Moore
Registrierter Benutzer
Hi zusammen!
Hab neben meiner American Fat-Strat noch ein neues "Projekt" am Laufen. Ich bin gerade dabei eine totgeglaubte Stagg Jazzmasterkopie in eine Custommade Jazzmaster zu verwandeln. Zumindest dem Design und der Schaltung nach.
Kurz zur Info. Diese Kopie hat einen 5-Wege-Switch, anstelle des typischen Jazzmaster Switches der wie ein kleiner Metallhebel ausschaut. Zudem fehlen alle Potis und Switches oberhalb des Halses. Die Fräsung ist nichtmal vorhanden. Einfach gesagt, war in dieser Gitarre die Standard-Schaltung schlechthin drin. SSS. Für mich ein bisschen zu blöd für diese Gitarre. Sie soll ja nicht nur ausschauen wie eine Jazzmaster. Obwohl... Selbst das tut sie nicht mal ohne den Switch und den Potis mit dem Rädchen. Bin mir noch nicht sicher, ob sie Controlplates bekommt. Um ihr einen individuellen Look zu verpassen. Mal schauen, was rauskommt. Schwarzes Pickguard, 2-Wegeswitch und Farbe sind bestellt. Sie wird übrigens eine Mischung aus Ferrari-Rot und Jägermeister-Orange bekommen. Das Verhältnis geht mehr Richtung rot mit einem orangenen Stich. Glanzlack. Kein metallic, wie ich es vorher wollte.
Zur jetzigen Farbe:
Anfangs war sie 3-Tone Sunburst. Ich mag Sunburst, aber der Lack sah einfach nur billig aus. Von daher hab ich sie, als ich ziemlich besoffen war mit Hammerit in "hammerschlag grün" angepinselt.
Resultat:
Es sah noch billiger aus. Überall klebten Häärchen vom Pinsel. Außerdem war der Lack wellig und hat wie sau nach Farbe gestunken. Zu dick war er auch. Ok, es ist eine echt schicke Farbe, deshalb hab ich auch gleich nochmal Klarlack draufgehauen. Dann ging es ja soweit, bloß hat sich die Gitarre zum Fürchten angehört. Naja, eigentlich hab nur ich mich gefürchtet, da das einfach nicht mein Sound war. Fürn Anfänger hätts gereicht.
Genug davon...
Fangen wir an zu pimpen. *freu*
So sah sie vorher aus:
Hab dann den Body mit einer Schraubzwinge an einem Tisch befestigt. Einen Scheibenaufsatz auf die Bohrmaschine geschnallt und mit 120er Körnung drauf losgegangen. Aber irgendwie wurde der "Lack" nur verschmiert und schnell versagte auch die Bohrmaschine, die dann wie wild angefangen hat zu qualmen. Also musste ich vom Vater einer Freundin mir eine neue mit mehr Power und dem Hasenmodus holen. Aber auch da versagte die 120er. Dann hab ich eine Scheibe mit Drahtwolle draufgehauen und angefangen. Farbe und der Lack drunter gingen ab. Nächstes Problem... Schauts euch an.
Überall total daneben. Linien und Kurven stimmen überhaupt nicht mehr. Nicht nur an den Seiten, sondern auch vorne wo das Ende der Gitarre schräg nach hinten geht (da
wo der Arm meist drauf liegt). Und auf der Rückseite, wo diese Wölbung oben in der
Mitte der Gitarre ist, war auch alles schief. Dafür hab ich gut 2-2 1/2 Stunden gebraucht.
Konnte ich aber nicht so stehen lassen.
Also ab in den Baumarkt und gutes Schmirgelpapier besorgt. Hab einmal 40er, 80er, 120er, 220er und 400er Körnung besorgt.
Erstmal mit der 40er alles grob überarbeitet. Kanten raus, usw. Dann ging es mit der
80er weiter. Schonmal grobe Rundungen gemacht. Das 120er hat der Gitarre dann ihre
wunderschöne Linie wiedergegeben. Wenn man sie hochkannt aufgestellt hat, die Augen
geschlossen hat und mit den Händen an an den Seiten runtergefahren ist, fühlte
sie sich einfach göttlich an. Wie die Hüfte einer wohlproportionierten Frau. Wirklich!
Das 220er hat sie dann noch glatt wie ein Babypopo gemacht.
Das Schmirgeln hat 4-5 Stunden in Anspruch genommen. Hab immer wieder die Augen
geschlossen und bin mit den Fingern über jede Kurve gefahren. Jede Linie entlang, bis
es endlich perfekt war. Schaut sie euch an. Da stimmt einfach alles!
Und jetzt das:
Auf dem Bild sieht man einmal die schöne Rundung (leichte Holzfasern noch zu sehen).
Wiederrum ist mir auch mit der Maschine ein Fehler unterlaufen. Bin einmal gegen die Saite der Halstasche gekommen und hab was rausgehauen...
