Bleecker Street Boogie
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War heute im Pariser-Straße-S&D und habe beide miteinander vergleichen können. Auf dem TRB war ein Zettel an der Kopfplatte befestigt auf dem Stand "bitte nicht anfassen" und als ich ihn in meine Grabscher genommen habe (die ich aus Höflichkeit in der hauseigenen Mitarbeitertoilette 7 Minuten mit Erlaubnis seiner Majestät Herr Verkäufer dem XII. zuvor säuberte) kam eben seine Majestät Herr Verkäufer der XII. und meinte mir relativ unwohlwollend mit einem Stück verzogener Augenbraue in der Stimme entgegen, dass da doch was auf der Kopfplatte stünde. Woraufhin ich ihm entgegnete, dass ich für all mein Tun Erlaubnis von einem anderen Verkäufer hatte und seine Majestät XII. gerne nachschauen könnte für welche Beträge ich bereits bei S&D eingekauft hätte und es zwar dankend annähme mir erklären zu lassen wie einer der günstigeren Verstärker, zu denen er mich hinlotsen wollte, funktioniere, ich aber, was meiner Einkaufsliste zu entnehmen war, nicht unbedingt auf die Anfängergeräte scharf wäre. Außerdem wäre es nicht stilecht an einem Verstärker zu sitzen der günstiger sei als die Kleidung die ich trug. Ja, da steht Hugo Boss drauf und nein, ich bin nicht hier um die Musiksachen kaputtzumachen, ich möchte einfach nur sitzen, spielen und eventuell etwas kaufen. Gut, nachdem die Fronten geklärt waren, nach ich mir mehrere Bässe hintereinander vor.
Als Anleihe an den anderen Thread in dem nach einer Empfehlung zwischen den beiden gefragt wird: (für mich) zwei alte Bekannte - Yamaha RBX 774 und 775 gegen den premierengetesteten neuen TRB 1005: allesamt Bässe von hoher Qualität. Wobei mir auffiel, dass die Kippregler der beiden RBX in verschiedene Richtungen zeigten... However, der Viersaiter kam zuerst ran und gefiel mir schon mal ganz gut. Doch dann (mal wieder) der erste Schock des Tages für mich, da sind GHS oder so aufgezogen, und ich mag Saiten, die sich nach Kolofon anfühlen sowas von überhaupt nicht, ich weiß nicht, wie Renter Hämorrhoiden mögen oder so. Aber beide mussten wir damit leben, na gut. Ich nehme mir einen Hocker, setze mich und schaue spiele trocken los und lasse den Ampeg-Combo vor mir warten. Der übrigens brummt wie wild, weil sich hinter ihm die gesamte Stromversorgung für die Bassampinsel befindet. Der 774er RBX fühlt sich angenehm an, der Halsrücken hat einen guten Mattlack spendiert bekommen. Sattel sieht gut aus, ist ein winziges Stück enger als bei meinem Haus-und-Hof-OLP, den ich nach anfänglichem Ärger und mittelfristigem Mismut, mittlerweile doch sehr schätzen gelernt habe. Der Yamaha würde sich mit anderen Saiten gut spielen lassen. Die Saitenabstände entsprechem einem Bass dieser Richtung, also recht groß. Verarbeitung tadellos, Mechaniken ohne jegliches Spiel. Am Verstärker klingt es erst mal schlecht. Ich suche nach der Ursache und finde sie beim Ampeg. Mein Vorgänger war entweder ein Jugendlicher oder ein spätreifer Witzbold. Korrigert. Klingt wesentlich besser. RBX gibt sich klanglich keine Schwächen, drückt gut und lässt sich mittels der Regler und Kippdingse auch - in aller Deutlichkeit gesagt - im Rahmen seiner Möglichkeiten merklich manipulieren. Ein Pop-, Rock-, Metalbass, der auch bei Afrobeat nicht schlecht aussah. Allerdings fiel mir auf, dass er sich für meine Spielweise suboptimal spielen lies, denn der hintere Tonabnehmer schaute doch arg weit aus seiner Fräsung, und zwar einseitig: hin zu den hohen Saiten. Fand ich persönlich schlecht, habe aber festgestellt, dass viele Bässe, die ich mir heute gegriffen habe ähnlich eingestellt waren. Würde ich nach dem Kauf sofort verstellen, weil es mir ziemlich auf den Keks ging beim Spielen ständig eine Pickupkappe an den Fingern zu haben. Dann der RBX 775. Gefällt mir besser als sein Viersaitiger Bruder. Das Griffbrett hatte eine Art Hohlkrümmung zur Halsmitte hin, oder ich hatte einen Knick in der Optik, aber das gefiel mir beim Spielen wirklich gut. Die Saitenabstände sind merklich enger als die des Viersaiters und sagen mir persönlich mehr zu. Hat mehr Substanz und Kraft im Ton als der 774er. Halsform und -breite liegt gut und gerne in der Hand. Klingt gut, gefällt mir. Auch hier das mit dem "herausschauenden" Pickup. Wirklich lange konnte ich die beiden aber nicht spielen, weil mich die Saiten einfach nerven.
