J
Jogi`s Rockfabrik
Registrierter Benutzer
- Zuletzt hier
- 26.08.08
- Registriert
- 26.07.04
- Beiträge
- 1.537
- Kekse
- 757
Jethro Tull - The broadsword and the beast
1982
Ein Album von einer der größten und bekanntesten Prog.-Folk-Rock-Bands. "Too Old To Rock'n Roll: Too Young To Die", genau das gilt noch heute für die Altrocker, kommen sie doch jetzt im Juni 2005 wieder auf Deutschland-Tournee. Die Altmeister um Ian Anderson haben sich Ende der 60er gegründet und im Laufe dieser langen Zeit bis heute viele namhafte Schlagzeilen geschrieben. Unverwechselbar das Wechselspiel der Gefühle, hervorgehoben durch die Querflöte des Bandleaders gepaart mit dem für mich einmaligen Gitarrenspiel von Martin Barre.
Nun, das vorliegende Album erschien 1982, also zur vollen Reife der Band. Ich habe diese Platte gewählt, weil sie eine Mischung aus teilweise recht hartem Rock und immer wieder unvergleichlichen, melodiösen und gefühlvollen Parts ist. Und das Ian Anderson noch dazu eine brillante Stimme hat, ist zwar Geschmackssache, aber hinreichend bekannt. Man kann an dieser Scheibe sehen, wie gigantisch eine musikalische Entwicklung sein kann, immerhin hatte die Band mit Aqualung bereits im Jahre 1971 den internationalen Durchbruch geschafft.
Jethro Tull beginnen dieses Album mit dem spannungsgeladenen Beastie, einem Midtempo-Stampfer, worauf dann das rundum gelungene Clasp folgt. Wieder ein Beweis, wie die Querflöte in die Rockmusik passt und wie innovativ Tull stets sind. So ein bischen wurde an der Stimme im Sinne des Songs manipuliert, um so die Stimmung des Songs noch besser rüberzubringen. Sämtliche Instrumente wurden eher dezent eingesetzt, dennoch geht das Stück mächtig nach vorne los. Genau in dieser Tradition geht es mit Fallen on hard times weiter, noch dazu gesellt sich nun ein Chorgesang, der genau richtig positioniert wurde. Die verzerrte Gitarre ist in diesem Song gewichen, dafür treten die Keyboards mehr in den Vordergrund.
Flying colours beginnt mit einem piano-untermalten Sologesang, bevor sich Synthies und Guitars die Hand reichen und in einem recht rockigen, nach vorne drängenden Song aufgehen. Der Song Slow marching band eröffnet mehr als Gefühlvoll und vermittelt schon beim Intro, worum es hier geht. Im weiteren Verlauf schleppt sich der Song, um so die Stimmung weiterhin exakt wieder zu geben.
Broadsword leitet den 2. Teil der Platte ein, ein wenig dramatisch, und auffällig ist spätestens hier, dass Tull auf diesem Album verstärkt zu Synthies greifen, die offensichtlich auch noch stark am Songwriting mitgefeilt haben. Pussy willow ist vielleicht mit am einfachsten gestrickt, geht aber ins Ohr und ist trotzdem für mich eines der stärksten Stücke auf dem Album. Etwas abgedreht, von Synthies dominiert, ist Watching me, watching you, besticht für mich jedoch durch einen sehr schönen Drum-Rhythmus. Auch wenn dieses Album meines Erachtens nicht vor progressiven Einflüssen strotzt, so bietet Seal driver doch einen Abstecher in die Prog.-Gefilde und kommt auch als längster Song mit immerhin über 5 Minuten so zur Geltung. Und Cheerio beendet dann diese Scheibe.
Jeder, der sich noch nicht damit auseinander gesetzt hat, muss wissen, dass The broadsword and the beast wohl nicht ein allzu typisches Jethro-Tull-Album ist, dennoch halte ich es für eine der gelungensten Produktionen. Es zeigt die absolute Professionalität und Abgedroschenheit, mit der die Band zu Werke ging und wohl noch heute geht. Mal sehen, wie lange noch.
