Haifischplektrum?

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Hey,

also meine Freundin hat mir folgendes Plekrum geschenkt:

1004914hu1.jpg


Sie meinte der Kerl im Musikladen hat ihr gesagt das man damit Effekte machen könnte und das es sich Haifischplektrum nennt, wozu ich im Internet aber nix finden kann.

Könnt ihr mir sagen was es damit auf sich hat?
 
Eigenschaft
 
nennt sich auch "sharkfin" plektron, kenn mich da aber nicht so aus, such mal bei google ein bisschen was drüber, wenn man da so spezielle sounds machen kann, findest sicher was drüber...
 
Ich finde eigentlich nur Seiten wo man das Ding kaufen kann, oder diese hier: Klick!, aber nirgends Infos wofür das verwendet werden kann.
 
Nehmen wir an das Plek besteht aus drei Elementen. Die stumpfe Seite, die spitze Seite und die Kerben.

Stumpf: fürs Akkorde schrebbeln, mit der Spitzen verhakt man sich ständig
Spitz: für (schnelle) Soli und Melodien
Kerben: für Pickslides

Is das wohl richtig? Hab ich mir grad so überlegt...

Aber wieso so viele Kerben für nen Pickslide, da würd doch eine reichen?^^

EDIT: Das Ding wurde 1964 erfunden, ich zitiere:

"Der schwedische Gitarrist Stig Landström erfand dieses Pektrum im Jahre 1964. Es war die erste neue Pick-Form seit den dreißiger Jahren und beeinflusste die moderne Gitarren-Spielweise weit mehr, als man sich heute noch vorstellen kann."

Wurden da schon Pickslides verwendet, zur Zeit des Rock'n'Roll...?

Ich versuch nur das Ding zu ergründen^^

EDIT 2: Ich hab doch noch was gefunden:

"Anfang 1964 hatte Landström etwas Ergonomie in seinen Alltag gebracht, lange bevor dieser Begriff überhaupt populär wurde: Er erfand eine neues Pick und nannte es seines Aussehens wegen Sharkfin, also Haifisch-Flosse. Da er so lange am Stück spielte, brauchte er ein Plektrum, das weich und dünn war um nicht so schnell zu ermüden. Er brauchte auch etwas um schnell spielen zu können, die Spitze durfte also nicht zu weit zwischen die Saiten "eintauchen" und das Ganze durfte nicht schlabbern. Dann sollte sich das Pick ja nicht drehen und musste natürlich auch noch federleicht sein…

Der schwedische Vielspieler begann mit der Normalform und rundete die Spitze einfach etwas ab. Dadurch kam trotz des dünnen Materials ein kräftiger Anschlag zustande und Stig sorgte gleichzeitig dafür, dass sein Sharkfin an der "Oberfläche" blieb und sich bei schnellen Läufen nicht verheddern konnte. Dieser Effekt wurde noch dadurch unterstützt weil durch das Abrunden der Spitze das Plek insgesamt etwas kürzer wurde.

Der skandinavische Speed-Gitarrist brachte dann noch die Haifisch-Flosse ins Spiel: Vorne bekam das schwedische Plektrum seine typische Flosse um sich der Daumenkuppe richtig anzuschmiegen. Und hinten, am Griffende waren die Zähne des Fisches, um ein verdrehen zu verhindern. Auch hier hatte der Mann mit den zwei Jobs ein Doppelnutzen im Sinn: Er drehte das Pick und Nutze die Flosse für schimmernde Akkorde (auf dem Steg) und die Zähne für eine Art Mandolinieneffekt.

Der Rest der Sharkfin-Story ist Geschichte: Über Studiogitarristen, die ebenfalls lange ermüdungsfrei spielen mussten, kam das Haifisch-Pick zu den Stars der damaligen Zeit. Beatles, Stone, praktisch alle hatten es damals in London. Die Beach Boys kreirten einen ganz neuen Sound damit und eroberten gleichzeitig Amerika für Sharkfin. Dort kamen jede Menge Akustik-Spieler aus Folk, Country und Rock&Roll (auch Elvis) dazu und ein paar Jazz-Cats brachten Stig, den Vielspieler dazu, die bisherige Serie von thin und ultra-thin mit normaleren Stärken und vor allem mit heavy und extra-heavy zu ergänzen.

