Von Musiker zu Musiker: Interview mit Theocracy

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For English version, please see next posting below. JUMP

Mitte November 2013 hatte ich auf dem Music Without Limits Festival die Gelegenheit, mit Matt zu sprechen. Er ist das Superhirn hinter Theocracy, einer Prog/Melodic Metal Band aus Athens im Bundesstaat Georgia (USA). Jetzt finde ich endlich auch mal die Zeit, das alles niederzuschreiben. Es ist doch recht lange geworden, aber was Matt erzählt macht Sinn, also wollte ich auch nichts kürzen.


theocracy.jpg
Bild von der Webseite der Band


Musiker-Board (MB): Da das Interview in einem Webforum publiziert werden soll, in dem sich viele Musiker herumtreiben, dachte ich so was wie "von Musiker zu Musiker"; wäre ein gutes Thema. Deshalb würde ich gerne ein paar Fragen stellen, die sich aufs Musiker-Leben beziehen.
Matt (T): Alles klar, lass uns loslegen!

MB: Erste Frage, wo wir hier in Europa sind: Wie wichtig sind die unterschiedlichen Kontinente für eure Musik?
T: Sehr! Ich meine, es war immer großartig hier und wird auch von Tour zu Tour besser. Auf der ersten Europa-Tour in 2009 waren alle Auftritte gut, aber auf manchen kannte uns wirklich kein Schwein. Die Leute waren alle wegen anderen Bands gekommen. Aber als wir zwei Jahre später wieder da waren, kamen eine ganze menge mehr Leute wegen uns. Und dies mal noch besser - und es ist toll zu sehen, wie unsere Fan-Gemeinde jedes mal gewachsen ist! Es ist einfach so erfüllend! Grade im Vergleich zu den USA, wo es einfach so viel Angebot gibt und die Leute die einzelnen Bands gar nicht so sehr beachten.

MB: Guter Punkt um einzuhaken: Wie geht ihr denn damit um, wenn das Publikum euch nicht kennt, schlecht drauf ist oder so... ist sicher schwierig als Musiker?
T: Es ist schwierig. Weißt du, das gehört zum professionell sein mit dazu. Ich meine, du musst einfach alles geben was du kannst. Keine Frage: Es treibt dich auch noch mal an, wenn das Publikum richtig mit- und abgeht. Heute Abend war's zum Beispiel so. Wir hatten ein paar Shows auf dieser Tour, wo das nicht so war... das Publikum nicht so gut drauf war, warum auch immer. Ich weiß nicht... man muss halt einfach durch, und du musst das beste bringen, das du hast, all deine Energie geben und das Publikum anstecken. Und was wir schon so gespielt haben, da gab's alles: Hochs und Tiefs, gute Shows und solche die nicht so toll liefen. Aber man weiß es eigentlich nie so recht. Bei manchen Auftritten, auch auf dieser Tour, dachten wir das Publikum ist nicht so wirklich dabei. Und dann kommen hinterher Leute und sagen dir wie genial es war und was der Abend für sie bedeutet hat. Und das ist es, was zählt! Man kann es auf der Bühne also nie so genau wissen.

