Zusammenspiel Klangregelung/Channelvolume Verstärker UND Klangregelung Telecaster?

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monique12
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Hallo,

ich möchte mich kurz vorstellen, ich bin Monique , 23 Jahre und wohne in Karlsruhe.

Ich spiele schon einige Zeit Akustikgitarre und habe mir gerade eine Telecaster und einen line 6 Spider IV / 15 Verstärker angeschafft um " country" , "ein wenig Rock" zu spielen und war überrascht, dass man mit der Telecaster sehr gut akustisch spielen kann.
Mit den grundsätzlichen Einstellungen komme ich eigentlich ganz gut zurecht, mir ist nur nicht ganz klar, welche Bedeutung der " Channellvolumedrehknopf" am Verstärker genau hat, und ich frage mich auch, wie man den Klangregler an der Telecaster am besten einstellt einstellt und worin hier der Unterschied zu den Klangregelungen am Verstärker (Höhen, Mitten, Bass) besteht. Also wie stelle ich diese beiden/(drei) " Komponenten " aufeinander ein?

Vielleicht kann mir ja jemand weiterhelfen!

Danke
 
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Hallo und willkommen.

Lag denn keine Bedienungsanleitung beim Verstärker bei?

Ich versuche mal, deine Fragen zu klären.

[...]war überrascht, dass man mit der Telecaster sehr gut akustisch spielen kann.

Akustisch ist an der Stelle vielleicht ungünstig ausgedrückt. Ich denke, du meinst "clean", wie man in der Regel für ein unverändertes E-Gitarrensignal sagt?

[...]mir ist nur nicht ganz klar, welche Bedeutung der " Channellvolumedrehknopf" am Verstärker genau hat, und ich frage mich auch, wie man den Klangregler an der Telecaster am besten einstellt einstellt und worin hier der Unterschied zu den Klangregelungen am Verstärker (Höhen, Mitten, Bass) besteht. Also wie stelle ich diese beiden/(drei) " Komponenten " aufeinander ein?

Channel Volume versteht man am besten im Zusammenhang mit dem Master Volume. Du kannst z.B. hier nachlesen: "MASTER - Die Ausgangslautstärke hat keinen Einfluss auf den Sound und kann also frei gewählt werden." Das bedeutet im Umkehrschluss, dass der Regler für die Kanallautstärke den Sound beeinflusst, also gewissermaßen, ähnlich dem Drive-Regler, die Sättigung des Signals erhöht.
Klassische 2-kanalige Röhrenverstärkerschaltungen setzen das Prinzip viel deutlicher und sinnvoller um, dort dienen die Drive (oder Gain) und Channel Volume-Regler nur dem Zweck, dass der Amp auch bei niedrigem Master Volume (Gesamtlautstärke) in der Sättigung betrieben werden kann. Man erhält also das volle Brett, alle Regler auf Anschlag, auch bei Zimmerlautstärke.

Die Klangregelung an der Gitarre ist in der Regel, so auch bei deiner Telecaster, eine Höhendämpfung. Du kannst das Signal dämpfen und damit also, wie du bestimmt schon gemerkt hast, den Klang dumpfer machen. Das kann man als Effekt beim Spielen einsetzen oder sich eine zum gespielten Lied passende Einstellung aussuchen und diese dann beibehalten.

Die 3 Regler am Verstärker sind eine typische Klangregelung der wichtigsten Frequenzen, du kannst damit "extravagante" Sounds einstellen, deinen Lieblingsklang finden oder die Schwächen einer Gitarre (z.B. zu höhenlastiger, spitzer Klang) ausgleichen.

Das Einstellen der 3 Komponenten ist eine schwierige Angelegenheit, die viel Übung braucht. Ich würde erst einmal versuchen, "deinen" Lieblingsklang zu finden, indem du die Regler alle auf den Mittelwert einstellst und dann durch Experimentieren dahingehend veränderst, dass dir das Resultat gefällt.

Nochmal als Tipp für den Anfang: An der Gitarre alle Regler auf Anschlag und am Verstärker die Klangregelung auf mittig. Das sollte als Ausgangspunkt reichen. Wenn dir irgendwas fehlt, kannst du es nachregeln.

Viel Erfolg und viel Spaß weiterhin. ;)
 
Hallo und willkommen.

Lag denn keine Bedienungsanleitung beim Verstärker bei?

