bobZombie
Registrierter Benutzer
Grüßen!
Um eins gleich vorweg zu nehmen: ich bin in der Thematik selber noch ein ziemlich frisch von daher könne sich gerade im Theorieteil durchaus Fehler eingeschlichen haben.
Der Grund, wieso ich dennoch über dieses Thema schreibe: man findet so wenig darüber ;-) - und steht gerade als Anfänger oft etwas hilflos da.
Ich will hier lediglich auf die grundlegende Theorie sowie die praktische Anwendung eingehen. Einen Abschnitt für das Erstellen von Irs werde ich evtl. später mal hinzufügen- mometan fehlen mir sowohl das benötigte Equipment sowie die Zeit dazu.
An wen richtet sich dieser Workshop:
In erster Linie natürlich erstmal an alle, die's interessiert . Wer beispielsweise den Hall eines realen Raumes aufnehmen und verwenden oder die akustischen Eigenschaften eines realen Halfstacks daheim zum recorden am PC verwenden will, ist hier genau richtig!
Impulsantwort im allgemeinen
Note: Um Impulsantworten verwenden zu können, sind die Infos in diesem Abschnitt nicht zwingend notwendig.
Durch Impulsantworten ist es möglich, die Eigenschaften von den verschiedensten Systemen digital erfassen und dadurch nahezu exakt nachbilden zu können.
Als Impuls verwendet man idR einen Dirac-Impuls oder einen Sinus-Sweep; ein Dirac-Impuls enthält alle relevanten Frequenzen gleichzeitig, während ein Sinus-Sweep die Frequenzen zeitlich verteilt. Einfach gesagt bedeutet dies, dass der Dirac-Impuls zu einem Zeitpunkt x die Summe der Energie aller Frequenzen enthält, während der Sinus-Sweep jede Frequenz mit ihrer größtmöglichen Energie in Folge wiedergibt.
Dies hat den großen Vorteil, dass der Pegel des Ausgangsignals besser bzw. der Rausch-Signal-Abstand größer und somit der erfasste Dynamikbereich stark zunimmt.
Am Ende erhält man ein gefaltetes Signal, dass aus dem Eingangssignal (zB dem Sinus-Sweep) und dem Antwortsignal des jeweiligen Systems besteht. Faltung ist eine mathematische Operation, bei der aus 2 Funktionen durch Kreuzmultiplikation oder Addition eine dritte Funktion erzeugt wird.
Die (entgegengesetzte) Operation, um diese beiden Signale wieder trennen und die Impulsantwort verwenden zu können, nennt man Dekonvolution (deconvolution) dadurch erhält man sozusagen alle Eigenschaften dieses Systems (in Bezug auf die Frequenzen) in einem neuen Signal ohne dass Impulssignal.
Hört sich alles bißchen arg nach Schule an? Im nächsten Teil wirds konkreter und gerade für den Musiker und Tontechniker interessanter.
Impulsantworten in der Audioverarbeitungen
In diesem Bereich finden IRs mehrere intressante Anwendungsmöglichkeiten; mit ihnen ist es beispielsweise möglich, folgende Eigenschaften zu messen und ggf. nachzubilden:
Raumhall, Dämpfung eines Signals, Ansprechverhalten von Lautsprechern etc.
In der Praxis bei Gitarristen sehr beliebt: die Impulsantwort einer (realen) 4x12er Gitarrenbox nebst eigener Mikrofonierung sowie die Wahl der Umgebung.
Wieso so umständlich, wenn es massenhaft Cab-Simulationen sowohl in Form von Software wie auch Hardware (MultiFX, Modeller) gibt? Die Antwort ist einfach: die Möglichkeiten beim Aufnehmen von Impulsantworten sind nahezu unbegrenzt und (wenn man auf die reine Verwendung ohne eigene Erstellung abzielt) fasst man idR danach keine Cab-Sim mehr an .
Weil sie wie gesagt eine fast perfekte Nachbildung realen Equipments sowie realer Umgebung bzw. Einflussfaktoren sind.
Die Bezeichnung Impulsantwort ist hierbei oft nicht mehr so ganz zutreffend: wegen der oben genannten Vorteile wird idR anstatt eines Dirac-Impulses ein Sinus-Sweep verwendet; jedoch verwendet eigentlich niemand den Begriff Sinus-Sweep-Antwort für dieses Verfahren.