Dann der TRB. Gefällt mir in Naturoptik nicht so wirklich, aber in den Katalogen sahen zumindest die in Schwarz und Rot für meine Augen schöner aus. Ja, Korpus sitzt bequem auf Bein und an Brust. Wow - der Hals hat eine tolle Lackierung auf der Rückseite, matt und griffig, aber nicht zu griffig sondern matt flutschig, seehr angenehm. Fühlt sich so an, wie ich es haben will. Seine Form ist ebenfalls sehr angenehm und gefällt mir mit der abgeflachten D-Form besser als die RBX, die relativ rund waren. Und siehe da, Yamaha kann anscheinend auch anders (oder war das der Laden??), denn da sind halbwegs vernünftige Saiten dran. Dann kam die Verkäufer-muss-so-tun-als-ob-er-was-zu-melden-hätte-Sache und ich machte weiter. Saitenabstände gefühlt größer als beim 775er, was ich an letzterem etwas angenehmer fand. Doch immernoch wesentlich angenehmer als bei einem Standardviersaiter. Und er fühlt sich einfach gut an. Ach so, die Instrumente haben alle eine verlängerte Mensur, die ich persönlich sehr gemocht hatte, weil sie meinen unfreiwillig spreizlustigen Greifhandfingern in Gebieten so ab 11., 12. Bund ein wenig mehr Luft zum korrekten Greifen ließen. In der ersten Lage keine auffallenden Unterschiede zu normalen Mensuren. Trocken spielen lohnt nicht mehr, weil sich ein Gitarrist mit Hang zu primitivem Metal in den zwar isolierten Ampraum unten begeben hat, die Isolierung aber nur einen Teil filtern kann. Der Sack ist so laut, dass ich das Instrument nicht mehr hören kann. Und das, was er spielt regt mich auf. Alter... Angeschlossen ist der TRB eine Klasse für sich, dieses Instrument klingt hervorragend, durchaus im Sinne des Wortes. Die Ibanezze oder LTDse in ähnlicher Preislage hatten da nichts zu melden. Leider rauscht der Amp tierisch, sodass ich freiwillg eher leise als hörbar spiele. Na ja, aber es reichte um die kerngesunden Qualitäten des Instrumentes zu genießen. An der Elektronik habe ich nicht drehen müssen um begeistert zu sein. Ich habe schon massiver eingreifende Elektroniken gehört, aber das für sich allein will noch nichts heißen. Das was sie machen sollte, machte sie sehr gut und ich konnte mir durchaus vostellen, dass sie in der Lage wäre besonders ungünstige Raumakustiken auszugleichen, denn an den Reglern ging was. RBX schön und gut, aber der TRB ist einfach eine andere Liga. Auch für die Gebiete, in denen der RBX mit seiner martialischen Optik Hausherr sein sollte, zieht der TRB an ihm vorbei. Nicht nur, dass er edler klingt, er klingt einfach besser. Nicht dass der RBX schlecht wäre, keineswegs, aber der TRB hat es einfach drauf. Und fühlt sich dieses Stück besser an. Ist natürlich völlig subjektiv, aber was das Thema Afrobeat, Pop, Blues, Jazz kann ich nicht, aber ich könnte mir den Klang zu Jazz vorstellen, Rock, Metal, also halt das, was ich so probiert habe, war schlicht und ergreifend das, was ich mir unter einem guten Bass vorstelle. Griffbrettseitig fand ich den aufgrund seiner Aushöhlung den RBX angenehmer zu bespielen, aber Halsseitig den TRB durch den Lack und die Halsform. Vielleicht hatte er auch eine Aushöhlung, aber ich weiß es nicht mehr, weil ich in Gedanken den Metal-Jungen da unten erwürgte und es in meiner Phantasie auch ziemlich genoß. Seine Musik tat mir richtig im Ohr weh. Doch er fand nicht so recht die Motivation aufzuhören. Aber vermutlich war ich auch nicht anders, als ich noch etwas kleiner war. Was eigentlich keine Entschuldigung für so ein Verhalten ist, aber... ach ich weiß auch nicht. Der Typ ist blöd und ich machte jetzt einfach lauter, was Gewaltfreieres fiel mir nicht ein.
