CharlesMonroe198
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Drums to midi workshop
Gerade ist in einem Thread ja die Frage gekommen wie man die einzelnen Schläge einer Bassdrum in ihrer Lautstärke konstanter bekommt. Am effektivsten geht das wohl mit Sampling. Dazu sind im Grunde 3 Schritte notwendig, die ich im Folgenden genauer erläutern werde:
Und vorab noch vielen Dank an A 1000 Eras für das Material das ich hierfür benutzen durfte! Besucht die Jungs mal bei einer ihrer Shows und schenkt ihnen ein Like: www.facebook.de/a1000eras
Ausgangssituation:
Im neuen Projekt sind die Drumspuren bereits eingefügt und auf die Samplerate und Wortbreite des Projektes angepasst. Die Drums sind ordentlich eingespielt, nur sind nicht alle Kickschläge gleichmäßig laut. Das Timing sollte allerdings einigermaßen stimmen...
Ich fange absichtlich mit einem leeren Projekt an bei dem noch nichts mit Plugins am Grundsound der Drums verändert wurde. (Ozone ist nur mit einem Limiter auf der Summe)
Für den Schritt Audio to Midi verwende ich das Cubase eigene Tool und zum Samplen Steven Slate 4.0 Platinum. Das ist kein Muss, denn andere DAWs haben ebenfalls Tools die das bewerkstelligen und zum Samplen gibt es auch noch einige andere Programme. (auch freeware! zb. Super-DrumFX)
1a) Sample selbst erstellen:
Die erste Methode ist ein Sample aus der bestehenden Drumspur herauszuschneiden und als Muster zu verwenden. Dazu geht man auf die BD-Spur und sucht sich einen Kick-Schlag heraus, der optimaler Weise schön kräftig gespielt wurde und bei dem nicht gleich anschließend ein neuer BD-Schlag kommt.
Dieser wird so knapp wie möglich am Anfang abgeschnitten und gegen Ende ausgefadet. Alles was man am Anfang des Samples übrig lässt ist immer als Verzögerung dabei, wenn das Sample dann mal automatisch abgespielt wird. Kann vor allem, wenn man eigene Drumsamples verwendet, zu unschönen Phasenproblemen führen.
Nun exportiert man diesen kleinen Schnipsel als .wav in der für das Projekt geeigneten Samplerate und Wortbreite. Im Normalfall 44.1KHz und 24Bit.
1b) Bereits vorgefertigte Samples benutzen
Hier spart man sich das Anfertigen eines eigenen Samples. Dadurch eröffnen sich auch nochmal ganz andere Möglichkeiten, denn man kann unterschiedliche BassDrums aus verschiedenen Sets mischen. Es führen eben mehrere Wege nach Rom. Die Samples sollten nur gut zueinander passen oder sich eben in bestimmten Bereichen ergänzen. Auch hier ist darauf zu achten, dass man mit Phasenverschiebungen sich nicht mehr Probleme als Lösungen ins Haus holt. Das kann z.B der Fall sein, wenn sich Samples allein sehr gut anhören und dann im Mix zusammen mit der natürlich BD plötzlich sehr dünn.
1c) Sampler als VSTi laden und einrichten.
Hierbei kommen die beiden Wege wieder zusammen. Nun muss der Sampler eurer Wahl (SuperiorDrummer, SuperdrumFX, Steven Slate, BFD etc.pp.) mit den Samples gefüttert werden. Dazu muss er erstmal als VSTi eingerichtet werden.
Nun sollte das UI eures VSTi erscheinen und über einen Dateibrowser sollte sich das vorher in Schritt 1a exportierte Sample auswählen lassen.
Ist dies getan wird nun die gewünschte Midinote und auch der Ausgang für das Sample ausgewählt. Für Bassdrum ist es normaler Weise die 36/C1 und ein Mono-Ausgang reicht hierfür vollkommen aus. (Nicht vergessen auch diesen Ausgang für das VSTi Instrument in eurer DAW zu aktivieren!)