MB: Ja, zugegeben, ich hab erst vor einem Jahr von Theocracy gehört. War auf dem selben Festival [Music Without Limits], dass ich die Jungs von Nordic Mission getroffen hab... aus Finnland oder Schweden oder so? Die reisen herum um CDs zu verkaufen, weiß nicht ob du von ihnen gehört hast... warte mal, waren die jetzt nicht mit euch auf Tour?
T: Ja, genau!
MB: Und der... mir fällt grade sein Name nicht ein, der Chef von Nordic Mission zeigte mir eine CD und meinte "hör da mal rein". Wir hatten davor geplaudert und ich hatte ihm erzählt, welche Bands ich sonst noch so mag. Die CD war As The World Bleers.
T: Ach cool!
MB: Und ich war begeistert: Klingt super!
T: (lacht) Haha, das gefällt mir!
MB: ...denn mir gefällt der Mix aus Progressive und Melodic Metal sehr gut.
T: Jepp, geht mir genau so, das macht die Musik interessant.
MB: Absolut.
T: Ja, freut mich dass es dir gefällt!
MB: Aber wo wir grade über professionell sein sprechen, eine Frage: War es ein großes Opfer, Profi-Musiker zu werden und braucht es große Opfer, um es zu bleiben? Ich sehe du trägst einen Ring an der linken Hand, glaube in den USA bedeutet das man ist verheiratet?
T: Genau, verheiratet.
MB: Ah, denn in Deutschland ist es dann die rechte Hand.
T: Richtig, ich bin verheiratet. Meine Frau heißt Sue und sie steht da hinten am CD-Tisch. Ich könnte das alles hier nicht ohne sie tun. Sie hat mich von Tag eins an unterstützt, als ich Lieder schrieb und immer wieder damit kämpfte. Sie hat mich nie unter Druck gesetzt oder mich fühlen lassen, ich würde einem dummen Traum nachjagen. Sie glaubte einfach an die Musik und liebt sie auch. Ich glaube das wäre sie nicht so gewesen, wenn sie gedacht hätte die Musik wäre nicht gut. Du musst also "einfach" jemanden finden, der an dich glaubt und an das, was du tust.
Ja, es waren definitiv viele Opfer zu bringen, grade auch am Anfang wenn es schwieriger ist an dem allem zu arbeiten, vor allem an der Musik zu arbeiten. So viele lange Nächte, das wird ganz schnell frustrierend. Du musst auch selbst an das glauben, was du tust und hörst. Ich denke, auf was es wirklich ankommt ist, gute Songs zu haben. Und wenn du die hast, findest du letztendlich auch ein Publikum dafür, wenn du hart genug dran arbeitest. Selbst wenn es nicht so viele Leute sind wie du gerne hättest - oder du denkst, deine Musik es verdient hätte: Wenn deine Lieder gut sind, werden die Leute früher oder später aufmerksam. Darum geht es: Immer weiter und weiter machen.

MB: Ihr steht bei einem Label unter Vertrag. Stehst du manchmal unter Druck, Songs zu schreiben?
T: Ne, das Label ist da zum Glück sehr verständnisvoll. Ich denke wir haben jetzt genug Tracks aufgenommen damit sie wissen, dass wir gutes Material liefern, wenn wir die Zeit haben intensiv daran zu arbeiten. Ich bin nicht einer von denen die sich hinsetzen und sich dazu zwingen was zu schreiben. Hab's versucht, funktioniert manchmal, aber meist nicht. Ich muss warten, bis mir die Ideen kommen und sie zusammenpassen. Dabei schreibe ich auch viel altes um, werfe Parts weg und auf der anderen Seite packe ich wieder ein 5 Jahre altes Demo aus und es passt perfekt zu etwas das später kam. Es braucht einfach lange, bis sich alles ineinander fügt.
Ja, die haben wirklich Verständnis. Ab und zu schicke ich mal ein Demo damit sie wissen, dass wir an (hoffentlich gutem) Zeug arbeiten ;)

MB: Bist du der, der alle Songs schreibt?
T: Ich mach das meiste davon, aber wir arbeiten immer stärker zusammen. Das Grundgerüst kommt von mir, so die Baiscs, aber dann bringen alle ihre Ideen mit ein. Bei dem Song Altar To The Unknown God vom Album As The World Bleeds war das eine tolle Zusammenarbeit von Val, Jon und mir. Ich hab die grundsätzlichen Harmonien, Verse und Refrain eingebracht, aber der ganze mittlere Teil ist etwas das Val davor mal geschrieben hatte und wir haben es mit eingearbeitet. Ich bin mir sicher, dass wir da auch mehr und mehr zusammen arbeiten werden, jetzt wo wir so viele gute Musiker haben gibt's keinen Grund, davon nicht Gebrauch zu machen.

MB: Ja, von was ich gelesen habe hat es eine ganze Weile gebraucht, um die aktuelle Konstellation aus Musikern zusammen zu bekommen. Siehst du die jetzt als fix an?
T: Ja. Es ist eigentlich das, was ich schon immer wollte. Am Anfang war ich alleine - ein Solo-Projekt, ein paar Demos. Nun sind wir zu fünft - das hätte ich immer schon gerne gehabt, aber es dauerte länger als ich gehofft hatte. Aber ja, so ist es genial. Diese Jungs sind fantastisch! Ich wollte mich live schon immer rein aufs singen konzentrieren, hat nur länger gedauert als mir lieb war.

