DIY Monitor Tischständer

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Wenn hinter dem Tisch nicht mehr viel Platz für anständige Monitorständer ist und man den Tisch auch nicht weiter in die Mitte des Raums stellen möchte oder kann, dann muss man sich irgendwie anders behelfen, um seine Monitorboxen auf Ohrhöhe zu bekommen.
Ich habe lange im Netz nach Tischständern gesucht, aber leider nichts passendes gefunden. Deshalb hab ich mich dazu entschlossen, mir selbst etwas aus einfachen Holzkisten zu basteln.

Hier schonmal das Ergebnis meiner Bastelei:

IMG_0466.JPG


Was benötigt man?

- Zwei von diesen Holzkisten mit der Grundfläche 20x30cm
- Zwei Glas Schneidebretter 20x30cm
- Zwei Pack Adam Hall Gummifüße
- Je eine Dose Grundierung (oder besser Spritzspachtel) und den gewünschten Lack (ich habe matt schwarz genommen)
- eine Dachlatte (oder Ähnliches)
- Schleifpapier
- Holzleim

- optional: Spachtelmasse


Als Erstes entfernt man den Deckel der Holzkiste und sägt die kleinen Stege welche auf der Unterseite der Kiste festgeleimt sind vorsichtig mit der Stichsäge bündig zum Rand der Unterseite ab.
Zuerst hatte ich vor, ein passendes Brett ein zu leimen und zu verspachteln, um eine ebene Oberfläche zu bekommen. Jedoch waren die Bretter, die ich noch in zu Hause in der Werkstatt gefunden habe, alle krumm und da ich eh schon befürchtete, dass dies sowieso nicht so klappt, wie ich mir das wünsche, habe ich diese Idee schnell verworfen.

IMG_0446.JPG

IMG_0447.jpg


Als nächstes habe ich mir passende Stücke aus einer Dachlatte abgesägt und diese in die Ecken der Kiste geleimt, um darauf später die Gummifüße zu schrauben.
Danach habe ich die Oberfläche der Kiste glatt geschliffen. Nehmt dazu am besten Schleifpapier von 120 - 400er Körnung und geht sehr behutsam mit den Kisten um, das Holz ist nämlich sehr weich. Ich habe mir unnötigerweise ein paar kleinere Macken reingehauen. Deshalb hab ich mir noch Spachtelmasse gekauft um diese nach der Grundierung auszubessern. Ich habe damit auch noch auf der Unterseite die Vertiefungen, in denen die Schaniere angeschraubt waren zu gemacht.
Nachdem Grundieren natürlich nochmal alles schön glatt schleifen, vor allem da das Holz viel Feuchtigkeit von der Grundierung aufnimmt und an manchen Stellen die Maserung heraustritt. Man sollte den Kisten unbedingt auch genug Zeit zum trocknen lassen.
Zwischenzeitlich hatte ich dann diese Glas Schneidebretter bei Ebay gefunden und sofort bestellt, da diese glücklicherweise die genauen Abmaßen haben.

IMG_0449.JPG

IMG_0450.JPG


Zum Schluss hab ich nur noch die Gummifüße angeschraubt und die Glasbretter aufgelegt (könnte man natürlich noch kleben, hab sie aber vorerst nur aufgelegt).

IMG_0008.JPG

IMG_0007.jpg


Jetzt könnte man die Kisten noch mit Zement (oder Ähnlichem) füllen, was sich positiv auf die akustische Entkopplung der Monitorboxen auswirken sollte.
Dazu hatte ich aber noch nicht die notwendige Motivation gehabt und muss dies sowieso erst mal testen, ob der Zement in den Kisten überhaupt hält.


Viel Spaß beim Nachbauen!
 
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Oha, sieht doch gut aus. Meine Styroporkisten könnten auch mal etwas Gutem weichen. :D
Wieviel hast du ungefähr dafür bezahlt?
 
Schaut ja fast schon edel aus. Gratulation! :great:
 
Von der Optik her auf jeden Fall überzeugend! :great:

Jetzt könnte man die Kisten noch mit Zement (oder Ähnlichem) füllen, was sich positiv auf die akustische Entkopplung der Monitorboxen auswirken sollte.
Dazu hatte ich aber noch nicht die notwendige Motivation gehabt und muss dies sowieso erst mal testen, ob der Zement in den Kisten überhaupt hält.
Das würde ich Dir unbedingt ans Herz legen. Der Hohlraum wird Resonanzen verursachen und den Frequenzgang deutlich beeinflussen.
Solltest Du Sorge wegen der Dichtigkeit Deiner Kisten haben, lege einfach eine Mülltüte rein - nach dem Aushärten schneidest Du die überstehenden Ränder ab - fertig.

