peter55
A-Gitarren, Off- & On-Topic
Hi all,
da ein solcher Thread hier im Board noch nicht existiert und ich mittlerweile von einigen Usern weiß,
daß sie auch Martin-Gitarren spielen, möchte ich hiermit den C.F.Martin-User-Thread in's Leben rufen.
Ich beginne, indem ich euch meine Martin vorstelle:
Es handelt sich um das Modell HD28-LSV, das mittlerweile nicht mehr im Handel ist. Ich habe meinen "Martin" im März 2001 neu gekauft. Seit ich Gitarre spiele und zum ersten mal "was" von der Firma Martin gehört hatte, wollte ich ein so wunderbares Instrument haben -
das ist jetzt schon über 30 Jahre her
Schon immer war für mich die Martin-Dreadnought der Inbegriff der "Westerngitarre" und meine erste "teurere" Gitarre war dann auch eine HD-28-Kopie von Ibanez (Modell 670), die ich auch heute noch spiele.
So gegen Ende des letzten Jahrtausends wurde dann im reifen Alter der Wunsch, endlich eine Martin zu haben, so stark, daß ich mich mal auf dem Markt umschaute, was denn so die aktuellen Modelle waren. Im Lauf der Zeit wurde dann für mich klar, daß es ein Instrument aus der V(intage)-Serie sein sollte. Ursprünglich stellte ich mir die HD-28V vor, die ich dann im Frühjahr 2001 auch auf der Musikmesse (unter den wohlwollenden Augen von C.F.Martin IV höchstpersönlich) anspielen konnte - ein Traum für mich. Endlich mal eine Martin in den Händen zu halten!
Nach der Messe ging ich dann auf Preisvergleich und hatte mich dann in einem großen Musikladen telefonisch mit einem Mitarbeiter auf eine gemeinsame Preisvorstellung geeinigt, als mir ein Freund, der selbst schon einige Monate vorher "seine" Martin gekauft hatte (eine OM-28V), mich auf ein Angebot eines anderen großen Musikladens in unserem Einzugsbereich aufmerksam machte. Nach einem kurzen Telefonat mit dem Verkäufer dort, brach ich gen Süden auf - mit dem Inhalt meines geplünderten Kontos
Er hatte die HD-28LSV im Laden (sie war frisch besaitet!) und ich spielte sie an und hatte die Möglichkeit, sie direkt mit der Konkurrenz aus dem gleichen Haus (HD-28 & HD-28V) zu vergleichen.
Die wichtigsten Unterschiede der LSV zur "normalen" HD-28V sind ein breiteres Fretboard, keinerlei Einlagen im Griffbrett sowie ein größeres Schallloch mit etwas weniger Zierrat als bei der HD-28V. Die LSV ist sozusagen ein Signaturemodell, daß nach den Vorgaben des Bluegrassgitarristen Tony Rice auf der Basis einer von Clarence White modifizierten HD-28 aus dem Jahre 1935 gebaut wurde.
Das breiteres Griffbrett kommt meinen dicken Fingern sehr entgegen und durch das vergrößerte Schallloch ist die LSV etwas lauter und durchsetzungsfähiger als die HD-28(V). Nach einiger Zeit des Anspielens und Vergleichens stand dann meine Entscheidung fest. Ich bekam von Verkäufer Franz (Grüße, falls er das liest ) einen sehr guten Preis, der meine Vorstellungen und Zahlungsbereitschaft sogar noch unterbot und als Zugabe einen weiteren Satz Saiten, einen sehr schönen Ledergurt, Lemon-Oil zur Griffbrettpflege sowie ein Hygrometer. Mit Stolz und etwas weichen Knien verließ ich das Geschäft und war mir bewußt, daß mein Auto - als ich den Koffer vorsichtig auf die Rückbank legte - jetzt 4x soviel wert war .
Die Spezifikationen der HD-28LSV:
Wie klingt sie nun? Unbeschreiblich ... es ist für mich einfach schwer, den Klang einer Gitarre - zumal noch einer akustischen - adäquat zu beschreiben. Stephen Stills sagt über seine D-45: "leg dein Ohr an die Zarge und spiel sie, du hörst den Klang wie in einer Kathedrale" und damit sagt er was Wahres. Die Martin hat die silbrigen Höhen, die klaren Mitten und auch die - wenn man will - mächtigen Bässe, die man von einer Dreadnought erwartet. Sie ist in meinen Augen (äh ... Ohren!) sowohl für filigranes Fingerpicking als auch für kräftiges Strumming mit dem Plek geeignet. Ich spiele sie hauptsächlich mit den Fingern. Ich habe nach anfänglichem Ausprobieren einiger Martin-Sätze mittlerweile Elixier in der Stärke .011 aufgezogen. Mit dieser Stärke bietet sie genug Flexibilität beim Picken und macht aber auch eine gute Figur beim Spielen mit dem Plek.
Eine Gitarre für's Leben ... ich bin "verliebt" wie am ersten Tag
So, nun denn Manege frei für eure Beiträge rund um die Martin-Akustiks
Greetz
da ein solcher Thread hier im Board noch nicht existiert und ich mittlerweile von einigen Usern weiß,
daß sie auch Martin-Gitarren spielen, möchte ich hiermit den C.F.Martin-User-Thread in's Leben rufen.