Doch, und das ist genau diese spärliche, die du mir da verlinkt hast, da ist das "chanellvolume" zwar abgebildet, wird aber nicht weiter erklärt ( wahrscheinlich weil es Standardwissen ist). Und das Pilotenhandbuch im Netz auf das verwiesen wird, existiert leider für die beiden Modelle 15 und 30 nicht.
Mit den drei Klangreglern am Verstärker bin ich eigentlich gut zurechtgekommen. Der "Master"-Knopf war mir grundsätzlich klar, auch dass der Sound nicht verändert wird; sobald ich ihn allerdings mehr als 9 Uhr aufdrehe, wird es mir zu rauschend.

Vielen Dank für deine Erklärungen; der Regler an der Telecaster verstehe ich jetzt , hatte ich auch so empfunden, dass der Sound "dumpfer" wird. Zum Channelvolumen :O.K. , wenn der Master stark zurückgedreht ist, erhöhe ich also das chanellvolumen, aber heißt das im Umkehrschluss , wenn ich den Master stark aufgedreht habe, dass ich den channelvolumenregler ganz zurückdrehen kann/soll/muss oder ist der dann gar nicht mehr aktiv?

Ein letztes fällt mir noch ein: Macht es einen Unterschied, ob ich die Lautstärke über den Master am Verstärker oder über den Lautstärkeregler an der Telecaster steuere?

Vielen Dank nochmal!
 
Hi Monique und willkommen im Forum,

Das ganze ist ein wenig technik :)
wenn der Master stark zurückgedreht ist, erhöhe ich also das chanellvolumen, aber heißt das im Umkehrschluss , wenn ich den Master stark aufgedreht habe, dass ich den channelvolumenregler ganz zurückdrehen kann/soll/muss oder ist der dann gar nicht mehr aktiv?
Das bringt überhaupt nichts ;)
Dreh mal den Master ganz zu und den Channel-Vol ganz auf und schau was du hören wirst.
Dürfte so ziemlich nichts sein....
Der "Witz" ist, es erklärt sich leichter an einem Röhrenverstärker.
Wenn du einen Röhrenverstärker immer lauter machst, erhöht sich auch die natürliche Verzerrung des Amps.
Heißt, je lauter desto mehr Verzerrung, je leiser desto cleaner dein Sound.

Was aber machen wenn du mit der Verzerrung spielen willst aber nicht lauter werden kannst (weil es mal wieder mitten in der Nacht ist)?
Dann hast du den Channel Vol. Dieser bestimmt wie "laut" du deinen Kanal bespielst (wieder je lauter desto mehr Verzerrung) aber um deine Nachbarn nicht nachts um 2 aus dem Bett zu werfen, drehst du den Mastervol. runter.
Der "Gesamtsound" wird leiser, aber deine Verzerrung bleibt weil der Kanal ja "laut" gespielt wird.
Im endeffekt wird durch den Channel-Vol dem Amp gesagt "Jetzt spielen wir laut/leise und dadurch Verzerrt/Clean" wärend der Master Vol bestimmt wie Laut den nun "Laut" gespielt wird.
Tobisch hat das eigentlich schon erklärt.

Macht es einen Unterschied, ob ich die Lautstärke über den Master am Verstärker oder über den Lautstärkeregler an der Telecaster steuere?
Jain :)
Natürlich kannst du deine Tele voll aufdrehen und alles am AMP steuern, soweit kein Problem.
Wie wäre es aber mit deinem ersten kleinen Effekt?!? ;)
Dreh die Tele nur halb auf und stell deinen Amp clean ein. Nun spielst du etwas Clean und möchtest in einem Solo z.B. mit etwas Verzerrung spielen.
Statt jetzt mit dem Spielen auf zu hören, zum Verstärker zu rennen und dort wieder alles um zu stellen, drehst du einfach genau dann deine Tele auf "Volle Power".
Zack, dein "Output" wird nun stärker und somit auch der Sound der in deinen Amp kommt, dieses Signal macht deinen Channel-Vol wieder Lauter, ergo mehr verzerrung und du hast deinen angezerrten Solo Sound.

Ach, mal eine Frage an dich, ist deine Tele am Line6 auch sehr Basslastig?
Ich hab bei mir (Fender Road Worn mit Line6 Spider IV 30 Watt) die Bässe fast komplett drausen und dennoch sind die Bässe sehr pregnant.
 
