[Zubehör] Lehle - Split III

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Teure Edellösung zur galvanischen Trennung


Preis: 129 €

Ausgangslage

Es gibt etliche Situationen, wo man eine galvanische Trennung braucht. Ein Gitarrensignal auf zwei Amps zu schicken ist nur ein solches Szenario. Bisher habe ich für solche Situationen zum Lötkolben gegriffen und mittels Klinkenbuchsen, Alugehäuse und einem Transformator entsprechende DIY-Trenner gelötet. Nun hatte ich Gelegenheit den sagenumwobenen Split von Lehre in der dritten Generation zu testen. Ich wollte sehen, ob der mehr kann als meine bisherigen DIY-Lösungen.

Hersteller

Hinter der Marke Lehre steht Burkhard Lehle. Sitz der Firma Lehle GmbH ist in Voerde am Niederrhein. Lehle produziert ausschließlich in Deutschland.

Verpackung

Die Verpackung ist richtig gut gemacht: Eine Pappschachtel, darin ein Kunststoffteil zur weichen Lagerung. Zwei Pappklappen mit kleinen Kunststoffpömpeln halten das Gerät in der Schachtel. Einfach gutes Design ohne unnötigen Müll. Super!

IMG_0497.jpg


Aufbau und Bedienung

Aufbau und Bedienung des Lehle Split II sind sehr überschaubar: An dem sehr hochwertigen Gehäuse befinden sich drei 6,3 mm TRS-Klinkenbuchsen. Das Gerät ist sowohl für symmetrische als auch für unsymmetrische Signale geeignet. Eine dieser Buchsen ist der Eingang. Dazu gibt es zwei Ausgänge. Ein Ausgang ist einfach durchgeschleift. Hier liegt exakt das Signal an, welches am Eingang reingeschickt wird. Der zweite Ausgang ist über einen Trafo galvanisch von dem ersten Ausgang getrennt. Ansonsten verfügt die Lehle Splitt II noch über zwei Taster. Mit einem Taster kann die Phase des zweiten Ausgangs gedreht werden. Mit dem zweiten Taster kann eine Masseverbindung zwischen den beiden Ausgängen erreicht werden.

IMG_0499.jpg


IMG_0501.jpg


Eine Stromversorgung gibt es nicht. Der Lehle Split III arbeitet vollständig passiv.

Verarbeitung

Die Verarbeitung des Lehle Split III ist wirklich absolute Spitzenklasse. Hier bekommt man das, was das Klischee „Made in Germany“ verspricht. Da ist absolut nichts dran auszusetzen - volle Punktzahl!

Funktion und Klang

Zunächst einmal ist festzuhalten, dass die Funktion des Lehle Split III macht was sie soll. Sie trennt galvanisch zwischen Eingang und Ausgang 1 auf der einen und Ausgang 2 auf der anderen Seite. Auch Phasendrehung und Masseverbindung funktionieren wie sie sollen. Ist aber auch keine Hexerei das hinzubekommen.

Bei der Beurteilung des Klangs muss ich unterscheiden. Der erste durchgeschleifte Ausgang ist absolut klangneutral. Das ist auch nicht anders zu erwarten.

Viel spannender ist dagegen der zweite Ausgang, der von dem Eingang und dem ersten Ausgang galvanisch getrennt ist. Dieser ist leider nicht klangneutral. Hier ist ein leichter Abfall der Höhen hörbar. Bonedo untertreibt da nach meinem Empfinden. Dort ist zu lesen: „…der ISO-Out hat eine leichte Klangfärbung, die aber meines Erachtens nicht dramatisch ist. Hier ist der Ton einen Hauch dumpfer.“ und „beim ISO Ausgang wird es etwas dumpfer, was sich allerdings eher in esoterischen Bereichen abspielt.“ - Der Abfall des Klangbildes ist deutlich zu hören. Das Adjektiv „esoterisch“ gaukelt hier vor, dass es sich um quasi eingebildete Klangfärbung handelt. Das ist in meinen Augen Augenwischerei. Wer diesen Unterschied nicht hört, der sollte vielleicht mal beim HNO-Arzt vorsprechen. Wie schlimm dieser Klangabfall ist, und ob man damit leben kann, muss jeder für sich selber entscheiden.

Alternative DIY

Ich erwähnte es bereits, dass ich im Einsatzfeld des Lehle Split III bisher mit DIY-Lösungen gearbeitet habe. Um den Funktionsumfang des Lehle Split III abzubilden braucht man Material im Wert von ca. 35 €. Man kann also drei DIY-Geräte bauen für das Geld eines Lehle Split III. Das ist schon ein erheblicher Unterschied. Als Trafos verwendete ich bisher diese:


Klanglich hat man dann ein mit dem Lehle Split III vergleichbares Ergebnis. Auch bei dieser DIY-Lösung kommt es auf dem Ausgang 2 zu einem leichten aber merklichen Höhenabfall.

Fazit

Der Lehle Split III ist klasse gemacht. Die Verarbeitung ist über jeden Zweifel erhaben. Klanglich gibt es einen hörbaren Unterschied zwischen den beiden Ausgängen. Hier muss jeder selber sehen, ob er damit leben kann. Wer selber löten kann und will, der kann sich für weniger als 1/3 der Kosten eines Lehle Split III leicht eine DIY-Alternative bauen. Genau so werde auch ich es in Zukunft weiter handhaben.