MB: Jetzt bin ich gar nicht sicher, ob ich das richtig mitbekommen habe: Dein eigentlicher Beruf ist Tontechniker?
T: Ja, zwischen Theocracy und meinem Studio ist das mein Haupt-Job. Ich hab hin und wieder noch irgendwelche Nebenjobs, damit immer genug rein kommt. Aber soweit keine Klagen.

MB: Und die andern, sind die Vollzeit-Musiker?
T: Ne, die haben auch alle noch andere Jobs.

MB: Ein Problem das viele Musiker haben, ist: Sie schreiben ihre eigenen Songs, machen die Aufnahmen komplett selbst und am Ende wissen sie, dass sooo viele Fehler und kleine Unstimmigkeiten drin sind. Sie kommen nie so wirklich zum Punkt. Wie geht dir das? Ich meine, als Musiker UND Tontechniker muss dir ja noch viel mehr auffallen?!
T: Oh ja...! Ich bin sehr sehr abgedrehter Perfektionist. Manchmal ist es echt wie ein Fluch, aber ich glaube es hilft uns. Ist auf jeden Fall herausfordernd heutzutage, wo jeder alles zu Hause macht. So hab ich auch angefangen: 4-Spur Kassettenrecorder, 8-Spur Kassettenrecorder, 16-Spur digital und so weiter... ja, es ist herausfordernd. Ich wünschte, die Leute würden stärker auf die Grundlagen beim Recording achten und die Dinge richtig machen. Manches was ich zum mixen vorgesetzt bekomme ist einfach so unterirdisch schlecht aufgenommen!
Aber weißt du, wir haben jetzt grade unser erstes Album noch mal neu raus gebracht. Mit richtigen Drums und neu abgemischt. Es war schon lange Zeit auf dem Markt. Und jetzt wieder damit zu arbeiten, wo manches davon ziemlich schlecht war... will sagen, ich hab auch mal klein angefangen. Jeder muss irgendwo lernen.

MB: Wie denkst du über die Qualität von Equipment? Wie wichtig ist es, gutes Equipment zu haben, um tolle Musik zu machen?
T: Uh... diese Frage ist schon etwas kompliziert! Ich mag es, gut klingendes Equipment zu haben das ich gut kenne und weiß wofür es gut einsetzbar ist und was ich damit rausholen kann. Aber gute Aufnahmen sind auch schon auf schlechten Equipment entstanden. Es geht wirklich um... nun ja, es ist ein Klischee, aber es ist der Zimmermann, nicht der Hammer. Die Person, welche die Arbeit tut, und nicht so sehr das Werkzeug. Das Werkzeug bringt dich von A nach B. Aber wichtig ist das Gehör der Person, denk ich, und viel Wissen. Deshalb gibt es keinen Ersatz für die Praxiserfahrung die man nur dadurch bekommt, in dem man etwas immer und immer wieder tut. Das ist es, worauf es ankommt.

MB: Mal eine andere Frage... du bist noch nicht so alt, dann hört sie sich auch nicht zu komisch an.
T: Aha...?
MB: Als du mit deiner Musik angefangen hast, mochten deine Eltern das?
T: Hm... nicht ganz am Anfang. Da waren sie erst mal ziemlich skeptisch. Ich meine, sie haben mich immer unterstützt, was Musik angeht. Ich hab quasi schon als Kind mit der Musik angefangen, in der Kirche gesungen und so Zeug, wurde mehr oder weniger von Tag eins an musikalisch erzogen. Aber als ich angefangen hab, Metal aufzunehmen, hat's schon eine Weile gebraucht bis sie damit klar kamen. Ihnen ging es ungefähr so: Ach so, jetzt sehen wir wo das alles hinführt... Okay, einiges von meinem ersten Zeug war echt schlecht. Man fängt halt mal so an und hört sich an wie eine schlechte Version seiner Vorbilder.
Denke das war der Grund. Die ersten Dinge die sie zu hören bekamen, war nicht wirklich gut. Als aber das erste Album raus kam, sind sie voll mit eingestiegen, lassen mich nun einfach machen und unterstützen mich komplett in dem, was ich tue. Echt großartig!

