metalandertaler
Registrierter Benutzer
Hallo zusammen.
Nachdem ich mittlerweile etwas über ein Jahr mit dem Monstrum getourt bin, nun mal ein Review.
Allgemeines
Rockbag, Rockcase und der Rest der Warwick-Familie sind ja bisweilen hier schon ein Begriff. Das hier gereviewte RC23140B ist wohl eines der Flaggschiffe unter den Stressbrettern. Und es ist so sperrig wie sein Name. Aber zunächst mal die Daten im Überblick:
* Größe: für 6 - 8 Pedale
* Bauart: Multiplex (= 8mm Sperrholz mit PVC-Überzug)
* Befestigungsart: Klettband oder kurze Schrauben
* Stromversorgung: internes Netzteil; 400mA; 12V und 9V
* Lieferumfang: Klettband, 5 Stromkabel, Adapterkabel, Instumentenständer
* Transportschutz: Flightcase
* Abmessungen: 740 x 440 x 194mm
* Besonderheiten: 5 - fach Instrumentenständer im Deckel
Wer keine Lust auf die Details hat, möge bitte direkt zum Fazit des Reviews springen.
Das Case
An sich sind Flightcases ja für ihre Stabilität bekannt, und es mag an der Göße liegen, daß mir das Holz hier etwas dünn vorkommt. Nicht, daß man Angst um seine Effekte haben müsste, aber auf die große Seite würde ich mich nicht so ohne Weiteres draufstellen. In allen anderen Richtungen ist das Case allerdings sehr stabil und wurde von mir auch schon ohne Schaden zu nehmen als Trittleiter missbraucht.
Geschlossen wird das Case mit vier Butterflyverschlüssen, die sauber und gerade am Case sitzen. Die Verschlüsse packen gut zu und man muß keinerlei Angst haben, daß sich da etwas löst. Boden und Deckel passen wie "Arsch auf Eimer". Da wackelt nix.
Getragen wird das Board mit einem großen Stahlfedergriff, der gut in der Hand liegt und sehr vertrauenserweckend aussieht, selbst wenn man bleierne Effekte und Kabel nutzt. Zum Abstellen sind vier Gummifüße je auf Deckel und Board angebracht, so daß die teure Elektronik selbst auf nassen Bühnen geschützt ist. Zumindest, solange das Wasser nur steht und nicht von Oben kommt.
Das Board
Das Board selber ist mit Klettband ausgelegt. Die Effekte können dann entweder mit dem beiliegenden Klettband am Board befestigt werden, oder aber mit Schrauben und Laschen (z.B. Nobles Mounty-P) angeschraubt werden. Ich verwende beide Arten der Befestigung, wobei ich mittlerweile dem Klett sogar den Vorzug geben würde. Der Kleber am Klettband ist super und hält bombenfest, ebenso das Klett auf dem Board.
Die aktuell nutzbare Fläche liegt etwas unterhalb der angegebenen Abmaße von 72 x 34 cm, was am Gitarrenständer im Deckel liegt. Die DI auf dem Foto würde schon verhindern, daß der Deckel schließt. Allerdings kann man diesen Platz ganz gut zur Verkabelung der Effekte nutzen. Ebenso nimmt die Stromversorgung mehr Platz weg als dies ein einfacher Mehrfachverteiler (z.B. Dunlop DC-Brick o.Ä.) tun würden. Dennoch kann man (je nach Effekt natürlich) locker 12 Effekte auf das Board bringen.
Die Stromversorgung
Auf dem Board befindet sich eine getaktete Stromversorgung mit angegbenen 400mA. Versorgt wird das Board mit einem handelsüblichem Stromkabel, wie man es von kleinen Transistorradios kennt. Zwei große LEDs zeigen die Stromversorgung und Overload an. Ausgegeben werden die Elektronen über einen getakteten 12V und fünf getaktete 9V Anschlüsse. Es liegen genug Stromkabel bei, um das Board zu versorgen.
Was mich am meisten gefreut hat ist, daß diese Stromversorgung absolut kein Rauschen verursacht. Mit einem Mal waren meine Probleme diesbezüglich gelöst... Selbst mit Daisychain.
Neben den Buchsen für die Stromversorgung gibt es vier Loops. Naja, eigentlich nur Klinkenbuchsen, die Paarweise miteinander verbunden sind, so daß man die Kabel für Input, FXSend, FXReturn und Output fest am Board einstecken kann. Dies ist wesentlich einfacher als alle Kabel an den Effekten einstecken zu müssen und entlastet die mitunter sehr teuren Soundfärber ungemein.
Der Guitarstand
Im Deckel des Koffers befindet sich ein zusammenfaltbarer fünffach-Gitarrenständer. Die beiden seitlichen Streben sind mit zwei Schanieren an einem Kantholz angeschraubt. Darauf kann man den gepolsterten Halshalter mit einem Pinlock-System aufstecken. Im zusammengefalteten Zustand werden alle drei Teile mit einem Klettband am Deckel gesichert, so daß keine Teile frei im Case rumfliegen.