Anschließend ist der VSTi Ausgang einzustellen, damit euer Sample auch den Weg aus dem Sampler in den Mix findet. Diesen Kanal routet ihr optimaler Weise dann gleich auf eine BassDrum-Sample Gruppe, welche dann zusammen mit der Bass Drum natur Gruppe in die Bass Drum Summe Gruppe mündet. (Die Namen könnt ihr hier natürlich selber wählen wie ihr lustig seid, aber das Grundprinzip mit den Gruppen ist vor allem dann hilfreich, wenn mehrere Samples verwendet werden) Hier lassen sich dann die gesampelte und die natürliche Bassdrum zusammen editieren und weiter bearbeiten.
Damit sind jetzt alle Vorbereitungen für die weiteren Schritte getan.
2) Drumspur in Midi umwandeln
Wie schon oben erwähnt benutze ich das von Cubase eingebaute Tool um diesen Schritt durchzuführen. Hierzu doppelklicken auf die Spur die man zu Midi umwandeln will. Anschließend auf der linken Seite auf Hitpoints bearbeiten. Nun sollten sehr viele schwarze Linien erscheinen. Das sind absolut alle Hitpoints die erkannt wurden. Über den Schwellenwert könnt ihr nun bestimmen, ab welchem Pegel das Signal als Hitpoint erkannt werden soll. Das ist etwas knifflig, vor allem bei starkem Bleed von der Snare oder den Toms. Denn auch deren Schläge werden dann erkannt und führen später zu ungewolltem Auslösen eures Bassdrumsamples. Also einfach etwas rumprobieren bis wirklich nur noch die echten Bassdrumschläge markiert sind. (Wenn manche ungewollten Schläge über den Schwellwert einfach nicht wegzubekommen sind könnt ihr sie auch von Hand deaktivieren oder in der später erstellten Midispur löschen)
Als nächstes wollen wir diese Hitpoints in Midinoten umwandeln. Auch diese Funktion findet sich auf der linken Seite:
Hierbei könnt ihr nun Auswählen ob die neuen Midinoten auf eine neue oder bestehende Spur geschrieben werden sollen, welche Note (C1 steht für 36) und welche Anschlagsstärke diese haben sollen. Wenn das alles ausgewählt und bestätigt ist, sollte nun im Arrangerfenster eine neue Midispur zu sehen sein.
3) Samples mit Hilfe eines Samplers und der Midispur abspielen.
Diese Midispur braucht nun unbedingt als Ausgang den Midi Eingang eures Samplers. Sonst kommen die Midi Noten nicht an und folglich werden auch die Samples nicht absgespielt.
Wenn ihr nun das ganze abspielt sollte synchron zur natürlichen Spur eurer Bassdrum auch konstant euer Sample zu hören sein.
Habe hier mal ein paar Samples gemacht:
Kick ohne Sample:
Sample1
Kick mit Sample:
Sample2
Set ohne Sample:
Sample3
Set mit Sample
Sample4
Habe den Song schon vor einiger Zeit gemixt dabei BD, Snare und Toms immer teilweise gesampled. Das war damals das Ergebnis:
Sample5
Hoffe ich konnte mit diesem Beitrag ein paar Leute helfen. Hat auf jeden Fall Spass gemacht ihn zu schreiben.
Hier gibt es auch den kompletten Workshop als Zip mit allen Bildern zum runterladen, dann muss man nicht immer auf die Links klicken:
Workshopdownload
Und es freut mich natürlich auch, wenn ihr mal auf meiner Studioseite vorbeischaut: http://www.facebook.de/downforcerecordings
Grüße
Max
Gerade ist in einem Thread ja die Frage gekommen wie man die einzelnen Schläge einer Bassdrum in ihrer Lautstärke konstanter bekommt. Am effektivsten geht das wohl mit Sampling. Dazu sind im Grunde 3 Schritte notwendig, die ich im Folgenden genauer erläutern werde:
- Sample erstellen oder ein vorgefertigtes verwenden. Gibt ja im Netz einige für Lau, aber um einen trotzdem noch möglichst natürlichen Kicksound zu erreichen sollte man eigene Samples dazu benutzen.