Die neuen Yamahas, also diese neuen alten, die Precision-liken, die habe ich auch genommen. Konnte mich aber irgendwie nicht so sehr in den Bann ziehen, auch wenn er wirklich nicht schlecht war. Aber es kann auch einfach sein, dass nach dem TRB der Weg nach Hause anstehen sollte, weil danach kann halt nicht mehr so viel kommen. Größere Kaliber stehen im Laden normalerweise eben nicht herum. Werde sie an einem anderen Tag auch nochmal testen. Der Fünfer allerdings ist kopflastig, was schonmal uncool war.
Dann spielte ich mich noch ein Stück durch die Gegend, fand aber erstmal nichts, was weiterer Beachtung verdient hätte. Ja, ich habe mir auch Ibanez angeschaut und nein, ich mag sie nicht.
Einen LTD 605 (glaube ich) habe ich mir dann gegriffen. Durchgehender Hals, schöner Lack, überhaupt gute Optik. Hals schmaler als die Yamahas, auch dünner. Saitenabstände auch ein gefühltes Stück enger, gefeil mir vom Spielgefühlt ausgesprochen gut. Er lässt sich sehr bequem und schnell spielen, inspiriert dabei aber auch zum schnellen spielen. Es macht Spaß darauf etwas schneller zu spielen oder etwas mehr Noten als sonst. Schon cool. Angeschlossen war ich allerdings ratlos. Ich drehte an den Reglern, aber aus zwei von ihnen wurde ich einfach nicht schlau. Theoretisch hätte das eine eine Höhenblende sein sollen, aber das war in Verbindung mit aus Trotz lautergestelltem Amp der reinste Rauschregler. Ah, rauscht es noch zu wenig - dann dreh einfach noch mehr Rauschen rein. So kam es mir vor. (Im Nachhinein war es auch die Höhenblende, auch die Yamahas rauschten bei leuterem Amp mit vielen Höhen wie blöd - suboptimale Lösung, das mit den vielen Steckern und Einstreuquellen an derselben Stelle). Aber was das andere Poti sein sollte, das weiß ich immernoch nicht. Die Elektronik des LTD aber insgesamt griff herzhaft ein, war in den Bässen sogar recht martialisch, in den Mitten wesentlich gezügelter und die Höhen konnte ich nicht testen. Doch der Klang war, hmm, also zu dem Preis hätte ich ein Stück mehr erwartet. Wobei ich nicht weiß in welcher Richtung mehr erwartet, ich hatte einfach ein komisches Gefühl der Unbefriedigung dabei. Auf den Tonabnehmern stand übrigens deutlich sichtbar EMG-HZ. Weiß nicht, ob man die dafür knechten soll, es gibt ja eine erweiterte Verehrer- und eine mindestens ebenso überzeugte Hassgruppe von EMGs. Schlecht war der Bass also nicht, aber, hmm, nicht schlecht jedenfalls. Anderen Geschmäckern wird er bestimmt gefallen, zumal die Bespielbarkeit wirklich toll ist.