MB: Wo du grade von musikalischer Erziehung sprichst: Hast du ein Instrument gelernt oder so?
T: Nö. Ich hatte als Kind ein paar Klavierstunden, aber nicht viel. Habe mir dann selbst Gitarre beigebracht. Mir ein Buch mit Akkorden geschnappt, mich auf den Hintern gesetzt und die Lieder gelernt. Aber mein Spiel ist nicht so sehr beeindruckend, ich bin ein ganz ordentlicher Rhythmus-Gitarrist, aber allgemein kein guter Gitarrenspieler. Mein Problem ist: Songs zu schreiben ist alles, was ich jemals tun wollte. Als ich gut genug war um Lieder zu schreiben hab ich aufgehört, mich zu verbessern. Bin also derselbe Gitarrenspieler seit... was weiß ich.. 15 Jahren etwa. Aber: Mir macht's Spaß! Bin nur froh, dass ich nicht mehr live spielen muss. Jetzt wo das Leute übernehmen, die besser sind als ich.

MB: Wie ist das mit den andern Musikern in der Band? Haben die eine musikalische Ausbildung?
T: Nun, ich weiß, dass Val, unser Lead-Gitarrist, viel Theorie hatte. Und er unterrichtet nebenbei Gitarre, er ist was das musikalische angeht definitiv der versierteste von uns allen. Bei den anderen, ach das war halt so das übliche, Schulband und so. Das ist auch schon alles, nichts drüber hinaus, glaub ich.

MB: Mir fiel auf, dass deine Lieder echt herausfordernd sind, was die Gesangsstimme angeht! Auf dieser Tour habt ihr immer mit "I Am" angefangen. Das geht recht tief runter, hat aber auch hohe Parts. Bereitest du dich backstage speziell darauf vor?
T: Ja, mach ich. Ich singe durch die Tonleitern, mache Aufwärmübungen und so. Hab ich in der Vergangenheit sehr wenig gemacht... aber grade auf unseren beiden letzten Europa-Touren waren wir immer krank. Weißt du, so etwa die halbe Band krank auf der ersten Tour, und die andere Hälfte auf der letzten Tour. Ich hab jedes mal meine Stimme fast komplett verloren, zwei anderen ging's ebenso. Klar, du fliegst halt erst mal 10 Stunden in einem trockenen Flugzeug, kommst an und sollst sofort eine Show spielen... und hast nie wirklich Zeit, um überhaupt mal wieder dich selbst wahrzunehmen.
Dies mal hab ich dem Label dann klar gesagt: Nicht mehr als 3 Tage Auftritt hintereinander, dann ein Tag frei. Wir brauchen diese freien Tage. Sonst waren es so in etwa 10 Auftritte am Stück, das ist fast nicht machbar. Also neben den freien Tagen, viel Vitamin C ;) und dem Versuch, viel Schlaf zu bekommen und viel Wasser zu trinken... neben alldem machen wir jetzt auch 30 Minuten vor dem Auftritt ordentliche Stimmvorbereitung. Auch um auf mich selbst zu hören und an meiner Technik zu arbeiten.

MB: Noch mal zurück zu dem Punkt, wie man mit schwierigen Situationen umgeht. Auf eurer facebook-Seite habe ich gelesen, dass ihr auf der aktuellen Tour in der Slowakei einen Equipment-Ausfall hattet. Irgendwo tief im Osten, frühere UDSSR... war vermutlich schwierig, da an Ersatz zu kommen?
T: Ja, wir haben's dann geschafft, was zu finden. Im Prinzip geht's wieder darum, etwas oft genug getan zu haben, und dann weißt du auch dass es Shows gibt, bei denen alles schief läuft. Du musst Professionalität zeigen und da durch gehen. Wir hatten definitiv Ausfälle die ich davor noch auf keiner Tour erlebt hab. Aber man findet immer einen Weg, und noch mal, man muss es professionell angehen. Auch wenn du echt am Boden bist, frustriert, musst du alles geben was du nur kannst, ungeachtet der Umstände. Und weißt du, die Leute sind generell so nett und hilfsbereit! Ob es nun darum geht, von einer anderen Band was zu leihen, oder schnell zum nächsten Musikladen zu laufen um etwas zu ersetzten. Irgendwie geht's immer.

