[Stimmgerät] D'Addario/Planet Waves NS Micro Tuner

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Hallo liebes MuBo,

an dieser Stelle möchte ich euch das Review zu meinem D'Addario/Planet Waves NS Micro Tuner präsentieren. Den Tuner bekam ich, neben vier anderen Usern, zum testen zugeschickt und darf ihn danach auch freundlicherweise behalten. Zu dem entsprechenden Gewinnspielthread, geht es hier lang -> drück mich, ich bin ein Link
An dieser Stelle möchte ich nochmal ein großes Dankeschön an Johannes, den Roland Meinl-Vertrieb und alle anderen loswerden, die immer wieder so tolle Aktionen ins Leben rufen. :great:

Geliefert wurde mir das Gerät in einem gepolsterten Umschlag mit ein paar netten Worten in Briefform dazu. Die Verpackung fiel mir sofort positiv auf, da so ein kleines Gerät nun wirklich keinen eigenen Karton benötigt. Aus umwelttechnischen Aspekten wurde hier schonmal mitgedacht (oder es war einfach billiger ;)):

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Wie man leicht erkennen kann, wurde das Gerät ohne Anleitung geliefert, was aber kein Problem war, da die Funktionen der Tasten auf der Rückseite aufgedruckt waren. Und ansonsten sollte es auch kein großen Schwierigkeiten bereiten, durch Ausprobieren herauszufinden, was welche Taste bewirkt:

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Zu Beginn sollte ich zudem einmal kurz aufklären, was es mit dem langen Namen auf sich hat. D'Addario/Planet Waves ist der Hersteller. NS steht für Ned Steinberger, den berühmten Gitarrentüftler, der sich hier für das Design verantwortlich zeichnet und Micro Tuner sollte sich eigentlich von selbst erklären. Es handelt sich bei diesem Gerät nämlich um die Weiterentwicklung des Mini-Tuners vom selben Hersteller, der noch einmal weiter verkleinert wurde.
Hier zwei Bilder zur Veranschaulichung:

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Konstruktion/Verarbeitung:

Der Tuner an sich besteht aus einem Plastikgehäuse, an dessen Frontseite ein kleines Display untergebracht wurde. Auf der Rückseite befindet sich das Batteriefach (das übrigens bombenfest zu ist. Man muss man da dran zerren...), in dem eine Knopfbatterie Platz findet. Die fünf Knöpfe zur Bedienung (An/Aus; Modus-Umschalter; zwei Pfeiltasten und ein Knopf zum drehen der Displayanzeige), befinden sich auf der Geräteoberseite.
Diese Konstruktion wiederum sitzt auf einem um 360° drehbaren Gelenk, das mit der Klemmmeachanik verbunden ist. Diese besteht ebenfalls aus Platik. Um die größe der Öffnung einzustellen, drückt man einen kleinen Hebel, an dessen Ende ein Zahn sitzt, der in entsprechende Gegenstücke auf einer Schiene einrastet. Somit lässt sich die Öffnung in kleinen Schritten anpassen:

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Wie sich diese Funktion und die Knöpfe in der Praxis schlagen, werden wir gleich sehen. Abschließend kann ich zur Konstruktion und zur Verarbeitung nichts schlechtes sagen. Auch wenn das Gerät komplett aus Platik besteht, macht alles einen soliden Eindruck.

Praxis:

Kommen wir nun zum wohl wichtigsten Teil des Tests. Dazu habe ich mir vier Testinstrumente genommen und zwar eine Hagström Super Swede (Paula-Style), eine Fender Standard Strat, einen Ibanez Soundgear 300 Bass und eine Epiphone EJ 200 (Jumbo). Zunächst habe ich versucht, das Stimmgerät an allen Instrumenten optimal zu befestigen, wo auch schon die ersten Überraschungen auftauchten.

Fangen wir mit der Fender Strat an. Durch die 6/0 Anordnung der Stimmmechaniken, ergibt sich auf der Unterseite des Headstocks viel Platz, um den Tuner nach den eigenen Bedürfnissen auszurichten. Es empfiehlt sich, den Tuner möglichst nah an das Ende des Griffbretts zu schieben, da sonst die Mechaniken den Blick versperren können:

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Auf der Vorderseite befindet sich natürlich ebenso viel Platz. Da die Anzeige nun aber anders herum wäre, haben die Hersteller mitgedacht und einen Display-Umkehr-Knopf eingebaut. Drückt man ihn, steht die Anzeige auf dem Kopf und man kann den Tuner auch auf der anderen Headstockseite montieren. Hier ergibt sich bei vielen Gitarren jedoch das Problem, dass der Tuner durch seine niedrige Bauweise von den Saiten verdeckt wird. Dazu aber später mehr.

