Sperrholz - Teilmassiv - Massiv Test

Moulin
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Ich war heute in einem großen Geschäft für Streichinstrumente. Wie kann man einen Urlaub auch sinnvoller nutzen... :D
Ich bin dort also mit dem festen Vorhaben hingefahren mir einen Kontrabass aus Sperrholz zu kaufen. Ich dachte, wenn ich ihn sowieso verstärke usw.
Im Grund ehabe ich mir das ganze wieder mal schön geredet.

Ich habe zunächst die gesperrten Bässe getestet. Die waren vom Aussehen her o.K., vom Klang aber sehr leise und irgendwie schwammig, auch unabhängig von der Größe. In meine Wahl fielen auch 1/8 und 1/4 Bässe. Sie klangen aber als wäre das Holz elastisch und würde das Schwingen abdämpfen.

Danach habe ich einige halbmassive gespielt. Das Ergebnis war ein etwas lauterer Sound, etwas klarer definiert und auch klanglich etwas besser.

Danach kamen die massiven Bässe an die Reihe. Nachdem ich an einem Bass mit geringem Kraftaufwand gezupft hatte waren für mich die Sperrholzbässe vom Tisch.
es gab ein unglaublich lautes Bassgeräusch, das den ganzen Raum ausfüllte.
Ich habe dann damit begonnen verschiedene massiv gebaute Kontrabässe gegeneinander zu testen und unter mehreren Bässen war einer, der die anderen ganz klar übertroffen hat, was mir wieder zeigte, dass auch bei gleicher Bauweise und bei gleichen Komponenten die Instrumente sehr unterschiedlich sein können.
In diesen einen Bass habe ich mich dann innerhalb kürzester Zeit verliebt.
Vielleicht werde ich das gute Stück nach Hause holen.
Ich muß noch eine Nacht darüber schlafen.
 
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Hallo Moulin,

danke für diesen Test. Die klanglichen Unterschiede zwischen Sperrholz- und Vollholzkontrabässen hatten mich schon lange interessiert. Ich habe ja seit geraumer Zeit einen alten, ziemlich rissigen 3/4 Sperrholzkontrabass zu Hause stehen, doch konnte mich dieser mit seinem, für die Größe des Instrumentes erschreckend leisen Klang nie zu dessen Gebrauch motivieren. Ich war bereits der Meinung das ein Kontrabass eben auch keine Wunder vollbringen könne und rein akustische Bässe nunmal sehr leise sind. Durch deinen Test bekomme ich jedoch gerade neuen Mut mich einmal auf diesem Sektor umzuschauen.
Darf ich denn fragen in welchem preislichen Rahmen sich die von dir als für voluminös klingend beurteilten Instrumente bewegen?
Wenn du dich wirklich zum Kauf hinreissen läßt, planst du dann Unterricht zu nehmen? Da die Spieltechnik ja eine ganz andere ist wird es mit einfachem Umgewöhnen ja sicher nicht getan sein, oder?

Liebe Grüße, der Andi.
 
Hallo Moulin,

Darf ich denn fragen in welchem preislichen Rahmen sich die von dir als für voluminös klingend beurteilten Instrumente bewegen?

Liebe Grüße, der Andi.

Hallo Andi,
die Kontrabässe mit diesem wunderbaren Klang lagen preislich bei 1700 Euro. Der Händler bezieht sie aus Asien und richtet sie hier in eigener Werkstatt ein. Man kann also jedes Grundmodell nach eigenen Vorgaben beeinflussen. im Laden stehen fertige Bässe zum Testen.
Vollmassive bekommt man dort schon für 1500 Euro, aber wenn man dann kleine Sonderwünsche hat , kostet es mehr.
Der Bass, den ich mir ausgeguckt habe besitzt ein Klier Griffbrett und hat schon Rubner Mechaniken. Im Übrigen ist 1700 Euro für einen Kontrabass ausgesprochen billig. Ein Fender Bass kostet auch soviel und ist nur eine unkomplizierte, geschliffene Holzplatte.
Man kann natürlich die Nase rümpfen, weil die Bässe in sien vorproduziert werden. Ich halte aber die Möglichkeit ein gutes Einsteigerinstrument, vor allem mit super Klangeigenschaften und Bespielbarkeit Presto Balance Hybrid Saiten für akzeptabel. Wenn man will kann man sich dann später immer noch einen vergleichbaren deutschen Bass für 5000 Euro oder mehr kaufen.
 