MB: Auf youtube findet man viele making-offs und Interview von Theocracy, aber andere Leute laden auch Lieder oder sogar komplette Alben von euch hoch. Wie geht es dir dabei, wenn deine Musik für lau weitergegeben wird?
T: Ach, so wirklich unterbinden kann man das nicht... also versuche ich, es positiv zu sehen: Es hilft, unsere Musik zu verbreiten! Und hey, die Metal Hörer sind Sammler. Die halten gerne eine CD in der Hand, kaufen ein T-Shirt. Und ich glaube, viele haben uns tatsächlich erst übers Internet kennengelernt. Hört euch einfach mal I Am und Mirror Of Souls an, das ist es worum's uns geht.

MB: Werdet ihr mal was anderes außer Metal spielen?
T: Ach, dafür gibt's gar keinen Grund! Es gibt genug Gestaltungsraum in Prog und Melodic Metal, um ein ganzes Leben lang Musik zu machen ;) Ich kann mir schon auch vorstellen, andere Musik zu machen, aber das wäre dann nicht unter dem Namen Theocracy.

MB: Stimme ich dir voll zu, was du über die Variation sagst: Kein Theocracy-Song hört sich an wie der andere, jeder ist individuell. Und doch geht immer ein roter Faden durch jedes Album! Wie schafft ihr das?
T: Die Lieder in die richtige Reihenfolge zu kriegen war am Anfang sehr herausfordernd - aber die Erfahrung kommt eben mit der Zeit. Das wichtigste ist aber, dass es alles eigene Songs sind. Das hilft enorm.

MB: Eines der außergewöhnlichen Dinge dieser Tour war, dass ihr mit einem Aushilfs-Drummer gespielt habt, dem Joshua. Von dem was ich heute Abend gehört habe, hat er einen super Job gemacht, echt gut! Aber ihr als Band, würdet ihr so was noch mal machen?
T: Wenn nötig, unbedingt! Shawn [dem festen Drummer der Band] kam auf der Arbeit kurzfristig was dazwischen, das er nicht verschieben konnte. Wir hatten schon mal mit Joshua gespielt, also kannten wir ihn, er kannte die Band und wir sind alle froh darum, dass er uns auf dieser Tour begleitet hat!

MB: Was nehmt ihr aus Europa mit zurück? Irgendwas das ihr schon immer mal von hier haben wolltet?
T: Es sind eigentlich hauptsächlich die Leute - oder besser, der Kontakt zu den Leuten. Wir haben auf dieser Tour so viele Leute getroffen und es war großartig, jeden einzelnen kennenzulernen! Wir sind auch auf den vorigen Touren immer gut mit allen ausgekommen, aber am Ende wollten wir halt einfach nur noch nach Hause. Klar freuen wir uns dies mal auch wieder aufs heim gehen, aber ein Teil von mir wünscht, dass diese Tour nie enden würde! Wir haben uns wirklich mit allen angefreundet: Tour Manager, Busfahrer, Merchandise Verkäufer,... und werden jeden einzelnen vermissen. Besonders auch unsere Freund von Sleeping Romance, die mit uns getourt sind - war so genial, euch zu treffen!

MB: Willst du uns zum Schluss noch was mitgeben?
T: Vielen Dank euch allen, die ihr gekommen seid, um uns zu sehen - heute und auf der ganzen Tour! Wir hatten eine suuuper Zeit und auch heute Abend war wieder der Wahnsinn! Ich könnte mir keinen schöneren Tour-Abschluss vorstellen. Gott segne euch alle, und hoffe wir sehen euch alle wieder!

MB: Matt, vielen vielen Dank, dass du dir am Ende der Tour, nach über 40 Stunden ohne Schlaf und zwei Shows in der Zeit noch die Zeit und Kraft für dieses Interview genommen hast!! Und danke auch für den tollen Auftritt heute Abend. Eine gute Heimreise euch, und grüß mir den Rest der Band!
T: Gerne doch! Bin froh dass wir das Interview noch geschafft haben, und danke dass du unseren Namen unter's Volk bringst ;) Jederzeit wieder!


