The Dude
HCA Bassbau
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Review Harley Benton HBB400TBK
Als ich mir in den Kopf gesetzt habe Bassist zu werden war das erste Problem das ich hatte einen vernünftigen Anfängerbass zu finden, der nicht zu teuer sein sollte.
Dieser Umstand ist ja bekanntlich kein Einzelfall, denn wer schon ein Weilchen hier im Forum aktiv ist, der wird mir bestätigen können, dass beinahe jeder Anfänger den selben Wunsch hegt: Einen Bass zu finden, der gut und bezahlbar ist.
Damals hatte ich mich durch einige Threads dieses Forum gelesen und den HBB400TBK als geeignet für mich empfunden.
Dies ist zwar nun schon eine ganze Weile her, aber dem geneigten Anfänger möchte ich trotzdem einmal meine Eindrücke von dem Bass schildern.
Konstruktion/ Optik
Besonders auffällig ist der Bass nicht gerade, jedoch erkennt man beim genaueren Hinsehen einige schöne Details wie etwa die transparente schwarze Lackierung, die bei günstigem Lichteinfall violett schimmert und meiner Meinung nach recht hübsch anzuschauen ist.
Des weitern hat man sich bei der Form nicht wie sonst üblich auf ein Fender-Vorbild fokussiert, sondern ein Modell namens Shark aus dem Hause Zerberus stand hier Pate für das Design.
Das Shaping ist im Vergleich zu anderen Bässen relativ klein ausgefallen, was sich jedoch positiv auf das Gewicht auswirkt.
Als Korpusholz wird beim HBB400TBK Linde verwendet, der rückseitig schwarz lackierte Hals ist aus einem Streifen Ahorn gefertigt und ist fünffach mit dem Body verschraubt.
Die Hardware ist verchromt und macht einen soliden Eindruck. Die gekapselten Stimmmechaniken lassen sich gut einstellen und halten ihre Stimmung einigermaßen gut über mehrere Spielstunden hinweg.
Erwähnenswert ist auch die gegossene Bridge, die relativ massiv ausgefallen ist und für eine perfekte Führung der Saitenreiter sorgt.
Die Kopfplatte ist angewinkelt und angesetzt, scheint aber stabil konstruiert zu sein.
Alles in allem hat man nichts Außergewöhnliches vor sich liegen, nichts als einen gesunden, soliden Bass.
Verarbeitung
Gefertigt wird der HBB400TBK in China und im Großen und Ganzen kann man den Chinesen hier einen guten Job bestätigen. Es liegen keine großen Verarbeitungsmängel vor, lediglich die Potis sind bei meinem Exemplar etwas schrägt montiert, lassen sich aber einwandfrei bedienen.
Die Bünde sind sauber abgerichtet und verschliffen, der Hals sitzt stramm in seiner Tasche und die Schrauben sind fest angezogen. Auch das Elektronikfach ist aufgeräumt und dessen Abdeckung sauber eingepasst.
Was die Lackierung betrifft, so kann ich auch hier keine offensichtlichen Mängel feststellen, einzig das "Harley Benton"- Logo ist meiner Meinung nach unpassend angebracht, was aber eher ein optischer und zu dem subjektiver Aspekt ist und nichts über die Qualität des Basses aussagt.
Handling/ Bespielbarkeit
Der Bass kam gut eingestellt bei mir zu Hause an, was mir damals als Anfänger, der kaum eine Ahnung hatte, wie man ein vernünftiges Setup hinbekommt, sehr entgegen kam. Die Saitenlage war ein guter Kompromiss zwischen bequemer Handhabung und Schnarrfreiheit auch bei etwas festerem Anschlag. die Intonation war ebenfalls gut eingestellt, was mir als Anfänger zunächst aber herzlich egal war.
Die Werkseinstellungen des Basses erlauben es dem unerfahrenen Anfänger jedenfalls gleich loszulegen, ohne vorher zuerst die Saitenlage und die Halskrümmung einstellen (lassen) zu müssten.
Das schlanke Halsprofil kommt dem Anfänger entgegen, jedoch macht die lackierte Halsrückseite mit persönlich nicht sooo viel Spaß, was aber andere möglicherweise ganz anders sehen.
Das Stringspacing beträgt am Steg angenehme 19mm von Saite zu Saite und erlaubt auch härteres Zupacken sowie die ersten Slapübungen, ohne dass einem die gerade nicht gespielten Saiten in die Quere kommen.
