Uschaurischuum
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Ich möchte, wenn es euch passt, hier mal damit beginnen, spanische Gitarren vorzustellen. Die sind, glaube ich, im deutschsprachigen Raum nicht so stark vertreten, dass es Sinn machen würde, für jede Marke bzw. jeden Gitarrenbaumeister einen eigenen Thread zu erstellen. Es sollen hier also spanische Konzertgitarren, spanische Flamencogitarren, evtl. Flamencogitarren spanischer Bauweise aus anderen Ländern, sowie anderweitige Modelle aus Spanien (...falls es so etwas geben sollte, also Westerngitarren und alle anderen Konstruktionen) behandelt werden.
Jetzt möchte ich mal auf ein spezielles Merkmal von spanischen Konzert- und Flamencogitarren hinweisen, nämlich der spanische Halsfuß:
Die typische Spanische Konzert-Gitarre unterscheidet sich in einem kleinen aber wichtigen Detail von allen anderen: es ist der traditionelle spanische Halsfuß. Bei dieser Konstruktionsweise werden die Zargen in den aus einem Stück gefertigten Halsfuß eingesetzt, nachdem der Hals komplett gefertigt ist. Dann erst wird der Korpus zusammengesetzt. Der Übergang von Hals zum Korpus besteht also aus einem Stück Holz. Bei der herkömmlichen neueren Methode (z. B. Western-Gitarre, viele asisatische Konzert-Gitarren) werden dagegen Hals und Korpus getrennt gefertigt, und dann erst werden Halsblock und Block im Korpus mit einer Schwalbenschwanz-Verbindung zusammengeleimt. Die spanischen Gitarrenbauer schwören auf ihre Korpus/Halsverbindung, da sie ein etwas anderes Klangbild ergibt. Natürlich ist diese Bauart mit etwas mehr Arbeit verbunden.
Spanische Gitarren sehen oft unscheinbar aus, was Klang, Lautstärke, Ansprache usw. betrifft, könnte man diese Instrumente durchaus als waffenscheinpflichgtig einstufen
Aber nun zu meiner Gitarre, einer
Antonio Sanchez 1011 Bj. 1993
Dieses Instument wurde mir als ein massives verkauft, die Decke ist aus Fichte, und der ganze Rest ist, so weit ich mich erinnere aus Bergahorn. Zargen, Rückseite, Hals, sogar das Griffbrett sind daher nur unwesentlich dunkler als die Decke.
Soweit ich dies beurteilen kann, ist das Instrument von den Materialien weder typisch für eine spanische Konzertgitarre, noch für eine Flamencogitarre.
Der Klang ist sehr klar abgesetzt, hat vielleicht nicht ganz das Bassvolumen einer Konzertgitarre, ist dafür sehr differenziert, und ich meine, die Klampfe hat perkussive Eigenschaften, die sie für Flamenco bedingt tauglich machen.
Spätere Modelle der Baureihe 1011 wurden übrigens aus anderern Hölzern gefertigt, sie hatten zumindest nicht mehr das helle Griffbrett. Obwohl die 1011 schon einige Jahre nicht mehr gebaut wird, sind immer noch Restbestände im Online-Handel vertreten.
Hier noch die Homepage des Herstellers: http://www.antoniosanchezguitars.com/
Grüße, Dieter
Jetzt möchte ich mal auf ein spezielles Merkmal von spanischen Konzert- und Flamencogitarren hinweisen, nämlich der spanische Halsfuß:
Die typische Spanische Konzert-Gitarre unterscheidet sich in einem kleinen aber wichtigen Detail von allen anderen: es ist der traditionelle spanische Halsfuß. Bei dieser Konstruktionsweise werden die Zargen in den aus einem Stück gefertigten Halsfuß eingesetzt, nachdem der Hals komplett gefertigt ist. Dann erst wird der Korpus zusammengesetzt. Der Übergang von Hals zum Korpus besteht also aus einem Stück Holz. Bei der herkömmlichen neueren Methode (z. B. Western-Gitarre, viele asisatische Konzert-Gitarren) werden dagegen Hals und Korpus getrennt gefertigt, und dann erst werden Halsblock und Block im Korpus mit einer Schwalbenschwanz-Verbindung zusammengeleimt. Die spanischen Gitarrenbauer schwören auf ihre Korpus/Halsverbindung, da sie ein etwas anderes Klangbild ergibt. Natürlich ist diese Bauart mit etwas mehr Arbeit verbunden.
Spanische Gitarren sehen oft unscheinbar aus, was Klang, Lautstärke, Ansprache usw. betrifft, könnte man diese Instrumente durchaus als waffenscheinpflichgtig einstufen
Aber nun zu meiner Gitarre, einer
Antonio Sanchez 1011 Bj. 1993
Dieses Instument wurde mir als ein massives verkauft, die Decke ist aus Fichte, und der ganze Rest ist, so weit ich mich erinnere aus Bergahorn. Zargen, Rückseite, Hals, sogar das Griffbrett sind daher nur unwesentlich dunkler als die Decke.
Soweit ich dies beurteilen kann, ist das Instrument von den Materialien weder typisch für eine spanische Konzertgitarre, noch für eine Flamencogitarre.
Der Klang ist sehr klar abgesetzt, hat vielleicht nicht ganz das Bassvolumen einer Konzertgitarre, ist dafür sehr differenziert, und ich meine, die Klampfe hat perkussive Eigenschaften, die sie für Flamenco bedingt tauglich machen.
Spätere Modelle der Baureihe 1011 wurden übrigens aus anderern Hölzern gefertigt, sie hatten zumindest nicht mehr das helle Griffbrett. Obwohl die 1011 schon einige Jahre nicht mehr gebaut wird, sind immer noch Restbestände im Online-Handel vertreten.
Hier noch die Homepage des Herstellers: http://www.antoniosanchezguitars.com/
Grüße, Dieter
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