Korken
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Kurzer Vorwort: Ich habe nach einer günstigen Funkstrecke gesucht, da mein Einjähriger immer mehr Interesse an Kabeln und entsprechendem Salat hat, und ich den Verstärker / die Verstärker sicher verstaut habe, und nur mit der Gitarre drahtlos in den Amp wollte. Kein Kabel = kein ziehen.
Leider ist der Airborne in der 2.4 GHz Version im (für mich) nicht wirklich nutzbar.
Allgemein:
Der Harley Benton Airborne ist eine günstige Option einer Funkstrecke für den Hobbyisten und Amateur, der nicht viel Geld hinlegen will / kann, und sich unter Umständen noch nicht sicher ist, ob man wirklich drahtlos arbeiten will. Dabei kann der Airborne definitiv helfen.
Klare Pluspunkte sind die Bewegungsfreiheit, keine Stolperfallen, absolut Kindersicher, Plug&Play und kein Kabelsalat.
All das macht der Airborne grundsätzlich gut und richtig. Die Verbindung steht schnell, und ist in Summe auch stabil, mir 4 möglichen Kanälen ist man auch flexibel genug um anderen Systemen auszuweichen.
Verarbeitung:
Der Sender und Empfänger sind in schlichtem Kunststoff ausgeführt, die Klinkenstecker sind schwenkbar, somit lässt sich der Sender problemlos an Zargen-Buchsen als auch typsichen Stratocaster-Frontloadern einstecken.
Der Klinkenstecker ist ordentlich ausgeführt. Damit meine ich: Nicht zu breit. Denn leider gibt es bei den 1/4" (6,3mm) Steckern keine 100%ige Norm, somit gibt es selten Kabel, welche je nach Buchsenhersteller klemmen. Das ist hier nicht der Fall.
Die Knöpfe für die Kanalumschaltung machen ein schönes Klick, der Schieberegler für An/Aus rastet schön ein. Somit ist bei der Haptik alles richtig gemacht.
Zum Sound:
Hier streiten sich die Geister. Funk vs Draht, Analog vs Digital. Hier soll es zunächst nur um Kabel gegen Günstig-Digitalfunke gehen.
Verwendet wurde LTD Phoenix mit SD JB + 59 Pickups. Also nicht wirklich zu heiß.
Im Direktvergleich merkt man, dass das Signal durch den Airborne etwas unklarer scheint. Speziell bei einer empfindlichen Eingangs-Stufe neigt der Airborne zu deutlich hörbaren feinen Verzerrungen. Ob man das im eigenen Setup merkt, ist die Frage.
Ich habe es aber auch bei einem leicht angecrunchten Blackstar Fly3 gemerkt. Hier traten bei gleichen Einstellungen unschöne Verzerrungen auf, obwohl der Fly3 eigentlich wirklich toll klingt. Es ist also eine Verzerrung, die im Airborne entsteht, dies skalliert dann je nach Verstärker mehr oder weniger. In einem komplett cleanen oder klar verzerrten Setup fällt das weniger ins Gewicht.
In Verbindung mit einem Little Gem/Ruby Verstärker klang der Verstärker per Kabel richtig gut mit mildem Breakup, mit dem Airborne nach einem leichten furzigen Overdrive.
Leider traten hier immer wieder kurze Dropouts auf, auch bei klarer Sichtlinie unter 5m zwischen Sender und Empfänger. Dazu unten mehr..
Die Funkübertragung:
Neben den genannten kurzen Dropouts, die je nach Peripherie auftreten, bringt das System leider ein großes Problem mit sich.
Technikaffine wissen bereits bei der Überschrift, worauf es hinausläuft. Ich habe dafür 2 Tage gebraucht, hier den Zusammenhang herzustellen.
Die Funkstrecke arbeitet im 2.4GHz Bereich - im gleichen Bereich funken unsere lieben Router. Mit meiner Fritzbox 7362 SL habe ich leider extreme Probleme in Verbindung mit dem Airborne. Verwende ich den Airborne im gleichen Raum, fliegt mein Smartphone, Laptop (optional noch Playstation/Switch/whatever im Radius von 5-10 Metern) aus dem W-Lan, da der Airborne scheinbar dermaßen aggressiv funkt, dass er jede Kommunikation zwischen Router und Peripherie stört. Das passiert leider auf allen 4 Kanäle, ich kann also entweder Gitarre spielen oder meine Frau kann im W-Lan sein.
