Zungenposition

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Guten Morgen zusammen.

Ich hab doch da mal wieder eine Frage. Im klassischen Gesangsunterricht habe ich gelernt meine Zunge in der "NG-Lage" zu positionieren. Da vieles immer im Detail liegt, habe ich mich mit dem Thema Zunge gerade etwas auseinandergesetzt und mir die Zungenlage mancher Sänger angesehen. Dabei viel mir auf, dass die Zunge - sobald sichtbar- in der Mitte eine Mulde bildet. Das nehme ich bei mir nicht wahr. Bei mir ist die einfach nur nach vorne gewölbt. Bildet sich die Mulde, wenn man nur versucht die Zungenränder an den oberen Backenzähnen zu legen? Und reicht dies gegenüber der NG Position aus? Denn ehrlich, wenn ich ein weit aufgerissenes "A" singe, seh ich schon dämlich aus.

Es wäre lieb, wenn Ihr mir hierzu etwas schreiben könntet.

Liebe Grüße
Marion
 
Eigenschaft
 
Die Zungenstellung hängt arg vom Vokal ab. Ob Mulde oder nicht habe ich ehrlich gesagt noch nicht beachtet; beim I gibt es bei mir garantiert keine. da wölbt sich die Zunge recht nach oben.

Da man beim Singen m.M.n. eh immer blöd ausschaut, würd ich mich auf die Zungenstellung nicht weiter versteifen, wenn sie entspannt im Gaumen liegt bzw ihre Arbeit macht und der Ton gut kommt. ng-Stellung fühlt sich doch gut an, damit lässt sich doch arbeiten.
 
Danke moniaqua für Deine Antwort. Die NG Position ist mir ja mit der Zeit auch sehr vertraut geworden. Aber gemäß meiner GL habe ich Sie im Moment noch für jeden Vokal zu nutzen. Ich frag mich ja nur, warum es bei Sängern optisch immer wie eine flach liegende Zunge wirkt aber mit dieser Mulde in der Mitte. Wie hälst Du denn beispielsweise Deine ZUnge bei A? Also wenn der Mund sich richtig öffnet?
 
mariönchen;5289958 schrieb:
Wie hälst Du denn beispielsweise Deine ZUnge bei A? Also wenn der Mund sich richtig öffnet?

Bequem. Wie gesagt, ich habe keinen Spiegel zur Hand gerade. Sie ist auf alle Fälle flacher als beim i :^)
 
Ehrlich gesagt mach ich mir beim Singen über meine Zunge überhaupt gar keine Gedanken. Die liegt einfach locker im Mund und gut. Die bewusst irgendwohin zu halten würde mich nur zu Verkrampfungen bringen. NG-Position ist mir ehrlich gesagt zu angespannt, maximal als grobe Tendenz. Aber sobald man da bewusst was hält, ists meiner Meinung nach zu viel Anspannung.
 
Hallo Marion

sei froh, dass dein GL die ng-Position lehrt :great: denn das ist eine sehr gesunde Haltung! Wenn man es richtig macht, ist dadurch die Zungenwurzel entspannt und Rachen/Kehle weit. Wenn du im Gegensatz dazu die Zunge im Mund mit Gewalt flach halten willst, gibt es im Mundraum zwar etwas mehr Platz, aber dafür verengt sich hinten (Rachen/Kehle) alles. Das ist nicht gerade gesund und der Klangentwicklung sind so starke Grenzen gesetzt.

Die ng-Position kann etwas gewöhnungsbedürftig sein und man muss sie trainieren, aber es lohnt sich!

Es gibt viele Übungen dazu: zB. ein reines ng von unten nach oben und wieder runter ziehen (oder auch nur von oben nach unten), ng in Kombination mit einem beliebigen Vokal oder in einem Wort wie "singen", "Dinge", "Sänger"
Ein reines ng ist auch sehr gut, wenn du testen willst, ob deine Stimme z.B. nach einer Erkältung wieder funktioniert.

Wegen der Mulde:
habe mir das mal vor dem Spiegel angeschaut: und ja, bei z.B "a" oder "u" gibts bei mir eine deutliche Mulde in der Zungenmitte, bei "e" hingegen, wo alles etwas breiter ist kaum.
Mach doch mal vor dem Spiegel eine Übung auf "ang-ang-ang" oder "ung-ung-ung", versuche aber dabei ja nicht, der Zunge irgendwas aufzuzwingen, bleibe einfach in der ng-Position und lasse die Zunge ganz locker!
 
@ moniqua: Laut meiner GL habe ich die gleiche Wölbung bei I und A anzuwenden. Bei I und E überhaupt kein Problem...aber sobald sich der Mund öffnen muss, kommt der Gedanke, dass ich gar nicht weit genug aufmachen kann, da ich sonst mit dem Zungerücken nicht mehr an den harten Gaumen stoß und damit tu ich mich echt gerade ein wenig schwer, halt dieses loslösen des Kiefers. Achte ich jedoch bei offener Haltung weniger drauf legt sich die Zunge flach, was ja wieder nicht gut sein soll. Daher hab ich mich ja gefragt, ob die Berührungspunkte Backenzähne ausreichen bei geöffntem Mund um nicht unsinniger Weise zu Verkrampfen.