Ich entdeckte die Effektgerätesektion. Die Digitechs für Bass sahen ganz interessant aus. An sich korrekte Effekte - aber angeschlossen an einen kleinen Anfänger-Hartke. Klanglich kam aus der Mischung mehr oder weniger Müll heraus, zumal es noch rauschte wie blöd, aber zumindest war es interessant. Und das Kabel hatte einen Wackelkontakt, was sich zu sehr lustigen Zeitpunkten bemerkbar machte. Ich nahm mir den 775er RBX zum testen. Einfach so. Bass Driver gefällt mir nicht, zu martialisch. Das Touch-Wah mochte ich nur in einer der vielen möglichen Einstellungen, der Rest klang übel über furchterregend bis hin zu grauenhaft. Na ja. Aber der Bass Chorus war klasse. Da habe ich ein bißchen mit herumgespielt, hatte den Bogen wie man das bedienen soll nicht so ganz raus, aber das klang schon beeindruckend. Hat mir so gut gefallen, dass ich ihn mitnehmen wollte. Hatten sie aber nicht mehr da. Genauso wie den Bongo, den ich spielen wollte. Der wurde knapp 20 Minuten, bevor ich zur Tür hereinkam, verkauft. Insgesamt also ein eher unter einem schlechten Omen stehender Besuch. Wie auch immer, der/die/das Digitech Bass Chorus ist der bisher schönste Chorus-Effekt, den ich gehört habe. Gefällt mir wesentlich besser als alle analogen Geräte, aber auch besser als seine digitalen Konkurrenten. Cooles Ding. Und ich weiß nicht warum der Mann da vier Meter hinter mir versucht mich gerade durch Lautstärke zu töten, aber er versucht es. Hat sich einen Vox gekrallt und spielt den im Verkaufsraum so laut, dass meine Schmerzschwelle weit überschritten wird. Er hats ja gut, spielt im stehen und ist dich dran, geht alles an den Beinen vorbei (spielt er deshalb so laut? Weil er sich nicht hören kann weil ihm die Lautstärke wortwörtlich am Arsch vorbeigeht?) Aber ich sitze voll im Abstrahl. Versuche mich irgendwie zu ihm durchzubrüllen, nach dem vierten Versuch hört er mich. Er könnte mich ja rein theoretisch übersehen und überhört haben. Ist bei einer Statur aus über 1,90 Körpergröße und fast 100 Kilo Lebendgewicht zwar eher ein Ding der Unmöglichkeit mich zu übersehen und mein Gedudel zu überhören, aber okay, erstmal bin ich noch guter Dinge und hoffe auf Kooperation unte Musikern. Doch das Gesicht, das sich umdreht lässt mich sofort vermuten, dass ich ihn genervt habe und er irgendwas sagen will um mich glauben zu lassen, er mich hätte mich in seiner kostbaren Zeit wahrgenommen damit ich Ruhe gebe um im nächsten Moment wieder so zu tun als ob nichts sei. Na ja, genau so tut er es schließlich auch. Bin ich zu laut? JA! und gucke zwar gequält, aber mit einem Lächeln, dass ich den Schock überlebt habe. Hoffe auf einen Funken Respekt. Ja, sorry, bin gleich fertig. Dreht sich um, macht weiter. Das gibt's doch nicht. Rufe weiter, jetzt aber nicht mehr gut gesinnt. Dreht sich um, erklärt mir er sei über 80 Kilometer gefahren um den Amp zu kaufen und müsse ihn jetzt so laut spielen, damit er weiß, dass es auch der richtige ist. Ich bin nicht mehr in Stimmung für Ausreden, egal welcher Natur und sage ihm, unten gäbe es einen schallgedämpften Raum. Pfft, ooch, ja, aber das Ding wiege über 40 Kilo. Okay, ich helfe dir tragen. Guckt ungeduldig und vor allem angekotzt in die Luft. Blickt auf die Uhr, bemerkt es lohne sich nicht mehr, dreht sich um und spielt. Verkäufer kam entsetzt herein, ermahnte mit Wort und Blick, er lächelt, wartet und spielt weiter. Verkäufer hatte wohl eine Vorbestellung von ihm, also schloss er einfach die Tür zum Eingangsraum wo er war und ließ mich mit dem Psychopathen allein. Spielt mehrere Minuten und ich Esel sitze, halte mir die Ohren zu und lasse das mit mir machen. Dann kam irgendwann die versammelte Mannschaft des Ladens und verkündete Ladenschluss. Verstärker aus, Ruhe, Erlösung von dem Bösen. Der Typ kaufte das Ding, aber ich war erst Mal hin. Sollte mir der Mann je wieder begegnen, werde ich ihm gewiss nicht mehr freundlich gesinnt sein. Überhaupt, sollte jemals wieder jemand sich so respektlos in meiner Gegenwart verhalten, werde ich mich anders verhalten als heute und werde die selbe Toleranz und den selben Respekt sprechen lassen wie er. Und wenn er damit ein Problem hat können wir ja mal sehen wessen Knochen härter sind. Ich habe das beklemmende Gefühl, dass sich das heutige Exemplar Person mit ausgesprochen winzigen und disfunktionalen Genitalien eher von osteuropäischen Art Konflikte zu lösen überreden lässt, denn dem ganzen humanistischem Schnickschnack. Und irgendwie frage ich mich auch, warum ich mir das mehrere Minuten habe antun lassen. Existentielle Fragen... Bin ich zu weichherzig geworden?... Erregt hochwertige Kleidung den Eindruck von ich lasse alles mit mir machen und widersetze mich dir, o völlig unterschätzter großer Gitarristengott, der du völlig zu Unrecht in einer drittklassigen Band bist und als einziger das Anrecht auf Aufmerksamkeit und Respekt hast? Alter, beim nächsten Mal drohe ich dir ein Mal und wenn du das nicht verstehst, ja, dann hast du es auch nicht anders verdient. Immerhin heute was dazugelernt.
