User Thread Koreanische E-Gitarren der 80s und 90s (und später)

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im Vester user thread ergab sich die vergleichende Frage zwischen Modellen von Vester, Fenix, Chevy/Chery/Cheri, Samick, Hohner, vielleicht auch die von Squier, Epiphone und andere "Großen" in Korea hergestellten Modelle und anderen Koreanern aus den letzten Jahrzehnten des vorigen Jahrhunderts, was Qualität, Preis Leistung und Verarbeitung, handling und Sound angeht.

Ich stelle diesen thread hier erst mal als Anregung in den Raum, Instrumente gleichen Typs und ähnlicher Preislage von verschiedenen koreanischen Herstellern zu vergleichen, vielleicht auch Preisentwicklungen und deren Berechtigung zu diskutieren.
 
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Ich kann nur von den bei Samick hergestellten Aria Pro II Modellen sprechen und diese sind wirklich feine Instrumente. Bei einer der beiden Marathons (Replay Series) tippe ich ebenfalls auf Samick und die ist ebenfalls geil, auch wenn ihr Ruf durchaus anders ist. Des Weiteren hatte ich eine zeitlang eine Applause Strat-Kopie und auch bei dem Instrument konnte ich auch nichts negatives feststellen. Selbst die bei den koreanischen Gitarren so oftmal bemängelten Werkstonabnehmer waren in diesem Fall ausgezeichnet. Bisher kann ich also nur sagen, das ich mit Gitarren aus Korea bisher nie Probleme gehabt habe, obwohl ich mitlerweile 6 Stück davon besitze bzw besessen habe. In Zukunft kann es durchaus passieren, das da noch das ein oder andere Modell kommen wird. Egal ob PRS SE, eine Korea-Hamer, eine Aria Pro II AR, es sieht mir ganz nach Korea aus :D
 
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Hm, neuer User-Thread. Bin mal gespannt, ob der ergiebig ist...

Ich habe mit koreanischen Gitarren nie Probleme gehabt. Mich interessiert hauptsächlich der Sound.
Da ja, abgesehen von der Kopfplatte, die Gitarren Kopien von den bekanntesten E-Gitarrenmodellen sind, interessiert mich am meisten,
welche von denen dem Original am nächsten kommen, vor allem die klassischen Stratmodelle, aber auch, was in Richtung LP geht.

Meine Vester Tradition klingt, wie eine klassische Strat klingen soll, natürlich nicht mit der Qualität einer richtig guten 7ender.
Bei anderen Marken/Modellen fand ich's nicht so prickelnd.

Deswegen würde mich in der Hinsicht schon die Erfahrungswerte von anderen interessieren.
 
Ich vergleiche mal das was ich habe. Das folgende spiegelt MEINE ATUELLE MEINUNG wieder. Da ich die Gitarren unterschiedlich lange habe, unterschiedlich oft spiele, könnte sich das ein oder andere evtl. in Zukunft relativieren. Allgemein handelt es sich bei den hier erwähnten Unterschieden i.d.R. um Nuancen. Alle der gelisteten Klampfen sind in meinen Augen Klasse Instrumente, sonst hätte ich sie nicht mehr.


Telecaster Fenix vs. Vester:
Die Fenix fühlt sich im Ganzen subjektiv etwas hochwertiger an und klingt trocken gespielt irgendwie resonanter. Macht vom Holz her einen qualitativ höherwertigen Eindruck. Verarbeitung ist bei beiden ähnlich gut. Die Vester hat bei mir was Bespielbarkeit angeht etwas die Nase vorn. Im Gesamtergebnis liegen beide für mich gleichauf.

Stratocaster Vester Tradition:
Klingt sehr resonant und ist von der Bespielbarkeit ein absoluter Traum. Vergleichen mit meiner Fender möchte ich sie ungern, aber ich spiele sie deutlich öfter als die Fender.

Les Paul Fenix vs. Chevy:
Auch hier fühlt sich die Fenix im Ganzen subjektiv etwas hochwertiger an. Ist richtig schwer das Teil. Verarbeitung finde ich bei der Fenix einen Tick besser. Die Chevy hat bei mir allerdings was Bespielbarkeit angeht etwas die Nase vorn. Im Gesamtergebnis auch hier ein Unentschieden.

