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snyder80
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Hi zusammen,
nach längerem Überlegen und wegen der Lieferengpässe hat nun also ein Randall RD5H vom vielfach in der härteren Gangart gehypten Mike Fortin den Weg zu mir gefunden.
Nach den ersten Stunden muss ich sagen, dass der Kleine trotz ein paar Schwächen durchaus gefällt und flexibel für daheim ist.
Fakten:
- 2xEcc83 Ruby Ht5 (auf dem Main-PCB) und 1x6V6 Ruby GTSTR (Keramiksockel auf eigenem PCB)
- Cabsim wahrscheinlich mittels der vorhandenen 2x TL072, das Signal durchläuft auch einen kleinen Trafo/AÜ vor dem XLR-Ausgang
- Bei ausschließlicher Nutzung des XLR-out kommt ein 10 Ohm 30Watt Lastwiderstand ins Spiel
- Der vorhandene IRF820 könnte entweder für den Loop oder als Kathodenfolger-Ersatz wie bei RG Keen ("mosfet follies") beschaltet sein.
- Es sind noch zwei weitere Transistoren verbaut, einer davon in der nähe des IRF820
- Die Bauteile sehen ok aus, es könnte aber durchaus etwas höherwertiger sein (leider keine WIMA-Kondensatoren und fast nur Kohlefilm-Widerstände)
- An den Kritischen Stellen sind die Kabel geschrimt, alle sind mit Kabelbinder verbunden (evtl. könnte man zum Optimieren die Leitungen in der PSU und der 6V6 in anderen Gruppen zusammenführen)
- Das U-förmig gebogene Chassis besteht aus leichtem und relativ flexiblem Metall (Alu?), eingebaut macht das Topteil aber einen guten und sehr stabilen Eindruck.
Insgesamt macht der kleine also einen soliden durchschnittlich guten Eindruck, man könnte aber bestimmt noch ein wenig optimieren. Perönlich finde ich die optische Qualität/Verarbeitung von JCA doch etwas besser.
Zum Klang:
Wow...!!! Die vorhandenen YT Videos von "chug-chug-Ola & Co" treffen es auf den Punkt!
Der RD5 ist zwar klanglich nicht unbedingt ein "one trick pony", aber definitv auf alles ab 80er -Metal ausgelegt - gerne auch tiefer getimmt.
Generell finde ich, dass er sehr unterschiedlich auf die jeweilige Gitarre reagiert. Am besten gefällt er mir als Metal-Maschine mit nem DiMarzio PU in einer Fame Forum mit festgestelltem Vibrato und Drop Db-Tuning. Dann beginnt die Zerre schon ab 10:30 Stellung des Gain-Reglers und komprimiert nach 14 Uhr nur noch etwas mehr. Sound je nach Gain /Tone/TSS geht es von Iron Maiden über RATM zu P.O.D. bis hin zu "chug-chug-Ola".
Mit ner LP und SD HotRod-Set habe ich etwas weniger Druck, das ganze klingt weniger modern. Lustig ist auch eine Jazzmaster oder einen Bass durch den Kleinen zu schicken. Mit der JM kann man Josh Homme imitieren, mit dem Bass kriegt man guten Druck untenrum und ausreichend Präsenz in Mitten/Höhen hin. Zerre ist dann aber bei passiven PU am Bass weitaus schwächer und angenehm körnig/bröselig (wie H-Blockx mit Move).
Clean geht auch mit dem Amp, dazu muss man aber Vol fast voll aufdrehen und Gain maximal auf 10:30 stellen. Wenn man zu stark anschlägt gibts erstes Kratzen.
Der Amp fühlt sich beim spielen sehr ausgewogen an, ist also weder besonders saggy (kann eine SE-Endstufe eigtl auch nicht) noch übermäßig hart oder gar steif.
Zum Tone-Regler: Er erinnert mich etwas an den Toneregler im Big Muff. Je mehr man aufdreht umso mehr Mitten und Höhen komen hinzu. Der gesamte Regelbereich wird gut ausgenutzt, es gibt keine klanglichen Sprünge.
