Ich spiel' linksrum.
Ich habe das als natürlicher empfunden (soweit man mit 13 über sowas überhaupt nachdenkt...ist so lange her, schluchz!)
M.E. ist bei einem Anfänger (!) die Feinmotorik der Anschlaghand mehr gefordert, als die der Greifhand. Einen sauberen, präzisen Rhythmus zu spielen ist weit schwieriger als Töne sauber zu greifen.
Und das bleibt auch so, egal wie lange und wie gut man dieses Instument beherrscht!!! Es gibt im übrigen zigtausend Solo-Onanisten, die das nicht kapiert haben.Die zwar zwanzigtausend Noten in einen Takt packen können, aber nicht in der Lage sind, auf einer Akustikgitarre eine groovende Akkordbegleitung zu spielen. :screwy:
Es muss ja auch einen Grund dafür geben, dass sich bei den Rechtshändern genau diese Spielweise der Gitarre (aber auch der Streichinstrumente!) über die Jahrhunderte festgelegt hat.
Im Laufe der Zeit gleichen sich die Anforderungen aus. Für Fingerpicking oder schnelle Soli müssen eh beide Hände fit sein. Aber: die Anschlaghand führt!
Argument 2 ist ein didaktisches: Wenn bei einem Schüler der Anschlag anfangs relativ leicht von der Hand geht, kann er sich besser auf das Sortieren der Finger auf dem Griffbrett konzentrieren.
Argument 3 ist ein egozentrisches: es macht mir immer wieder Spass, ein Rechtshänderinstrument in die Hand zu nehmen, und ein paar Akkorde drauf zu spielen. Falschrum, überkopf, á la Dick Dale!! Das klappt nach ein paar Jahren ganz flüssig, weil man oft Gelegenheiten hat, das zu üben. Die verständnislosen Gesichter und hängenden Unterkiefer, die man dann sieht, entschädigen für einiges.
Der wirkliche Haken für Linkshänder: es gibt keine (keine!) Auswahl an Instrumenten, und wenn, dann sind sie teuer. Damit komme ich zu
Argument 4: Es spart einen Haufen Kohle. Es ist nämlich völlig unmöglich, in einen Gitarrenladen zu laufen und unbedacht Geld auszugeben. Es gibt dort nichts, was man kaufen könnte.