[Review] Cort Earth 200 3TS

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Die Cort Earth 200 3TS ist meine erste und bis dato einzige Westerngitarre. Seitdem sind nun zwei Jahre vergangen. Ich bin zwar immer noch weit entfernt, ein Gitarren-Profi zu sein, traue mir aber dennoch nach all der Zeit ein durchaus differenziertes Review dieser Gitarre zu, das vor allem auf persönlichen Erfahrungen mit ihr basiert. Habt aber trotzdem etwas Nachsicht mit mir, denn hierbei handelt es sich um mein erstes Review überhaupt. Dann wollen wir doch auch direkt mal anfangen!

Ausstattung
Bei der Ausstattung kann die Cort wirklich glänzen. Vorab: Es handelt sich hier um eine Dreadnought-Form ohne Cutaway und ohne Tonabnehmer. Sie besitzt eine massive Sitka-Fichtendecke, sowie einen massiven Mahagoni-Boden. Zargen sind ebenfalls aus Mahagoni, aber nicht massiv - das sucht man bei der Cort Earth Serie jedoch auch vergebens. Dafür ist die Gitarre mit einem "scalloped x-bracing" versehen, was die Resonanzen noch verstärken soll. Ihre Mensur beträgt 640mm und die Sattelbreite 43mm. Der ebenfalls aus Mahagoni gefertigte Hals hat ein Palisandergriffbrett, Standard Dot-Inlays und ist mit einer Dovetail-Verbindung am Korpus befestigt. Darüber hinaus ist das gute Stück mit sehr leichtgängigen Grover-Mechaniken versehen. Die Saitenpins am Steg sitzen zwar leider nicht besonders gut und können beim Saitenaufziehen durchaus mal Probleme machen, dafür verfügt die Cort aber über eine kompensierte Stegeinlage. Alles in allem Merkmale einer eher höherpreisigen Gitarre. Da würde man gar nicht vermuten, dass die Gitarre gerade einmal 270€ kostet. Ob sie auch hält, was sie verspricht, klären wir nun, doch vorher noch einen kleinen Blick auf das Aussehen.

Optik
Optisch ist die Cort eine wahre Schönheit. Mein Modell ist die Cort Earth 200 3TS, bedeutet, dass die Decke mit einer 3-Tone Sunburst Lackierung versehen ist. Es gibt sie allerdings auch noch in Natur-Hochglanz zu erwerben. Ich für meinen Teil fand Sunburst auf Akustikgitarren jedoch schon immer unglaublich ansprechend und wollte damals auch unbedingt eine haben. Die Lackierung ist wirklich sehr sauber ausgeführt und sieht klasse aus. Darüber hinaus gibt's noch ein weißes Binding, das sich auch auf Hals und Kopfplatte fortführt. Geziert wird der Korpus außerdem von einem Abalone-Mosaik Ring um das Schalloch und einem leicht transparenten Tortoise-Schlagbrett. Beides passt wunderbar zu der Gitarre und schafft eine sehr edle Optik. Die Kopfplatte ist zwar nur bedruckt, hat aber ein nettes Logo-Inlay und die mattschwarzen Ebonit-Knöpfe der Mechaniken passen optisch sehr gut zum Gesamtbild. Und selbst die Rückseite der Gitarre ist ansprechend gestaltet. So findet sich dort z.B. eine verzierte Naht und ein eingebranntes Cort-Logo wieder. Und von dem schillernden Mahagoni, das durch die Hochglanz-Lackierung noch ordentlich in Szene gesetzt wird, wollen wir hier gar nicht erst anfangen ;-) Optisch ist die Gitarre also top, wenn auch vielleicht nicht jedermanns Geschmack. Kommen wir nun also zu den wirklich wichtigen Dingen.