Als nächstes habe ich den Micro Tuner an meine Hagström Super Swede mit 3/3 Anordnung der Mechaniken getestet. Hier ergab sich allerdings die Schwierigkeit, dass die Unterseite des Headstocks genauso, wie die Oberseite, durch Mechaniken besetzt war und kein Platz blieb, den Tuner anzubringen. Als einziege Möglichkeit blieb, ihn am Kopfende auf die Vorderseite zu klemmen, da auf der Rückseite die Stimmmechaniken im Blickfeld gewesen wären:

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Das selbe Problem ergab sich auch bei meiner Epiphone Jumbo Westerngitarre. Hier fiel zudem die extreme Korpusdicke zusätzlich ins Gewicht. Dadurch, dass man weiter hinter dem Headstock saß, waren die Mechaniken und/oder die eigene Hand beim Stimmen im Weg. Man muss sich somit weit nach vorne beugen, um etwas sehen zu können:

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Bei solch dicken Gitarren bietet es sich deshalb an, den Tuner auf der Rückseite zu befestigen. Der Blickwinkel auf den Headstock ist dabei nämlich günstiger, als bei E-Gitarren, sodass der Tuner wieder sichtbar wird:

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Kommen wir nun zum Bass. Hier ist mir wieder das selbe aufgefallen, wie bei der Super Swede; die 2/2 Mechaniken nehmen viel Platz auf der Kopfplatte ein, weshalb der Tuner auf der Rückseite montiert, untergeht. Am Ende des Headstocks kann man ihn hingegen gut ablesen:

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Das soweit zu den Montagemöglichkeiten. Einen Tipp möchte ich aber dennoch kurz loswerden: Die Klemmmechanik des Tuners arbeitet nicht stufenlos, sondern in kleinen Schritten. Am manchen Instrumenten sitzt er deshalb strammer, als an anderen. Um ein Herunterfallen zu verhindern, habe ich den Zahnhebel vor dem Anbringen, eine Stufe zu eng eingestellt und stattdessen den gebogenen Plastikarm ein wenig vom Instrument nach außen drücken lassen. Dadurch, dass dieser Arm wieder in seine Ursprungsposition zurückkehren wollte, hielt er das Stimmgerät sicher am Instrument. Ich hoffe, diese Erläuterung wird in Komnination mit den Bildern von oben verständlich. :redface:

Nun kommen wir aber endlich zu den Funktionen des Tuners.

Drückt man den An/Aus-Knopf, dann leuchten alle Lampen als eine Art "Vorspann" kurz auf und man kann innerhalb von weniger als einer Sekunde anfangen zu stimmen. Im Stimmmodus leuchtet die Frequenz des Kammertons (in der Regel 440 Hz) in einer Ecke des Geräts auf. Mit dem Pfeiltasten lässt sie sich von 410 Hz bis zu 480 Hz verändern. In der Praxis wird man das jedoch wohl eher selten brauchen.

Das Stimmen an sich geht auch sehr leicht von der Hand. Der Ton wird in der Mitte des Geräts verhältnismäßig groß abgebildet, während sich rechts und links daneben Balken befinden, die einem anzeigen, wie sehr der Ton verstimmt ist. Kleine Drehungen an den Mechaniken werden sofort von dem Gerät registriert und resultieren in einer Abnahme der Balken. Ist der Ton gestimmt, befindet sich rechts und links des Buchstabens jeweils ein Balken und das Display leuchtet grün. Je nach Grad der Verstimmung, hat das Display ansonsten eine rote oder orangene Farbe. Bei hellem Licht, sind rot und orange jedoch kaum zu unterscheiden.
Es sei außerdem gesagt, dass der Tuner sowohl bei A- und E-Gitarren genauso gut arbeitet, wie bei den tiefen Frequenzen, eines auf Es gestimmten Basses.
Wenn das Stimmgerät nicht verwendet wird, blinkt es alle paar Sekunden kurz auf, nach dem Motto: "Hallo, ich bin noch da! Mach mich aus." Kommt man dieser Bitte nicht nach, schaltet es sich nach 10 Minuten von alleine ab. Eine nützliche Idee, die eine Menge Strom sparen kann.

Ein Kritikpunkt ist in meinen Augen allerdings die Ablesbarkeit des Displays. Die Darstellungen sind zwar klein, aber noch gut erkennbar. Störend empfand ich hingegen, dass man frontal auf den Bildschirm schauen muss, damit man etwas erkennt. Ist das Gerät von einem weggedreht, wird die Darstellung weniger konkret, was seltsamerweise besonders stark der Fall ist, wenn man das Gerät von der rechten Seite aus betrachtet. Von Links war das Phänomen weniger stark ausgeprägt. :gruebel:
Dennoch ist dies nur ein kleiner Kritikpunkt, da das Gerät in den meisten Fällen auf den Spieler ausgerichtet werden kann.