Hi Moulin,

ich verfolge dein Vorhaben sehr genau, da ich selber plane, mir einen Zweit-Bass für Darmsaiten zuzulegen. Ich habe schon einen gut klingenden Sperrholzbass, und den behalte ich auch als "Kneipenbass", weil der sehr robust ist und alles mitmacht. Das Teil ist ca. 55 Jahre alt, mit Balsereit Tonabnehmer, Griffbrett neu einrichten, Stimme setzen beim Geigenbauer für 1500 erstanden. Ohne Tasche. Der klingt fett! Sagt übrigens auch mein KB-Lehrer. Die E-Saite ist allerdings etwas leiser als der Rest, was man aber mit Spielweise ausgleichen kann. Nervt aber trotzdem etwas.

1700 EUR für einen Vollmassiv-Bass (ich nehme an ohne Tasche und Tonabnehmer) ist ein guter Preis! Warst du in einer Stadt namens Waltrop?

Du hast meines Erachtens Recht mit deinem Vergleich zur geschliffenen Holzplatte. Böse Zungen mögen behaupten, dass mancher Strombass im Vergleich zum Kontrabass auch so klingt! :twisted:

ich wünsche dir viel Erfolg beim Treffen deiner Wahl!

Gruß,

Pablo

EDIT (noch darf ich):
Mich hat damals dieser Text ermutigt, erst mal mit nem Sperrholz anzufangen. Aber wenn ich mir das hier so durchlese ... ich zitiere:

GEBA schrieb:
Sogenannte „Sperrholz“-Bässe werden aus mehrlagigem, furnierten Holz hergestellt. Die Decken- und Bodenwölbung wird dabei durch Pressen geformt. Für Sperrholzbässe spricht neben dem günstigeren Preis ihre Robustheit. Während massiven Bässen ständig Risse drohen, die z.B. durch unvorsichtigen Transport oder Witterungseinflüsse hervorgerufen werden, ist das mehrlagig verleimte Sperrholz gegen diese Schäden weitgehend unempfindlich. Aber obwohl es auch sehr gut klingende Sperrholzbässe gibt, läßt sich ein bestimmtes Klangideal eben nur in massiver Bauweise erzielen. Meistens ist der Klang massiver Bässe obertonreicher, während Sperrholzbässe etwas dumpfer klingen. Hochwertige Bässe werden deswegen stets massiv hergestellt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, ich war in Waltrop. Das ist nur 25 Km von mir entfernt und so bin ich da heute noch mal hingeeilt.
Ich hatte geschrieben, dass die Bässe aus China sind. Das trifft nicht für alle zu. Etwa die Hälfte aus China und einige andere Modelle aus Tschechien.
Ich habe auch mal versucht die Chinesen gegen die Tschechen zu testen. Große klangliche Unterschiede gab es nicht. Die Verkäuferin meinte allerdings, die Verarbeitungsqualität und die Lagerung der Hölzer sein bei den Tschechischen Bässen erfahrungsgemäß besser.
Das fällt dann sicher auch eher in die Rubrik Langzeittest.

Ich hatte ja nun von dem Einen Bass gesprochen, der mir besoonders gut gefiel und als ich zu der verkäuferin sagte, dass die Chinesen hier gute Arbeit geleistet hätten meinte sie lachend, dass gerade der Bass aus Tschechien sei.
Mir war's egal obwohl ich vom Gefühl her dann im Nachhinein froh bin. Ich hab ihn nämlich gleich mitgenommen.
Da war auch ein fetter Gigbag dabei mit tausend Griffen und einer enorm dicken Polsterung.
Ich habe zwei jahre Garantie und wenn etwas gemacht werden muß, auch Einbau von Fremdteilen, machen die das auch. Es ist immer ganz gut, wenn so ein Verkäufer einen Werkstattservice dabei hat.

Die verkaufen übrigens auch über ihren Ebayshop.

Mein Bass entspricht diesem Modell hier.

Ich halte es aber für ratsam, wenn man sich ein Bassmodell ausgesucht hat einfach mal probe zu spielen und dafür den Händler aber vorhetr anzurufen, um genau zu wissen, ob das jeweilige Modell da ist.