Zum TSS:
Links:Mittenbetont und "saftig" für 80er oder singende Leads
Mitte: ausgewogen, mit Tone in Mittelstellung ein moderner"Standard-Metalsound"
Rechts: Mitten raus und höhen etwas präsenter, Scoop der 90er (Deftones´ White Pony)
Je niedriger Gain eingestellt ist, desto weniger fallen die Unterschiede der TSS-Stellung auf.
Zum Test mal Tone auf Null und Gain voll aufgedreht: Der Tiefmitten/Bass-Bereich und Druck bleibt unverändert. TSS wirkt sich also primär auf das Höhenspektum aus.
Gesamt:
Für die Mietwohnung ist der kleine optimal. Zwar klingt der kleine mit geringeren Vol-Settings etwas weniger dick durch 2x12 mit V30 und GB und 1x12 mit G12-80. Aber mittel DI-Box in den PC und IR´s oder direkt über den XLR-out klingt der kleine verdammt gut - und hart. Klanglich zwar nicht "neues", aber im Sound weder steril noch langweilig.
Der Amp hat erstaunlich wenig Nebengeräusche und kein Ausschalt-Plopp. Lediglich bei hohen Volume-Settings an einer Box kommt etwas brummen (auch bei Gain und Tone auf Null) hinzu, was wahrscheinlich an einer ungünstig verlegten Leitungsführung zur 6V6 liegen dürfte (Anode/Schirmgittel/Kathode/Heizung/Grid unverdrillt und mittels Kabelbinder zusammengepackt). Das sollte sich aber leicht beheben lassen...
Wer zuhause harte Gitarren spielen will, sollte den RD5H unbedingt mal antesten. Ich würde aber nicht den RD-1 nehmen. Denn eine Triode als Endstufe klingt grundsätzlich etwas komprimierter als eine Leistungspentode. Und Kompression gibt´s hier schon genug. Wem die 5Watt zu laut sind, der eben mittels DI/XLR üben oder aufnehmen...
-er Gruß
snyder
PS: Ich mache später noch ein paar Aufnahmen und werde die hochladen...
nach längerem Überlegen und wegen der Lieferengpässe hat nun also ein Randall RD5H vom vielfach in der härteren Gangart gehypten Mike Fortin den Weg zu mir gefunden.
Nach den ersten Stunden muss ich sagen, dass der Kleine trotz ein paar Schwächen durchaus gefällt und flexibel für daheim ist.
Fakten:
- 2xEcc83 Ruby Ht5 (auf dem Main-PCB) und 1x6V6 Ruby GTSTR (Keramiksockel auf eigenem PCB)
- Cabsim wahrscheinlich mittels der vorhandenen 2x TL072, das Signal durchläuft auch einen kleinen Trafo/AÜ vor dem XLR-Ausgang
- Bei ausschließlicher Nutzung des XLR-out kommt ein 10 Ohm 30Watt Lastwiderstand ins Spiel
- Der vorhandene IRF820 könnte entweder für den Loop oder als Kathodenfolger-Ersatz wie bei RG Keen ("mosfet follies") beschaltet sein.
- Es sind noch zwei weitere Transistoren verbaut, einer davon in der nähe des IRF820
- Die Bauteile sehen ok aus, es könnte aber durchaus etwas höherwertiger sein (leider keine WIMA-Kondensatoren und fast nur Kohlefilm-Widerstände)
- An den Kritischen Stellen sind die Kabel geschrimt, alle sind mit Kabelbinder verbunden (evtl. könnte man zum Optimieren die Leitungen in der PSU und der 6V6 in anderen Gruppen zusammenführen)
- Das U-förmig gebogene Chassis besteht aus leichtem und relativ flexiblem Metall (Alu?), eingebaut macht das Topteil aber einen guten und sehr stabilen Eindruck.
Insgesamt macht der kleine also einen soliden durchschnittlich guten Eindruck, man könnte aber bestimmt noch ein wenig optimieren. Perönlich finde ich die optische Qualität/Verarbeitung von JCA doch etwas besser.
Zum Klang:
Wow...!!! Die vorhandenen YT Videos von "chug-chug-Ola & Co" treffen es auf den Punkt!