Eine Impulsantwort liegt nach der Erstellung und Bearbeitung mit einem entsprechenden Tool als kurzer WAV-Clip vor (wenige millisekunden). Das Tool ansich übernimmt die Aufgabe der Dekonvolution, d.h. Es trennt das Eingangssignal (Dirac-Impuls bzw. Sinus-Sweep) von der Antwort des jeweiligen Geräts bzw. Raums. Zudem können die Impulsantworten an Anfang und Ende getrimmt werden, d.h. die entstandene Stille (silence) entfernt werden.
Bevor ich nun zur Anwendung bzw. Verwendung übergehe, folgen ein paar Möglichkeiten, wo Impulsantworten als Alternative zur Hall- oder Boxsimulation verwendet werden können:
Dies sind nur zwei mögliche Anwendungsszenarien- je nach Ausstattung des Amps kann man Impulsantworten auch dafür verwenden, um beispielsweise daheim das Signal eines (Röhren)Amps am Record-Out (o.ä) abzugreifen und dies zum aufnehmen mit der Impulsantwort der passenden 4x12er zu kombinieren (falten ;-)).
Im nächsten Abschnitt will ich einen kleinen Einblick geben, wie man dies lösen kann.
Impulsantworten verwenden
Um (endlich) zum Einsatz zu kommen, benötigt man folgende Komponenten:
1.) Ein Signal ;-)
Wie oben bereits erwähnt beispielsweise vom MultiFX; natürlich geht auch das cleane Signal.
2.) Eine Audio-/MIDI- Sequenzer Software, welche VST-Plugins unterstützt
Hiervon gibt es jede Menge auf dem Markt; bekannte wären z.B.:
3.) Ein Impulse Response Filter IRF in Form eines VST-Plugins
An diesem Punkt bin ich mir nicht sicher, ob für 2.) und 3.) eine Software existiert, die sozusagen beides übernimmt. Das benötigte VST-Plugin findet ihr beispielsweise hier:
4.) Impulse, Impulse, ...
Am schönsten ist natürlich: selber machen . Aber für den Anfang (oder auch für immer...) kann man sich im Inet in diversen Foren mal umsehen; dort gibt es oft erstklassige Sammlungen von Impulsantworten zu finden.
Jetzt, wo ihr so einigermaßen wisst, was IRs sind, dürfte auch die Suche danach nicht mehr ganz so schwer fallen.
Eine gute Adresse ist das Board http://www.guitarampmodeling.com/
Zwar muss man sich dort anmelden, um an die Impulse kommen zu können, aber das lohnt sich allemal. Es geht ja schließlich auch darum, die eigenen Erfahrungen mit anderen auszutauschen und ein bißchen an der Community mitzuwirken. Aus diesem Grund halte ich nun erst mal meine IR-Sammlung hier zurück - nicht, um euch zu ärgern, sondern um euch zu denjenigen zu führen, die sich die Mühe gemacht haben.
Ein weiteres exzellentes Forum: http://www.ultimatemetal.com/forum/andy-sneap-151/
Auch eine ziemlich große Community, die sich auch intensiv mit Ampmodelling, Impulses etc beschäftigt.
Mein mometaner Aufbau sieht wie folgt aus:
Gitarre (clean)--> Tapco Mixer --> ESI Juli@ Recordingkarte IN --> (Reaper -> Amplitube2 (VST) --> KEFIR (VST) ) --> ESI Juli@ Recordingkarte OUT.
Amplitube2 ist hierbei für das Ampmodelling und die Effekte zuständig. Wichtig ist, dass die Software bzw. das MultiFX die Möglichkeiten bietet, die Boxen (Cab)- Simulationen umgehen zu können, d.h. Bypass. Bzw. sollte man dies nicht vergessen ;-).
Man hört es idR jedoch sehr schnell, wenn die Cab-Simulation aus ist und das Signal somit ungefiltert ist: es hört sich sehr höhenlastig, dünn, matt und harsch an- kurz: beschi**en. Aber in unserem Fall ist es ja erwünscht -
Die größte Hürde war für mich zu Beginn diese obige Kette, die das Signal von meiner Gitarre bis zur Ausgabe über die PA durchläuft. Nicht nur, dass es mir unheimlich umständlich vorkam - auch war auch gleich darauf gefasst, dass sich an irgendeiner Stelle dieser Kette ein Fehler einschleicht.