@ GoodYear

Ich kann mir schon vorstellen, dass ein 55 jähriger Sperrholzbass Bass deutlich besser klingt als heutige, neue Modelle dieser Art.
ich habe heute auch noch mal einen teilmassiver gespielt. 100 Euro Unterschied ist es wert genau zu vergleichen. Es ist wirklich so, wenn man den direkten Vergleich hat, kann man nur das kaufen, was besser klingt. Und da habe ich die dicke Tschechin genommen. :great:

Hier mal ein Schnappschuss:


f8t32p222n1.jpg
 
Ich hab ihn nämlich gleich mitgenommen.
Wow, da bin ich platt, nun hast du es also getan. Find ich toll.
Meinen ganz herzlichen Glückwunsch! :great:
Wenn du Fragen hast oder so, du weißt ja... :)
Grüße, Bernd
 
Willkommen im Club! Freut mich sehr! Ich hoffe, dein A-Bass hängt jetzt nicht wie bei mir nur noch an der Wand rum :)
 
Na mal sehen...
Ich werde natürlich erst mal dem Kontrabass Priorität geben. Da habe ich nun viel Nachholbedarf und das E + A Bass Spiel werde ich nicht verlernen. ;)
 
Herzlichen Glückwunsch!

Vollmassiver Bass + Ebenholzgarnitur + Tschechien + dicke Tasche = alles richtig gemacht.

Die günstigen Preise der fernöstlichen Instrumente kommen daher, weil die das Holz gastrocknen (morgens noch ein Baum im Wald, abends schon ein Bass). So gesehen neigt ein solcher Bass im Laufe der Zeit dazu, stärker auf Luftfeuchtigkeit zu reagieren, was bis zur Rissbildung oder Verformung reichen kann. Die Decke und der Boden sind meist nicht in Form gehobelt, sondern gefräst. Diese Mikroerschütterungen strapazieren das Holz enorm. Folge: wie vorher beschrieben.

Gönne dir auf jeden Fall mal ein paar Stunden bei einem Lehrer, damit du nicht die goldene Kundenkarte der Orthopädiepraxis bekommst. Ein gutes Lehrbuch ist seit Jahrzehnten (Jahrhunderten?) der erste Band von Franz Simandl. Lohnt sich. Wenn du bis dato keine Noten kannst, lernst du die automatisch.

Wenn du Fragen in diesem Bereich hast - nur zu. Und willkommen im Club.:great:
 
Danke Euch allen.
Ich bin ganz glücklich, wenn ich den Bass hier in der Ecke sehe.


zitat bassick
Die günstigen Preise der fernöstlichen Instrumente kommen daher... ... Die Decke und der Boden sind meist nicht in Form gehobelt, sondern gefräst.

Jetzt ist mir auch klar, warum die Chinabässe im Vergleich zu den Tschechen alle glatt und gleich aussahen. Ich dachte erst, die wären deshalb von der Qualität doch besser. Bei den tschechischen Bässen sieht man an einigen wenigen Stellen, dass es Handarbeit ist.

Die Saiten, die auf dem Bass sind lasse ich erst mal drauf. Die heißen PRESTO Balance Hybrid und spielen sich für mich im Moment super gut. Sind auch leicht bespielbar, was sicher auch noch mal an der Piccicato Saitenlage liegt.

Jetzt beginnt allerdings erst mal die Suche nach einem vernünftigen und sicheren Ständer. Vorzugsweise aus Holz. Ich habe ein bischen gegoogelt und gesehen, dass einige Bassisten ihre Bässe in bearbeitete Holzkisten stellen. Das scheint mir recht sicher. Ich könnte aber auch die Wand mit Moosgummi versehen und den Bass dort anlehnen. Er steht da ziemlich geschützt.
 

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Echt schön isser! Dein Steg ist noch so hell, der muss mal schleunigst nachdunkeln :)

Statt Stativ habe ich mir für zuhaus das hier an die Wand gedübelt:

klick, klick und klick

Vorteil: Steht nicht rum und man kann sich den Bass schnell mal mit einer Hand greifen und loslegen. Aber in die Ecke stellen geht natürlich auch!