Und damit wurde das Sharkfin-Pick zum erfolgreichsten neuen Plektrumsform der neueren Zeit. Diejenigen, die es zum Bestseller machten, waren genau die Leute die ebenso wie Landström ihre Brötchen mit Spielen verdienen. Und damit hatte unser Stig dann plötzlich noch mal einen Job und produzierte Picks, nicht ein paar, sondern hunderttausende! Und das hielt ihn dann aber wirklich beschäftigt bis ins Rentenalter. Um als Rentner wieder mehr Zeit für seine geliebte Gitarre zu haben, verkaufte er Sharkfin an das Ehepaar Mats und Lisbeth Andersson. Und die führen die Firma bis zum heutigen Tag weiter, genauso wie es begonnen hatte. Und selbstverständlich auch nebenbei. Denn Er ist ein vielbeschäftigter Bootsbauer und Sie städtische Hebamme mit vielen Überstunden. Und damit es nicht langweilig wird, stellt man in den langen schwedischen Winternächten eben Picks her…"



Also im Grunde ne Allzweckwaffe für alles mögliche...

EDIT 3:
So der letzte EDIT^^

Ich hab jez mal alle drei Elemente des Picks an Akkorden probiert.

Spitze Seite: Volle, voluminöse Akkorde
Stumpfe Seite: Akkorde klingen ähnlich, aber viel seichter, sanfter, whatever
Kerben: Viel höher, klimperartiger...


Ich glaub damit kann man viel rumspielen^^
 
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HI also ich hab selbst so ein Teil vom Originalhersteller aus Schweden!!!
Sind meine Lieblingsplektren zurzeit. Das Sliden is cool, bei den Akkorden funktionierts auch spietze und cool aussehen tut da teil auch noch
du kannst auch wenn du auf etwwas schrilleres stehst was auffallen soll mit der gerippten seite nach unten schlagen wie bei einem akkord das is dann so ein komisches Kratzen und Shreddern hört sich ganz lustig an wenn der verstärker voll aufgedreht ist.
Lg
 
Hab da mla ne Frage zu:
Das Sharkfin is ja vielseitig und für die meisten gut zu spielen.
Wieso spielen dann die die immer ein Tropfen oder Spitzen spielen keine Sharkfins?
Haben also die Sharkfins nachteile?
 
Ehm naja, also ich bin noch in dem "Probier-Stadium", ich klimper damit rum und so aber wenn ich jetzt mal ernsthaft was spielen will dann nehm ich die normalen Pleks, ich komm damit einfach besser klar.
Vlt ändert sich das ja noch...
 
Hy liebe Sharkfin-Aspiranten,

da ich die Sharkfins seit Jahrzehnten und aus voller Überzeugung nutze, möchte ich hier meinen Senf dazu beitragen:

das Sharkfin-Plec beinhaltet im Grunde 3 (verschiedene) Plecs in Einem.
Jede der drei Seiten hat, wie ihr festgestellt habt, eine ganz eigene Charakteristik.

Der Hintergrund (meine völlig unmassgeblichen Thesen, take it or leave it):

1. E- und A-Gitarren brauchen, ob ihrer verschiedenen Saitenstärken, auch verschiedene Plecs. Mit dem Sharkfin hat man mit einem Plec, direkt alle in der Tasche.

2. Ich will gerne glauben, dass sich Landström aus rein ergonomischen Gründen zu dieser genialen Form entschieden hat (aus Schweden kommen ja viele geniale Designs...), allerdings ist ein angenehmer Nebeneffekt eben der, dass man mit einer Herstellungsform direkt drei verschiedene Plectren pro Stück produziert und somit, mit einem Produkt drei "Zielgruppen" bedienen kann, was ich ebenfalls ziemlich genial finde.

Ich benutze die Sharkfins seit 1976 (ja,ja, bin ein alter Sack... :D). Bis dato hatte ich eine Odysee des Suchens nach dem "richtigen" Plec hinter mir, die Landströms waren auf Anhieb mein "Gral" und werden es offenbar auch bleiben...