Aber ich kaufte dann das Digital-Delay von Digitech. Warum, das kann ich jetzt nicht mehr so genau sagen, aber im Laden schien mir das als ganz witziges Spielzeug. Auch wenn ich mir nicht so genau vorstellen kann, wo man in einer Bluesband einen Digitalhall-Bass unterbringen soll. Aber als Spielzeug ganz witzig. Vermutlich war ich in Frustkauflaune und wollte, wenn schon nicht den Chorus haben konnte, überhaupt etwas kaufen, und habe so zugeschlagen. Ääh, will jemand ein nagelneues, kaum gebrauchtes Digidelay zum Originalpreis kaufen?...
Als Anleihe an den anderen Thread in dem nach einer Empfehlung zwischen den beiden gefragt wird: (für mich) zwei alte Bekannte - Yamaha RBX 774 und 775 gegen den premierengetesteten neuen TRB 1005: allesamt Bässe von hoher Qualität. Wobei mir auffiel, dass die Kippregler der beiden RBX in verschiedene Richtungen zeigten... However, der Viersaiter kam zuerst ran und gefiel mir schon mal ganz gut. Doch dann (mal wieder) der erste Schock des Tages für mich, da sind GHS oder so aufgezogen, und ich mag Saiten, die sich nach Kolofon anfühlen sowas von überhaupt nicht, ich weiß nicht, wie Renter Hämorrhoiden mögen oder so. Aber beide mussten wir damit leben, na gut. Ich nehme mir einen Hocker, setze mich und schaue spiele trocken los und lasse den Ampeg-Combo vor mir warten. Der übrigens brummt wie wild, weil sich hinter ihm die gesamte Stromversorgung für die Bassampinsel befindet. Der 774er RBX fühlt sich angenehm an, der Halsrücken hat einen guten Mattlack spendiert bekommen. Sattel sieht gut aus, ist ein winziges Stück enger als bei meinem Haus-und-Hof-OLP, den ich nach anfänglichem Ärger und mittelfristigem Mismut, mittlerweile doch sehr schätzen gelernt habe. Der Yamaha würde sich mit anderen Saiten gut spielen lassen. Die Saitenabstände entsprechem einem Bass dieser Richtung, also recht groß. Verarbeitung tadellos, Mechaniken ohne jegliches Spiel. Am Verstärker klingt es erst mal schlecht. Ich suche nach der Ursache und finde sie beim Ampeg. Mein Vorgänger war entweder ein Jugendlicher oder ein spätreifer Witzbold. Korrigert. Klingt wesentlich besser. RBX gibt sich klanglich keine Schwächen, drückt gut und lässt sich mittels der Regler und Kippdingse auch - in aller Deutlichkeit gesagt - im Rahmen seiner Möglichkeiten merklich manipulieren. Ein Pop-, Rock-, Metalbass, der auch bei Afrobeat nicht schlecht aussah. Allerdings fiel mir auf, dass er sich für meine Spielweise suboptimal spielen lies, denn der hintere Tonabnehmer schaute doch arg weit aus seiner Fräsung, und zwar einseitig: hin zu den hohen Saiten. Fand ich persönlich schlecht, habe aber festgestellt, dass viele Bässe, die ich mir heute gegriffen habe ähnlich eingestellt waren. Würde ich nach dem Kauf sofort verstellen, weil es mir ziemlich auf den Keks ging beim Spielen ständig eine Pickupkappe an den Fingern zu haben. Dann der RBX 775. Gefällt mir besser als sein Viersaitiger Bruder. Das Griffbrett hatte eine Art Hohlkrümmung zur Halsmitte hin, oder ich hatte einen Knick in der Optik, aber das gefiel mir beim Spielen wirklich gut. Die Saitenabstände sind merklich enger als die des Viersaiters und sagen mir persönlich mehr zu. Hat mehr Substanz und Kraft im Ton als der 774er. Halsform und -breite liegt gut und gerne in der Hand. Klingt gut, gefällt mir. Auch hier das mit dem "herausschauenden" Pickup. Wirklich lange konnte ich die beiden aber nicht spielen, weil mich die Saiten einfach nerven.