Das ist für mich leider ein absoluter Dealbreaker, weswegen das Gerät nicht zu empfehlen ist.
Die 5,8GHz Version wird wohl zu ähnlichen Problemen führen, da auch in diesem Band modernere Router die Verbindung auf kurze Direktverbindungen herstellen. Das ist aber Mutmaßen, ich werd es zumindest nicht ausprobieren.
Für wen ist der Airborne geeignet:
Da die Anwendung zu Hause nicht wirklich nutzbar ist, da alle umgebenden W-Lan Geräte gekillt werden, kann ich das für Hobbbyisten im eigenen Heim nicht empfehlen.
Auch im Stage-Bereich werden immer mehr Router für digitale Steuerungen verwendet, hier ist Gleiches zu erwarten, oder das System selbst fängt starke Störungen ein.
Sollte man in seinem Proberaum keine W-Lan fähigen Geräte nutzen, wäre das zumindest eine Option.
Fazit und Kritik:
Pluspunkt: Der Sound ist in Ordnung! Für die Preisklasse zumindest. Die Verbindungsqualität ist gut, und die Flexibilität einer Funkstrecke ist was Tolles.
Aber: Der Airborne funkt leider alle W-Lan fähigen Geräte im gleichen Frequenzband (2.4GHz) weg, damit ist das Gerät für die Anwendung zuhause oder auf der Bühne nicht nutzbar oder zu empfehlen. Die Idee, günstigen Digitalfunk zu nutzen ist gut, nur die Umsetzung hat leider wohl keine wirkliche Testphase durchlaufen, und wurde direkt auf den Markt gegeben.
Solltet ihr euch wundern, warum euer (WG-) Mitbewohner nicht mehr ins W-Lan kommt, wenn ihr Gitarre spielt - diesmal hat er unter Umständen recht.
Leider habe ich das Gerät zu Weihnachten bekommen, und meine Frau hat dieses mit viel Vorlauf besorgt (was ich natürlich sehr schätze, da ich dann definitiv was unterm Baum hatte.. (= ), somit bin ich aus der Moneyback Zeit raus. Aber zumindest hab ich nun nen W-Lan-Jammer...ist bestimmt irgendwann praktisch, wenn mein Kleiner in vielen Jahren nachts zockt und ich aus irgendeinem Grund nicht an den Router komme..
Leider ist der Airborne in der 2.4 GHz Version im (für mich) nicht wirklich nutzbar.
Allgemein:
Der Harley Benton Airborne ist eine günstige Option einer Funkstrecke für den Hobbyisten und Amateur, der nicht viel Geld hinlegen will / kann, und sich unter Umständen noch nicht sicher ist, ob man wirklich drahtlos arbeiten will. Dabei kann der Airborne definitiv helfen.
Klare Pluspunkte sind die Bewegungsfreiheit, keine Stolperfallen, absolut Kindersicher, Plug&Play und kein Kabelsalat.
All das macht der Airborne grundsätzlich gut und richtig. Die Verbindung steht schnell, und ist in Summe auch stabil, mir 4 möglichen Kanälen ist man auch flexibel genug um anderen Systemen auszuweichen.
Verarbeitung:
Der Sender und Empfänger sind in schlichtem Kunststoff ausgeführt, die Klinkenstecker sind schwenkbar, somit lässt sich der Sender problemlos an Zargen-Buchsen als auch typsichen Stratocaster-Frontloadern einstecken.
Der Klinkenstecker ist ordentlich ausgeführt. Damit meine ich: Nicht zu breit. Denn leider gibt es bei den 1/4" (6,3mm) Steckern keine 100%ige Norm, somit gibt es selten Kabel, welche je nach Buchsenhersteller klemmen. Das ist hier nicht der Fall.
Die Knöpfe für die Kanalumschaltung machen ein schönes Klick, der Schieberegler für An/Aus rastet schön ein. Somit ist bei der Haptik alles richtig gemacht.
Zum Sound:
Hier streiten sich die Geister. Funk vs Draht, Analog vs Digital. Hier soll es zunächst nur um Kabel gegen Günstig-Digitalfunke gehen.
Verwendet wurde LTD Phoenix mit SD JB + 59 Pickups. Also nicht wirklich zu heiß.