Naja, das Problem wird später in Angriff genommen.
Von dieser Wölbung habe ich gesprochen:
Man schaue sich vorher und nacher an. Ein Traum *schwärm*
Wie eben angesprochen sind noch Holzfasern zu sehen, die nicht gerade für mein Wohlbefinden sorgen. Außerdem stellen sich beim Grundieren wieder neue auf, was nacher ziemlich mies ausschauen kann. Außerdem wird sie dann megarau und das Lackieren kann man dann wirklich vergessen, da überall aufgestellte Holzfasern zu
sehen sind.
Also wird die Gitarre naß gemacht. Hab das ganze in der prallen Sonne gemacht, damit
das Wasser nicht in sie eindringt. Hab dazu einen Pot mit Wasser gefüllt, ein Baumwoll-
Handtuch tief reingetaucht und erstmal eine schöne Schicht draufgewischt. Vorne, hinten
und an den Seiten. Nach 2-3 Minuten war alles getrocknet.
Ergebnis:
Man, war die rau. Hätte mir noch fast einige Splitter geholt.
Die war alles andere als glatt. Also mit 400er Körnung drüber. Hab zuerst ohne Druck
kreisförmig über die Gitarre gewischt. Danach gegen die Maserung und zuletzt mit der
Maserung. Das Ganze hab ich dann zwei mal wiederholt.
Das Endergebnis ist dieses:
Es ist einfach perfekt geworden. Eigentlich könnte ich sie beizen und klarlackieren.
Aber solch eine "Bemalung" möchte ich nicht.
Falls mal jemand auf die Idee kommen sollte, sowas zu machen ein kleiner Tipp (Man liest hier ja fast täglich von Gitarrenrestaurationen Marke Selfmade -> Viele Fragen, immer wieder die selben Antworten):
Nichts überhasten! Zeit lassen! Nicht mal zwischendurch ein bissl hier und da. Dann verliert man schnell die Geduld. Außerdem sieht sie dann nicht mehr aus, wie frisch ausm Werk. Jetzt liegt sie draußen in der Sonne, damit ich mir auch ganz sicher sein kann, dass null Feuchtigkeit mir irendwas versauen kann.
Hab die komplette Oberfläche jetzt schon grundiert. An der Gitarre muss noch einiges gefräst werden. Werd mir dazu eine Oberfräse aus dem Baumarkt ausleihen. Einmal für den Toggle-Switch, für das obere E-Fach und für das Jazzmaster-Tremolo.
Fortsetzung folgt....
Hab neben meiner American Fat-Strat noch ein neues "Projekt" am Laufen. Ich bin gerade dabei eine totgeglaubte Stagg Jazzmasterkopie in eine Custommade Jazzmaster zu verwandeln. Zumindest dem Design und der Schaltung nach.
Kurz zur Info. Diese Kopie hat einen 5-Wege-Switch, anstelle des typischen Jazzmaster Switches der wie ein kleiner Metallhebel ausschaut. Zudem fehlen alle Potis und Switches oberhalb des Halses. Die Fräsung ist nichtmal vorhanden. Einfach gesagt, war in dieser Gitarre die Standard-Schaltung schlechthin drin. SSS. Für mich ein bisschen zu blöd für diese Gitarre. Sie soll ja nicht nur ausschauen wie eine Jazzmaster. Obwohl... Selbst das tut sie nicht mal ohne den Switch und den Potis mit dem Rädchen. Bin mir noch nicht sicher, ob sie Controlplates bekommt. Um ihr einen individuellen Look zu verpassen. Mal schauen, was rauskommt. Schwarzes Pickguard, 2-Wegeswitch und Farbe sind bestellt. Sie wird übrigens eine Mischung aus Ferrari-Rot und Jägermeister-Orange bekommen. Das Verhältnis geht mehr Richtung rot mit einem orangenen Stich. Glanzlack. Kein metallic, wie ich es vorher wollte.
Zur jetzigen Farbe:
Anfangs war sie 3-Tone Sunburst. Ich mag Sunburst, aber der Lack sah einfach nur billig aus. Von daher hab ich sie, als ich ziemlich besoffen war mit Hammerit in "hammerschlag grün" angepinselt.
Resultat:
Es sah noch billiger aus. Überall klebten Häärchen vom Pinsel. Außerdem war der Lack wellig und hat wie sau nach Farbe gestunken. Zu dick war er auch. Ok, es ist eine echt schicke Farbe, deshalb hab ich auch gleich nochmal Klarlack draufgehauen. Dann ging es ja soweit, bloß hat sich die Gitarre zum Fürchten angehört. Naja, eigentlich hab nur ich mich gefürchtet, da das einfach nicht mein Sound war. Fürn Anfänger hätts gereicht.
Genug davon...
