lautstärke, sprich es wird zb um die hälfte der aktuellen Lautstärke lauter.
Weiters besitzt der Amp eine Presence, einen (Spring-) Reverb und eine FX-Loop die seriell oder parallel geschaltet werden kann
Verarbeitung:
Bei einem Amp dieser Preisklasse sollte es eigentlich keine Mängel geben und dies ist auch nicht der Fall. Alles wirkt stabil und gut gebaut. Die Regler sind zwar aus Plastik, wirken aber solide und sind auch im Dunklen sehr gut zu lesen.
9/10
Das wichtigeste: Der Sound:
Der Clean Kanal:
Mir persönlich war der Clean Kanal sehr wichtig, denn ich spiele viel Clean (zb Funk) und hier war ein sauberer Ton für mich wichtig. Hier muss ich sagen, dass der Amp meine Vorstellung bei weitem übertroffen hat. Ich finde hier kann sich der Amp durchaus mit meinem Kustom Defender messen (der ja gerne mal mit dem Fender Blues Junior verglichen wird) wenn der Statesman nicht sogar etwas definierter ist. Der Ton ist sauber, rund und man hört jede einzelne Saite schwingen. Ich habe den Amp schon an einer Marshall 4x12 (geschlossen) und an einer H&K 2x12 (offen) gespielt. Hierzu ist zu sagen, dass der Sound bei der geschlossenen Box dumpf wirkt, was aber an den Boxen liegt. Spielt man den Head über eine offene Box (ala Combo) so lässt dies keine Wünsche mehr offen.
Alles in Allem ein super Clean Sound, von dem sich so einige teurere Amps eine Scheibe abschneiden können.
Für einen Amp, der nicht von Fender kommt: 9/10
Der Crunch Kanal:
Hier ist von leichtem Crunch bis ordentlichem Rock alles drin, wobei sich der Sound eher am Britischen orientiert. Ich würde sagen der Klang ist ziemlich in der Mitte zwischen Marshall und Vox angesiedelt. Bei weitem nicht so mittig wie ein Marshall (JVM) aber auch nicht so schreiend wie ein Vox (AC30). Mir gefällt der Sound sehr gut, könnte aber noch ein bisschen mehr in Richtung Vox gehen, ist aber meine persönliche Meinung.
Von sich aus ist der Amp eher weniger für cremigen Blues geeignet, denn er wird trotz der EL34 nie wirklich rund, allerdings habe ich dieses Problem mit einem 40 Euro Digitech Bad Monkey gelöst und jetzt cremt es, dass sich der Amp nicht mehr vor einem Marshall verstecken muss. Man kann hier wirklich sehr viel aus den EQ-Einstellungen herausholen.
Man muss aber auch sagen, dass der Sound bei sehr sehr niedrigem Gain etwas dünn ist. Man merkt deutlich, dass der Amp immer mehr Bässe und untere Mitten entwickelt, je weiter man den Gain aufdreht. AC/DC klang bei mir noch nie so gut und auch sonst bietet der Amp viel Gain. Hardrock oder gar HiGain sind aber absolut nicht drin, da der Amp bei hohem Gain zum matschen neigt. Sollte der Amp ohne Booster gespielt werden so ist der Ton in den ersten ¾ des Gains immer super klar und definiert und auch einzelne Saiten hört man sehr schön schwingen. Allerdings wird der Ton beim letzten Viertel etwas unsauberer und wenn man jetzt auch noch einen Booster davor schaltet um noch mehr Zerre zu erreichen, so wird's doch matschig. Dafür hat man dann Sustain ohne Ende.
Alles in allem so ziemlich das was ich gesucht habe:
Definierter Rock, der nie dumpf oder unpräsent klingt. Auch die Klarheit des Tones bei hohem Gain ist lobenswert. Trotzdem gibt es für mich noch ein bisschen Potential nach oben, speziel was die Gainreserven betrifft (aber gut, der Amp ist nicht für Hardrock gebaut). Die Zerre könnte außerdem bei hohem Gain definierter klingen (nicht so matschen) und auch dass die Cremigkeit fehlt bzw. mir zu wenig ist fällt negativ auf. (was allerdings mit einem Pedal absolut lösbar ist.)
Ich rechne den Sound mit dem Bad Monkey ein und gebe daher: 8/10 (ohne: 7/10)
Fazit:
Der Amp hält wirklich was die Werbung verspricht: "Der Statesman schafft das scheinbar Unmögliche und vereint "Early-Sixties-Open-Back-Clean" und "Early-Eighties-Stack-Overdrive" in einem Gehäuse…"
Ein super Clean (schon fast Fender mässig) und eine solide Zerre machen den Amp perfekt wenn man nicht zwei Amps kaufen will. Der Gain- Boost und der Volumne- Boost machen den Amp super für die Bühne und total flexibel.
