Behauptungen? Nur meine Meinung...
Nach 18 Jahren mit Stratocaster und Röhrenamps kann ich, denk ich, durchaus die Eigenheiten und Stellschrauben eines Strat-Sounds beurteilen. Gebaut hab ich zudem auch noch eine.
Es gibt viele Wege, um ans Ziel, also
den Sound zu kommen. Einer davon ist, sich alle möglichen John Mayer Equipment-Threads durchzulesen und über Jahre hinweg das Zeug von JM nachzukaufen. Dumm nur, daß JM auf jeder mexikanischen Billig-Strat mit Werkspickups über einen mexikanischen Fender Reissue genauso klingen wird. Und derjenige, der über die Jahre tausende Euros in die Equip-Hatz investiert hat, am Ende im Idealfall auch nur wie JM klingt, anstatt sich selbst zu entwickeln.
Der Threadersteller wünscht einen JM-Sound für möglichst wenig Geld. Gewisse Grundkomponenten hierfür sind eine Strat mit drei Singlecoils, ein Amp mit glockig-glasigem Grundsound (Fender-Richtung, nicht Marshall) und optional ein Zerrpedal, das in die Dumble-Richtung geht (z.B. Zen Drive). Der Rest ist Drehen an den Potis...
Man kann sich sicherlich seitenlang über Tonabnehmer streiten, das hat dann schon was philosophisches...
Tonabnehmer bei einer Gitarre auszutauschen ist immer ein Ausprobierspiel. Man wechselt hin - und man findet es besser - man wechselt zurück - und findet es plötzlich genauso gut.
Gegenüber den schnelldrehend-maschinengewickelten Werkspickups bei den Low- und Midprice Fenders, die nachher mit Wachs zugekleistert werden, damit sie nicht pfeifen wie verrückt, klingt jeder handgewickelte Pickup, der mit geringer Umdrehungszahl stramm auf seine Wicklungszahl gebracht wird, wie eine Offenbahrung. Da braucht es nicht mal exotische Komponenten wie besonderes Magnetmaterial oder irgendein Formvar aus der Tiefkühltruhe.
Ungewachste Pickups klingen offener, wenn man sie aber nicht stramm genug wickelt -bei zu schneller Wicklung stehen dabei die Fliehkräfte im Weg- pfeifen sie.
Die meisten Hersteller wachsen sie... Seymour Duncan, Fender, Gibson,.... auch Klein wachst seine Tonabnehmer. Manche, schaffen es, ungewachste, kaum pfeifende auf den Markt zu bringen.
@Feanor86:
Du hast aus Deiner Mexico Strat die Pickups rausgemacht... guter Schritt, die sind wirklich nicht das Gelbe vom Ei. Ich hab auch ne Mexico Roadworn, die wirklich gut ist, aber durch die mäßigen verbauten PUs einfach ausgebremst wurde. Da bringt ein PU Wechsel auf jeden Fall was. Ob der Austausch nun auf Fender Fat 50's, Custom 69, Kloppmanns, Bare Knuckles oder Kleins erfolgt, ist da eher schon zweitrangig. Mehr ne Frage des Geschmacks, wieviel Output man haben will und weniger soundprägend, als viele es sich immer einreden. Im Grunde genommen steuert man viel mehr mit höher- und runterschrauben der PUs als mit dem Wechsel von einer guten Standard-Marke auf eine Foren-gepriesene Marke.
Ein gutes Strat-Set sollte einen glockigen, offenen Hals-Tonabnehmer haben und am Steg sollten die hohen Frequenzen Biss haben, aber nicht kratzen. Das deckt der Markt in Deutschland dutzendfach ab und reicht als Grundlage für einen JM-Sound vollkommen. Selbst ein mittiges Fender Texas Special Set, das ich jahrelang regelrecht gehasst habe, erzielt dieses Attribut, sofern man es verhältnismäßig tief runterschraubt.