Artikel: Lidl Qualitätsstandards

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Johannes Hofmann
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Das hat wohl irgendwer irgendwo in einem Lidl-Laden enddeckt und fotografiert...

Man könnte hoffen, dass sich vielleicht mal herumspricht, dass eine elektroakustische Westerngitarre für 69,99€ wohl GAR KEINEN Qualitätsstandards entspricht :D

BTW, was sind eigentlich die 7 Teile??? 7-teilig??? Aha, 6 Saiten und eine Gitarre :D

LidlWesterngitarre.jpg
 
Eigenschaft
 
Wir haben das auch schon im Artikel https://www.musiker-board.de/kaufberatung-git/410143-100-euro-gitarre-bitte-erst-hier-lesen.html erwähnt.

Dort stehen jede Menge Infos, was bei billigen Produkten zu beachten und erwarten ist.


BTW, was sind eigentlich die 7 Teile??? 7-teilig??? Aha, 6 Saiten und eine Gitarre :D
Auf dem Bild ist ein Buch und eine CD erkennbar.
Vermutlich waren bei den 69,99 auch noch weiterer Schnickschnack wie eine dünne Hülle und ein Billigtuner, Kabel etc. drin. :rolleyes:
 
ja, 7teilig meint, dass da Zubehör dabei ist.....ausserdem gibts ne Reihe von Musikfachgeschäften , die u.a. in ihrem Sortiment auch "Billig-Schrott" verkaufen , (diese "Starter-Sets" u.ä. Lockangebote ) damit sie überhaupt noch Kunden aus der breiten Masse anlocken und Umsatz erzielen. Ich würde mal sagen, da sollte jeder erst mal vor seiner eigenen Haustüre kehren. it's all Einzelhandel :gruebel:
 
Trotzdem können weder wir noch der seriöse "Musikalienhandel" das verhindern. Da kommen die Ommas und Muttis zum Wocheneinkauf und wie selbstverständlich wird das Weihnachtsgeschenk für die Teppichratten gleich mit unter den Arm geklemmt.

Noch vor ein paar Jahren war es ja Mode, dass die Lebensmitteldiscounter PCs und Laptops in einer derartigen Stückzahl verkauft haben, dass es selbst mir als alteingesessener IT-Fuchs die Tränen in die Augen getrieben hat.
Da ich die Einkaufs- bzw. Produktionsquellen kenne, weiß ich auch welche Stückzahlen damals über die Wursttheken wanderten. :eek:
Und ich kenne auch die Einkaufsverhandlungen der Lebensmitteldiscounter mit den IT-Herstellern ;) - und bin froh, dass ich da nix mit am Hut habe. :)

Das dramatische damals war bei dieser Sache jedoch: die Qualtität der PCs und Laptops war (ist) gar nicht mal so schlecht :eek: - weil da kochen alle nur mit Wasser.

Insofern haben es die Musikhändler hier vielleicht sogar einfacher. Weil wenn die Leute das Ding ein paar Mal benutzt haben merken sie, was für einen Schrott sie sich da eingehandelt haben und es besteht wenigstens die Chance, dass sie sich nach was vernünftigem umsehen.
Und es wird auch hier so sein wie mit den PCs: irgendwann verliert auch Aldi, Lidl & Co. das Interesse an diesem Geschäft.
 
Das dramatische damals war bei dieser Sache jedoch: die Qualtität der PCs und Laptops war (ist) gar nicht mal so schlecht :eek: - weil da kochen alle nur mit Wasser.
Einen kleinen Unterschied gibt es da.
Unübertreffbar billig waren die PCs von ALDI nie und inzwischen sowieso nicht mehr.
Die sind OK, wenn der Käufer all den Schnickschnack und die Software braucht, was so mitgeliefert wird, ansonsten nicht.

Die Gitarre ist natürlich auch ohne Zubehör billig.
Aber ich stimmer Dir zu, das nimmt die Oma ohne Ahnung für die Teppichratten mit. :rolleyes:
 
Aber der Zusatz mit der Nichterfüllung der hohen Qualitätsstandards haut einen echt vom Schemel..... :rolleyes:
Jetzt fehlt bloß noch, dass sie demnächst eine "Gitarre" für 10 Euro mehr in den Läden stehen haben die dann selbstverständlich das entsprechende Qualitätsniveau hat.
 