+ Super Clean
+ Super Zerre
+ Sound bis ¾ des Gains immer klar und definiert
+ Auch relativ leise spielbar
+ 3-Band-EQ und Master-Volumne pro Kanal
+ Verarbeitung
+ Anschlüsse
+ Flexibilität (dank Boost und Solo-Switch)
- Sound matscht bei hohem Gain
- Hardrock und HiGain auch mit Booster nur sehr bedingt spielbar
- Sound bei sehr, sehr niedrigem Gain etwas dünn
- Cremigkeit fehlt (aber mit Pedal korrigierbar)
- Gain-Boost nicht einstellbar
Ich hab wirklich DEN Allround Amp gesucht und einige testet (zb. Marshall JVM, Vox AC30, H&K Switchblade) und bin beim Statesman geblieben. Wenn man wirklich alles in einem Gerät haben will für einen kleinen Preis (vor allem gebraucht), kommt man um den Statesman nicht herum. Ich bin froh, dass ich auf den Statesman gestoßen bin und werde sicherlich noch viel Freude damit haben.
In einem Satz:
Wer einen Amp sucht, der Clean super klingt, eine rockende Zerre hat und Flexibilität braucht, der sollte sich den Statesman auf jeden Fall ansehen.
Overall: 8/10
EDIT (by foxytom): nach 18 Monaten Praxis-Test gibt es ein neues Review:
https://www.musiker-board.de/review...l-el34-nach-18-monatiger-praxiserfahrung.html
Front:
Rear:
Allgemeines:
Es handelt sich hierbei um ein Top mit 50 Watt, zwei 12AX7 in der Vorstufe und zwei EL34 in der Endstufe. Der Amp besitzt 2 Kanäle (Clean, Crunch), mit je einem 3-Band-EQ und eigenem Master Volumne. Außerdem besitzt der Amp einen "Twang" Switch für den Clean Kanal der das Signal "twaniger", also die Gitarre mehr Richtung Telecaster werden lässt. Vergleichbar ist dies mit einem Bright Switch, wie er auf vielen Amps zu finden ist.
Für den Crunch Kanal gibt es noch einen Boost, der nichts anderes macht als die Gaineinstellung zu überspringen und auf voll zu schalten. Schade das dieser nicht einstellbar ist. Wer also Gain schon auf Maximum hat und dann den Boost Switch betätigt wird keine (oder nur eine minimale) Änderung hören.
Außerdem wird ein Footswitch mitgeliefert, mit dem man die Kanäle umschalten kann, für den Crunch Kanal den Gain-Boost aktivieren kann und einen Lautstärke-Boost für Solos einschalten kann, der auf beiden Kanälen wirkt. Dieser Boost ist einstellbar und immer relativ zur aktuellen Lautstärke, sprich es wird zb um die hälfte der aktuellen Lautstärke lauter.
Weiters besitzt der Amp eine Presence, einen (Spring-) Reverb und eine FX-Loop die seriell oder parallel geschaltet werden kann
Verarbeitung:
Bei einem Amp dieser Preisklasse sollte es eigentlich keine Mängel geben und dies ist auch nicht der Fall. Alles wirkt stabil und gut gebaut. Die Regler sind zwar aus Plastik, wirken aber solide und sind auch im Dunklen sehr gut zu lesen.
9/10
Das wichtigeste: Der Sound:
Der Clean Kanal:
Mir persönlich war der Clean Kanal sehr wichtig, denn ich spiele viel Clean (zb Funk) und hier war ein sauberer Ton für mich wichtig. Hier muss ich sagen, dass der Amp meine Vorstellung bei weitem übertroffen hat. Ich finde hier kann sich der Amp durchaus mit meinem Kustom Defender messen (der ja gerne mal mit dem Fender Blues Junior verglichen wird) wenn der Statesman nicht sogar etwas definierter ist. Der Ton ist sauber, rund und man hört jede einzelne Saite schwingen. Ich habe den Amp schon an einer Marshall 4x12 (geschlossen) und an einer H&K 2x12 (offen) gespielt. Hierzu ist zu sagen, dass der Sound bei der geschlossenen Box dumpf wirkt, was aber an den Boxen liegt. Spielt man den Head über eine offene Box (ala Combo) so lässt dies keine Wünsche mehr offen.
Alles in Allem ein super Clean Sound, von dem sich so einige teurere Amps eine Scheibe abschneiden können.