Was mir an dem Bass sehr angenehm auffällt ist sein geringes Gewicht. Leider habe ich keine genauen Daten darüber, aber der HBB400TBK dürfte wohl mit zu den leichtesten Vertretern seiner Preisklasse gehören. Die Vorteile davon wird jeder bestätigen können, der schon mal ein Gerät mit 5 kg oder mehr, mehrere Stunden um die Schultern hängen hatte.
Das geringe Gewicht des Bodys hat jedoch auch seine Tücken, den der Bass hat eine Tendenz zur Waagrechten, wenn nicht sogar eine leichte Kopflastigkeit. Das hält sich allerdings in Grenzen und führt zu keiner gravierenden Beeinträchtigung der Bespielbarkeit, sprich man gewöhnt sich schnell daran und kann damit leben. Trotzdem muss man hier den ein oder anderen Minuspunkt vergeben.
Sound
Welchen Sound bekommt man für 150 Euro? Hmm...schwer zu sagen, aber schlecht klingt der Benton nicht. Man könnte den Ton als etwas charakterlos und stumpf bezeichnen, jedoch habe ich auch schon hochwertigere Bässe gehört, die auch nicht besser klangen.
Der Ton ist sehr ausgewogen und in keinem Frequenzbereich über- oder unterportioniert.
Das Bassfundament ist nicht sehr gewaltig, jedoch stets präsent. Die Höhenanteile stechen ebenfalls nicht hervor genauso wenig wie die Mitten.
Über den Splitcoil in der Halsposition klingt der Bass wärmer, wuchtiger, ein kleines bisschen nach Precision sogar (allerdings fehlt ihm der typische Knurr), wohingegen der Steg-Singlecoil einen härteren, definierteren Klang beisteuert.
Durch zwei getrennte Volume-Regler für die einzelnen PUs lassen sich die Anteile der beiden Pickups beliebig kombinieren und sind dadurch stufenlos regelbar.
Beide Pickups in etwa der selben Lautstärke erzeugen einen schönen ausgeglichenen Sound, der zwar etwas mehr drücken könnte, aber für den Preis absolut in Ordnung geht.
Die Höhenblenden für jeden Tonabnehmer liefern nicht unbedingt ein Maximum an Soundvielfalt, denn der Effekt zwischen auf- und zugedrehtem Regler ist nicht sehr gewaltig, was ich persönlich aber nicht weiter tragisch finde.
Es gibt variablere Bässe als diesen hier, jedoch sind dies meist Feinheiten, die man als Anfänger noch nicht wirklich wahrnimmt und somit ist der HBB400TBK sozusagen auf die speziellen Bedürfnisse eines Einsteigers zugeschnitten. Variabel zwischen den einzelnen Tonabnehmern und schlicht was die Frequenzeinstellungen am Bass selbst betreffen.
Hierfür gibt es erstens einen Equalizer am Verstärker und zweitens muss man so was als Anfänger auch nicht unbedingt haben.
Eine Anmerkung muss jedoch noch gemacht werden: Die Produktbeschreibung der Firma Thomann preist einen Bass mit aktiver Elektronik an, was aber nicht ganz korrekt ist. Unter einer aktiven Elektronik verstehe ich eine aktive Klangregelung, die aber beim HBB400TBK nicht gegeben ist. Stattdessen hat man wie oben beschrieben eine Höhenblende für jeden Pickup, wie es bei passiven Bässen oft üblich ist. Vielmehr sind hier aktive Pickups am Werk, was wiederum die Batterie im Elektrofach erklärt, welche übrigens bei meinem Exemplar nicht sehr lange gehalten hat. Die Austauschbatterie hingegen hält deutlich länger; um genau zu sein immernoch.
Fazit
Der HBB400TBK ist ein gutes Einsteigerinstrument, das den Anforderungen des durchschnittlichen Anfängers gerecht wird und dieser für sein Geld einen gutes Preis-Leistungs-Verhältnis geboten bekommt.
Gute Verarbeitung, ein passabler Sound, leichte Bespielbarkeit, geringes Gewicht, gute Werkseinstellungen, eine angenehm schlichte Optik und ein guter Preis sind Punkte, die überzeugen können.
Dagegen steht natürlich, dass es sich trotz all der genannten positiven Aspekte um ein Einsteigerinstrument aus dem unteren Preissektor handelt und man auch dementsprechend nicht zu viel erwarten darf.
Ich behaupte aber, dass der HBB400TBK ein idealer Anfängerbass ist, mit dem man alle gängigen Techniken erlernen kann und auch als Bühneninstrument für erste Gigs durchaus zu gebrauchen ist.