Es gibt sie mittlerweile in zig verschiedenen Stärken, die farblich gekennzeichnet sind.

In den 70ern fand man bei den meisten Dealern nur zwei oder drei verschiedene Stärken:
* rot (durchsichtig) = weich,
* weiss mit goldenem Aufdruck = mittel
* weiss mit silbernem Aufdruck = hart

In den 70ern spielte ich 008er Saiten auf meinen E-Gitarren und 009er auf meinen zwei A-Gitarren. Hier war das durchsichtig rote Sharkfin das perfekte Plec für die Saitenstärken.

Im Laufe der Jahre wurden meine verwendeten Saitenstärken immer dicker, heute spanne ich auf alle meine E-Gitarren mindestens 12er, meine Akustiks haben mindestens 13er aufgespannt, meine dicken Bertas a la Broadway und L-5 15er.

Mit der Saitenstärke hat sich auch meine Plec-Stärke gewandelt, heute nutze ich auschliesslich die weissen Sharkfins mit Silberaufdruck (es gibt aber mittlerweile noch dickere = härtere Sharkfins).

Wie man die drei Seiten des Landströms einsetzt ist natürlich von der persönlichen Vorliebe abhängig.

Speziell die Sägezahnseite bietet allerdings zwei grundsätzliche Anwendungsarten an, die aus den drei Seiten des Plecs damit vier Plectrons macht:

(Ist RJJC nun völlig :screwy: ..., nein, nich wirklich ;) )

Sägezahnanwendung 1, Plec parallel zu den Saiten:

Diese Haltung bietet sich besonders gut bei verzerrten E-Gitarrensounds an, wenn man kippenden Obertöne herauskitzeln will.
Aber auch hier gilt: die Position des höchsten Flageollets (zwischen den beiden PUs) finden und hier das Sharkfin aus der Parallel-Position in eine leichte (ca. 30 Grad) Schräge über die Saite ziehen/"sägen" -> der Ton quiekt/kippt sofort, absolute Kontrolle über diesen Effekt! Die linke Daumenseite kann hier als Dämpfer/Katalysator sehr viel ausrichten.

Sägezahnanwendung 2, Plec 90 Grad zu den Saiten:

Diese Haltung bietet sich besonders gut bei cleanen E-Gitarren an und/oder auch bei Akustiks. Der Wechsel zwischen parallel und 90 Grad gibt bei E-Gitarren z.B. bei einem Reggae zwei völlig verschiedene Sounds, ohne dass man sonst irgendetwas schalten müsste.
Bei Funk-Sounds kann man mit dem Haltungswechsel ebenfalls zwei sehr verschiedene Sounds aus seiner Axt zaubern.

Bei Akustikgitarren gibt die 90 Grad-Haltung einen scharfen, höhenreichen Klang, der Wechsel zur Parallellage produziert dann wieder den normalen, "warmen" Akustiksound.
(sehr effektiv bei 12-saitigen Akustiks...)

Wie auch immer, das sind die Erfahrungen, die ich in den letzten über dreissig Jahren sammeln konnte und die ich mir mit "respektloser" Experimentierfreude erarbeitet habe.

Ein persönlicher "Nachteil", den ich auch erwähnen muss ist, dass ich ohne meine Sharkfins ziemlich aufgeschmissen bin, will heissen, ich kann kaum noch mit anderen Plecs vernünftig spielen, weswegen ich immer unzählige in meiner Jeans, Geldbeutel, Gigbag, Koffer 'rumfliegen habe :redface: .

Unten habe ich ein pic meiner Sharkfin-"Karriere" angehängt, von links nach rechts nimmt die Stärke der Plecs zu, das zweite von Links ist ebenfalls rot, nicht durchsichtig und hat eine sehr merkwürdige Kunststoffmischung, dadurch ist der Verschleiss -trotz grösserer Dicke- sehr stark, kurz: diese Plecs mochte ich nicht, das "Handling" ist auch nicht mein Ding und deswegen habe ich ein noch quasi "neuwertiges" auf dem Bild.