Ich beginne, indem ich euch meine Martin vorstelle:
Es handelt sich um das Modell HD28-LSV, das mittlerweile nicht mehr im Handel ist. Ich habe meinen "Martin" im März 2001 neu gekauft. Seit ich Gitarre spiele und zum ersten mal "was" von der Firma Martin gehört hatte, wollte ich ein so wunderbares Instrument haben -
das ist jetzt schon über 30 Jahre her
Schon immer war für mich die Martin-Dreadnought der Inbegriff der "Westerngitarre" und meine erste "teurere" Gitarre war dann auch eine HD-28-Kopie von Ibanez (Modell 670), die ich auch heute noch spiele.
So gegen Ende des letzten Jahrtausends wurde dann im reifen Alter der Wunsch, endlich eine Martin zu haben, so stark, daß ich mich mal auf dem Markt umschaute, was denn so die aktuellen Modelle waren. Im Lauf der Zeit wurde dann für mich klar, daß es ein Instrument aus der V(intage)-Serie sein sollte. Ursprünglich stellte ich mir die HD-28V vor, die ich dann im Frühjahr 2001 auch auf der Musikmesse (unter den wohlwollenden Augen von C.F.Martin IV höchstpersönlich) anspielen konnte - ein Traum für mich. Endlich mal eine Martin in den Händen zu halten!
Nach der Messe ging ich dann auf Preisvergleich und hatte mich dann in einem großen Musikladen telefonisch mit einem Mitarbeiter auf eine gemeinsame Preisvorstellung geeinigt, als mir ein Freund, der selbst schon einige Monate vorher "seine" Martin gekauft hatte (eine OM-28V), mich auf ein Angebot eines anderen großen Musikladens in unserem Einzugsbereich aufmerksam machte. Nach einem kurzen Telefonat mit dem Verkäufer dort, brach ich gen Süden auf - mit dem Inhalt meines geplünderten Kontos
Er hatte die HD-28LSV im Laden (sie war frisch besaitet!) und ich spielte sie an und hatte die Möglichkeit, sie direkt mit der Konkurrenz aus dem gleichen Haus (HD-28 & HD-28V) zu vergleichen.
Die wichtigsten Unterschiede der LSV zur "normalen" HD-28V sind ein breiteres Fretboard, keinerlei Einlagen im Griffbrett sowie ein größeres Schallloch mit etwas weniger Zierrat als bei der HD-28V. Die LSV ist sozusagen ein Signaturemodell, daß nach den Vorgaben des Bluegrassgitarristen Tony Rice auf der Basis einer von Clarence White modifizierten HD-28 aus dem Jahre 1935 gebaut wurde.
Das breiteres Griffbrett kommt meinen dicken Fingern sehr entgegen und durch das vergrößerte Schallloch ist die LSV etwas lauter und durchsetzungsfähiger als die HD-28(V). Nach einiger Zeit des Anspielens und Vergleichens stand dann meine Entscheidung fest. Ich bekam von Verkäufer Franz (Grüße, falls er das liest ) einen sehr guten Preis, der meine Vorstellungen und Zahlungsbereitschaft sogar noch unterbot und als Zugabe einen weiteren Satz Saiten, einen sehr schönen Ledergurt, Lemon-Oil zur Griffbrettpflege sowie ein Hygrometer. Mit Stolz und etwas weichen Knien verließ ich das Geschäft und war mir bewußt, daß mein Auto - als ich den Koffer vorsichtig auf die Rückbank legte - jetzt 4x soviel wert war .
Die Spezifikationen der HD-28LSV:
- Typ: D-Dreadnoght
- Decke: Sitka-Fichte aus den Adirondack-Mountains mit mehreren kleinen "Bear-Claws"
- großes Schallloch, schwarze Rosette
- Verbalkung der Decke: forward shifted
- Zarge: solid Rosewood (Ostindisches Palisander)
- Boden: 2-teilig solid Rosewood (massives ostindisches Palisander)
- Einlagen im Boden: Zig Zag HD-Style
- Binding: Grained Ivoroid
- Hals: massives Mahagoni
- Halsform: modifiziertes V-Shape
- verstellbarer Halsstab
- Knochensattel
- Kopfplatte: solid Rosewood
- Griffbrett: solid black ebony
- Bridge: solid black ebony
- Bridgepin: Knochen
- Tuner: geschlossen
- Tortoise Pickguard im gewohnten Martin-Stil
- 21 Bünde, Korpusansatz am 14.Bund
- Geib-Case
- lebenslange Garantie für den Erstkäufer
Wie klingt sie nun? Unbeschreiblich ... es ist für mich einfach schwer, den Klang einer Gitarre - zumal noch einer akustischen - adäquat zu beschreiben. Stephen Stills sagt über seine D-45: "leg dein Ohr an die Zarge und spiel sie, du hörst den Klang wie in einer Kathedrale" und damit sagt er was Wahres. Die Martin hat die silbrigen Höhen, die klaren Mitten und auch die - wenn man will - mächtigen Bässe, die man von einer Dreadnought erwartet. Sie ist in meinen Augen (äh ... Ohren!) sowohl für filigranes Fingerpicking als auch für kräftiges Strumming mit dem Plek geeignet. Ich spiele sie hauptsächlich mit den Fingern. Ich habe nach anfänglichem Ausprobieren einiger Martin-Sätze mittlerweile Elixier in der Stärke .011 aufgezogen. Mit dieser Stärke bietet sie genug Flexibilität beim Picken und macht aber auch eine gute Figur beim Spielen mit dem Plek.
Eine Gitarre für's Leben ... ich bin "verliebt" wie am ersten Tag
So, nun denn Manege frei für eure Beiträge rund um die Martin-Akustiks
Greetz
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