Und, wie es so oft in der digitalen Signalverarbeitung ist: man hat irgendwo einen falschen Eingang gewählt, ein kleines Häkchen vergessen oder einen Regler verschoben... es ist alles muxmäuschen Still am Schluss .
Das kann einen schnell frustrieren und dazu verleiten, doch lieber wieder schnell das Verfahren der Impulsantwort zu verwerfen.
Aus diesem Grund sollte man, sofern man von Sequenzern etc. keinen Schimmer hat und auch sonst jegliche Recordingerfahrungen fehlen, zuerst schauen, dass die Sequenzer-Software ein Signal bekommt.
Je nachdem, ob das Signal bereits verzerrt von einem MultiFX o.ä. Kommt oder ob das Signal per VST-Plugin entsprechenden bearbeitet wird, muss idR der entsprechende (Input)Channel bei der Sequenzer-Software sowie aber auch bie der Soundkarte gewählt werden.
Ich bin beispielsweise nicht besonders erpicht darauf, dass an der Recordingkarte anliegende Clean-Signal meiner Gitarre parallel zum verzerrten Signal zu hören. Deshalb fahr ich den Input-Monitor meiner Karte herunter (mute) und höre schlussendlich nur das fertige Signal im Masterchannel der Sequenzer-Software.
Dass hierbei (auch wegen den vielen Komponenten) zahlreiche Unterschiedliche Szenarien gibt, brauche ich an dieser Stelle (wenn man allein nur mal meinen Aufbau ansieht) nicht erwähnen.
Wichtig ist wie gesagt erst mal nur: sich vorarbeiten.
Es gibt zu nahezu jeder Software, Hardware, Plugin, Technologie etc. Im Inet ein oder mehrere User-Foren, wo ihr um Hilfe bitten könnt. Die meisten Benutzer helfen nicht nur gerne, sondern haben höchstwahrscheinlich viel mehr Ahnung als ich .
Anmerkungen zum KEFIR-Plugin:
KEFIR ist ein VST-Plugin und wird seines Einsatzzweckes nach oft als FIR Filter bezeichnet. FIR steht in diesem Fall für Finite Impulse Response (endliche Impulsantwort). In diesem Fall ist die Aufgabe von KEFIR, dass eingehende Audiosignal mit der Impulsantwort zu kombinieren/falten.
Dies geschieht und Echtzeit, benötigt aber auch dementsprechend viel CPU-Ressourcen für diese Operation.
Ich habe es zuerst mit SIR1 probiert, hatte aber eine fürchterliche Latenz (Zeitverzögerung) trotz großer Hardware-Ressourcen.
Ich war von KEFIR von Beginn an gleich überzeugt: einfache Bedienung, nützliche Einstellungsmöglichkeiten, relativ wenig CPU-Belastung und null Latenz (bei mir!).
Die WAV Dateien lassen sich über einen "load" Button einfach rein laden; die Regler "Mix", "Gain" und "Length" lassen einen zudem auch noch diese drei Werte beliebig verändern. Über den Mix-Regler lässt sich beispielsweise steuern, zu wieviel Prozent das ursprüngliche Signal mit der Impulsantwort vermischt werden soll.
Mehr fällt mir momentan gar nicht mehr ein; evtl. werde ich diesen Thread von Zeit zu Zeit mal etwas überarbeiten oder erweitern der Farbe wegen vielleicht auch das eine oder andere Bildchen .
Ich bin auch für jede Hilfe, Korrektur etc. dankbar!
Ich hoffe, ich konnte manch einem einen kleinen Einblick geben und evtl. jemanden für dieses "Technologie" begeistern probiert es einfach mal aus, es lohnt sich!
tscheerz
anmerkung für mod: bitte ins passende U-Forum verschieben, danke!
Um eins gleich vorweg zu nehmen: ich bin in der Thematik selber noch ein ziemlich frisch von daher könne sich gerade im Theorieteil durchaus Fehler eingeschlichen haben.
Der Grund, wieso ich dennoch über dieses Thema schreibe: man findet so wenig darüber ;-) - und steht gerade als Anfänger oft etwas hilflos da.