Dann der TRB. Gefällt mir in Naturoptik nicht so wirklich, aber in den Katalogen sahen zumindest die in Schwarz und Rot für meine Augen schöner aus. Ja, Korpus sitzt bequem auf Bein und an Brust. Wow - der Hals hat eine tolle Lackierung auf der Rückseite, matt und griffig, aber nicht zu griffig sondern matt flutschig, seehr angenehm. Fühlt sich so an, wie ich es haben will. Seine Form ist ebenfalls sehr angenehm und gefällt mir mit der abgeflachten D-Form besser als die RBX, die relativ rund waren. Und siehe da, Yamaha kann anscheinend auch anders (oder war das der Laden??), denn da sind halbwegs vernünftige Saiten dran. Dann kam die Verkäufer-muss-so-tun-als-ob-er-was-zu-melden-hätte-Sache und ich machte weiter. Saitenabstände gefühlt größer als beim 775er, was ich an letzterem etwas angenehmer fand. Doch immernoch wesentlich angenehmer als bei einem Standardviersaiter. Und er fühlt sich einfach gut an. Ach so, die Instrumente haben alle eine verlängerte Mensur, die ich persönlich sehr gemocht hatte, weil sie meinen unfreiwillig spreizlustigen Greifhandfingern in Gebieten so ab 11., 12. Bund ein wenig mehr Luft zum korrekten Greifen ließen. In der ersten Lage keine auffallenden Unterschiede zu normalen Mensuren. Trocken spielen lohnt nicht mehr, weil sich ein Gitarrist mit Hang zu primitivem Metal in den zwar isolierten Ampraum unten begeben hat, die Isolierung aber nur einen Teil filtern kann. Der Sack ist so laut, dass ich das Instrument nicht mehr hören kann. Und das, was er spielt regt mich auf. Alter... Angeschlossen ist der TRB eine Klasse für sich, dieses Instrument klingt hervorragend, durchaus im Sinne des Wortes. Die Ibanezze oder LTDse in ähnlicher Preislage hatten da nichts zu melden. Leider rauscht der Amp tierisch, sodass ich freiwillg eher leise als hörbar spiele. Na ja, aber es reichte um die kerngesunden Qualitäten des Instrumentes zu genießen. An der Elektronik habe ich nicht drehen müssen um begeistert zu sein. Ich habe schon massiver eingreifende Elektroniken gehört, aber das für sich allein will noch nichts heißen. Das was sie machen sollte, machte sie sehr gut und ich konnte mir durchaus vostellen, dass sie in der Lage wäre besonders ungünstige Raumakustiken auszugleichen, denn an den Reglern ging was. RBX schön und gut, aber der TRB ist einfach eine andere Liga. Auch für die Gebiete, in denen der RBX mit seiner martialischen Optik Hausherr sein sollte, zieht der TRB an ihm vorbei. Nicht nur, dass er edler klingt, er klingt einfach besser. Nicht dass der RBX schlecht wäre, keineswegs, aber der TRB hat es einfach drauf. Und fühlt sich dieses Stück besser an. Ist natürlich völlig subjektiv, aber was das Thema Afrobeat, Pop, Blues, Jazz kann ich nicht, aber ich könnte mir den Klang zu Jazz vorstellen, Rock, Metal, also halt das, was ich so probiert habe, war schlicht und ergreifend das, was ich mir unter einem guten Bass vorstelle. Griffbrettseitig fand ich den aufgrund seiner Aushöhlung den RBX angenehmer zu bespielen, aber Halsseitig den TRB durch den Lack und die Halsform. Vielleicht hatte er auch eine Aushöhlung, aber ich weiß es nicht mehr, weil ich in Gedanken den Metal-Jungen da unten erwürgte und es in meiner Phantasie auch ziemlich genoß. Seine Musik tat mir richtig im Ohr weh. Doch er fand nicht so recht die Motivation aufzuhören. Aber vermutlich war ich auch nicht anders, als ich noch etwas kleiner war. Was eigentlich keine Entschuldigung für so ein Verhalten ist, aber... ach ich weiß auch nicht. Der Typ ist blöd und ich machte jetzt einfach lauter, was Gewaltfreieres fiel mir nicht ein.
Die neuen Yamahas, also diese neuen alten, die Precision-liken, die habe ich auch genommen. Konnte mich aber irgendwie nicht so sehr in den Bann ziehen, auch wenn er wirklich nicht schlecht war. Aber es kann auch einfach sein, dass nach dem TRB der Weg nach Hause anstehen sollte, weil danach kann halt nicht mehr so viel kommen. Größere Kaliber stehen im Laden normalerweise eben nicht herum. Werde sie an einem anderen Tag auch nochmal testen. Der Fünfer allerdings ist kopflastig, was schonmal uncool war.