320px-Theocracy.jpg
Bild von Matt aus der englischen Wikipedia-Seite der Band
 
Eigenschaft
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Mid of November '13 on the Music Without Limits festival (in Southern Germany) I had the chance to talk to Matt. He's the mastermind behind Theocracy, a prog / melodic metal band from Athens (Georgia). Now I'm finally getting to write it all down. Text got quite long, however, what Matt tells makes sense and so I didn't want to leave anything out.


Anhang anzeigen 332412
Picture taken from the band's official website


Musiker-Board (MB): Since this interview will be published on a message board where many musicians are around, I thought the headline would be something like “from musician to musician”. Just like to ask some questions that are related to a musician's life.
Matt (T): Go on, let's do it!

MB: First question would be, just when you're here in Europe: How important are the different continents for your music?
T: Very! I mean, it's always been great here and it's gotten better every tour. You know the first tour in 2009, all the shows were fun but some shows, nobody really knew who we were, they were there for other bands. But when we came back two years later, a lot more people there for us and this time even better, so it's a nice way to see kind of how we've grown, you know, every time. It's very satisfying. Especially compared to the US, where it's so spread out and people don't care as much over there.

MB: Well, that's a good point to hook up: How do you behave when the audience doesn't know you, they're in a bad mood or so... I imagine it's quite difficult?
T: It is difficult. You know, it's part of being professional. I mean, just have to do the best you can in general. I mean there's no question that they take you to a higher level when the audience is great. Tonight was like that. We had a couple of shows on this tour that weren't like that as much, you know, that the audience just wasn't as excited or whatever for any reason. I don't know... you just work through it and do your best and try to bring your best energy and energize them. And whatever we've done, there were enough times, there were ups and downs and better shows and shows that aren't so good. But you can never tell, because, some shows, even on this tour we played, we thought the audience wasn't super into it, you know, though, so many people afterwards talked about just how great it was and how much it meant to them, so that's what matters. You can never really tell.

MB: Well, honestly, I heard from Theocracy only a year ago. On the same festival [Music Without Limits], the guys from Nordic Mission, that's somewhere from Finland or Sweden I think, they travel to sell CDs, don't know if you heard about them... wait, they've been traveling with you on this tour, right?
T: They have, yes.
MB: ...and the... I don't remember his name, the boss of Nordic Mission showed me a CD, said: “Try this, you might like this” because we had a talk before and I told him about other bands I like. That was As The World Bleeds.
T: Nice!
MB: I was like wow, that sounds great!
T: (laughs) cool!
MB: because I just love the mix of... kind of progressive metal and melodic metal
T: yeah, I do, too, keeps it interesting
MB: absolutely!
T: glad you liked it!
MB: ...but speaking of being a professional, just a question: was it a lot of sacrifice to get there and is it a lot of sacrifice to work as a professional musician? I see, you wear a ring on your left hand. I think in the US that means you're married?
T: yes, married
MB: ah, because here it's the right hand if you're married
T: Yeah, I'm married. My wife's name's Sue and she's actually here selling merchandise for us and... I mean, I couldn't do any of this without her. She's even... from day one when I was just writing songs and struggling she always supported me, and never pressured me or made me feel like I was just chasing this stupid dream or anything. She just believed in the music and she loved it. I don't think it would have been like that if she would think the music wasn't good. So you just gotta find somebody who believes in you and the stuff you're doing.
There are definitely a lot of sacrifices, especially in the beginning, when it's harder to work on things, harder to work on the music especially. So many long nights and frustration can set in very easily. So you gotta believe in what you're doing and what you hear. I really believe that the bottom line is great songs and I think if you write great songs you will eventually find an audience if you work hard enough. And I don't think, even if you don't find the size of audience that you want or that you think you deserve that but if your songs are great, you know, people will eventually care. So that's about: just try to keep pushing and pushing.