Ich will hier lediglich auf die grundlegende Theorie sowie die praktische Anwendung eingehen. Einen Abschnitt für das Erstellen von Irs werde ich evtl. später mal hinzufügen- mometan fehlen mir sowohl das benötigte Equipment sowie die Zeit dazu.
An wen richtet sich dieser Workshop:
In erster Linie natürlich erstmal an alle, die's interessiert . Wer beispielsweise den Hall eines realen Raumes aufnehmen und verwenden oder die akustischen Eigenschaften eines realen Halfstacks daheim zum recorden am PC verwenden will, ist hier genau richtig!
Impulsantwort im allgemeinen
Note: Um Impulsantworten verwenden zu können, sind die Infos in diesem Abschnitt nicht zwingend notwendig.
Durch Impulsantworten ist es möglich, die Eigenschaften von den verschiedensten Systemen digital erfassen und dadurch nahezu exakt nachbilden zu können.
Als Impuls verwendet man idR einen Dirac-Impuls oder einen Sinus-Sweep; ein Dirac-Impuls enthält alle relevanten Frequenzen gleichzeitig, während ein Sinus-Sweep die Frequenzen zeitlich verteilt. Einfach gesagt bedeutet dies, dass der Dirac-Impuls zu einem Zeitpunkt x die Summe der Energie aller Frequenzen enthält, während der Sinus-Sweep jede Frequenz mit ihrer größtmöglichen Energie in Folge wiedergibt.
Dies hat den großen Vorteil, dass der Pegel des Ausgangsignals besser bzw. der Rausch-Signal-Abstand größer und somit der erfasste Dynamikbereich stark zunimmt.
Am Ende erhält man ein gefaltetes Signal, dass aus dem Eingangssignal (zB dem Sinus-Sweep) und dem Antwortsignal des jeweiligen Systems besteht. Faltung ist eine mathematische Operation, bei der aus 2 Funktionen durch Kreuzmultiplikation oder Addition eine dritte Funktion erzeugt wird.
Die (entgegengesetzte) Operation, um diese beiden Signale wieder trennen und die Impulsantwort verwenden zu können, nennt man Dekonvolution (deconvolution) dadurch erhält man sozusagen alle Eigenschaften dieses Systems (in Bezug auf die Frequenzen) in einem neuen Signal ohne dass Impulssignal.
Hört sich alles bißchen arg nach Schule an? Im nächsten Teil wirds konkreter und gerade für den Musiker und Tontechniker interessanter.
Impulsantworten in der Audioverarbeitungen
In diesem Bereich finden IRs mehrere intressante Anwendungsmöglichkeiten; mit ihnen ist es beispielsweise möglich, folgende Eigenschaften zu messen und ggf. nachzubilden:
Raumhall, Dämpfung eines Signals, Ansprechverhalten von Lautsprechern etc.
In der Praxis bei Gitarristen sehr beliebt: die Impulsantwort einer (realen) 4x12er Gitarrenbox nebst eigener Mikrofonierung sowie die Wahl der Umgebung.
Wieso so umständlich, wenn es massenhaft Cab-Simulationen sowohl in Form von Software wie auch Hardware (MultiFX, Modeller) gibt? Die Antwort ist einfach: die Möglichkeiten beim Aufnehmen von Impulsantworten sind nahezu unbegrenzt und (wenn man auf die reine Verwendung ohne eigene Erstellung abzielt) fasst man idR danach keine Cab-Sim mehr an .
Weil sie wie gesagt eine fast perfekte Nachbildung realen Equipments sowie realer Umgebung bzw. Einflussfaktoren sind.
Die Bezeichnung Impulsantwort ist hierbei oft nicht mehr so ganz zutreffend: wegen der oben genannten Vorteile wird idR anstatt eines Dirac-Impulses ein Sinus-Sweep verwendet; jedoch verwendet eigentlich niemand den Begriff Sinus-Sweep-Antwort für dieses Verfahren.
Eine Impulsantwort liegt nach der Erstellung und Bearbeitung mit einem entsprechenden Tool als kurzer WAV-Clip vor (wenige millisekunden). Das Tool ansich übernimmt die Aufgabe der Dekonvolution, d.h. Es trennt das Eingangssignal (Dirac-Impuls bzw. Sinus-Sweep) von der Antwort des jeweiligen Geräts bzw. Raums. Zudem können die Impulsantworten an Anfang und Ende getrimmt werden, d.h. die entstandene Stille (silence) entfernt werden.