@Nuria: Oh ha....wenn ich mir keinen Kopf über die Zunge beim Singen machen würde, hätte ich mehr meine GL im Unterbrechenwahn als dass ich durchsingen würde. Diese Position obliegt der höchsten Prirorität und Basis neben Stütze auch hohe Töne sauber zu erreichen. Aber es mag natürlich auch daran liegen, dass der eine mit weniger Verkopfung an der Sache alles richtig macht und der andere nur mit Verkopfung. Ich gehör leider noch der 2 Sorte an:)

@ Tonja: Das ist schon richtig..und die Zungenhaltung macht mir auch keine Sorgen mehr. Die Muskeln sind trainiert. Nur wie schon an moniqua geschrieben...die offene Mundhaltung ..also ein hohes A empfinde ich in dieser Position so komisch. Den Wulst der Zunge sehe ich bei keinem anderen Sänger. Diese Mulde hab ich dann auch schwach aber wie gesagt mit vorgewölbter Zunge. Bei anderen sieht sie immer flach aus - jedoch auch mit dieser Mulde. Und ich frag mich da nur, ob man bei weit geöffnetem Mund die Zunge tatsächlich etwas anders positioniert. Ich habe in dieser Hinsicht von meiner GL noch nichts gehört..da sie mich ja wie erwähnt jeden Vokal mit gleicher Haltung singen lässt. Am extremsten sogar das o und u, da ich hier die Zungenspitze noch ein Stück weiter in den hinteren Bereich der Mundhöhle ziehen soll, damit die Wölbung bleibt. Aber dies sind ja alles Vorgehensweisen, bei dem der Mund eh nicht weit geöffnet ist und mir auch keine Probleme bereitet.....nur dieses verflixte "A"..mhmmmm
 
Hm... ehrlich gesagt halte ich das persönlich für ein ziemliches Herumdoktorn an Symptomen statt die Dinge anzupacken, die wirklich entscheidend sind. Ich wäre vollkommen gehemmt und könnte nimmer gescheid singen, wenn ich ständig an meine einzelnen Zungenmuskeln denken würde und da millimeterweise rumdoktorte...
Versuch dir doch lieber vorzustellen, wie genau du den Ton klingen haben möchtest und versuche ihn genau so zu formen, ohne ständig an irgend ein Körperteil zu denken. Damit kommst du denke ich auf Dauer weiter.
 
Hach ja Nuria..ich weiß was Du meinst..und ich denke so sollte es auch sein. Aber dennoch glaub ich, dass man erst nach Automatisierung der einzelnen technischen Details - die ich ja auch beherrschen möchte - in der Lage ist, sich auf den eigentlichen Gesang zu konzentrieren. Singe erst seit 1 einhalb Jahren und habe mich zuvor nie damit befasst. Da muss ersteinmal ordentlich die Stimmbildung funktionieren. Vielleicht singst Du ja schon bedeutend länger. Ein Sänger aus meinem privaten Kreis meinte auch mal, dass er mit den Gedanken an Technik seinen Gesang ruinieren würde. Aber jeder hat doch damit angefangen sich auf einzelne technische Details zu konzentrieren, bis diese in Fleisch und Blut übergehen. Und die böse Zunge ..lach...beachte ich gerade ganz besonders. Bin ja froh, dass ich mich im Moment nicht mehr mit der Stütze auseinandersetze. Die hat mich das gesamte erste Jahr verrückt gemacht. Jetzt geht es soweit.
 
Jein. Also ich will gar nicht bestreiten, dass es ein paar technische Grundlagen gibt, die man verinnerlichen sollte - aber man sollte sich damit auch nicht verrückt machen. Kein Mensch kann an Zunge, Halswirbel, Bauchmuskeln, Mundstellung etc pp auf einmal denken. Und das tut auch denke ich kein fortgeschrittener Sänger. Räume öffnen, Puste drunter packen und nach und nach das Gefühl dafür entwickeln, wie sich die Töne anfühlen, wenn man sie formt und wo sie am besten sitzen, damit sie klingen. Mehr braucht es eigentlich nicht an technischen Grundlagen. Und an Muskelkraft den Atemmotor trainieren, damit er das Ganze trägt. Das ist gar nicht so kompliziert alles, wie es gerne immer dargestellt wird. Es braucht aber Zeit, sich und seine Stimme zu erforschen - mehrere Jahre.
Wenn ich ein Stück einstudiere, mache ich mir hauptsächlich ein genaues Bild davon, wie ich es formen möchte. Mit welchen Emotionen ich es belegen will. Und dann singe ich einfach, versuche, diesem Ideal in meinem Kopf möglichst nahe zu kommen und realistisch meine Grenzen einzuschätzen, wo mir die Kraft noch nicht reicht, das Ideal zu erfüllen - dort das Ganze dannzu einem auf meinen jetzigen Stand angepassten Ideal formen. Und wenn ich merke, dass es irgendwo hakt, checke ich noch einmal nach: hab ich Puste drunter? Alle Räume auf? Meist hab ich dann eins davon nicht optimal gesteuert, erinner mich dran, das nicht zu vergessen und denk dann nicht mehr an die Technik. Dann funktioniert das Singen mit Abstand am besten.
Singe doch einfach mal Melodien vor dich hin, die dir so in den Kopf kommen, ohne über irgend etwas nachzudenken. Da singe ich am allerbesten und ich kenne viele andere, bei denen das auch so funktioniert. Warum? Weil ich dann nicht nachdenke. Das war für mich die schwerste Lektion als eigentlich auch sehr tiefgründig denkender Mensch: Einfach fühlen und im Kopf alles ausschalten, was nicht mit dem Klang alleine zu tun hat.
Ja, ich singe schon länger (nach Chören, Laienmusicalgruppe etc mit ca. 7 Jahre Gesangsunterricht) - aber ich bin beim Gesangsunterricht auch einge z. T. unnötige Umwege gegangen, die ich dann erstmal wieder abschütteln musste.
 
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