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...vielleicht noch mal der Reihe nach.
Die ersten Gitarrenverstärker die gebaut wurden, sollten eine Gitarre schlicht nur lauter machen. Von Verzerrung war da noch nicht die Rede, bzw. war das gar nicht gewollt. Daher hatten diese Verstärker auch nur ein Volumen Poti - wie ein Radio. Dann wurde Gitarrenmusik zunehmend lauter und umtriebige Gitarristen fanden heraus, dass wenn man einen Verstärker bis zum Leistungslimit aufreißt, da Dinge passieren, die ganz neue Töne ermöglichen: Gewollte Verzerrung! Diese Verzerrung entsteht durch ein Übersteuern der Vorverstärkungs- und auch Endverstärkungsstufe. Bei den besagten "Urverstärkertypen" war das aber in der Regel aber mit einem Höllen Lärm verbunden. Daher haben die Amptechniker da Abhilfe geschaffen, in dem sie Lautstärke (Übersteuerung) von Vor- und Endstufe getrennt regelbar machten. Die Regelung der Vorstufe bekam unterschiedlich Namen: Volume, Gain, Drive, Overdrive,...; die der Endstufe wird in der Regel "Master Volume" genannt. So konnte man nun die Übersteuerung der Vorstufe nach Belieben und mit dem Mastervolume die gewünschte Lautstärke einstellen.
Doch damit noch nicht genug. Die Gitarristen wollten nicht nur verzerrt spielen, sondern auch mal clean. Dafür bekamen die Verstärker nun mehre Vorstufen oder Kanäle, bei denen der Verzerrungsgrad unterschiedlich eingestellt werden kann. Dabei ergeben sich aber unterschiedliche "Lautstärken" der Vorstufensignale. Die cleanen Einstellungen sind wesentlich leiser. Die verschiedenen Kanäle müssen also in der Lautstärke anpassbar sein, damit man in einem Stück zwischen den Kanälen umschalten kann, ohne das es zu Lautstärkesprüngen kommt. Das Kanalvolume war geboren.
Somit landen wir bei mehrkanaligen Amps drei lautstärkerelevanten Potis: 1. Drive, Gain,.. 2.Volume 3. Master Volume.

Last but not least, hat auch noch die Gitarre ihren Teil an der ganzen Geschichte. Je höher der Signalpegel ist, der von der Gitarre kommt, desto stärker die mögliche Verzerrung. In Grenzen, kann man so auch über das Volumen der Gitarre die Verzerrung steuern. Wird das Gitarrenvolumen aber stark zurückgenommen beeinflusst das auch maßgeblich die Gesamtlautstärke. Aber in Nuancen, die klein aber fein sind, kann man über das Volumenpoti der Gitarre gezielt den Sound beeinflussen. Einen entsprechend reagieren Verstärker und ein Händchen fürs Volumenpoti vorausgesetzt, können so erfahren Gitarristen auf mehrkanalige Verstärker verzichten und regeln die Soundunterschiede zwischen Rhythmus- und Solosound nur an der Gitarre.

Um die Verwirrung zu vervollständigen: Die neuzeitlichen Modeling Verstärker wie der Line 6 arbeiten mit einer ganz anderen Technik, wie die Röhrenverstärker, die da begriffsprägend waren.
Dennoch ist die "Denke" bei der Bedienung auch bei den auf Digitaltechnik basierenden Verstärkern immer noch die selbe.
 
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InTune, einfach Top!
Vorallem zeigt es mir, dass ich es verstanden habe :)

Tapas y hablar con cyanogenmod 10.1
 
Schön, dass alles geklärt ist.

Ich habe mir gerade nochmal das Pilotenhandbuch angeschaut und darin wird unter Punkt 2 beschrieben, dass man seine eigenen Sounds einstellen und dann "abfotografieren", also die Reglerstellungen direkt speichern kann.
Vielleicht war das schon klar, aber vielleicht ist es auch nicht so rausgekommen, deshalb erwähne ich es nochmal: Wenn man nun mehrere Kanäle des Spider nutzt, kann man die Lautstärke aneinander angleichen, indem man sie mit dem Channel Volume regelt und dann den Sound abspeichert.
Dies könnte ganz nützlich sein, da ich bei einigen Effektgeräten und Modelingverstärkern aus meinem Bekanntenkreis schon erlebt habe, dass der Kanal umgeschaltet wird und der Amp plötzlich doppelt so laut ist.
 
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Hallo Monique,

das ist die simple Antwort auf deine Frage nach der Funktion des Channel-Reglers:

... Wenn man nun mehrere Kanäle des Spider nutzt, kann man die Lautstärke aneinander angleichen, indem man sie mit dem Channel Volume regelt und dann den Sound abspeichert...