Bevor ich nun zur Anwendung bzw. Verwendung übergehe, folgen ein paar Möglichkeiten, wo Impulsantworten als Alternative zur Hall- oder Boxsimulation verwendet werden können:
- ihr wollt daheim oder im Studio die akustischen Eigenschaften eines bestimmten Raumes (Proberaum, Halle etc.) nachstellen
- ihr seid zwar mit den Ampmodels eines MultiFX oder einer entsprechenden Software zufrieden, jedoch fehlt euch die passende Box dazu. Eine Vintage-Modell (z.B. eine alte Marshall 1960er) oder ein Modern-Modell (z.B. eine Mesa Box) sind zwar idR bei jedem Modeller mit dabei (oft auch die Möglichkeit, verschiedene virtuelle Mikrofone zu positionieren), aber nicht zu jedem Amp passen die fertigen Boxenmodelle (beziehungsweise klingen sie oft einfach nicht wirklich danach).
Dies sind nur zwei mögliche Anwendungsszenarien- je nach Ausstattung des Amps kann man Impulsantworten auch dafür verwenden, um beispielsweise daheim das Signal eines (Röhren)Amps am Record-Out (o.ä) abzugreifen und dies zum aufnehmen mit der Impulsantwort der passenden 4x12er zu kombinieren (falten ;-)).
Im nächsten Abschnitt will ich einen kleinen Einblick geben, wie man dies lösen kann.
Impulsantworten verwenden
Um (endlich) zum Einsatz zu kommen, benötigt man folgende Komponenten:
1.) Ein Signal ;-)
Wie oben bereits erwähnt beispielsweise vom MultiFX; natürlich geht auch das cleane Signal.
2.) Eine Audio-/MIDI- Sequenzer Software, welche VST-Plugins unterstützt
Hiervon gibt es jede Menge auf dem Markt; bekannte wären z.B.:
- Cubase von Steinberg
- Logic von Apple
- Reaper von Cockos
- Kristal von kristallabs. Freeware- Download unter http://www.kreatives.org/kristal/
...3.) Ein Impulse Response Filter IRF in Form eines VST-Plugins
An diesem Punkt bin ich mir nicht sicher, ob für 2.) und 3.) eine Software existiert, die sozusagen beides übernimmt. Das benötigte VST-Plugin findet ihr beispielsweise hier:
- SIR von Christian Knufinke (http://www.knufinke.de/sir/sir1.html). Die Version 1 des Plugins ist kostenlos verfügbar.
- KEFIR (http://habib.webhost.pl/). Ebenfalls freeware.
4.) Impulse, Impulse, ...
Am schönsten ist natürlich: selber machen . Aber für den Anfang (oder auch für immer...) kann man sich im Inet in diversen Foren mal umsehen; dort gibt es oft erstklassige Sammlungen von Impulsantworten zu finden.
Jetzt, wo ihr so einigermaßen wisst, was IRs sind, dürfte auch die Suche danach nicht mehr ganz so schwer fallen.
Eine gute Adresse ist das Board http://www.guitarampmodeling.com/
Zwar muss man sich dort anmelden, um an die Impulse kommen zu können, aber das lohnt sich allemal. Es geht ja schließlich auch darum, die eigenen Erfahrungen mit anderen auszutauschen und ein bißchen an der Community mitzuwirken. Aus diesem Grund halte ich nun erst mal meine IR-Sammlung hier zurück - nicht, um euch zu ärgern, sondern um euch zu denjenigen zu führen, die sich die Mühe gemacht haben.
Ein weiteres exzellentes Forum: http://www.ultimatemetal.com/forum/andy-sneap-151/
Auch eine ziemlich große Community, die sich auch intensiv mit Ampmodelling, Impulses etc beschäftigt.
Mein mometaner Aufbau sieht wie folgt aus:
Gitarre (clean)--> Tapco Mixer --> ESI Juli@ Recordingkarte IN --> (Reaper -> Amplitube2 (VST) --> KEFIR (VST) ) --> ESI Juli@ Recordingkarte OUT.
Amplitube2 ist hierbei für das Ampmodelling und die Effekte zuständig. Wichtig ist, dass die Software bzw. das MultiFX die Möglichkeiten bietet, die Boxen (Cab)- Simulationen umgehen zu können, d.h. Bypass. Bzw. sollte man dies nicht vergessen ;-).