Dann spielte ich mich noch ein Stück durch die Gegend, fand aber erstmal nichts, was weiterer Beachtung verdient hätte. Ja, ich habe mir auch Ibanez angeschaut und nein, ich mag sie nicht.
Einen LTD 605 (glaube ich) habe ich mir dann gegriffen. Durchgehender Hals, schöner Lack, überhaupt gute Optik. Hals schmaler als die Yamahas, auch dünner. Saitenabstände auch ein gefühltes Stück enger, gefeil mir vom Spielgefühlt ausgesprochen gut. Er lässt sich sehr bequem und schnell spielen, inspiriert dabei aber auch zum schnellen spielen. Es macht Spaß darauf etwas schneller zu spielen oder etwas mehr Noten als sonst. Schon cool. Angeschlossen war ich allerdings ratlos. Ich drehte an den Reglern, aber aus zwei von ihnen wurde ich einfach nicht schlau. Theoretisch hätte das eine eine Höhenblende sein sollen, aber das war in Verbindung mit aus Trotz lautergestelltem Amp der reinste Rauschregler. Ah, rauscht es noch zu wenig - dann dreh einfach noch mehr Rauschen rein. So kam es mir vor. (Im Nachhinein war es auch die Höhenblende, auch die Yamahas rauschten bei leuterem Amp mit vielen Höhen wie blöd - suboptimale Lösung, das mit den vielen Steckern und Einstreuquellen an derselben Stelle). Aber was das andere Poti sein sollte, das weiß ich immernoch nicht. Die Elektronik des LTD aber insgesamt griff herzhaft ein, war in den Bässen sogar recht martialisch, in den Mitten wesentlich gezügelter und die Höhen konnte ich nicht testen. Doch der Klang war, hmm, also zu dem Preis hätte ich ein Stück mehr erwartet. Wobei ich nicht weiß in welcher Richtung mehr erwartet, ich hatte einfach ein komisches Gefühl der Unbefriedigung dabei. Auf den Tonabnehmern stand übrigens deutlich sichtbar EMG-HZ. Weiß nicht, ob man die dafür knechten soll, es gibt ja eine erweiterte Verehrer- und eine mindestens ebenso überzeugte Hassgruppe von EMGs. Schlecht war der Bass also nicht, aber, hmm, nicht schlecht jedenfalls. Anderen Geschmäckern wird er bestimmt gefallen, zumal die Bespielbarkeit wirklich toll ist.
Ich entdeckte die Effektgerätesektion. Die Digitechs für Bass sahen ganz interessant aus. An sich korrekte Effekte - aber angeschlossen an einen kleinen Anfänger-Hartke. Klanglich kam aus der Mischung mehr oder weniger Müll heraus, zumal es noch rauschte wie blöd, aber zumindest war es interessant. Und das Kabel hatte einen Wackelkontakt, was sich zu sehr lustigen Zeitpunkten bemerkbar machte. Ich nahm mir den 775er RBX zum testen. Einfach so. Bass Driver gefällt mir nicht, zu martialisch. Das Touch-Wah mochte ich nur in einer der vielen möglichen Einstellungen, der Rest klang übel über furchterregend bis hin zu grauenhaft. Na ja. Aber der Bass Chorus war klasse. Da habe ich ein bißchen mit herumgespielt, hatte den Bogen wie man das bedienen soll nicht so ganz raus, aber das klang schon beeindruckend. Hat mir so gut gefallen, dass ich ihn mitnehmen wollte. Hatten sie aber nicht mehr da. Genauso wie den Bongo, den ich spielen wollte. Der wurde knapp 20 Minuten, bevor ich zur Tür hereinkam, verkauft. Insgesamt also ein eher unter einem schlechten Omen stehender Besuch. Wie auch immer, der/die/das Digitech Bass Chorus ist der bisher schönste Chorus-Effekt, den ich gehört habe. Gefällt mir wesentlich besser als alle analogen Geräte, aber auch besser als seine digitalen Konkurrenten. Cooles Ding. Und ich weiß nicht warum der Mann da vier Meter hinter mir versucht mich gerade durch Lautstärke zu töten, aber er versucht es. Hat sich einen Vox gekrallt und spielt den im Verkaufsraum so laut, dass meine Schmerzschwelle weit überschritten wird. Er hats ja gut, spielt im stehen und ist dich dran, geht alles an den Beinen vorbei (spielt er deshalb so laut? Weil er sich nicht hören kann weil ihm die Lautstärke wortwörtlich am Arsch vorbeigeht?) Aber ich sitze voll im Abstrahl. Versuche mich