Wenn du den Drive-Regler weiter aufdrehst, um mehr Verzerrung zu erhalten, erhöht sich auch die Lautstärke. Damit nun ein unverzerrter Sound (Clean) in etwa so laut ist wie ein verzerrter Sound, dreht man bei Clean das Channelvolume weiter auf als bei verzerrten Sounds.

Die eigentliche Lautstärke stellst du mit Master ein.
 
Ich hätte natürlich auch noch was Schlaues dazu zu sagen, gebe aber lieber an jemanden ab, der es "am lebenden Objekt" erklärt.
Schau dir einfach mal das Video an und achte auch mal nen bisschen darauf, was er mit dem Lautstärkeregler an seiner Gitarre macht. (dem Kerl zuhören schadet auch nicht. Er geht auf die "Dynamik" des Verstärkers ein und inwiefern das auch mit dem Volume Poti auf der Gitarre zusammen hängt)

 
Hi Monique, und auch von mir ein "Welcome". Mit der Tele und Deinem Country-Faible bist Du wohl in ausgezeichneter Gesellschaft. Wenn Du es mir nicht übel nimmst, würde ich Dir gerne einen Tipp geben: besorge dir die Doppel CD "Sweet Dreams - The Anthology" von Roy Buchanan. Sie ist leicht zu haben und kostet nicht die Welt. Roy wird unter Tele-Fans als "Telecaster-Gottheit" gehandelt und verstand es wie kein anderer, mit den Reglern der Telecaster unzugehen. Neben Blues- und Soul-Einflüssen war sein Spiel auch sehr stark von Country-Musik geprägt. Höre ihn Dir aufmerksam an, und versuche herauszufinden , was er da gerade mit seiner Tele macht. Der Klang, den er erreichte, war das Produkt seiner Hände und seines meisterhaften Umgangs mit den Potis. Effekte benutze er kaum bzw. nur sehr sparsam.

Zu Deiner eigentlichen Frage: es gibt viele Techniken, mit den Potis umzugehen. Sehr beliebt ist es z. B., den Verstärker sehr höhenbetont einzustellen, damit Du über den hinteren Pickup mit voll aufgedrehten Potis den rasiermesserscharfen Muddy Waters/Albert Collins-Leadsound hast und während des Spielens leicht mit dem Klangregler der Gitarre die Höhen - falls es doch zu scharf werden sollte - etwas zähmen kannst. Auf jeden Fall solltest Du Dir von Anfang an bewusst sein, dass die Regler der Gitarre sehr nützlich sind und dass es - obwohl dies heutzutage gerne ignoriert wird - nicht nur die Einstellungen "0" und "10", sondern auch vieles dazwischen gibt.

Der Lautstärkeregler kann für Dein Spiel auch sehr nützlich sein. Viele Gitarristen drehen ihn für Soli voll auf und nehmen etwas Volume zurück, wenn sie z. B. Akkorde spielen und den Sänger begleiten. Auch kannst Du sehr gut mit dem Lautstärkeregler den Grad der Verzerrung regeln (dies funktioniert insbesondere sehr gut mit einigen Fuzz-Pedalen). Du wirst aber sehr schnell hören, dass die Gitarre bei zurückgenommenem Volume eben nicht nur leiser, sondern weniger "präsent" klingt.
 
...vielleicht noch mal der Reihe nach. ...
interessante erklärung, klingt sehr einleuchtend.
lässt sich so auch darstellen, was passiert, wenn man am volumenpoti der gitarre dreht im unterschied zur vorstufenregelung?
 
Im Prinzip ist die Vorstufe da, um das recht schwache Signal der Gitarre so zu verstärken, dass eine Endstufe daraus etwas für einen Lautsprecher brauchbares machen kann (warum eine Vor- und Endstufe überhaupt notwendig ist und das nicht auch in einer "Stufe" funktioniert, kann ich auch nicht sagen... ich bin keine E-Techniker...).
Verzerrung wird bei den meisten Verstärkern in erster Linie mit der Vorstufe erzeugt, in dem die Eingangsempfindlichkeit des Verstärkers oder der Eingangspegel der Gitarre erhöht wird. Ersteres wird durch regelbare kaskadierte Verstärkungen (z.B. mehrere Vorstufenröhren) in der Vorstufe erzielt und letzteres durch das Gitarren Volume, unterschiedlich ausgangsstarke Pickups und/oder Booster/Zerrpedale.