Vester 700:
Habe nichts mit dem ich sie vergleichen kann, aber bin in jeder Hinsicht zufrieden. Außer dass bei meiner grünen sich der Sustainblock nicht richtig mit Decke und Boden verleimt ist. Lässt sich so problemlos benutzen, ist aber etwas Feedbackanfälliger dadurch. Werde ich bei Gelegenheit mal vom Gitarrenbauer in Ordnung bringen lassen.

Vester VSS 577:
Verarbeitung spitze, Bespielbarkeit Top, Sound sehr schön, wenn man die Idee hinter der Gitarre verstanden hat und kein Akustikmonster erwartet. Unverstärkt eher leise aber sehr ausgewogen.

Vester Charm:
Verarbeitung spitze, wunderschön. Klang klasse, sehr universell einsetzbar. Am Holz gibt es nix auszusetzen, aber es ist auch nicht besonders herausragend, insbesondere das recht helle Griffbrett.

Vester Custom Shop:
Holz richtig Klasse, Bespielbarkeit wie Butter, Verarbeitung perfekt. Einziges Problem: Ich hasse Floyd Rose Trems ;)

Vester Sabage:
Sehr schönes Instrument, wenngleich im Holz ein Astloch ist. Ich persönlich finde das schön, weil es die Natürlichkeit des Holzes unterstreicht, aber Oberklasse ist die damit nicht. Bespielbarkeit Geschmackssache, ein Bekannter ist begeistert, ich persönlich werde nicht so recht warm mit dem Halsshaping. Verarbeitung sehr sauber.

Samick SW 115 E vs. Morris MD 201 N (aus der Korea-Produktion):
Samick: Verarbeitung prinzipiell sauber, allerdings waren bei mir beim Kauf 2 Bundstäbchen hochgekommen (kann aber auch am Vorbesitzer liegen). Klingt richtig klasse, verstärkt und unvestärkt. Schön laut, schön warm.
Morris: Verarbeitung sehr sauber, Bindings aufwändiger als bei der Samick, Klang weniger warm, dafür differenzierter. Pickup fehlt hier leider.


Zu guter letzt: Allgemein sehe ich nach meinen Erfahrungen Fenix, Vester und Chevy je nach persönlichen Prioritäten gleichauf. Fenix hat vom Holz her m.M.n. die Nase vorn, Vester in Sachen Bespielbarkeit, Chevy ist irgendwie der Kompromiss zwischen beiden. Nochmal: Es sind Nuancen. Wenn man die Gitarren auf einer Skala von 0 bis 100 Punkten einordnen würde, geht es hier für mich um 1-2 Punkte Unterschied. Ein örtlicher Musikalienhändler unterstreicht übrigens meinen Eindruck vom Holz. Er hatte früher sowohl Vester als auch Fenix im Programm und meinte dass Fenix definitiv die etwas besseren Hölzer zu bieten hatte. Nichts desto trotz schlägt mein Herz nach wie vor mehr für Vester als für Fenix.

Zu Samick und Morris will ich nicht mehr wie das oben geschriebene sagen, da das bei jeweils 1 Dreadnought-Akustikgitarre nicht unbedingt auf allgemeine Aussagen zu den Firmen schließen lässt.
 
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Ich hab 2 Gitarren aus Korea:

Eine Epiphone LP Custom aus Unsung:
Die Elektrik habe ich getauscht, aber der Rest ist toll. Sie besteht aus Mahagoni, hat tatsächlich eine Ahorndecke und obendrauf ein hübsches Ahornfurnier.
Das Sustain dieser Gitarre ist endlos lang, sie hat noch die ersten Bundstäbchen und nichts löst sich oder verzieht sich. Das viele Binding ist inzwischen vergilbt, aber fest und ohne Risse und überhaupt scheint das Teil unverwüstlich. Der einzige Nachteil ist das hohe Gewicht.

Dat isse

Die zweite Gitarre ist eine 12-saitige Vester. Hat nichts mit meinem Nickname zu tun. Das ist meine meistgenutzte Gitarre.....
Sie ist ca. 17? Jahre alt, ich weiß es aber nicht genau, da sie schon viele Jahre bei meinem Händler im Keller hing. Wollte wohl keiner...