Als ich mir in den Kopf gesetzt habe Bassist zu werden war das erste Problem das ich hatte einen vernünftigen Anfängerbass zu finden, der nicht zu teuer sein sollte.
Dieser Umstand ist ja bekanntlich kein Einzelfall, denn wer schon ein Weilchen hier im Forum aktiv ist, der wird mir bestätigen können, dass beinahe jeder Anfänger den selben Wunsch hegt: Einen Bass zu finden, der gut und bezahlbar ist.
Damals hatte ich mich durch einige Threads dieses Forum gelesen und den HBB400TBK als geeignet für mich empfunden.
Dies ist zwar nun schon eine ganze Weile her, aber dem geneigten Anfänger möchte ich trotzdem einmal meine Eindrücke von dem Bass schildern.
Konstruktion/ Optik
Besonders auffällig ist der Bass nicht gerade, jedoch erkennt man beim genaueren Hinsehen einige schöne Details wie etwa die transparente schwarze Lackierung, die bei günstigem Lichteinfall violett schimmert und meiner Meinung nach recht hübsch anzuschauen ist.
Des weitern hat man sich bei der Form nicht wie sonst üblich auf ein Fender-Vorbild fokussiert, sondern ein Modell namens Shark aus dem Hause Zerberus stand hier Pate für das Design.
Das Shaping ist im Vergleich zu anderen Bässen relativ klein ausgefallen, was sich jedoch positiv auf das Gewicht auswirkt.
Als Korpusholz wird beim HBB400TBK Linde verwendet, der rückseitig schwarz lackierte Hals ist aus einem Streifen Ahorn gefertigt und ist fünffach mit dem Body verschraubt.
Die Hardware ist verchromt und macht einen soliden Eindruck. Die gekapselten Stimmmechaniken lassen sich gut einstellen und halten ihre Stimmung einigermaßen gut über mehrere Spielstunden hinweg.
Erwähnenswert ist auch die gegossene Bridge, die relativ massiv ausgefallen ist und für eine perfekte Führung der Saitenreiter sorgt.
Die Kopfplatte ist angewinkelt und angesetzt, scheint aber stabil konstruiert zu sein.
Alles in allem hat man nichts Außergewöhnliches vor sich liegen, nichts als einen gesunden, soliden Bass.
Verarbeitung
Gefertigt wird der HBB400TBK in China und im Großen und Ganzen kann man den Chinesen hier einen guten Job bestätigen. Es liegen keine großen Verarbeitungsmängel vor, lediglich die Potis sind bei meinem Exemplar etwas schrägt montiert, lassen sich aber einwandfrei bedienen.
Die Bünde sind sauber abgerichtet und verschliffen, der Hals sitzt stramm in seiner Tasche und die Schrauben sind fest angezogen. Auch das Elektronikfach ist aufgeräumt und dessen Abdeckung sauber eingepasst.
Was die Lackierung betrifft, so kann ich auch hier keine offensichtlichen Mängel feststellen, einzig das "Harley Benton"- Logo ist meiner Meinung nach unpassend angebracht, was aber eher ein optischer und zu dem subjektiver Aspekt ist und nichts über die Qualität des Basses aussagt.
Handling/ Bespielbarkeit
Der Bass kam gut eingestellt bei mir zu Hause an, was mir damals als Anfänger, der kaum eine Ahnung hatte, wie man ein vernünftiges Setup hinbekommt, sehr entgegen kam. Die Saitenlage war ein guter Kompromiss zwischen bequemer Handhabung und Schnarrfreiheit auch bei etwas festerem Anschlag. die Intonation war ebenfalls gut eingestellt, was mir als Anfänger zunächst aber herzlich egal war.
Die Werkseinstellungen des Basses erlauben es dem unerfahrenen Anfänger jedenfalls gleich loszulegen, ohne vorher zuerst die Saitenlage und die Halskrümmung einstellen (lassen) zu müssten.
Das schlanke Halsprofil kommt dem Anfänger entgegen, jedoch macht die lackierte Halsrückseite mit persönlich nicht sooo viel Spaß, was aber andere möglicherweise ganz anders sehen.
Das Stringspacing beträgt am Steg angenehme 19mm von Saite zu Saite und erlaubt auch härteres Zupacken sowie die ersten Slapübungen, ohne dass einem die gerade nicht gespielten Saiten in die Quere kommen.