Clemens
 
Ich würde keinen Zement reinkippen. Einerseits könnte die Feuchtigkeit möglicherweise bewirken, dass das bereits verleimte Holz nochmal anfängt zu quellen und Risse entstehen, zum anderen ist etwas anderes viel einfacher, effektiver, im Falle eines Transportes schnell mal zu entsorgen und akustisch zudem ein viel besserer Dämpfer: Sand. Einfach Folie oder große Tüten in die Kisten legen (Tüten sollten deutlich größer sein als der Innenraum der Kisten), und dann einige Schippen Spielplatz-Sand hinein. Irgendwas zwischen halb und dreiviertel voll ist ideal, aber wenn man seinem Tisch nicht zuviel zumuten will sollte auch eine Drittel-Füllung bereits so gut wie alle Gehäuseresonanzen unterbinden können.
 
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Was wäre mit Steinwolle? Würde das nicht funktionieren?
 
Ich denke Sir Stony hat recht. Selbst wenn man mit Plastikfolie die Feuchtigkeit vom Holz abhalten könnte, tut es Sand genauso und man bleibt für die Experimentierphase (Füllstand) wesentlich flexibler.
Sand kann aber auch feucht sein - also in eine Plastiktüte damit.
(Leider kann ich meinen Post nicht mehr editieren).

Steinwolle würde nur Schwingungen der Luft in der Kiste dämpfen, während Sand geeignet ist, auch Schwingungen des Gehäuses zu dämpfen.

Clemens
 
Steinwolle wird auch die Gehäuseschwingungen dämpfen. Vermutlich nicht so wirkungsvoll aber doch.
Aber der Sand (oder was anderes Schweres) kann zusätzlich die Resonanzfrequenz des Feder-Masse-Systems nach unten treiben.
(Das will man in diesem Fall)

LG Jakob
 
oder wenns ohne sauerei und staub sein soll: bleigranulat bzw -schrot

gibts auch schon fertig in kleine beutel abgefüllt
 
Danke für die zahlreichen Antworten und Anregungen bzgl. der Füllung. Bleigranulat klingt interessant. Wo bekommnt man das denn her? Baumarkt?
 
Hm. Kann man auch einfach so eine Kiste nehmen, den Deckel dran lassen und sie mit Sand auffüllen? Ich überleg halt gerad ob man sich das Sägen irgendwie sparen kann. Würde ne menge Arbeit sparen, allerdings befürchte ich, dass der Deckel dann wieder eine Resonanz-Frequenz hat. Vielleicht müsste man an den Deckel innen dann noch einen Klotz anleimen, der dann im Sand "schwimmt".
 
Hm. Kann man auch einfach so eine Kiste nehmen, den Deckel dran lassen und sie mit Sand auffüllen? Ich überleg halt gerad ob man sich das Sägen irgendwie sparen kann. Würde ne menge Arbeit sparen, allerdings befürchte ich, dass der Deckel dann wieder eine Resonanz-Frequenz hat. Vielleicht müsste man an den Deckel innen dann noch einen Klotz anleimen, der dann im Sand "schwimmt".

Das frage ich mich nach dem Lesen dieser Bauanleitung auch. Jemand 'ne Idee?
 
Oh Sorry! Wollte eigentlich schon längst antworten...

Ich hab das ganze auf diese Art und Weise gemacht, weil der Rand von der Oberseite der Kiste sowie der Unterseite des Deckels abgeschrägt sind. Außerdem passten die Deckel nicht genau auf ihre Gegenstücke und man hätte noch die kleinen Schaniere welche die Optik beeinträchtigt hätten.
Meine Bauweise hatte also nur ästhetische Gründe. Diese abgeschrägte Kanten wollte ich auf der Unterseite meines fertigen Sockels haben, deswegen habe ich die Kiste umgedreht.

Aber, praktisch gesehen kann man die Kisten natürlich auch so lassen. Wie's mit irgendwelchen Resonanzen dann aussieht, weiß ich nicht. Mir gings in erster Linie nur um die Höhe.
 
allerdings befürchte ich, dass der Deckel dann wieder eine Resonanz-Frequenz hat

Was du andenkst, würde ungefähr so funktionieren:

entkopplung.png

Wichtig ist hier saubere Verarbeitung, damit der Deckel stabil auf der Dämmung hält. In der Kiste noch eine granulare Konsistenz zu haben, welche hilft die Konstruktion mechanisch im Gleichgewicht zu halten wäre tatsächlich ne Option :gruebel: ...setzt dann voraus, dass das Gewicht unterm Deckel eine entsprechende Form hat, die das unterstützt. Eine bi-konkave Form wie beim Bug von Rennbooten könnte da helfen...

Die Dämmung muss "stark" sein, denn trotz des Gewichts des Deckels, dessen "Beschwerung" von unten und dem Gewicht des Lautsprechers muss die Dämmung immer noch elastisch sein, sonst würde sie ja nicht mehr entkoppeln.
Und die Kiste an sich muss natürlich das Gesamtgewicht tragen können.

MfG, livebox
 

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