Der RD5 ist zwar klanglich nicht unbedingt ein "one trick pony", aber definitv auf alles ab 80er -Metal ausgelegt - gerne auch tiefer getimmt.
Generell finde ich, dass er sehr unterschiedlich auf die jeweilige Gitarre reagiert. Am besten gefällt er mir als Metal-Maschine mit nem DiMarzio PU in einer Fame Forum mit festgestelltem Vibrato und Drop Db-Tuning. Dann beginnt die Zerre schon ab 10:30 Stellung des Gain-Reglers und komprimiert nach 14 Uhr nur noch etwas mehr. Sound je nach Gain /Tone/TSS geht es von Iron Maiden über RATM zu P.O.D. bis hin zu "chug-chug-Ola".
Mit ner LP und SD HotRod-Set habe ich etwas weniger Druck, das ganze klingt weniger modern. Lustig ist auch eine Jazzmaster oder einen Bass durch den Kleinen zu schicken. Mit der JM kann man Josh Homme imitieren, mit dem Bass kriegt man guten Druck untenrum und ausreichend Präsenz in Mitten/Höhen hin. Zerre ist dann aber bei passiven PU am Bass weitaus schwächer und angenehm körnig/bröselig (wie H-Blockx mit Move).
Clean geht auch mit dem Amp, dazu muss man aber Vol fast voll aufdrehen und Gain maximal auf 10:30 stellen. Wenn man zu stark anschlägt gibts erstes Kratzen.
Der Amp fühlt sich beim spielen sehr ausgewogen an, ist also weder besonders saggy (kann eine SE-Endstufe eigtl auch nicht) noch übermäßig hart oder gar steif.
Zum Tone-Regler: Er erinnert mich etwas an den Toneregler im Big Muff. Je mehr man aufdreht umso mehr Mitten und Höhen komen hinzu. Der gesamte Regelbereich wird gut ausgenutzt, es gibt keine klanglichen Sprünge.
Zum TSS:
Links:Mittenbetont und "saftig" für 80er oder singende Leads
Mitte: ausgewogen, mit Tone in Mittelstellung ein moderner"Standard-Metalsound"
Rechts: Mitten raus und höhen etwas präsenter, Scoop der 90er (Deftones´ White Pony)
Je niedriger Gain eingestellt ist, desto weniger fallen die Unterschiede der TSS-Stellung auf.
Zum Test mal Tone auf Null und Gain voll aufgedreht: Der Tiefmitten/Bass-Bereich und Druck bleibt unverändert. TSS wirkt sich also primär auf das Höhenspektum aus.
Gesamt:
Für die Mietwohnung ist der kleine optimal. Zwar klingt der kleine mit geringeren Vol-Settings etwas weniger dick durch 2x12 mit V30 und GB und 1x12 mit G12-80. Aber mittel DI-Box in den PC und IR´s oder direkt über den XLR-out klingt der kleine verdammt gut - und hart. Klanglich zwar nicht "neues", aber im Sound weder steril noch langweilig.
Der Amp hat erstaunlich wenig Nebengeräusche und kein Ausschalt-Plopp. Lediglich bei hohen Volume-Settings an einer Box kommt etwas brummen (auch bei Gain und Tone auf Null) hinzu, was wahrscheinlich an einer ungünstig verlegten Leitungsführung zur 6V6 liegen dürfte (Anode/Schirmgittel/Kathode/Heizung/Grid unverdrillt und mittels Kabelbinder zusammengepackt). Das sollte sich aber leicht beheben lassen...
Wer zuhause harte Gitarren spielen will, sollte den RD5H unbedingt mal antesten. Ich würde aber nicht den RD-1 nehmen. Denn eine Triode als Endstufe klingt grundsätzlich etwas komprimierter als eine Leistungspentode. Und Kompression gibt´s hier schon genug. Wem die 5Watt zu laut sind, der eben mittels DI/XLR üben oder aufnehmen...
-er Gruß
snyder
PS: Ich mache später noch ein paar Aufnahmen und werde die hochladen...
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