irgendwie zu ihm durchzubrüllen, nach dem vierten Versuch hört er mich. Er könnte mich ja rein theoretisch übersehen und überhört haben. Ist bei einer Statur aus über 1,90 Körpergröße und fast 100 Kilo Lebendgewicht zwar eher ein Ding der Unmöglichkeit mich zu übersehen und mein Gedudel zu überhören, aber okay, erstmal bin ich noch guter Dinge und hoffe auf Kooperation unte Musikern. Doch das Gesicht, das sich umdreht lässt mich sofort vermuten, dass ich ihn genervt habe und er irgendwas sagen will um mich glauben zu lassen, er mich hätte mich in seiner kostbaren Zeit wahrgenommen damit ich Ruhe gebe um im nächsten Moment wieder so zu tun als ob nichts sei. Na ja, genau so tut er es schließlich auch. Bin ich zu laut? JA! und gucke zwar gequält, aber mit einem Lächeln, dass ich den Schock überlebt habe. Hoffe auf einen Funken Respekt. Ja, sorry, bin gleich fertig. Dreht sich um, macht weiter. Das gibt's doch nicht. Rufe weiter, jetzt aber nicht mehr gut gesinnt. Dreht sich um, erklärt mir er sei über 80 Kilometer gefahren um den Amp zu kaufen und müsse ihn jetzt so laut spielen, damit er weiß, dass es auch der richtige ist. Ich bin nicht mehr in Stimmung für Ausreden, egal welcher Natur und sage ihm, unten gäbe es einen schallgedämpften Raum. Pfft, ooch, ja, aber das Ding wiege über 40 Kilo. Okay, ich helfe dir tragen. Guckt ungeduldig und vor allem angekotzt in die Luft. Blickt auf die Uhr, bemerkt es lohne sich nicht mehr, dreht sich um und spielt. Verkäufer kam entsetzt herein, ermahnte mit Wort und Blick, er lächelt, wartet und spielt weiter. Verkäufer hatte wohl eine Vorbestellung von ihm, also schloss er einfach die Tür zum Eingangsraum wo er war und ließ mich mit dem Psychopathen allein. Spielt mehrere Minuten und ich Esel sitze, halte mir die Ohren zu und lasse das mit mir machen. Dann kam irgendwann die versammelte Mannschaft des Ladens und verkündete Ladenschluss. Verstärker aus, Ruhe, Erlösung von dem Bösen. Der Typ kaufte das Ding, aber ich war erst Mal hin. Sollte mir der Mann je wieder begegnen, werde ich ihm gewiss nicht mehr freundlich gesinnt sein. Überhaupt, sollte jemals wieder jemand sich so respektlos in meiner Gegenwart verhalten, werde ich mich anders verhalten als heute und werde die selbe Toleranz und den selben Respekt sprechen lassen wie er. Und wenn er damit ein Problem hat können wir ja mal sehen wessen Knochen härter sind. Ich habe das beklemmende Gefühl, dass sich das heutige Exemplar Person mit ausgesprochen winzigen und disfunktionalen Genitalien eher von osteuropäischen Art Konflikte zu lösen überreden lässt, denn dem ganzen humanistischem Schnickschnack. Und irgendwie frage ich mich auch, warum ich mir das mehrere Minuten habe antun lassen. Existentielle Fragen... Bin ich zu weichherzig geworden?... Erregt hochwertige Kleidung den Eindruck von ich lasse alles mit mir machen und widersetze mich dir, o völlig unterschätzter großer Gitarristengott, der du völlig zu Unrecht in einer drittklassigen Band bist und als einziger das Anrecht auf Aufmerksamkeit und Respekt hast? Alter, beim nächsten Mal drohe ich dir ein Mal und wenn du das nicht verstehst, ja, dann hast du es auch nicht anders verdient. Immerhin heute was dazugelernt.
Aber ich kaufte dann das Digital-Delay von Digitech. Warum, das kann ich jetzt nicht mehr so genau sagen, aber im Laden schien mir das als ganz witziges Spielzeug. Auch wenn ich mir nicht so genau vorstellen kann, wo man in einer Bluesband einen Digitalhall-Bass unterbringen soll. Aber als Spielzeug ganz witzig. Vermutlich war ich in Frustkauflaune und wollte, wenn schon nicht den Chorus haben konnte, überhaupt etwas kaufen, und habe so zugeschlagen. Ääh, will jemand ein nagelneues, kaum gebrauchtes Digidelay zum Originalpreis kaufen?...
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