MB: You've a contract with a label. Are you sometimes under pressure to write songs?
T: No, the label is pretty understanding. I think we have enough of a track record now, they know that we're gonna deliver something really good as long as we have time to focus on it. I'm not one of these guys that can sit down and force myself to write. I tried to, and sometimes it works out, but usually not. I just have to wait till the ideas come and work together. I do a lot of re-writing and throwing parts away and... you know, holding on to this part from a demo 5 years ago and fitting it perfectly with something later. It's just takes a long time to fit everything together.
They're very understanding. Sometimes I send them demos so they know that hopefully good stuff is in the works ;)

MB: You're the one doing all the songwriting?
T: I do most of it, but we collaborate more and more. I always write at least the shell of the song, the basics, but then everybody brings in ideas. For the song Altar To The Unkown God from As The World Bleeds that was a nice collaboration with me and Val and Jon. I had the main riff and the verse and the chorus, but the whole middle section was something that Val had written before and he brought in and we worked it all together, so I'm sure we more and more collaborate, now that we have so many great musicians there's no reason not to take advantage from that.

MB: Yes, from what I've read it took the band quite a while to get to the constellation you have right now, speaking of the musicians. But you see it now as kind of fixed?
T: I do. Yeah, it's what I've always wanted, because in the beginning it was just me, solo project, demos. And now its five pieces, and I would have always liked to be five, but it took longer than I hoped. But yes, I think it's great now. These guys are fantastic. I always wanted to be able to concentrate just on singing, live. It just took longer than I hoped.

MB: I'm not sure if I got that information right, but is your main job working as a sound engineer?
T: Yeah, between Theocracy and my studio, that's my main stuff. And I have a couple of little side jobs every once in a while, just a little bit of everything to be able to make it work, you know. But so far so good, no complaints.

MB: As for the others, are they all full time musicians?
T: No, they all have other jobs on the side as well.

MB: A problem that many artists have is that they write their own songs, record their stuff on their own and in the end they know there's sooo many mistakes in there and whatever. They just never get to the point. How do you handle it? I mean, as a musician AND as a sound engineer, you must see so many points!
T: I do! I'm a very very crazy perfectionist. It's just kind of a curse sometimes, but I mean, it helps us. But it's definitely tough these days, cause everyone wants to do everything at home. That's how I started, too: On a cassette 4-track, on a cassette 8-track, digitally 16-track and on and on... so, it's tough. I wish that people cared more about some of the basics of recording and doing things properly, because some of the tracks that I get in to mix are so badly recorded.
But you know, I just... you may know, we just re-released our first album with real drums and a remix. It's been out for a long time. And going back and work with those old tracks where so many of them were so bad. So even me starting out, too, just gonna learn from somewhere.

MB: What do you think about equipment quality? How important is it to you to have good equipment to bring out a good piece of music?
T: Um... well, it's kind of a... complicated question. Cause I like to have nice, good sounding equipment that I'm familiar with and I know what it's good at and I know what I can do with it. But great records have been made on bad equipment. It's really about... you know, it's a cliché, but it's the carpenter, not the hammer. It's the person doing the work, not so much of the tools. The tools help you get from point A to point B. But really it's about the person's ear, I think, and just knowledge. That's why there's no substitute to just what you learn from doing it for years. That's what's the important thing.

MB: Maybe a different kind of question... you aren't too old, so I think the question doesn't sound too strange.
T: Okay...?
MB: When you started doing your music, did your parents like your music?
T: Um... not when I first started. When I first started, they were a little bit skeptical. I mean, they always supported me in music, cause I started making music from when I was a child, you know, singing in church and stuff like that, I was raised from day one. But when I started recording metal songs, it took a while for them. They were kind of: okay, so now I see what it is. But some of the early stuff that I did was pretty bad. Just you start out and you sound like bad versions of your heroes.
So that's why. Kind of the first stuff they heard was not very good, but once the first album came out they really jumped on board and now they just let me and support me completely with it. So, it's great!

MB: So, speaking of musical education: Did you have any, learning instruments or so?
T: No. I took a few piano lessons as a child, but nothing very much. And then I just taught myself guitar, just got a chord book and sat down and learned some songs with it. But it's not that impressive, cause I'm a good rhythm guitar player, but I'm not a great guitarist over all. My problem is that all I ever wanted to do was write songs. And so I got good enough on guitar to write songs and then I stopped advancing. So I've been the exact same guitar player for... whatever... 15 years now. But: I like it! I'm just glad I don't have to do it live anymore, now that people better than me can take that part of it.

