Ich vergleiche mal das was ich habe. Das folgende spiegelt MEINE ATUELLE MEINUNG wieder. Da ich die Gitarren unterschiedlich lange habe, unterschiedlich oft spiele, könnte sich das ein oder andere evtl. in Zukunft relativieren. Allgemein handelt es sich bei den hier erwähnten Unterschieden i.d.R. um Nuancen. Alle der gelisteten Klampfen sind in meinen Augen Klasse Instrumente, sonst hätte ich sie nicht mehr.
Telecaster Fenix vs. Vester:
Die Fenix fühlt sich im Ganzen subjektiv etwas hochwertiger an und klingt trocken gespielt irgendwie resonanter. Macht vom Holz her einen qualitativ höherwertigen Eindruck. Verarbeitung ist bei beiden ähnlich gut. Die Vester hat bei mir was Bespielbarkeit angeht etwas die Nase vorn. Im Gesamtergebnis liegen beide für mich gleichauf.
Stratocaster Vester Tradition:
Klingt sehr resonant und ist von der Bespielbarkeit ein absoluter Traum. Vergleichen mit meiner Fender möchte ich sie ungern, aber ich spiele sie deutlich öfter als die Fender.
Les Paul Fenix vs. Chevy:
Auch hier fühlt sich die Fenix im Ganzen subjektiv etwas hochwertiger an. Ist richtig schwer das Teil. Verarbeitung finde ich bei der Fenix einen Tick besser. Die Chevy hat bei mir allerdings was Bespielbarkeit angeht etwas die Nase vorn. Im Gesamtergebnis auch hier ein Unentschieden.
Vester 700:
Habe nichts mit dem ich sie vergleichen kann, aber bin in jeder Hinsicht zufrieden. Außer dass bei meiner grünen sich der Sustainblock nicht richtig mit Decke und Boden verleimt ist. Lässt sich so problemlos benutzen, ist aber etwas Feedbackanfälliger dadurch. Werde ich bei Gelegenheit mal vom Gitarrenbauer in Ordnung bringen lassen.
Vester VSS 577:
Verarbeitung spitze, Bespielbarkeit Top, Sound sehr schön, wenn man die Idee hinter der Gitarre verstanden hat und kein Akustikmonster erwartet. Unverstärkt eher leise aber sehr ausgewogen.
Vester Charm:
Verarbeitung spitze, wunderschön. Klang klasse, sehr universell einsetzbar. Am Holz gibt es nix auszusetzen, aber es ist auch nicht besonders herausragend, insbesondere das recht helle Griffbrett.
Vester Custom Shop:
Holz richtig Klasse, Bespielbarkeit wie Butter, Verarbeitung perfekt. Einziges Problem: Ich hasse Floyd Rose Trems
Vester Sabage:
Sehr schönes Instrument, wenngleich im Holz ein Astloch ist. Ich persönlich finde das schön, weil es die Natürlichkeit des Holzes unterstreicht, aber Oberklasse ist die damit nicht. Bespielbarkeit Geschmackssache, ein Bekannter ist begeistert, ich persönlich werde nicht so recht warm mit dem Halsshaping. Verarbeitung sehr sauber.
Samick SW 115 E vs. Morris MD 201 N (aus der Korea-Produktion):
Samick: Verarbeitung prinzipiell sauber, allerdings waren bei mir beim Kauf 2 Bundstäbchen hochgekommen (kann aber auch am Vorbesitzer liegen). Klingt richtig klasse, verstärkt und unvestärkt. Schön laut, schön warm.
Morris: Verarbeitung sehr sauber, Bindings aufwändiger als bei der Samick, Klang weniger warm, dafür differenzierter. Pickup fehlt hier leider.
Zu guter letzt: Allgemein sehe ich nach meinen Erfahrungen Fenix, Vester und Chevy je nach persönlichen Prioritäten gleichauf. Fenix hat vom Holz her m.M.n. die Nase vorn, Vester in Sachen Bespielbarkeit, Chevy ist irgendwie der Kompromiss zwischen beiden. Nochmal: Es sind Nuancen. Wenn man die Gitarren auf einer Skala von 0 bis 100 Punkten einordnen würde, geht es hier für mich um 1-2 Punkte Unterschied. Ein örtlicher Musikalienhändler unterstreicht übrigens meinen Eindruck vom Holz. Er hatte früher sowohl Vester als auch Fenix im Programm und meinte dass Fenix definitiv die etwas besseren Hölzer zu bieten hatte. Nichts desto trotz schlägt mein Herz nach wie vor mehr für Vester als für Fenix.
Zu Samick und Morris will ich nicht mehr wie das oben geschriebene sagen, da das bei jeweils 1 Dreadnought-Akustikgitarre nicht unbedingt auf allgemeine Aussagen zu den Firmen schließen lässt.