Was mir an dem Bass sehr angenehm auffällt ist sein geringes Gewicht. Leider habe ich keine genauen Daten darüber, aber der HBB400TBK dürfte wohl mit zu den leichtesten Vertretern seiner Preisklasse gehören. Die Vorteile davon wird jeder bestätigen können, der schon mal ein Gerät mit 5 kg oder mehr, mehrere Stunden um die Schultern hängen hatte.
Das geringe Gewicht des Bodys hat jedoch auch seine Tücken, den der Bass hat eine Tendenz zur Waagrechten, wenn nicht sogar eine leichte Kopflastigkeit. Das hält sich allerdings in Grenzen und führt zu keiner gravierenden Beeinträchtigung der Bespielbarkeit, sprich man gewöhnt sich schnell daran und kann damit leben. Trotzdem muss man hier den ein oder anderen Minuspunkt vergeben.
Sound
Welchen Sound bekommt man für 150 Euro? Hmm...schwer zu sagen, aber schlecht klingt der Benton nicht. Man könnte den Ton als etwas charakterlos und stumpf bezeichnen, jedoch habe ich auch schon hochwertigere Bässe gehört, die auch nicht besser klangen.
Der Ton ist sehr ausgewogen und in keinem Frequenzbereich über- oder unterportioniert.
Das Bassfundament ist nicht sehr gewaltig, jedoch stets präsent. Die Höhenanteile stechen ebenfalls nicht hervor genauso wenig wie die Mitten.
Über den Splitcoil in der Halsposition klingt der Bass wärmer, wuchtiger, ein kleines bisschen nach Precision sogar (allerdings fehlt ihm der typische Knurr), wohingegen der Steg-Singlecoil einen härteren, definierteren Klang beisteuert.
Durch zwei getrennte Volume-Regler für die einzelnen PUs lassen sich die Anteile der beiden Pickups beliebig kombinieren und sind dadurch stufenlos regelbar.
Beide Pickups in etwa der selben Lautstärke erzeugen einen schönen ausgeglichenen Sound, der zwar etwas mehr drücken könnte, aber für den Preis absolut in Ordnung geht.
Die Höhenblenden für jeden Tonabnehmer liefern nicht unbedingt ein Maximum an Soundvielfalt, denn der Effekt zwischen auf- und zugedrehtem Regler ist nicht sehr gewaltig, was ich persönlich aber nicht weiter tragisch finde.
Es gibt variablere Bässe als diesen hier, jedoch sind dies meist Feinheiten, die man als Anfänger noch nicht wirklich wahrnimmt und somit ist der HBB400TBK sozusagen auf die speziellen Bedürfnisse eines Einsteigers zugeschnitten. Variabel zwischen den einzelnen Tonabnehmern und schlicht was die Frequenzeinstellungen am Bass selbst betreffen.
Hierfür gibt es erstens einen Equalizer am Verstärker und zweitens muss man so was als Anfänger auch nicht unbedingt haben.
Eine Anmerkung muss jedoch noch gemacht werden: Die Produktbeschreibung der Firma Thomann preist einen Bass mit aktiver Elektronik an, was aber nicht ganz korrekt ist. Unter einer aktiven Elektronik verstehe ich eine aktive Klangregelung, die aber beim HBB400TBK nicht gegeben ist. Stattdessen hat man wie oben beschrieben eine Höhenblende für jeden Pickup, wie es bei passiven Bässen oft üblich ist. Vielmehr sind hier aktive Pickups am Werk, was wiederum die Batterie im Elektrofach erklärt, welche übrigens bei meinem Exemplar nicht sehr lange gehalten hat. Die Austauschbatterie hingegen hält deutlich länger; um genau zu sein immernoch.
Fazit
Der HBB400TBK ist ein gutes Einsteigerinstrument, das den Anforderungen des durchschnittlichen Anfängers gerecht wird und dieser für sein Geld einen gutes Preis-Leistungs-Verhältnis geboten bekommt.
Gute Verarbeitung, ein passabler Sound, leichte Bespielbarkeit, geringes Gewicht, gute Werkseinstellungen, eine angenehm schlichte Optik und ein guter Preis sind Punkte, die überzeugen können.
Dagegen steht natürlich, dass es sich trotz all der genannten positiven Aspekte um ein Einsteigerinstrument aus dem unteren Preissektor handelt und man auch dementsprechend nicht zu viel erwarten darf.
Ich behaupte aber, dass der HBB400TBK ein idealer Anfängerbass ist, mit dem man alle gängigen Techniken erlernen kann und auch als Bühneninstrument für erste Gigs durchaus zu gebrauchen ist.
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