Beides bewirkt aber letztlich eigentlich nur mehr oder weniger Verzerrung. Dennoch gibt es im Detail Unterschiede: Das Ausgangssignal von einem (konventionellen, passiven) Pick-Up ist niederohmig und da wirkt ein Poti/Widerstand eher Sound beinflussend. So setzt man für Humbucker und Singlecoil Potis mit unterschiedlichen max. Widerständen ein, weil sich dort das Runterregeln der Lautstärke unterschiedlich auf das Höhenklangbild auswirkt. Dem kann man wiederum mit geeigneten Kondensatoren entgegenwirken (Treble-Bleed-Schaltungen)...
Bei Verstärkern sollen die Volumen Potis das Frequenzspektrum weniger beeinflussen, was aber von Schaltung zu Schaltung auch unterschiedlich sein kann.

Daher lange Rede kurzer Sinn: Es kommt auf den Verstärker und die Gitarre an, wie sich der Sound genau ändert, wenn man den Verstärker eher "Gain" oder Gitarreninput übersteuert.

Ein weiteres Thema ist dabei aber noch die "Nebengeräuschentwicklung": Einige High-Gain-Verstärker neigen bei höher Vorstufen Verstärkung/Übersteuerung (hohe Gaineinstellungen) zum Rauschen. Da kann es sinnvoll sein, die Gitarre lieber mit maximalem Output und den Verstärker mit wenig Drive oder Gain zu fahren.
Leute, die Einkanaler spielen, nehmen aber das etwas erhöhte Grundrauschen einer hohen Vorstufenverstärkung vielleicht auch gerne in Kauf und regeln die Verzerrung lieber stufenlos an der Gitarre und haben so unendlich viel "Kanäle".
Alles auch Geschmackssache.
 
So, erst mal vielen Dank für die vielen nützlichen und anschaulichen Tips und Erklärungen, jetzt macht die Sache auch Spass. Ich konnte zwar vorher auch mir meine Sound irgendwie wild hin-und herdrehend zusammenzimmern, wußte dann aber nicht mehr, wie ich es geschafft hatte und habe jedesmal wieder vorne angefangen. Mit dem Hintergrundwissen ist das gleich was ganz anderes! Vielen Dank noch mal an alle.

@ Rude Mood: Danke für den Tip mit Roy Buchanan, ich bin generell auf der Suche nach CDS auf denen die Telecaster gut zu hören ist. Derzeit beschäftige ich mich mit dem Luther Perkins Style und "Ghostwriters in the Sky" ( mit viel Hall). Ich selbst bin ein großer Fan von Alan Jackson.

Ach, mal eine Frage an dich, ist deine Tele am Line6 auch sehr Basslastig?
Ich hab bei mir (Fender Road Worn mit Line6 Spider IV 30 Watt) die Bässe fast komplett drausen und dennoch sind die Bässe sehr pregnant.

Naja, es ist mein erster Verstärker, ich habe keine Vergleichswerte, aber ich habe ihn maximal auf 10 Uhr, wenn ich clean spiele, bei Akustik maximal etwas über 12 Uhr.

Ich habe mir gerade nochmal das Pilotenhandbuch angeschaut und darin wird unter Punkt 2 beschrieben, dass man seine eigenen Sounds einstellen und dann "abfotografieren", also die Reglerstellungen direkt speichern kann.
Vielleicht war das schon klar, aber vielleicht ist es auch nicht so rausgekommen, deshalb erwähne ich es nochmal: Wenn man nun mehrere Kanäle des Spider nutzt, kann man die Lautstärke aneinander angleichen, indem man sie mit dem Channel Volume regelt und dann den Sound abspeichert.
Dies könnte ganz nützlich sein, da ich bei einigen Effektgeräten und Modelingverstärkern aus meinem Bekanntenkreis schon erlebt habe, dass der Kanal umgeschaltet wird und der Amp plötzlich doppelt so laut ist.

Man kann aber leider pro Amp nur einen Sound speichern.
 
Alan Jackson - A lot about living and a little about love ist auch ein "Pflichtalbum" für Telecaster-Fans. Kennst Du aber sicher schon. Leider ist fast alles, was Brent Mason dort spielt, sehr schwer nachzuspielen Ansonsten könnte ich Dir noch "Hot Wired" von Brent Mason und "Mud on the Tires" von Brad Paisley empfehlen, wenn Du auf Telecaster stehst.
 
....Nochmal als Tipp für den Anfang: An der Gitarre alle Regler auf Anschlag und am Verstärker die Klangregelung auf mittig. Das sollte als Ausgangspunkt reichen. Wenn dir irgendwas fehlt, kannst du es nachregeln.......