MB: What about the other musicians in the band? Do they have an education, do you know?
T: Well, I know that Val, our lead guitarist, has had a lot of theory and he teaches guitar some on the side, so he's definitely the most sort of musically, technically mind of the five of us. And then aside from that, you know, just sort of typical stuff, you know, like playing in the band at school and things like that, some of the guys have done. But that's about it, nothing really beyond that, I think.

MB: Your songs are quite difficult in terms of singing, I recognized. Like, you always started out with “I Am”, or at least, on this tour. It's having quite low notes, high notes, do you do anything special backstage before the gig to prepare?
T: I do. I go through a lot of scales and warm-ups and things like that. Which I've done a little bit in the past, but much more on this tour, because I... last tour, or both of our last European tours we've got sick. You know, that half the band got sick on the first tour, and the other half got sick on the last tour and I lost my voice almost completely, so did two of the other guys. I mean, you start off flying 10 hours on a dry plane and some time you land and immediately play a show and you never catch up. So this time I was... or first of all, much more, you know, I told the label: No more than 3 days on, one day off. We gonna have to have days off. Cause before it would be like 10 shows in a row and that's just almost impossible.
So, between days off and really taking precautions, a lot of vitamin C ;) and a lot trying to get sleep and drink a lot of water... so now we warm up properly 30 minutes before every show just to kind of listen up and work on my technique.

MB: Back to the point “how do you handle difficult situations”: I read on facebook that you had an equipment breakdown in Slovakia on that tour. I mean, it's middle in the east, in the former USSR. I guess it was pretty difficult to get something there?
T: Yeah, we were able to find something. We had to, you know... it kind of goes back to the thing of doing it enough times where you know that there will be shows where everything goes wrong. So you just have to be professional and power through. We definitely had things break that I never had break before on a tour. But, you just figure out a way to work through it and again, that's part of being professional. Even if you're feeling very down and frustrated, you have to be the very best you can, despite circumstances. And you know, people are generally nice and willing to try to help. If you have to borrow something from other bands or run out to a music store to replace something. It usually works out.

MB: On youtube, one can find many Theocracy making-ofs and interviews, but other users do upload complete songs and even whole albums. How do you feel about your music is passed along “for free”?
T: Well, one can't really help it... I try and see the positive in it: It helps spread our music! And, I mean... many metal heads collect. They like to hold a CD in their handy, buy the T-shirts. And I think many people came to know us through the internet. Just go listen to I Am and Mirror Of Souls, that's what it's all about.

MB: You guys ever gonna play something apart from metal?
T: No need for that! There's enough variation in prog and melodic metal to make music for a lifetime ;) I can imagine making other music as well, but that would not be under the name Theocracy.

MB: Absolutely true what you say about variation: No Theocracy song sounds like the other. Every single one is individual. And yet, there's always kind of a red line through each album. How do you achieve that?
T: Getting songs into a good order was tough at the beginning, but experience comes with time. But the most important thing is they're all our own songs. That really helps a lot.

MB: One exceptional thing on that tour was that you played with a replacement drummer, Joshua. From what I heard tonight, he did a fantastic job, really good! But as band, would you do it again?
T: If must be, absolutely! Shawn had something coming up at work at short notice that couldn't be moved. We played with Joshua before, so we knew him, he knew the band and we all really appreciate his joining the tour!

MB: What are you taking back from Europe? Any articles you ever wanted or so?
T: It's mainly the people, or the contact with people to be more precise. We met so many people on this tour and was so great meeting every single one of them!! I mean, on all our previous tours we came along well with all the people involved. But in the end we all were so eager to get home. This time of course we're happy to go home, too, but some part of me wishes the tour would never end! We literally made friends with everyone: tour manager, bus driver, merch sellers... and will miss everyone of them. And especially our friends from Sleeping Romance who toured with us, was so great to meet you!

MB: Anything else you want to tell us?
T: Thanks so much everyone who came out to see us tonight and on this tour! We had such a great time and also tonight was mind-blowing! Couldn't wish for a better tour ending. God bless you all, and hope to see you all again!

MB: Matt, thanks a lot for taking the time, and energy, for the interview... at the end of the tour, right after two shows and 40 hours without sleep. And thanks for the show tonight. Save trip home and warm regards to the other band members!
T: You're welcome! Glad we could make it, and thanks for spreading the word ;) any time again!


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Picture of Matt from the band's Wikipedia page
 

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