Diese Gitarre zeichnet sich durch sinnvolle und nicht selbstverständliche Details aus:
Sie hat 24 Bünde und jede! Saite ist in der Oktavreinheit mit sehr ausreichendem Einstellbereich zu korrigieren. 6 Saiten werden durch den Korpus gezogen, 6 Saiten durch die Brücke.
Es scheint mir nach wie vor schwierig zu sein, eine vernünftige 12-saiterin zu guten Konditionen zu bekommen; jedenfalls eine mit vergleichbarer Technik. Auch die Mechaniken, die sehr gute Stahlbrücke mit den harten Saitenreitern. (Weil die "Minireiter" der Oktavsaiten so klein sind, scheint mir Härte hier auch angebracht).

Hier isse

Was mir erst nach vielen Jahren aufgefallen ist: Entweder hat eine Gitarre ein Halsbinding oder man sieht die Stege der Bundstäbchen. Meistens jedenfalls. Bei Vester sind die
Bundstäbchen kürzer, und der seitliche Spalt am Griffbrett wurde verschlossen. Sollte der Hals schrumpfen, steht trotzdem nichts über. Bestimmt ist es nur eine Spachtelmasse, keine Ahnung, und ich wollte es nicht mit Gewalt wegpulen.
Aber da muss man erstmal drauf kommen.

Guck hier

Ich bin nur ein durchschnittlicher Gitarrist (spiele mehr Bass), aber die beiden sind zzgl. meiner Strat sehr gute Gitarren und erfüllen ihren Zweck hervorragend. Bin also mit meinen Koreanerinnen sehr zufrieden.
 
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@ Al: Was hast Du für eine Charm? Hast Du das Griffbrett mal geölt?
 
Griffbrett hab ich glaub bisher 1 oder 2 mal geölt, aber es ist ür Palisander wirklich sehr hell. Hat ja nicht gleich schlecht zu sein, aber ich stehe einfach auf dunkle Griffbretter. Hab eine mit geschraubtem Hals. Bilder irgendwo im Userthread... Vielleicht komm ich diese Woche mal dazu ein paar Bilder von den Gitarren zu machen von denen ich noch keine habe, dann ergänze ich mein obiges Post noch entsprechend.

Edit: Habe die Charm grade seit längerem mal wieder in die Hand genommen. Ich glaube ich bin durch das optisch helle Griffbrett echt negativ subjektiv beeinflusst. Sobald das Ding in der Hand liegt bin ich jedes wieder begeistert. Sound sowohl verstärkt als auch unverstärkt einfach klasse, Bespielbarkeit ein Traum...
 
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Noch ein Wort zu den Pickups:

Hier würde ich nach meiner Erfahrung sagen hat Vester die Nase voll, gefolgt von Fenix und dann erst Chevy...

Bei Vester hatte ich noch nie das Bedürfnis PUs auszutauschen. Bei Fenix ist es so ein "könnte ich bei Gelegenheit evtl. Lust haben". Und bei der schwarzen Chevy mit den original-PUs hätte ich schon sehr Lust was anderes inzubauen.
 
agreed. Samicks gehen auch in die Vester-Richtung bei mir. Vor allem Doubleblades im singlecoil Format, die in frühen Samicks verbaut sind, sind erdige Monster.
Ich habe gerade eine Vester mit aktiven Pickups bekommen, sehr coole Teile, extrem variabel.
Obwohl die frühen Chevy Dominos sehr gute PAFs sind, wenn auch mit leichter Mikrophonieneigung. Und mit 1megOhm Potis lassen sich die etwas sehr warmen Varianten einfach in eine frische Richtung schieben, die mir gefällt. Die Superstratmodelle SM und SL sind aus meiner Sicht aber eindeutig ab Werk "problemloser" bestückt.
 
Meine Vester Tradition klingt, wie eine klassische Strat klingen soll, natürlich nicht mit der Qualität einer richtig guten 7ender.
Medium 33585 anzeigen... mh, mir ist inzwischen so eine zugelaufen, "natürliche" Qualitätsmängel im Vergleich zu "richtig guten 7ender" kann ich nicht feststellen, saubere Verarbeitung und wesentlich schöneres shaping ...
Vester Stratocaster 50s Traditions Series, 95440 back.jpg
 
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hier mal was ganz Schräges aus (vermutlich, könnte natürlich auch sonstwo aus Asien herkommen, fühlt sich aber so an ... ;) ) Korea: eine der wenigen dreisten Parker-Kopien, wenn auch nicht wirklich gelungen unter dem Aspekt, eine Parker nachzubilden, als Gitarre durchaus sehr feingemacht.

Parker Fly Copy Korea.jpg

 
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