Na ja, die 10 Teile kann man doch direkt vom Schaltplan ablesen, die Liste spar ich mir. Bei größeren Projekten ist das tatsächlich ziemliche Arbeit.
Lieber was Allgemeines, das hilft auch bei anderen Projekten:
Kondensatoren
Nehmt nach Möglichkeit Folienkondensatoren. Die Kondensatoren, wo im Plan + und - dransteht sind Elkos. Bei nem Batterieamp oder Pedal müssen die Dinger logischerweise nicht Spannungsfest sein. Die Spannungsfesten wären ausserdem teuerer und größer, was zu Platzproblemen führen könnte.
Die Werte sind (allermeistens) in uF angegeben. 220 heisst also 220uF. Wenn ihr im Katalog nach 0.022uF sucht, werdet ihr aber wahrscheinlich keine finden. Eher schon 22nF.
Die Umrechnung ist aber ganz einfach: 1uF sind 1000nF und 1nF sind 1000pF (n=nano, p=pico).
Kondensatoren wie auch Widerstände gibt es mit unterschiedlichen Toleranzen. Je kleiner die Toleranz, desto besser. Wer nur Bauteile mit 20% Toleranz verwendet, bei dem variiert das Ergebnis u.U. genauso sehr wie die Bauteile. An den meisten Stellen ist es zum Glück nicht so wichtig, aber da die guten Teile meist nicht viel mehr kosten...
Widerstände
Ich nehme Metallfilmwiderstände. Kohlschichtwiderstände sind auch gut, von den Audio-Eigenschaften her vielleicht sogar besser. Allerdings rauschen die etwas mehr und sind temperaturempfindlicher (okay, in nem Effektpedal völlig wurst...). Steht im Schaltplan nix dabei, dann bedeutet z.B. 820 einen Wert von 820Ohm. 820K wären dementsprechen 820.000Ohm und 1M 1.000.000Ohm.
Auch hier gilt, daß man für ein kleines Pedal keine 2Watt-Widerstände braucht. 1/4 wäre angebracht, ich mit meinen Wurstfingern nehm aber trotzdem immer 2Watt.
Stecker
Meist brauch man für ein Pedal einen Stereostecker, um den Batteriekreislauf bei gezogenen Kabeln zu unterbrechen. Ansonsten geht entweder die Batterie schnell alle oder man sollte einen An/Aus-Schalter einbauen... Ansonsten reichen Mono-Klinkenstecker, Schaltkontakt braucht man meist nicht. Für den Little Gem bzw. Tubescreamer braucht ihr also einen Stereo- und einen Mono-Stecker.
Dann das Gehäuse nicht vergessen. Und passende Bohrer bzw. einen Blechschälbohrer o.ä., Abisolierzange, Kabelschneider, Multimeter, Entlötlitze ist auch nicht verkehrt, evtl. Ersatz-Lötspitzen. Überlegen, worauf die Schaltung aufgebaut wird und entsprechendes Zeug besorgen. So'n altes Moosgummi-Mouspad auf den Boden des Geräts geklebt ergibt einen prima Rutschschutz.
Sorgfältige Planung senkt die Bestellkosten:
Von den billigen Bauteilen besser etwas mehr als nötig kaufen. Wenn man aus versehen den einzigen Widerstand kaputtmacht, steht man blöd da. Schon im Voraus überlegen, an welchen Stellen man mit den Werten spielen könnte und diese Sachen gleich mitbestellen.
Puh, ganz schön viel geschrieben. Soll mal jemand anderes übernehmen.
Edit: Bei den Potis drauf achten, ob sie linear oder logarhythmisch sein sollen!
Noch mal Edit: Die genialste Litze überhaupt und mein Geheimtipp ist die Silikonlitze von Bürklin. Die kann man einfach mit dem Fingernagel abisolieren.