Für einen Amp, der nicht von Fender kommt: 9/10
Der Crunch Kanal:
Hier ist von leichtem Crunch bis ordentlichem Rock alles drin, wobei sich der Sound eher am Britischen orientiert. Ich würde sagen der Klang ist ziemlich in der Mitte zwischen Marshall und Vox angesiedelt. Bei weitem nicht so mittig wie ein Marshall (JVM) aber auch nicht so schreiend wie ein Vox (AC30). Mir gefällt der Sound sehr gut, könnte aber noch ein bisschen mehr in Richtung Vox gehen, ist aber meine persönliche Meinung.
Von sich aus ist der Amp eher weniger für cremigen Blues geeignet, denn er wird trotz der EL34 nie wirklich rund, allerdings habe ich dieses Problem mit einem 40 Euro Digitech Bad Monkey gelöst und jetzt cremt es, dass sich der Amp nicht mehr vor einem Marshall verstecken muss. Man kann hier wirklich sehr viel aus den EQ-Einstellungen herausholen.
Man muss aber auch sagen, dass der Sound bei sehr sehr niedrigem Gain etwas dünn ist. Man merkt deutlich, dass der Amp immer mehr Bässe und untere Mitten entwickelt, je weiter man den Gain aufdreht. AC/DC klang bei mir noch nie so gut und auch sonst bietet der Amp viel Gain. Hardrock oder gar HiGain sind aber absolut nicht drin, da der Amp bei hohem Gain zum matschen neigt. Sollte der Amp ohne Booster gespielt werden so ist der Ton in den ersten ¾ des Gains immer super klar und definiert und auch einzelne Saiten hört man sehr schön schwingen. Allerdings wird der Ton beim letzten Viertel etwas unsauberer und wenn man jetzt auch noch einen Booster davor schaltet um noch mehr Zerre zu erreichen, so wird's doch matschig. Dafür hat man dann Sustain ohne Ende.
Alles in allem so ziemlich das was ich gesucht habe:
Definierter Rock, der nie dumpf oder unpräsent klingt. Auch die Klarheit des Tones bei hohem Gain ist lobenswert. Trotzdem gibt es für mich noch ein bisschen Potential nach oben, speziel was die Gainreserven betrifft (aber gut, der Amp ist nicht für Hardrock gebaut). Die Zerre könnte außerdem bei hohem Gain definierter klingen (nicht so matschen) und auch dass die Cremigkeit fehlt bzw. mir zu wenig ist fällt negativ auf. (was allerdings mit einem Pedal absolut lösbar ist.)
Ich rechne den Sound mit dem Bad Monkey ein und gebe daher: 8/10 (ohne: 7/10)
Fazit:
Der Amp hält wirklich was die Werbung verspricht: "Der Statesman schafft das scheinbar Unmögliche und vereint "Early-Sixties-Open-Back-Clean" und "Early-Eighties-Stack-Overdrive" in einem Gehäuse…"
Ein super Clean (schon fast Fender mässig) und eine solide Zerre machen den Amp perfekt wenn man nicht zwei Amps kaufen will. Der Gain- Boost und der Volumne- Boost machen den Amp super für die Bühne und total flexibel.
+ Super Clean
+ Super Zerre
+ Sound bis ¾ des Gains immer klar und definiert
+ Auch relativ leise spielbar
+ 3-Band-EQ und Master-Volumne pro Kanal
+ Verarbeitung
+ Anschlüsse
+ Flexibilität (dank Boost und Solo-Switch)
- Sound matscht bei hohem Gain
- Hardrock und HiGain auch mit Booster nur sehr bedingt spielbar
- Sound bei sehr, sehr niedrigem Gain etwas dünn
- Cremigkeit fehlt (aber mit Pedal korrigierbar)
- Gain-Boost nicht einstellbar
Ich hab wirklich DEN Allround Amp gesucht und einige testet (zb. Marshall JVM, Vox AC30, H&K Switchblade) und bin beim Statesman geblieben. Wenn man wirklich alles in einem Gerät haben will für einen kleinen Preis (vor allem gebraucht), kommt man um den Statesman nicht herum. Ich bin froh, dass ich auf den Statesman gestoßen bin und werde sicherlich noch viel Freude damit haben.
In einem Satz:
Wer einen Amp sucht, der Clean super klingt, eine rockende Zerre hat und Flexibilität braucht, der sollte sich den Statesman auf jeden Fall ansehen.
Overall: 8/10
EDIT (by foxytom): nach 18 Monaten Praxis-Test gibt es ein neues Review:
https://www.musiker-board.de/review...l-el34-nach-18-monatiger-praxiserfahrung.html
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