Man hört es idR jedoch sehr schnell, wenn die Cab-Simulation aus ist und das Signal somit ungefiltert ist: es hört sich sehr höhenlastig, dünn, matt und harsch an- kurz: beschi**en. Aber in unserem Fall ist es ja erwünscht -
Die größte Hürde war für mich zu Beginn diese obige Kette, die das Signal von meiner Gitarre bis zur Ausgabe über die PA durchläuft. Nicht nur, dass es mir unheimlich umständlich vorkam - auch war auch gleich darauf gefasst, dass sich an irgendeiner Stelle dieser Kette ein Fehler einschleicht.
Und, wie es so oft in der digitalen Signalverarbeitung ist: man hat irgendwo einen falschen Eingang gewählt, ein kleines Häkchen vergessen oder einen Regler verschoben... es ist alles muxmäuschen Still am Schluss .
Das kann einen schnell frustrieren und dazu verleiten, doch lieber wieder schnell das Verfahren der Impulsantwort zu verwerfen.
Aus diesem Grund sollte man, sofern man von Sequenzern etc. keinen Schimmer hat und auch sonst jegliche Recordingerfahrungen fehlen, zuerst schauen, dass die Sequenzer-Software ein Signal bekommt.
Je nachdem, ob das Signal bereits verzerrt von einem MultiFX o.ä. Kommt oder ob das Signal per VST-Plugin entsprechenden bearbeitet wird, muss idR der entsprechende (Input)Channel bei der Sequenzer-Software sowie aber auch bie der Soundkarte gewählt werden.
Ich bin beispielsweise nicht besonders erpicht darauf, dass an der Recordingkarte anliegende Clean-Signal meiner Gitarre parallel zum verzerrten Signal zu hören. Deshalb fahr ich den Input-Monitor meiner Karte herunter (mute) und höre schlussendlich nur das fertige Signal im Masterchannel der Sequenzer-Software.
Dass hierbei (auch wegen den vielen Komponenten) zahlreiche Unterschiedliche Szenarien gibt, brauche ich an dieser Stelle (wenn man allein nur mal meinen Aufbau ansieht) nicht erwähnen.
Wichtig ist wie gesagt erst mal nur: sich vorarbeiten.
Es gibt zu nahezu jeder Software, Hardware, Plugin, Technologie etc. Im Inet ein oder mehrere User-Foren, wo ihr um Hilfe bitten könnt. Die meisten Benutzer helfen nicht nur gerne, sondern haben höchstwahrscheinlich viel mehr Ahnung als ich .
Anmerkungen zum KEFIR-Plugin:
KEFIR ist ein VST-Plugin und wird seines Einsatzzweckes nach oft als FIR Filter bezeichnet. FIR steht in diesem Fall für Finite Impulse Response (endliche Impulsantwort). In diesem Fall ist die Aufgabe von KEFIR, dass eingehende Audiosignal mit der Impulsantwort zu kombinieren/falten.
Dies geschieht und Echtzeit, benötigt aber auch dementsprechend viel CPU-Ressourcen für diese Operation.
Ich habe es zuerst mit SIR1 probiert, hatte aber eine fürchterliche Latenz (Zeitverzögerung) trotz großer Hardware-Ressourcen.
Ich war von KEFIR von Beginn an gleich überzeugt: einfache Bedienung, nützliche Einstellungsmöglichkeiten, relativ wenig CPU-Belastung und null Latenz (bei mir!).
Die WAV Dateien lassen sich über einen "load" Button einfach rein laden; die Regler "Mix", "Gain" und "Length" lassen einen zudem auch noch diese drei Werte beliebig verändern. Über den Mix-Regler lässt sich beispielsweise steuern, zu wieviel Prozent das ursprüngliche Signal mit der Impulsantwort vermischt werden soll.
Mehr fällt mir momentan gar nicht mehr ein; evtl. werde ich diesen Thread von Zeit zu Zeit mal etwas überarbeiten oder erweitern der Farbe wegen vielleicht auch das eine oder andere Bildchen .
Ich bin auch für jede Hilfe, Korrektur etc. dankbar!
Ich hoffe, ich konnte manch einem einen kleinen Einblick geben und evtl. jemanden für dieses "Technologie" begeistern probiert es einfach mal aus, es lohnt sich!
tscheerz
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