korpus.jpg head.jpg back.jpg steg.jpg


Bespielbarkeit
Ich habe die Cort damals im Musikladen im Vergleich mit einigen anderen Gitarren gespielt. Ich weiß nicht mehr genau, was für Modelle es waren, aber es waren u.A. die günstigeren Cort Earths dabei, einige Gitarren aus der Yamaha FG-Serie und spaßeshalber auch eine Guild (und keine günstige). Von all diesen getesteten Modellen, gefiel mir die Cort Earth 200 von der Bespielbarkeit am besten. Der Hals ist keiner von der besonders dünnen Sorte, was mir damals als Umsteiger von der Konzertgitarre natürlich eher entgegen kam. Er liegt gut in der Hand und das Mahagoni fühlt sich auch sehr gut an. Besonders beim Fingerpicking fand ich die Cort besonders leichtgängig im Gegensatz zu den Vergleichsmodellen. Inzwischen fällt mir allerdings im Vergleich zu der Walden Gitarre meines Freundes immer mehr auf, dass man bei der Cort mit ordentlich Kraft dabei sein muss. Ab Werk hat sie schon einmal nicht wirklich die Killer-Saitenlage. Das habe ich inzwischen etwas angepasst, aber das Spielen fällt mir im Vergleich trotzdem schwerer. Aber wer damit kein Problem hat, der findet hier eine durchweg sehr gut bespielbare Gitarre (außer jetzt in den höchsten Bünden, aber das kann man bei dem Preis nun auch wirklich vergeben).

Sound
Der Sound der Cort Earth 200 ist sehr warm und voll. Sie besitzt aber weder besonders ausgeprägt Bässe noch besonders ausgeprägt Höhen. Dies sorgt dafür, dass sich alles ziemlich ausgeglichen anhört. Das ist beim Strumming von Vorteil, da Akkorde voller und runder klingen. Beim Fingerstyle lässt sie allerdings etwas zu wünschen übrig. Ich hätte mir klarere und definiertere Höhen und Bässe gewünscht. Dieser Wunsch wurde mir dann aber auch schnell erfüllt. Ich spiele die Gitarre seit dem ersten Saitenwechsel nur noch mit einem 12er Satz Elixir Nanoweb Phosphor Bronze. Diese Saiten geben der Gitarre genau das, was ich vermisst habe: Volle Bässe und klare Höhen. Meine Empfehlung ist daher, die Cort mit Elixirs zu benutzen. Dadurch ist der Sound nämlich für eine Gitarre dieses Preissektors echt Hammer.

Hier noch eine kleine Sounddemo. Zuerst kommt Strumming und danach Fingerpicking einer simplen Akkordfolge. Aufgenommen mit einem SE 2200a, Elixir Saiten, keine Nachbearbeitung.
http://soundcloud.com/megamag/cort-earth-200-sound-demo

Fazit
Cort hat sich einfach selbst übertroffen. Die große Schwester der so hoch gelobten Cort Earth 70 und 100 setzt diese Reihe gebührend fort. Von der Ausstattung her und vor allem optisch ist diese Gitarre ein echtes Glanzstück, sie ist in ihrem Preisbereich eine der am besten bespielbaren (von denen, die ich so probiert habe) und bietet einen schönen und warmen Sound. Für lockere 270€ ist diese Gitarre ein Preis-Leistungs-Hammer und ich kann sie vor allem Anfängern nur wärmstens empfehlen. Du hast es mal wieder geschafft, Cort…

Ich hoffe, dass mein Review diese leider doch sehr unbekannte Gitarre etwas weiter in den Fokus der Öffentlichkeit rückt ;)

Vielen Dank fürs Lesen!

,-Megamag
 
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Reaktionen: 11 Benutzer
Schönes review, danke dafür. Ich habe es in unsere review-sammlung aufgenommen.

Gruss, Ben
 
tolles review! Sehr ausführlich. Hatte mal eine Cort Earth 100 in der Hand, die ich auch schon sehr toll fand. Bin jetzt sehr neugierig auf die 200!!!
LG, Hans
 
E
  • Gelöscht von BenChnobli
  • Grund: Dafür gibt's die "Ich finde diesen Beitrag hilfreich"-funktion.
Hi,
erst einmal danke für das Review!

Wo hast du die Cort denn gekauft?
Suche schon wie ein verrückter ein Geschäft in Umgebung meiner Stadt (Mönchengladbach), wo ich am besten mehrere dieser Corts anspielen kann... :)
 
Hi, ich hab die Cort bei einem kleinen Musikladen im Ort gefunden, aber die gibt es auch ohne Probleme im Internet zu kaufen.

Gruß, Megamag
 
Wollte sie natürlich gerne am besten im Vergleich zu anderen Earth 200 testen. ;)
 
Verstehe ich natürlich, aber sofern du nicht in Hamburg wohnst, wird dir die Information wohl nicht weiterhelfen können, wo ich meine gekauft habe ;)
 

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