Das ganze Case ist innen mit Samt ausgekleidet. Die Position der Gitarren wird durch vier Kleine und zwei große Schaumstoffrollen bestimmt. Diese Rollen können frei mit Klett verlegt werden, so daß auch locker zwei E-Gitarren und zwei akustische Instrumente in dem Ständer Platz finden. Die beiden großen Schaumstoffrollen schützen die Instrumente zudem vor Macken von den Schanieren der Streben.
Dieser Ständer ist auch für Flying Vs und Warriors geeignet, da sich eine dicke Samtlasche über den Aluminiumrahmen stülpen lässt und den Korpus der Gitarren so vor Macken schützt.
Dieser Samtüberwurf und der zusammengefaltete Gitarrenständer sind der Grund dafür, daß man die Effekte auf dem Board nicht komplett an den Rand platzieren darf, sondern etwa ein bis zwei Zentimieter Platz lassen muß.
Fazit
Die Kombination von Gitarrenständer und Pedalboard ist im Livebetrieb tierisch praktisch. Vorausgesetzt man hat mehrere Gitarren und ein Auto. Das Teil ist nämlich SAUSCHWER! Wie schwer genau kann cih gerade nicht sagen, aber beladen mit Effekten und Kabeln macht es deutlich mehr als mein JCM 800 her. Gewichtstechnisch gesprochen. Wenn man also motorisiert unterwegs ist, ist das Gewicht absolut kein Problem, aber wenn man das Case zu Fuß oder per Bus transportieren muß, sollte man sich ernsthaft überlegen ob man
-> auf leichtere Alternativen ausweicht,
-> einen guten Physiologen kennt, oder
-> sich zum Board eine Sackkarre anschafft.
Die Verarbeitung ist alles in allem okay. Die Schrauben in den Schanieren des Gitarrenständers sind eine große Schwachstelle, die sind bei mir schon relativ schnell ausgerissen, so daß ich neue Schaniere eingebaut habe. Das Case an sich ist robust uns die Alukanten und -Ecken, sowie die Butterflyverschlüsse halten Bombenfest. Die Stromversorgung ist zuverlässig und Geräuscharm.
Ein eindeutiges Plus ist der Preis. In Onlineshops kostet das Board etwa 170 Euro. Würde man alle drei Komponenten (Floorboard, Stromversorgung und Multistand) einzeln kaufen, wäre dies deutlich teurer. Zudem hat man so alles in einem Griff dabei, was vor allem für vergessliche Menschen (wie mich) nicht allzu schlecht ist.
Wer sich das Teil anschauen möchte (oder einfach nur mal anheben), kann gerne mal vorbeischauen. Ansonsten einfach fragen.
Grusz,
Nachdem ich mittlerweile etwas über ein Jahr mit dem Monstrum getourt bin, nun mal ein Review.
Allgemeines
Rockbag, Rockcase und der Rest der Warwick-Familie sind ja bisweilen hier schon ein Begriff. Das hier gereviewte RC23140B ist wohl eines der Flaggschiffe unter den Stressbrettern. Und es ist so sperrig wie sein Name. Aber zunächst mal die Daten im Überblick:
* Größe: für 6 - 8 Pedale
* Bauart: Multiplex (= 8mm Sperrholz mit PVC-Überzug)
* Befestigungsart: Klettband oder kurze Schrauben
* Stromversorgung: internes Netzteil; 400mA; 12V und 9V
* Lieferumfang: Klettband, 5 Stromkabel, Adapterkabel, Instumentenständer
* Transportschutz: Flightcase
* Abmessungen: 740 x 440 x 194mm
* Besonderheiten: 5 - fach Instrumentenständer im Deckel
Wer keine Lust auf die Details hat, möge bitte direkt zum Fazit des Reviews springen.
Das Case
An sich sind Flightcases ja für ihre Stabilität bekannt, und es mag an der Göße liegen, daß mir das Holz hier etwas dünn vorkommt. Nicht, daß man Angst um seine Effekte haben müsste, aber auf die große Seite würde ich mich nicht so ohne Weiteres draufstellen. In allen anderen Richtungen ist das Case allerdings sehr stabil und wurde von mir auch schon ohne Schaden zu nehmen als Trittleiter missbraucht.
Geschlossen wird das Case mit vier Butterflyverschlüssen, die sauber und gerade am Case sitzen. Die Verschlüsse packen gut zu und man muß keinerlei Angst haben, daß sich da etwas löst. Boden und Deckel passen wie "Arsch auf Eimer". Da wackelt nix.
Getragen wird das Board mit einem großen Stahlfedergriff, der gut in der Hand liegt und sehr vertrauenserweckend aussieht, selbst wenn man bleierne Effekte und Kabel nutzt. Zum Abstellen sind vier Gummifüße je auf Deckel und Board angebracht, so daß die teure Elektronik selbst auf nassen Bühnen geschützt ist. Zumindest, solange das Wasser nur steht und nicht von Oben kommt.
Das Board
Das Board selber ist mit Klettband ausgelegt. Die Effekte können dann entweder mit dem beiliegenden Klettband am Board befestigt werden, oder aber mit Schrauben und Laschen (z.B. Nobles Mounty-P) angeschraubt werden. Ich verwende beide Arten der Befestigung, wobei ich mittlerweile dem Klett sogar den Vorzug geben würde. Der Kleber am Klettband ist super und hält bombenfest, ebenso das Klett auf dem Board.