Der Onkel war unlängst bei Justus Musikus in Hamburg. Da stand auch so eine billige Dreadnought der Hausmarke rum, die gerade von zwei Milchbärten mit leuchtenden Augen angetestet wurde. Der Onkel hat dann nur den Hals angefaßt und wußte schon Bescheid. Was soll man oder besser gesagt, was kann man für 89 Euronen schon erwarten?

Dem Verkäufer sind die entgleisten Gesichtszüge des Onkels natürlich nicht entgangen und er beeilte sich mir mitzuteilen: "Das ist eine Festival-Gitarre!"

Prima, man soll ja nichts Negatives sagen! Gut beim Verkäufertraining aufgepaßt! Mit der Schlagfertigkeit des Onkel hatte er allerdings nicht gerechnet: "Ach so, in bierseliger Laune ein paar schräge Akkorde über das Feuer schrillen lassen, ein Bier hineinschütten und das ganze anschließend verbrennen!"

Natürlich wußte er selber, daß das Ding Mist war. Auf die Frage, warum sie denn so einen Mist anbieten, kam die klare Antwort: "Weil die Kunden nach so billigen Instrumenten fragen!"

Schlußfolgerung: Es liegt nicht an den Herstellern, sondern primär an uns Kunden!

Solange wir nicht auf vernünftige Qualität sondern auf den kleinsten Preis achten, dürfen wir auch nur Mist erwarten! Die Hersteller liefern einfach das, was der Markt erfordert, solange noch ein Gewinn zu machen ist.

Also, wir sollten darüber nicht lamentieren, sondern die Konsequenzen ziehen und etwas tiefer in die Tasche greifen! Die Natur wird es uns danken, denn diese nutzlosen Billigprodukte kosten in der Produktion wertvolle Ressourcen und sind dann selber schnell Müll!

Schade um das schöne Material und die Arbeitszeit!

Ulf
 
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Dass es die beiden Milchbärte gewagt haben sich selbst ein Bild im Laden zu machen und mit ihren eigenen Ansprüchen eine Gitarre unter die Lupe zu nehmen ist ziemlich begrüßenswert.

Dass es tatsächlich aber wohl Produkte gibt die einen objektiven Qualitätsanspruch unterschreiten ist wahrlich Ressourcenverschwendung.

Aber solange eine Gitarre nicht Gesundheitsgefährdent gebaut ist, find ichs schwierig diesen zu ermitteln.....(jaja ich weiss)

Das ist ne andere Geschichte. Diesen Marketingtrick mit den "nicht erfüllten Qualitätstandards" aber muss ich mir merken. Sozusagen damit zu werben was man nicht anbietet. Hut ab.

(So könnte man sogar Konkurrenzen gezielt schlecht machen!)

P.S: Ich habe mit Leuten zu tun die wegen preiswert zu habender Instrumente überhaupt erst den Schritt wagen wollten und konnten sich den schon länger gehegten Traum ein "Instrument zu lernen" erfüllen. Es mal zu probieren. So verkehrt ist dass doch erstmal nicht, oder?
Bei aller mit euch geteilter Abneigung gegen Billig-Instrumente, geht mir dieser Fakt einfach nicht aus dem Kopf.:gruebel:
 
Mahlzeit,
aber an so 'nem Dingen kann man doch keinen Spass haben! Gerade als Anfänger nicht: schlecht spielbar, verstimmt sich dauernd, neue Saiten sind wirtschaftlicher Schwachsinn. Nach so 'ner Pfanne kommt doch nur der ganz Ehrgeizige, der wahrscheinlich auch vorher etwas mehr ausgegeben hätte, in 'n Musikladen um 'was Brauchbares an zu testen. Die ALDI-PCs kann man ja wohl wenigstens benutzen, oder muss man die nach einmal youporn virenverseucht entsorgen. Auf 'ne "7-teilige € 69,-Dreadnought" würd' ich jedenfalls keine Saiten zu € 10,- aufziehen, oder als Anfänger am besten aufziehen lassen vom Fachpersonal im Musikalienhandel.
 
Auf 'ne "7-teilige € 69,-Dreadnought" würd' ich jedenfalls keine Saiten zu € 10,- aufziehen, oder als Anfänger am besten aufziehen lassen vom Fachpersonal im Musikalienhandel.
Wenn ich das als Angestellter machen muesste wuerde ich mich hoechst schaemen.