- Vorhandene BD-Spur in Midi-Noten umwandeln.
- Samples mit Hilfe eines Samplers der Midispur abspielen.
Und vorab noch vielen Dank an A 1000 Eras für das Material das ich hierfür benutzen durfte! Besucht die Jungs mal bei einer ihrer Shows und schenkt ihnen ein Like: www.facebook.de/a1000eras
Ausgangssituation:
Im neuen Projekt sind die Drumspuren bereits eingefügt und auf die Samplerate und Wortbreite des Projektes angepasst. Die Drums sind ordentlich eingespielt, nur sind nicht alle Kickschläge gleichmäßig laut. Das Timing sollte allerdings einigermaßen stimmen...
Ich fange absichtlich mit einem leeren Projekt an bei dem noch nichts mit Plugins am Grundsound der Drums verändert wurde. (Ozone ist nur mit einem Limiter auf der Summe)
Für den Schritt Audio to Midi verwende ich das Cubase eigene Tool und zum Samplen Steven Slate 4.0 Platinum. Das ist kein Muss, denn andere DAWs haben ebenfalls Tools die das bewerkstelligen und zum Samplen gibt es auch noch einige andere Programme. (auch freeware! zb. Super-DrumFX)
1a) Sample selbst erstellen:
Die erste Methode ist ein Sample aus der bestehenden Drumspur herauszuschneiden und als Muster zu verwenden. Dazu geht man auf die BD-Spur und sucht sich einen Kick-Schlag heraus, der optimaler Weise schön kräftig gespielt wurde und bei dem nicht gleich anschließend ein neuer BD-Schlag kommt.
Dieser wird so knapp wie möglich am Anfang abgeschnitten und gegen Ende ausgefadet. Alles was man am Anfang des Samples übrig lässt ist immer als Verzögerung dabei, wenn das Sample dann mal automatisch abgespielt wird. Kann vor allem, wenn man eigene Drumsamples verwendet, zu unschönen Phasenproblemen führen.
Nun exportiert man diesen kleinen Schnipsel als .wav in der für das Projekt geeigneten Samplerate und Wortbreite. Im Normalfall 44.1KHz und 24Bit.
1b) Bereits vorgefertigte Samples benutzen
Hier spart man sich das Anfertigen eines eigenen Samples. Dadurch eröffnen sich auch nochmal ganz andere Möglichkeiten, denn man kann unterschiedliche BassDrums aus verschiedenen Sets mischen. Es führen eben mehrere Wege nach Rom. Die Samples sollten nur gut zueinander passen oder sich eben in bestimmten Bereichen ergänzen. Auch hier ist darauf zu achten, dass man mit Phasenverschiebungen sich nicht mehr Probleme als Lösungen ins Haus holt. Das kann z.B der Fall sein, wenn sich Samples allein sehr gut anhören und dann im Mix zusammen mit der natürlich BD plötzlich sehr dünn.
1c) Sampler als VSTi laden und einrichten.
Hierbei kommen die beiden Wege wieder zusammen. Nun muss der Sampler eurer Wahl (SuperiorDrummer, SuperdrumFX, Steven Slate, BFD etc.pp.) mit den Samples gefüttert werden. Dazu muss er erstmal als VSTi eingerichtet werden.
Nun sollte das UI eures VSTi erscheinen und über einen Dateibrowser sollte sich das vorher in Schritt 1a exportierte Sample auswählen lassen.