Im Direktvergleich merkt man, dass das Signal durch den Airborne etwas unklarer scheint. Speziell bei einer empfindlichen Eingangs-Stufe neigt der Airborne zu deutlich hörbaren feinen Verzerrungen. Ob man das im eigenen Setup merkt, ist die Frage.
Ich habe es aber auch bei einem leicht angecrunchten Blackstar Fly3 gemerkt. Hier traten bei gleichen Einstellungen unschöne Verzerrungen auf, obwohl der Fly3 eigentlich wirklich toll klingt. Es ist also eine Verzerrung, die im Airborne entsteht, dies skalliert dann je nach Verstärker mehr oder weniger. In einem komplett cleanen oder klar verzerrten Setup fällt das weniger ins Gewicht.
In Verbindung mit einem Little Gem/Ruby Verstärker klang der Verstärker per Kabel richtig gut mit mildem Breakup, mit dem Airborne nach einem leichten furzigen Overdrive.
Leider traten hier immer wieder kurze Dropouts auf, auch bei klarer Sichtlinie unter 5m zwischen Sender und Empfänger. Dazu unten mehr..
Die Funkübertragung:
Neben den genannten kurzen Dropouts, die je nach Peripherie auftreten, bringt das System leider ein großes Problem mit sich.
Technikaffine wissen bereits bei der Überschrift, worauf es hinausläuft. Ich habe dafür 2 Tage gebraucht, hier den Zusammenhang herzustellen.
Die Funkstrecke arbeitet im 2.4GHz Bereich - im gleichen Bereich funken unsere lieben Router. Mit meiner Fritzbox 7362 SL habe ich leider extreme Probleme in Verbindung mit dem Airborne. Verwende ich den Airborne im gleichen Raum, fliegt mein Smartphone, Laptop (optional noch Playstation/Switch/whatever im Radius von 5-10 Metern) aus dem W-Lan, da der Airborne scheinbar dermaßen aggressiv funkt, dass er jede Kommunikation zwischen Router und Peripherie stört. Das passiert leider auf allen 4 Kanäle, ich kann also entweder Gitarre spielen oder meine Frau kann im W-Lan sein.
Das ist für mich leider ein absoluter Dealbreaker, weswegen das Gerät nicht zu empfehlen ist.
Die 5,8GHz Version wird wohl zu ähnlichen Problemen führen, da auch in diesem Band modernere Router die Verbindung auf kurze Direktverbindungen herstellen. Das ist aber Mutmaßen, ich werd es zumindest nicht ausprobieren.
Für wen ist der Airborne geeignet:
Da die Anwendung zu Hause nicht wirklich nutzbar ist, da alle umgebenden W-Lan Geräte gekillt werden, kann ich das für Hobbbyisten im eigenen Heim nicht empfehlen.
Auch im Stage-Bereich werden immer mehr Router für digitale Steuerungen verwendet, hier ist Gleiches zu erwarten, oder das System selbst fängt starke Störungen ein.
Sollte man in seinem Proberaum keine W-Lan fähigen Geräte nutzen, wäre das zumindest eine Option.
Fazit und Kritik:
Pluspunkt: Der Sound ist in Ordnung! Für die Preisklasse zumindest. Die Verbindungsqualität ist gut, und die Flexibilität einer Funkstrecke ist was Tolles.
Aber: Der Airborne funkt leider alle W-Lan fähigen Geräte im gleichen Frequenzband (2.4GHz) weg, damit ist das Gerät für die Anwendung zuhause oder auf der Bühne nicht nutzbar oder zu empfehlen. Die Idee, günstigen Digitalfunk zu nutzen ist gut, nur die Umsetzung hat leider wohl keine wirkliche Testphase durchlaufen, und wurde direkt auf den Markt gegeben.
Solltet ihr euch wundern, warum euer (WG-) Mitbewohner nicht mehr ins W-Lan kommt, wenn ihr Gitarre spielt - diesmal hat er unter Umständen recht.
Leider habe ich das Gerät zu Weihnachten bekommen, und meine Frau hat dieses mit viel Vorlauf besorgt (was ich natürlich sehr schätze, da ich dann definitiv was unterm Baum hatte.. (= ), somit bin ich aus der Moneyback Zeit raus. Aber zumindest hab ich nun nen W-Lan-Jammer...ist bestimmt irgendwann praktisch, wenn mein Kleiner in vielen Jahren nachts zockt und ich aus irgendeinem Grund nicht an den Router komme..
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