Warum haengt ein Werbeplakat fuer ein Produkt, dass nicht einmal angeboten wird, aus?

ALDI computer sind mehr als schlecht, beginnend beim Gehaeuse, endend bei der Festplatte, die so laut ist, dass man wagt zu denken, dass ein Server im Raum stehe.
Bei computern lohnt es sich immer viel Geld in business pcs zu investieren,
rentiert sich allerdings nur, wenn der computer auch mehrere jahre im eigenen
Besitz bleibt. Meiner ist von HP(soll keine Werbung sein) und ist schon 9 Jahre alt,
laeuft und Rechenleistung ist auch in Ordnung, solange keine rechenintensiven
Prozeße ausgefuehrt werden. Soviel zum Thema computer.
 
Man könnte hoffen, dass sich vielleicht mal herumspricht, dass eine elektroakustische Westerngitarre für 69,99€ wohl GAR KEINEN Qualitätsstandards entspricht.
Entspricht denn Euer günstigstes Modell (http://www.musik-service.de/cort-earth-70-ens-prx395752652de.aspx) irgendwelchen Qualitätsstandards, nur weil es nicht 69 EUR sondern 179 EUR kostet? Wäre mal interessant zu erfahren, wie hoch die Herstellungskosten tatsächlich sind und wie viel von den 179 EUR an Hersteller, Importeur, Zoll, Großhändler und den Fachhandel fließen.

Ich habe als Schüler mal bei Karstadt in der HIFI-Abteilung gejobbt, da lagen die Gewinnmargen allein zwischen Einkaufs- und Verkaufspreis teilweise beim Faktor 10. Unter Berücksichtigung der Konditionen, die Lidl und Co. aushandeln, müssen günstige Produkte nicht automatisch schlecht sein. Die Gitarre, um die es hier geht, kenne ich allerdings nicht und kann daher kein Urteil zur Qualität abgeben.
 
Entspricht denn Euer günstigstes Modell (http://www.musik-service.de/cort-earth-70-ens-prx395752652de.aspx) irgendwelchen Qualitätsstandards, nur weil es nicht 69 EUR sondern 179 EUR kostet? Wäre mal interessant zu erfahren, wie hoch die Herstellungskosten tatsächlich sind und wie viel von den 179 EUR an Hersteller, Importeur, Zoll, Großhändler und den Fachhandel fließen.
...
ich hab im Juni einen Gitarrenfabrikanten kennengelernt, das macht der seit 10 Jahren oder so. Zunächst hat er in China produzieren lassen, und am Fabrikhof kostetetn die billgisten Klampfen umgerechnet 20 Euro. Das sind die die hier für 69 Euro beim Lidl verkloppt werden, oder auch beim Real.

Später hat er in China für nen amerikansichen Händler Fender-Clones von E-Bässen machen sollen, dann hat der natürlich viele Fabriken dort besichtigt. Vor 5 Jahren hat er dann, als überzeugter Musiker, die Finger davon gelassen und läßt mittlerweile in Vietnam Akustik-Gitarren bauen, so' ne custom Gitarre aus gutem Holz kostet schon in der Herstellung 2000 $, 9 Monate Arbeit und 1000 $ Materialkosten für 100 jähriges Holz, dazu Transport, Zoll und Mehrschweinchensteuer, Vermittlungsprovisionen u.s.w. liegt dann der Ladenpreis bei 3000-4000 $

Eine 200 Euro Gitarre wird wohl in der Herstellung ein dritel davon kosten, aber bevor jemand nun die Hasskappe kriegt, es ist ein langer Weg und viele chinesiche Wörter nötig um einen Container voll davon nach Deutschland zu kriegen.
 