Ist dies getan wird nun die gewünschte Midinote und auch der Ausgang für das Sample ausgewählt. Für Bassdrum ist es normaler Weise die 36/C1 und ein Mono-Ausgang reicht hierfür vollkommen aus. (Nicht vergessen auch diesen Ausgang für das VSTi Instrument in eurer DAW zu aktivieren!)
Anschließend ist der VSTi Ausgang einzustellen, damit euer Sample auch den Weg aus dem Sampler in den Mix findet. Diesen Kanal routet ihr optimaler Weise dann gleich auf eine BassDrum-Sample Gruppe, welche dann zusammen mit der Bass Drum natur Gruppe in die Bass Drum Summe Gruppe mündet. (Die Namen könnt ihr hier natürlich selber wählen wie ihr lustig seid, aber das Grundprinzip mit den Gruppen ist vor allem dann hilfreich, wenn mehrere Samples verwendet werden) Hier lassen sich dann die gesampelte und die natürliche Bassdrum zusammen editieren und weiter bearbeiten.
Damit sind jetzt alle Vorbereitungen für die weiteren Schritte getan.
2) Drumspur in Midi umwandeln
Wie schon oben erwähnt benutze ich das von Cubase eingebaute Tool um diesen Schritt durchzuführen. Hierzu doppelklicken auf die Spur die man zu Midi umwandeln will. Anschließend auf der linken Seite auf Hitpoints bearbeiten. Nun sollten sehr viele schwarze Linien erscheinen. Das sind absolut alle Hitpoints die erkannt wurden. Über den Schwellenwert könnt ihr nun bestimmen, ab welchem Pegel das Signal als Hitpoint erkannt werden soll. Das ist etwas knifflig, vor allem bei starkem Bleed von der Snare oder den Toms. Denn auch deren Schläge werden dann erkannt und führen später zu ungewolltem Auslösen eures Bassdrumsamples. Also einfach etwas rumprobieren bis wirklich nur noch die echten Bassdrumschläge markiert sind. (Wenn manche ungewollten Schläge über den Schwellwert einfach nicht wegzubekommen sind könnt ihr sie auch von Hand deaktivieren oder in der später erstellten Midispur löschen)
Als nächstes wollen wir diese Hitpoints in Midinoten umwandeln. Auch diese Funktion findet sich auf der linken Seite:
Hierbei könnt ihr nun Auswählen ob die neuen Midinoten auf eine neue oder bestehende Spur geschrieben werden sollen, welche Note (C1 steht für 36) und welche Anschlagsstärke diese haben sollen. Wenn das alles ausgewählt und bestätigt ist, sollte nun im Arrangerfenster eine neue Midispur zu sehen sein.
3) Samples mit Hilfe eines Samplers und der Midispur abspielen.
Diese Midispur braucht nun unbedingt als Ausgang den Midi Eingang eures Samplers. Sonst kommen die Midi Noten nicht an und folglich werden auch die Samples nicht absgespielt.
Wenn ihr nun das ganze abspielt sollte synchron zur natürlichen Spur eurer Bassdrum auch konstant euer Sample zu hören sein.
Habe hier mal ein paar Samples gemacht:
Kick ohne Sample:
Sample1
Kick mit Sample:
Sample2
Set ohne Sample:
Sample3
Set mit Sample
Sample4
Habe den Song schon vor einiger Zeit gemixt dabei BD, Snare und Toms immer teilweise gesampled. Das war damals das Ergebnis:
Sample5
Hoffe ich konnte mit diesem Beitrag ein paar Leute helfen. Hat auf jeden Fall Spass gemacht ihn zu schreiben.
Hier gibt es auch den kompletten Workshop als Zip mit allen Bildern zum runterladen, dann muss man nicht immer auf die Links klicken:
Workshopdownload
Und es freut mich natürlich auch, wenn ihr mal auf meiner Studioseite vorbeischaut: http://www.facebook.de/downforcerecordings
Grüße
Max
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