Lieben Gruß,

Pablo
 
Interessante Variante. Bei mir müsste das Ganze dann aber in die Ecke weil der Bass sonst im Einzugsbereich der Tür steht.

der Steg ist noch ganz hell, das stimmt. Ich könnte ihn beizen, aber ich glaube, das kann den Klang verändern.

Ich habe gerade mal meine Mappe so durchgespielt. Nachdem ich mir Orientierungsmarkierungen für G, A, H an der E Saite gemacht habe, konnte ich meine Rock 'n Roll Standarts gleich spielen. Das ging echt leichter als ich dachte. Sogar C'mon Everybody, was eigendlich schon auf E Bass gespielt wurde. ;)
Man hört auch bei dem sauberen Klang des Basses gleich wenn man ein bischen daneben greift. (Allerdings in Etwa mit E Bass Fingersatz.)
 
Ich habe gerade mal meine Mappe so durchgespielt. Nachdem ich mir Orientierungsmarkierungen für G, A, H an der E Saite gemacht habe, konnte ich meine Rock 'n Roll Standarts gleich spielen. Das ging echt leichter als ich dachte.
Genau das habe ich dir doch gesagt. ;)
Nach allem was ich in einem KB-Forum gelesen habe, sollen die Presto-Saiten recht gut sein. Sie kommen aus Polen.
http://www.presto-strings.com/balance_d.html
Die Sorte Hybrid ist sicher für dich optimal geeignet, da hast du Glück, daß keine billigen no-name Werkssaiten drauf sind.
Viel Freude noch beim Spielen! :)
 
Na ja, ich glaube, ich hatte wirklich zu viele Bedenken, die jetzt allerdings verpufft sind. es ist trotzdem noch recht schwer, weil man doch mit mehr Masse tanzt. Mit anderen Worten: Ich kann die Dame noch nicht so richtig über's Parkett führen. :D

Wenn ich danach einen E Bass in die Hand nehme muß ich immer lachen... ;)
 
Weiß jemand, wo ich Stücke von Cole Porter und Konsorten im Netz finde, und zwar als Chords? Es ist immer ganz hilfreich, wenn man Stücke zu spielen lernt, die man praktisch schon auswendig im Kopf hat. Ohne die Akkorde als Orientierung ist mir das aber zu schwierig, und in notierter Form / Tabs finde ich zu wenig Spielraum für mich zum improvisieren.
Ich war kürzlich in der Bibliothek und habe selbst dort nichts gefunden.
Buchempfehlungen nehme ich natürlich auch gerne an.
Ich freue mich schon Tag und Nacht auf Night and Day auf dem Kontrabass... :great:


.
 
Vielen Dank! Das ist schon das hundertfache von dem, was ich erwartet hatte. Dafür gibt's ert mal Punkte! :great:
 
Jetzt beginnt allerdings erst mal die Suche nach einem vernünftigen und sicheren Ständer. Vorzugsweise aus Holz. Ich habe ein bischen gegoogelt und gesehen, dass einige Bassisten ihre Bässe in bearbeitete Holzkisten stellen. Das scheint mir recht sicher. Ich könnte aber auch die Wand mit Moosgummi versehen und den Bass dort anlehnen. Er steht da ziemlich geschützt.

Wenn schon anlehnen, lieber anders rum mit Steg richtung Wand, würde ich sagen.
Ich hab für zu Hause einen hölzernen Ständer von meinem Bassbauer. Falls näheres Interesse besteht oder jemand sowas nachbauen möchte, kann ich gerne detailfotos davon machen. Der Vorteil ist, dass er weniger Platz wegnimmt als herkömmliche Kontrabassständer, da der Bass aufrecht steht. Er ist halt recht sperrig und damit nicht optimal, um ihn für Auftritte mitzunehmen, dafür reicht (mir) aber meistens irgendein Stuhl zum ablegen.
 

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So etwas ähnliches habe ich im Netz entdeckt, kostet da 32 Euro. kommt sicher noch Porto dazu.
Hier der Link
Stehen die Bässe darauf denn sicher?
 
Normalerweise steht er ziemlich sicher. wenn man mal leicht dagegenstößt, sodass er geringfügig ins kippeln kommt, reicht normalerweise sein Gewicht um ihn wieder in dir richtige Position "zurückzuziehen".
 

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