Fangen wir an zu pimpen. *freu*
So sah sie vorher aus:
Hab dann den Body mit einer Schraubzwinge an einem Tisch befestigt. Einen Scheibenaufsatz auf die Bohrmaschine geschnallt und mit 120er Körnung drauf losgegangen. Aber irgendwie wurde der "Lack" nur verschmiert und schnell versagte auch die Bohrmaschine, die dann wie wild angefangen hat zu qualmen. Also musste ich vom Vater einer Freundin mir eine neue mit mehr Power und dem Hasenmodus holen. Aber auch da versagte die 120er. Dann hab ich eine Scheibe mit Drahtwolle draufgehauen und angefangen. Farbe und der Lack drunter gingen ab. Nächstes Problem... Schauts euch an.
Überall total daneben. Linien und Kurven stimmen überhaupt nicht mehr. Nicht nur an den Seiten, sondern auch vorne wo das Ende der Gitarre schräg nach hinten geht (da
wo der Arm meist drauf liegt). Und auf der Rückseite, wo diese Wölbung oben in der
Mitte der Gitarre ist, war auch alles schief. Dafür hab ich gut 2-2 1/2 Stunden gebraucht.
Konnte ich aber nicht so stehen lassen.
Also ab in den Baumarkt und gutes Schmirgelpapier besorgt. Hab einmal 40er, 80er, 120er, 220er und 400er Körnung besorgt.
Erstmal mit der 40er alles grob überarbeitet. Kanten raus, usw. Dann ging es mit der
80er weiter. Schonmal grobe Rundungen gemacht. Das 120er hat der Gitarre dann ihre
wunderschöne Linie wiedergegeben. Wenn man sie hochkannt aufgestellt hat, die Augen
geschlossen hat und mit den Händen an an den Seiten runtergefahren ist, fühlte
sie sich einfach göttlich an. Wie die Hüfte einer wohlproportionierten Frau. Wirklich!
Das 220er hat sie dann noch glatt wie ein Babypopo gemacht.
Das Schmirgeln hat 4-5 Stunden in Anspruch genommen. Hab immer wieder die Augen
geschlossen und bin mit den Fingern über jede Kurve gefahren. Jede Linie entlang, bis
es endlich perfekt war. Schaut sie euch an. Da stimmt einfach alles!
Und jetzt das:
Auf dem Bild sieht man einmal die schöne Rundung (leichte Holzfasern noch zu sehen).
Wiederrum ist mir auch mit der Maschine ein Fehler unterlaufen. Bin einmal gegen die Saite der Halstasche gekommen und hab was rausgehauen...
Naja, das Problem wird später in Angriff genommen.
Von dieser Wölbung habe ich gesprochen:
Man schaue sich vorher und nacher an. Ein Traum *schwärm*
Wie eben angesprochen sind noch Holzfasern zu sehen, die nicht gerade für mein Wohlbefinden sorgen. Außerdem stellen sich beim Grundieren wieder neue auf, was nacher ziemlich mies ausschauen kann. Außerdem wird sie dann megarau und das Lackieren kann man dann wirklich vergessen, da überall aufgestellte Holzfasern zu
sehen sind.
Also wird die Gitarre naß gemacht. Hab das ganze in der prallen Sonne gemacht, damit
das Wasser nicht in sie eindringt. Hab dazu einen Pot mit Wasser gefüllt, ein Baumwoll-
Handtuch tief reingetaucht und erstmal eine schöne Schicht draufgewischt. Vorne, hinten
und an den Seiten. Nach 2-3 Minuten war alles getrocknet.
Ergebnis:
Man, war die rau. Hätte mir noch fast einige Splitter geholt.
Die war alles andere als glatt. Also mit 400er Körnung drüber. Hab zuerst ohne Druck
kreisförmig über die Gitarre gewischt. Danach gegen die Maserung und zuletzt mit der
Maserung. Das Ganze hab ich dann zwei mal wiederholt.
Das Endergebnis ist dieses:
Es ist einfach perfekt geworden. Eigentlich könnte ich sie beizen und klarlackieren.
Aber solch eine "Bemalung" möchte ich nicht.
Falls mal jemand auf die Idee kommen sollte, sowas zu machen ein kleiner Tipp (Man liest hier ja fast täglich von Gitarrenrestaurationen Marke Selfmade -> Viele Fragen, immer wieder die selben Antworten):
Nichts überhasten! Zeit lassen! Nicht mal zwischendurch ein bissl hier und da. Dann verliert man schnell die Geduld. Außerdem sieht sie dann nicht mehr aus, wie frisch ausm Werk. Jetzt liegt sie draußen in der Sonne, damit ich mir auch ganz sicher sein kann, dass null Feuchtigkeit mir irendwas versauen kann.
Hab die komplette Oberfläche jetzt schon grundiert. An der Gitarre muss noch einiges gefräst werden. Werd mir dazu eine Oberfräse aus dem Baumarkt ausleihen. Einmal für den Toggle-Switch, für das obere E-Fach und für das Jazzmaster-Tremolo.
Fortsetzung folgt....
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