Das man durchaus auch akzeptabel bis gute Instrumente bei Lidl bekommen kann, beweist die Gitarre der Schwester meiner Freundin. Ihre Mutter hat sie ihr gekauft und ich gebe ihr nun Unterricht. Strattyp, Amp, Gigbag, Gurt, Plektren, Kabel und Stimmgerät für um die 110€.
Ganz ehrlich dachte ich zuerst auch erst wie der Großteil der User hier. "Großer Schrott, gleich in den Müll", aber ganz ehrlich es gibt so nichts zu bemängeln. Die Werkeinstellung ist verwunderlich gut und die Gitarre spielt sich leicht und zufriedenstellend. Klanglich eindeutige Strattendenzen und die Tonabnehmer verrichten ihren Job auch gut. Der Verstärker ist Clean recht ausgewogen und verzerrt leider nicht schön, aber was solls?
Ich spiele auch lieber meine hochwertigen Instrumente von Fender, Gitarrenbauer & Co., aber weshalb es jetzt unbedingt ein Starterkit für 200€ bei einem Musikfachhandel sein muss, ist mir nicht klar.
Insofern macht euch mal locker, erwartet nicht zuviel, malt den Teufel aber auch bitte nicht an die Wand.
 
Naja, ich bin zwar absolut kein LIDL freund. Aber billige Instrumente haben IMHO schon eine Daseinsberechtigung. Vor über 20 Jahren hab ich auf einer Quelle "Folk-Gitarre" angefangen zu spielen. Ich glaube die lag so um die 49DM. Natürlich ist das rückblickend eine der schlechtesten stücke Holz was ich jeh in der Hand hatte. Aber damals konnte ich mir erstmals nichts anderes leisten. Und was soll ich sagen es hat auch spaßgemacht mit dem ding am See zu sitzen uns rumzuklampfen. Nach einem Jahr mit mehren Oma/Opa besuchen, Zeitungsaustragen und spaaren konnte ich mir dann auch eine bessere Git kaufen. Von dem was heute bei mir rumsteht hätte ich nur träumen können. Aber ohne so eine absolute billig Gitarre hätte ich wohl nie angefangen zu Spielen!

Heute würde ich einem Anfänger zwar eher zu ner Cort Earth 70 raten, aber es soll auch leute geben für die 69€ viel geld ist. H IV lässt grüßen.

just my 0.02€
 
in den 60s während der Beatlemania gabs überall diese billigen "Kaufhausgitarren" , mit denen die Nachwuchsbands damals gespielt haben.
 
Naja, ich glaube kaum, dass es Lidl darum geht, Gitarren zu verkaufen, die aufgrund irgendeiner Überlegung genommen werden. Es geht, denke ich mehr um sogen. Impuls-Käufe. Oma und Opa, die es spontan toll finden würden, wenn das Enkelchen an Weihnachten mit ein paar Weihnachtsliedern die heile Familien-Welt zwischen Spekulatius und Doppelkorn bereichern könnte. Oder ähnliche "Überlegungen".

Ich muss allerdings feststellen, dass ich früher oftmals selbst gesagt habe, dass die erste Gitarre eigentlich gar nicht schlecht genug sein kann. Das trainiert die Finger und Muskeln und nur diejenigen bleiben dabei, die es wirklich wollen. Das immer wieder gehörte "Ich-Habe-Auch-Mal-Angefangen-Aber-Das-War-Nichts-Für-Mich-Syndrom".

Mittlerweile -nachdem ich heimlich im Laden auch 'mal eine Lidl- oder Aldi-Gitarre in die Hand genommen habe- muss ich das revidieren: So viel Durchhaltevermögen kann ich niemandem zutrauen. Diese ...äh.... ähhh .... Dinger sind sowas von schlecht, also wirklich.......... .
 
Seltsam, im Lidl bei mir um die Ecke gab es heute noch 6 Stück von der ominösen Western-Gitarre. Das Ladenpersonal wusste nichts von einem Verkaufsstop. Da sieht man es mal wieder: uns Bayern traut man halt doch am ehesten zu, auch mit den widrigsten Umständen irgendwie zurecht zu kommen...

:D
 
Tja, in Bayern geh'n die Uhr'n halt anders! ;)

Der(preussische)Onkel
 
Fürn den Osten reicht es.;):eek::D
Hier liegen die Gitarren auch noch beim Lidl rumm.
Also nichts mit Verkaufsstop.
 
Nun ja, man kann es eben versuchen, diese Gitarren zu verkaufen. Ich denke mal, für die Sorte "Gitarrist", deren Darbietung erheblich gewinnt, wenn man die Gitarre ausstöpselt und die Gitarrenspur im MIDI File anschaltet, dürfte dieses Instrumentenimitat genügen.
 
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