Die aktuell nutzbare Fläche liegt etwas unterhalb der angegebenen Abmaße von 72 x 34 cm, was am Gitarrenständer im Deckel liegt. Die DI auf dem Foto würde schon verhindern, daß der Deckel schließt. Allerdings kann man diesen Platz ganz gut zur Verkabelung der Effekte nutzen. Ebenso nimmt die Stromversorgung mehr Platz weg als dies ein einfacher Mehrfachverteiler (z.B. Dunlop DC-Brick o.Ä.) tun würden. Dennoch kann man (je nach Effekt natürlich) locker 12 Effekte auf das Board bringen.
Die Stromversorgung
Auf dem Board befindet sich eine getaktete Stromversorgung mit angegbenen 400mA. Versorgt wird das Board mit einem handelsüblichem Stromkabel, wie man es von kleinen Transistorradios kennt. Zwei große LEDs zeigen die Stromversorgung und Overload an. Ausgegeben werden die Elektronen über einen getakteten 12V und fünf getaktete 9V Anschlüsse. Es liegen genug Stromkabel bei, um das Board zu versorgen.
Was mich am meisten gefreut hat ist, daß diese Stromversorgung absolut kein Rauschen verursacht. Mit einem Mal waren meine Probleme diesbezüglich gelöst... Selbst mit Daisychain.
Neben den Buchsen für die Stromversorgung gibt es vier Loops. Naja, eigentlich nur Klinkenbuchsen, die Paarweise miteinander verbunden sind, so daß man die Kabel für Input, FXSend, FXReturn und Output fest am Board einstecken kann. Dies ist wesentlich einfacher als alle Kabel an den Effekten einstecken zu müssen und entlastet die mitunter sehr teuren Soundfärber ungemein.
Der Guitarstand
Im Deckel des Koffers befindet sich ein zusammenfaltbarer fünffach-Gitarrenständer. Die beiden seitlichen Streben sind mit zwei Schanieren an einem Kantholz angeschraubt. Darauf kann man den gepolsterten Halshalter mit einem Pinlock-System aufstecken. Im zusammengefalteten Zustand werden alle drei Teile mit einem Klettband am Deckel gesichert, so daß keine Teile frei im Case rumfliegen.
Das ganze Case ist innen mit Samt ausgekleidet. Die Position der Gitarren wird durch vier Kleine und zwei große Schaumstoffrollen bestimmt. Diese Rollen können frei mit Klett verlegt werden, so daß auch locker zwei E-Gitarren und zwei akustische Instrumente in dem Ständer Platz finden. Die beiden großen Schaumstoffrollen schützen die Instrumente zudem vor Macken von den Schanieren der Streben.
Dieser Ständer ist auch für Flying Vs und Warriors geeignet, da sich eine dicke Samtlasche über den Aluminiumrahmen stülpen lässt und den Korpus der Gitarren so vor Macken schützt.
Dieser Samtüberwurf und der zusammengefaltete Gitarrenständer sind der Grund dafür, daß man die Effekte auf dem Board nicht komplett an den Rand platzieren darf, sondern etwa ein bis zwei Zentimieter Platz lassen muß.
Fazit
Die Kombination von Gitarrenständer und Pedalboard ist im Livebetrieb tierisch praktisch. Vorausgesetzt man hat mehrere Gitarren und ein Auto. Das Teil ist nämlich SAUSCHWER! Wie schwer genau kann cih gerade nicht sagen, aber beladen mit Effekten und Kabeln macht es deutlich mehr als mein JCM 800 her. Gewichtstechnisch gesprochen. Wenn man also motorisiert unterwegs ist, ist das Gewicht absolut kein Problem, aber wenn man das Case zu Fuß oder per Bus transportieren muß, sollte man sich ernsthaft überlegen ob man
-> auf leichtere Alternativen ausweicht,
-> einen guten Physiologen kennt, oder
-> sich zum Board eine Sackkarre anschafft.
Die Verarbeitung ist alles in allem okay. Die Schrauben in den Schanieren des Gitarrenständers sind eine große Schwachstelle, die sind bei mir schon relativ schnell ausgerissen, so daß ich neue Schaniere eingebaut habe. Das Case an sich ist robust uns die Alukanten und -Ecken, sowie die Butterflyverschlüsse halten Bombenfest. Die Stromversorgung ist zuverlässig und Geräuscharm.
Ein eindeutiges Plus ist der Preis. In Onlineshops kostet das Board etwa 170 Euro. Würde man alle drei Komponenten (Floorboard, Stromversorgung und Multistand) einzeln kaufen, wäre dies deutlich teurer. Zudem hat man so alles in einem Griff dabei, was vor allem für vergessliche Menschen (wie mich) nicht allzu schlecht ist.
Wer sich das Teil anschauen möchte (oder einfach nur mal anheben), kann gerne mal vorbeischauen. Ansonsten einfach fragen.
Grusz,
- Eigenschaft