Die beiden weissen unterscheiden sich optisch durch Gold- und Silberaufdruck und zeigen damit ihre Dicke. Meine silbernen sind schon ziemlich weggeschwitzt, deswegen ist der Aufdruck kaum noch zu sehen (Zeit mir ein neues Pack zu holen :) )

BTW: Das oben abgebildete Plec von Dunlop ist eine Kopie, die echten kommen von Landström!

LG
RJJC

P.S. hätte nicht gedacht, dass man so viele Worte über ein so kleines Teil verlieren kann...
 

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Kann ich nur zu Stimmen, spiele ebenfalls die Landström in Blau (1.00mm) und sind mächtigst geil die Dinger. Hab sie ca. vor 4 Monaten bekommen und kann nur zu allem zustimmen was Real-JJCale geschrieben hat. Kann ich nur jedem empfehlen
 
Seit ich Gitarre spiele (ca. 5 Jahre) spiele ich mit meinem Sharkfin. Zugegeben, 5 Jahre sind nicht lang, aber für mich lang genug um zu sagen: Sharkfin und sonst nichts anderes. Selbst die Dunlop-Kopie kommt da nicht dran! Ich habe nun mein Sharkfin seitdem nicht ein mal wechseln müssen (was auf jeden für die Qualität dieses Teils spricht!).

Bild 016.jpg
 
Du spielst seit fünf Jahren mit einem (!) Plek? :eek:

Ich hab in meinen 5 1/2 Jahren gefühlte drei Nullen mehr hinter der 1 :D
 
Also 5 Jahre mit einem Pick,... unvorstellbar für mich :D wenn die so lange halten würden bei mir, hätt ich schon so gefühlte 30-50 stück verloren. Aber heute kommt ne neue Lieferung Picks für mich (72 Stück). Sind zwar keine Sharkfin oder ich gebe dem Kollegen Lano den Tipp sich einfach mal ein neues zu kaufen oder zwei. Immerhin sind Picks Verschleißmaterial. Kostet nicht die Welt. Oder spielt man Saiten auch 5 Jahre ohne zu wechseln?;)
 
Wo der Fred hier sowieso wieder hochgeholt wurde, kann ich ja nochmal was zum Thema sagen, nämlich dass das Sharkfin sich bei mir letztlich nicht durchsetzen konnte.
Ich spiele überwiegend E-Gitarre, und da überwiegend metaliges, und ich konnte nicht wirklich rausfinden was ich mit dem Plek ernsthaft mehr oder besser machen könnte :rolleyes:

Ich hatte eher das Gefühl, es ist irgendwie "im Weg"...
 
H(a)i Leute:D

Von mir aus gesehen; eines der besten Designs aller Zeiten....eine Art "schweizer Taschenmesser" für's Gitarrespielen;)
Spiele bereits seit Jahren diese Dinger und werde es auch weiterhin tun:great:

Noch ein Wort zu der "neueren Landström Generation"....die neueren Fins halten weitaus weniger lange als die "älteren" aus den 70'er-80'er Jahren....hat auch mit der Menge an Weichmacher zu tun im Kunststoff.

Dazu gibt's noch'n separaten Thread: https://www.musiker-board.de/reviews-e-git/418543-picks-landstroem-sharkfin-plektren.html

Gruss Biskaya
 
@ Biskaya
Es scheint, dass es die älteren (leicht transparenten) immer noch gibt - falls jemand meint, das wäre nicht der Fall.
Die neuen bestehen wohl aus zwei zusammengepressten Teilen - zumindest gibt es außen herum eine Naht.
Die alten wurden/werden wohl gestanzt.
Die neuen haben keinen Aufdruck mehr, sondern sind durch die erhabene Schrift etwas griffiger oder sollen es sein.

Bei mir - ich spiele die roten transparenten - drehen sich normalerweise die Teile beim Spielen. Tacker mir da 4-5 Heftklammern rein, um mehr Grip zu kriegen.
Halten tun die ewig, wenn - ja wenn - ich sie nicht ab und zu auch mal verlieren würde. ;)
 

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