Bedienungsanleitung: http://www.lehle.com/_data/products...E_P-Split_III_Bedienungsanleitung_DE_V1.0.pdf

Produktinformation des Herstellers: https://lehle.com/DE/Lehle-P-Split-III
 
Eigenschaft
 
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Hallo @unixbook,

vielen Dank für die Review und auch, dass du die Verpackung, Verarbeitung und das "Made in Germany" so positiv hervorgehoben und gelobt hast.

Darf ich dich fragen, wie du denn die 2 Ausgänge "DIR" und "ISO" getestet, bzw. verglichen hast? Wie war dein Testaufbau? Kabellängen und deren Summe spielen hier eine große Rolle, was Klangverluste und die Wiedergabe angeht.
Wenn du den DIR und ISO Ausgang abwechselnd nutzt (immer das gleiche Kabel, aber umgesteckt), kann es keinen Unterschied zwischen dem DIR und ISO Ausgang geben, da der Übertrager immer kapazitiv wirkt – auch auf dem DIR Ausgang.
Hast du das feststellen können?

Der Vergleich zum Neutrik NTE1 und damit die Ersparnis haut nicht so ganz hin, denn der ist eher als niederohmiger Übertrager zu bewerten, während unser verbauter Übertrager LTHZ ein hochohmiger ist. Der Wert der Impulstreue (ist für die saubere Wiedergabe der Transienten verantwortlich) müsste beim Neutrik bei der Übertragung eines hochohmigen Signals die Spitzen einer tiefen E-Saite eigentlich kappen.
Es gibt noch andere Werte, die enorm wichtig für die Übertragung hochohmiger Signale sind (wie bspw. die kapazitiven Kopplung und damit die Gleichtaktunterdrückung), wo Neutrik jedoch keine Angaben macht.

Bin gespannt auf deine Antworten!

Beste Grüße
Joki
 
Hallo Joki!

Das ist ja mal klasse, dass sich einer von Lehle direkt dazu meldet! Hut ab!

Hier der Aufbau mit dem ich getestet hatte:

IMG_0503.jpg


Von der Gitarre zum EQ habe ich ein 6 m Fender Instrumentenkabel genommen. Zwischen EQ und Split III ein 20 cm Rockboard Flat, zwischen Split III und der A/B-Box jeweils ein 30 cm Rockboard Flat. Zwischen A/B-Box und Amp dann wieder ein 3 m Fender Instrumentenkabel.

Du schreibst, dass dann kein Unterschied hörbar sein dürfte. Tatsache ist aber, dass ich ihn gehört habe. Auch im Blindtest, bei dem mein Sohn geschaltet hat und ich nur hinhörte.

Oder hatte ich ein fehlerhaftes Split III? Ich hatte natürlich nur eines zum Testen.

Zu den Details aus der Elektrotechnik kann ich nichts sagen. Das sind für mich böhmische Dörfer. Ich bin froh, dass ich etwas Löten kann :)
 
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Hey,

Super - der Aufbau klingt erstmal gut.
Welche AB Box hast du genutzt? Und welche impedante Last (Drop Down Widerstände am Eingang) hat die?

Wir können dir den P-SPLIT III auch tauschen, d.h. wir schicken dir einen neuen zu.

Beste Grüße
Joki
 
Hi Joki!

Bei der von mir verwendeten A/B-Box handelt es sich um eine DIY-A/B-Box. Sie folgt diesem Schaltplan hier:

Ohne Titel.jpeg


Wirklich brutal simpel und eher für Tests gemacht als fürs Musizieren.

Und welche impedante Last (Drop Down Widerstände am Eingang) hat die?

Siehe Schaltplan :)

Wir können dir den P-SPLIT III auch tauschen

Das geht leider nicht mehr, da ich von meinem "Nicht-Zufrieden-Geld-Zurück-Recht" Gebrauch gemacht habe.

wir schicken dir einen neuen zu

Das könnt Ihr natürlich trotzdem gerne machen :)
 
Hey,

das Design der AB Box ist für den Testaufbau eigentlich ok.
Hast du für den Test auch mal andere, hochwertigere Kabel genutzt? Unserer Erfahrung nach ist die Schwankung der Qualität bei den genannten Kabel sehr hoch, was wiederum das Resultat bei solch peniblen A/B Tests dann doch hörbar verändern kann.

Du hast den P-SPLIT III bereits zurück geschickt?
Schade - am besten wäre es natürlich gewesen, du hättest zuerst mit uns Kontakt aufgenommen, um eine Lösung zu finden.

Beste Grüße
Joki
 
Hast du für den Test auch mal andere, hochwertigere Kabel genutzt? Unserer Erfahrung nach ist die Schwankung der Qualität bei den genannten Kabel sehr hoch, was wiederum das Resultat bei solch peniblen A/B Tests dann doch hörbar verändern kann.

Klar, es waren sicher die Kabel... ;-)

Du hast den P-SPLIT III bereits zurück geschickt?

Ja.

Schade - am besten wäre es natürlich gewesen, du hättest zuerst mit uns Kontakt aufgenommen, um eine Lösung zu finden.

Konnte ja nicht ahnen, dass Ihr Euch um sowas persönlich kümmert. Retour war ein einfacher Weg. Passt schon.
 

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