Sooo hab das Teil nun mal im Proberaum getestet und berichte euch mal davon:
Testkandidat: Rivera Rock Crusher
Amp: 100w Plexi Clone (Diamond Sound Super Lead 100)
Box: JCM800 4x12" mit Rola Celestion G12H30 bestückt (16Ohm)
Git: Gibson 54 Goldtop VOS mit P90s
Nachdem ich den Amp ein bisschen ohne Attenuator gespielt hatte, hab ich den Rivera Rock Crusher angekabelt und ihn im Bypass mode getestet, wobei keine Unterschiede zu hören waren (gut so, denn das Teil verspricht True Bypass).
Ich schaltete von Bypass auf Attenuate und stutzte ein bisschen, denn hier geht (subjektiv) im angeblichen -3db Modus schon einiges mehr als nur -3db (SPL zumindest). Naja, das Manual verrät, dass man es mit den Dezibel - Angaben ohnehin nicht so genau nehmen soll, denn: "The increments in dB values are for reference
only, and have been internally adjusted for a pleasing difference in level between the 6 Positions."
Mir ist es sowieso egal, denn ich brauche mehr Attenuation für den 100W Boliden.
In der "-3db" Einstellung war nur ein minimaler Höhenverlust zu verzeichnen, der sich aber absolut im Rahmen hält und einen nicht gleich zum "Edge" Schalter greifen lässt.
Ich schaltete also direkt mal weiter auf die -12db Einstellung, die sich für mich als die Richtige für den Proberaum herausstellte. Hier fand ich die Höhenanhebung ("Edge") für meinen Geschmack schon angebracht, habe aber auch einfach nur mit dem Amp EQ super Ergebnisse hinbekommen. Die Bass - Anhebung ("Warm") brauchte ich ohnehin nicht, da der Amp von Haus aus reichlich Fundament mitbringt.
Nachdem sich die -12db Einstellung für meine Ohren und den Drummer als angenehm herausgestellt hatte, riss ich den Amp mal so richtig auf und war erstaunt, was da so alles jenseits der (normalerweise) Ohnmachts - Schalldruck - Grenze rauskommen kann. Mit verschiedenen Einstellungen an Amp und Attenuator liessen sich komplett unterschiedliche Klangfärbungen und Zerrsounds herstellen
Die (vermutlich bei jedem Attenuator mehr oder weniger) auftretenden Klangveränderungen sind meiner Meinung nach nicht zwingend als negativ zu empfinden. Das hängt aber sicherlich vom Amp und der Gitarre ab.
Zuletzt habe ich noch die Studio funktion getestet, die den Amp letztlich Stufenlos bis zur Schlafzimmerlautstärke runterregeln kann und auch hier konnte mich der Sound durchweg begeistern. (Ist aber schwer einzuschätzen, da die 4x12er Box natürlich so leise komplett anders klingt)
Das Line Signal konnte ich bisher leider noch nicht ausgiebig testen, werde aber bestimmt nochmal dazu kommen.
Mein Fazit:
Das Teil macht absolut spass zu Spielen, die Dynamik und der Sound des Amps bleiben weitgehend erhalten, das Volume Poti an der Paula blendet sich nach wie vor brav durch Clean- und Zerrsounds und dabei wird der Rockcrusher nur so warm, dass man noch gemütlich die Hand darauf legen kann, ohne sich zu verbrennen.
Der Preis von 449.-€ ist stolz aber für mich lohnt sich das Teil und macht genau was ich will.