8,5/10
Trackliste:
1. Beastie 4.00 min
2. Clasp 4.18 min
3. Fallen on hard times 3.13 min
4. Flying colours 4.39 min
5. Slow marching band 3.39 min
6. Broadsword 5.03 min
7. Pussy willow 3.55 min
8. Watching me, watching you 3.41 min
9. Seal driver 5.10 min
10. Cheerio 1.16 min
1982
Ein Album von einer der größten und bekanntesten Prog.-Folk-Rock-Bands. "Too Old To Rock'n Roll: Too Young To Die", genau das gilt noch heute für die Altrocker, kommen sie doch jetzt im Juni 2005 wieder auf Deutschland-Tournee. Die Altmeister um Ian Anderson haben sich Ende der 60er gegründet und im Laufe dieser langen Zeit bis heute viele namhafte Schlagzeilen geschrieben. Unverwechselbar das Wechselspiel der Gefühle, hervorgehoben durch die Querflöte des Bandleaders gepaart mit dem für mich einmaligen Gitarrenspiel von Martin Barre.
Nun, das vorliegende Album erschien 1982, also zur vollen Reife der Band. Ich habe diese Platte gewählt, weil sie eine Mischung aus teilweise recht hartem Rock und immer wieder unvergleichlichen, melodiösen und gefühlvollen Parts ist. Und das Ian Anderson noch dazu eine brillante Stimme hat, ist zwar Geschmackssache, aber hinreichend bekannt. Man kann an dieser Scheibe sehen, wie gigantisch eine musikalische Entwicklung sein kann, immerhin hatte die Band mit Aqualung bereits im Jahre 1971 den internationalen Durchbruch geschafft.
Jethro Tull beginnen dieses Album mit dem spannungsgeladenen Beastie, einem Midtempo-Stampfer, worauf dann das rundum gelungene Clasp folgt. Wieder ein Beweis, wie die Querflöte in die Rockmusik passt und wie innovativ Tull stets sind. So ein bischen wurde an der Stimme im Sinne des Songs manipuliert, um so die Stimmung des Songs noch besser rüberzubringen. Sämtliche Instrumente wurden eher dezent eingesetzt, dennoch geht das Stück mächtig nach vorne los. Genau in dieser Tradition geht es mit Fallen on hard times weiter, noch dazu gesellt sich nun ein Chorgesang, der genau richtig positioniert wurde. Die verzerrte Gitarre ist in diesem Song gewichen, dafür treten die Keyboards mehr in den Vordergrund.
Flying colours beginnt mit einem piano-untermalten Sologesang, bevor sich Synthies und Guitars die Hand reichen und in einem recht rockigen, nach vorne drängenden Song aufgehen. Der Song Slow marching band eröffnet mehr als Gefühlvoll und vermittelt schon beim Intro, worum es hier geht. Im weiteren Verlauf schleppt sich der Song, um so die Stimmung weiterhin exakt wieder zu geben.
Broadsword leitet den 2. Teil der Platte ein, ein wenig dramatisch, und auffällig ist spätestens hier, dass Tull auf diesem Album verstärkt zu Synthies greifen, die offensichtlich auch noch stark am Songwriting mitgefeilt haben. Pussy willow ist vielleicht mit am einfachsten gestrickt, geht aber ins Ohr und ist trotzdem für mich eines der stärksten Stücke auf dem Album. Etwas abgedreht, von Synthies dominiert, ist Watching me, watching you, besticht für mich jedoch durch einen sehr schönen Drum-Rhythmus. Auch wenn dieses Album meines Erachtens nicht vor progressiven Einflüssen strotzt, so bietet Seal driver doch einen Abstecher in die Prog.-Gefilde und kommt auch als längster Song mit immerhin über 5 Minuten so zur Geltung. Und Cheerio beendet dann diese Scheibe.
Jeder, der sich noch nicht damit auseinander gesetzt hat, muss wissen, dass The broadsword and the beast wohl nicht ein allzu typisches Jethro-Tull-Album ist, dennoch halte ich es für eine der gelungensten Produktionen. Es zeigt die absolute Professionalität und Abgedroschenheit, mit der die Band zu Werke ging und wohl noch heute geht. Mal sehen, wie lange noch.
8,5/10
Trackliste:
1. Beastie 4.00 min
2. Clasp 4.18 min
3. Fallen on hard times 3.13 min
4. Flying colours 4.39 min
5. Slow marching band 3.39 min
6. Broadsword 5.03 min
7. Pussy willow 3.55 min
8. Watching me, watching you 3.41 min
9. Seal driver 5.10 min
10. Cheerio 1.16 min
- Eigenschaft