Viele User dürfte interessieren, inwiefern der Micro-Tuner Vorteile gegenüber anderen Stimmgeräten, wie z.B. Bodentunern, hat. Ich bin für mich persönlich zu dem Schluss gekommen, dass es eine Menge sind. Ein Stimmgerät in Bodentreterformat, nimmt wertvollen Platz auf dem Pedalboard weg. Der Micro-Tuner lässt sich hingegen auch an der Gitarre lassen, während sie im Koffer unterwegs ist. Zudem ist der Tuner am Headstock nahezu unsichtbar (vor allem bei schwarzem Lack), es sei denn, er muss auf der Vorderseite montiert werden (z.B. Paula-Style) und kann schnell auch an anderen Instrumenten angebracht werden.
Ein herkömmliches Stimmgerät braucht ein Kabel, benötigt auch Batterien, kann kaum mehr, als der Micro-Tuner und nimmt mehr Platz weg. Auch hier überwiegen in meinen Augen die Vorteile des Headstock-Tuners.
Der einzige Punkt, in dem ich den Micro-Tuner hinten anstellen würde, wäre das Üben zuhause, mit einem Modellinggerät. Die meisten Modeller haben einen integrierten Tuner, der meistens genauso präzise arbeitet und keine Extra-Batterien benötigt.

Zum Schluss möchte ich in Bezug auf die Praxis noch den Metronom-Modus ansprechen. Durch drücken des mit "M" beschrifteten Knopfes, wird der Betriebsmodus gewechselt und wir landen im Metronom-Modus. Mit den Pfeiltasten lässt sich dabei die Geschwindigkeit von 20 - 270 bpm. einstellen. Es sei aber gesagt, dass das Metronom rein optisch arbeitet, indem abwechselnd die rechte und linke Seite des Geräts leuchtet.
In der Praxis zeigte sich, dass diese Funktion mehr eine nette Ergänzung, als eine vollwertige Funktion ist. Mir fehlte ein tonales Feedback, wie bei einem normalen Metronom, weshalb ich sie in zukunft wohl eher selten verwenden werde. Man ist zu sehr damit beschäftigt, auf das Metronom zu schauen, sodass man seine Finger nicht mehr im Blick hat. Gerade Anfänger werden das jedoch nötig haben.

Drückt man zum Schluss den An/Aus-Schalter erneut, verabschiedet sich das Gerät mit einem "Abspann". Wieder leuchten alle Knöpfe der Reihe nach auf.

Fazit:

Was bleibt abschließend zu sagen? Ich habe ehrlich gesagt einen gemischten Eindruck von dem Gerät erhalten. Auf der einen Seite, ist es platzsparend, schnell, präzise, gut verarbeitet und wird zu einem fairen Preis in die Läden kommen (ca. 15-20 Euro). Zudem ist die Bedienung selbsterklärend und diskretes Stimmen auf der Bühne geht einfach von der Hand.
Andererseits wird ihm zugleich die miniaturisierte Bauweise in gewisser Weise zum Verhängnis. Das Gerät liegt immer sehr flach am Headstock an. Dadurch spart es zwar Platz, ist aber nur schwer ablesbar, da häufig die Mechaniken, die Saiten, oder die eigenen Hände die Sicht versperren. Es gibt Tuner, die weiter von der Kopfplatte weg montiert werden können, da sie einen größeren Fuß o.ä. haben. Letztlich war es aber das Ziel von D'Addario/Planet Waves, einen Tuner zu entwerfen, der das Konzept des Mini-Tuners auf die Spitze treibt. Dieses Ziel ist gelungen, weshalb schlussendlich die zahlreichen positiven Aspekte überwiegen.

Ich bedanke mich fürs lesen und bin bei Fragen und Reckmeldungen natürlich gerne bereit, zu antworten.

Zum Schluss findet ihr unter diesem Link noch das Produkt auf der Herstellerseite.
 
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Sehr schönes Review ! Nicht zu knapp aber auch nicht zu überladen !

Prima !!
 
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Auch aus meiner Sicht ein sehr schöner Review!
Du hast schön die Funktionsweise sowie die Vor- und Nachteile beschrieben! :great:
 
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Gutes Review! :great: "Du musst erst einige Beiträge anderer Benutzer bewerten, bevor du..." ;)

Der Micro scheint aber ein wenig an derselben "Krankheit" zu leiden wie sein Mini-Vorgänger, nämlich dass es bei 2x3-Mechaniken schwierig ist, einen guten Platz zum Befestigen zu finden. Mal sehen, was die anderen Tester dazu meinen...
 
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Der Micro scheint aber ein wenig an derselben "Krankheit" zu leiden wie sein Mini-Vorgänger, nämlich dass es bei 2x3-Mechaniken schwierig ist, einen guten Platz zum Befestigen zu finden. Mal sehen, was die anderen Tester dazu meinen...

Ja, ist in der Tat nicht ganz einfach.
 
Gutes Review, danke!
Hab neulich im Proberaum das HarleyBenton Pedant eines Freundes nutzen können...aus unerfindlichen Gründen konnte es kein "F"anzeigen :gruebel:

Gruß
 
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