Das ist unglaublich wichtig !
Vor allem, da man als Anfänger oft ein bunt zusammengewürfeltes (und meist auch nicht unbedingt hochqualitatives) Equipment hat. Da leidet der SOund natürlich darunter und wenn man es umgekehrt macht passiert folgendes:

Verstärker ist voll aufgedreht (angenommen) und ich drehe die Gitarre auf sagen wir 20 % runter (weils ja sonst zu laut ist) - dann wird der Output der Gitarre logischerweise um 80% reduziert und dann wieder mit der vollen Leistung des Verstärkers verstärkt - das macht der Verstärker aber mit allem, auch mit Störungen. Ists umgekehrt, also "richtig" kommt 100% aus der Gitarre und der Verstärker, der nur auf 40% eingestellt ist, reduziert das Gitarrensignal dann auf 40% (eigentlich reduziert ers nicht, aber statt mit 100% wird nur mit 40% verstärkt) - und reduziert damit auch alle Störungen um 60% (bzw. werden sie um 60% weniger stark verstärkt).
In dem Konkreten Beispiel würden - etwas schlampig ausgedrückt - im ersten Fall alle Störungen mal 5 genommen, im 2ten Fall um 60% reduziert, anders ausgedrückt: Im Fall A sind alle Signalstörungen 12,5 mal so stark [5* (1-0,6)] wie im Fall B.


Ganz so einfgach wie dargestellt ists natürlich nicht, aber das Grundprinzip funktioniert genau so.
Wenn man sowas mit Top-Equip macht, würde man (nehme ich an) zumindest einen merklichen UNterschied haben, bei durchschnittlicher Ausrüstung (so wie meiner) hat man, wenn man den Verstärker deutlich höher aufdreht und die Gitarre entsprechend runter dreht aber schon ein merkbares Rauschen im Hintergrund - wenn mans drauf anlegt und den Verstärker wirklich voll aufdreht und versucht, dass mit dem Regler auf der Gitarre auszugleichen klingts einfach schrecklich :igitt:

Gruß
David
 
Zuletzt bearbeitet:
Auch wenn hier schon mehr steht als ein Anfänger verkraften kann, will ich auch noch meinen Senf dazugeben :p

Ich glaube nämlich, dass die ganze Sache mit dem Volumen Poti viel zu weit vorgegriffen ist. Als Anfänger hat man viel zu viel damit zu tun die Saiten zu bedienen. (Hatte ich zumindest :p) Ich finde zu beginn sollten Grundlegende Dinge wie Verzerrung, Laut, Leise genügen. Ich hab ewigkeiten nichteinmal mit der Dreibandklangregelung etwas anfangen können. Jahrelang hab ich mit voll aufgedrehten Gitarren Potis gespielt. Letzlich ist doch noch ein Einkanaluser aus mir geworden :D
 
Das ist unglaublich wichtig !
Vor allem, da man als Anfänger oft ein bunt zusammengewürfeltes (und meist auch nicht unbedingt hochqualitatives) Equipment hat. Da leidet der SOund natürlich darunter und wenn man es umgekehrt macht passiert folgendes:

Verstärker ist voll aufgedreht (angenommen) und ich drehe die Gitarre auf sagen wir 20 % runter (weils ja sonst zu laut ist) - dann wird der Output der Gitarre logischerweise um 80% reduziert und dann wieder mit der vollen Leistung des Verstärkers verstärkt ......
........klingts einfach schrecklich :igitt:

So spielt aber kein Volumenpoti Spieler und soooo kompliziert ist das alles wirklich nicht:
Man stellt sich seinen Sound so ein, dass man bei "Vollgas" an der Gitarre einen guten Leadsound hat. Für "leisere" weniger verzerrte Rythmusparts nimmt man Volume an der Gitarre etwas zurück.

Richtig ist aber, dass das erst dann wirklich Laune macht, wenn man einen entsprechen dynamisch reagierenden (Röhren-)Verstärker hat, der auch bei unterschiedlichen Eingangssignalen gute Sounds liefert.

Für die Hard&Heavy Fraktion ist das naturgegeben auch nichts, weil da der Amp sehr weit übersättigt wird und die Vorstufe da entsprechend überempfindlich reagiert. Dann werden in der Tat dann auch Nebengräusche zum Problem, weil jedes noch so kleine Signal hoch verstärkt wird.

Aber man höhe sich das Intro von La Grange von ZZ Top an, wo Billy dann "Gas" gibt. Das fetzt schon.
 
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