Das Ganze hat zwei Gründe: erstens, weil gesplittete HBs im Neck nicht so meins sind und mir die SC-Sounds in Mid+Neck wichtiger sind als die HB Sounds und zweitens: weils mich reizt
Meine Frage: spricht etwas gegen so einen Aufbau? Ich denke hier besonders an Einstreuungen bzw interferenzen der Magnetfelder.
Letzteres ist schon ein Thema. Die Magneten eines SC sind relativ stark, immerhin sind ja gleich 6 Stück drin. Und sie liegen bei diesem Aufbau auch ziemlich nahe am HB im SC-Format. Dau kommt noch das alte Problem der Stratitis - vor allem bei AlNiCo V-SCs fängt die schon bei recht großem Abstand zur Seite an, und wenn dann ein zweiter PU dazukommt (selbst ein HB) würde ich mich nicht wundern, wenn es v.a. in den oberen Lagen diese etwas schiefen Obertöne gibt.
Ich suche ja auch immer nach flexiblen Lösungen, und als meine Favoriten für die Halsposition haben sich diese herauskristallisiert:
1.
Ein Verdrahtung, die den MittelSC in Reihe zum HalsPU schaltbar macht, verbunden allerdings über einen Kondensator (.01 bis .022 uF), der die Bässe im Zaum hält. Funktioniert in meiner Strat jedenfalls sehr gut als HB-Simulation, zu meiner eigenen Überraschung benutze ich das sogar öfter als die gleiche Reihenschaltung am Steg. Das wäre jedenfalls auch die Lösung, die ich empfehlen würde, wenn eine optimaler Neck SC-Sound Priorität hat.
2.
Einen nicht zu schwachen Fullsize-HB am Hals, und den dann splitten - oder besser mit einem Pseudo-Split zu versehen, dazu gleich mehr. Wichtig dabei: Aktiv bleiben sollte die halsseitige Spule, weil die in einer Strat meist schon ziemlich genau in der korrekten Position sitzt. Und dann sollte man sich die Zeit nehmen und etwas mit Widerständen und evtl. Kondensatoren experimentieren. Der schlichte Draht an Masse bringts für mich auch nicht so, aber das ist ja nun auch nicht das Ende aller Möglichkeiten. PRS splittet stattdessen in etlichen Modellen über einen Widerstand von 1,1 KOhm am Hals sowie 2,2 KOhm für den StegHB. Das klingt schon viel besser, weil die zweite Spule teilweise immer noch mitspielt und der Ton nicht so dünn wird. In Kombination mit einem Superswitch kann man dabei noch automatisch einen passenden Widerstand zum 500 KOhm-Volume parallel schalten, damit sich insgesamt 250-300 KOhm ergeben. Das klingt für mich schon sehr zufriedenstellend, und seither verwende ich den Splitsound viel öfter. Eine andere Variante ist es, als "Split-Leitung" zur Masse statt des Widerstandes einen Kondensator einzusetzen, ich habe 47 nF genommen, man kann aber auch gut noch etwas höher gehen. Netterweise wird damit auch die Brummunterdrückung des HB teilweise erhalten. Man kann Widerstände und ondensatoren auch in Reihe oder parallel kombinieren, aber dann artet es halt zunehmend in Arbeit aus...
Mein Favorit bei PUs bis zum gehobenen PAF-Bereich ist eigentlich immer wieder ein simpler Widerstand von 2,2 KOhm á la PRS, je nach Grundsound des HB in Kombination mit dem zweiten schaltbaren Widerstand, der über das Volume die Resonanzfrequenz etwas bedämpft, um den Split nicht zu schrill werden zu lassen.
Gruß, bagotrix