MacWoody
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Hallo zusammen!
Vorgeschichte:
Anfang/Mitte Januar 2014 kam ein neues Gerät auf den Markt von Big Walnut Productions, der Hammer Jammer. Nachdem ich mir die Gearnews durchgelesen und die spartanische Homepage mit ihren drei Videos begutachtet hatte, hab ich mir gleich mal einen bestellt, weil's mich gleich fasziniert hat!
Bestellung:
Im Moment kann man den Hammer Jammer nur auf der Homepage von Big Walnut Productions direkt aus den USA für 40.00 USD inkl. Versand bestellen. Die Markteinführung hat aber wohl ziemlich Staub bei den Jungs aufgewirbelt, denn mit so einer Nachfrage hatten sie wohl nicht gerechnet. Dementsprechend bekam ich erst 3 Tage nach der Bestellung die Bestätigung mit dem Hinweis, man hoffe die bestehenden Bestellungen innerhalb der nächsten 8 Wochen abarbeiten zu können.
Umso erfreuter war ich dann, als ich ihn 15 Tage später schon in Händen hielt!!
Hier noch ein Hinweis von der Bestätigungs E-Mail:
Price for Hammer Jammers will increase after this initial market seeding is completed, and most likely will be handled through another company.
Man wird ihn also demnächst auch im Fachhandel bekommen, allerdings dann auch zu einem höheren Preis.
Was bekommt man?
Gestern kam das Gerät nun an und wurde inspiziert. Ein Tütchen mit allem was man braucht.
Verarbeitung:
Der Hammer Jammer (kurz HJ) ist mit ca. 175gr recht gewichtig, was vor allem an der Metallgrundplatte liegt, die dick und massiv ist. Die geht also nicht so schnell kaputt. Auch die Abmessungen sind recht wuchtig. Wenn man also z.B. nach Variante 3 (s.unten) installiert, dann kann ich mir schon vorstellen, dass sich die Balance gerade bei akustischen Instrumenten ändern wird. Am Hals montiert merkt man nur, dass die Gitarre in Summe etwas schwerer wird.
Die Kopfplatte des HJ ist aus Kunststoff gefertig und da gibt's keinen Grund zur Beanstandung. Sauber verarbeitet und gegossen. Die hartgummi-Hämmerchen tragen an den Klammern Rückstände vom Spritzen, ist aber nicht weiter tragisch, da es für die Funktion egal ist. Es sieht lediglich unsauber aus.
Die kleinen, silbernen Metallschienen, um den HJ am Griffbrett zu verklemmen sind allerdings grob und scharfkantig. Vor allem an den Schnittkanten kann man nicht nur sich, sondern auch die Gitarre verletzen. Nicht schön! Die 3 Sorten Klebestreifen halten super und sind auch etwas dehnbar. Von daher kann man das Metallschienenproblem etwas entschärfen durch umknicken am Ende. Bei diesen Schienen kann man natürlich auch ein bißchen feilen und gut iss'. Auch die unteren Enden der Grundplatte sind etwas scharfkantig, allerdings nicht so schlimm, wie die Schienen. Hier kann man mit den Klebestreifen arbeiten, was ich jedem raten würde. Abschleifen wäre blöd, weil dasd Teil lackiert ist. Hinweis: Das Eigengewicht und die glatte Oberfläche könnten dafür sorgen, dass einem die Basisplatte aus der Hand rutscht. Die würde mit Sicherheit eine Macke in die Gitarrendecke hauen! Also vorsichtig und langsam beim Montieren!
In Summe sind aber sowohl Metall-, als auch alle Kunststoffteile sehr wertig vom Material!
Der Zusammenbau:
Hier gibt es im Grunde genommen 2 Varianten/Positionen, um den HJ zu installieren. Man kann aber auch die Techniken mischen, dann hat man die 4 vorgestellten Varianten.
1. NeckMount ohne Tape
Basisplatte liegt mit Filzgleitern auf der Decke auf und durch 2 kl. Metallschienen und Schrauben ans Griffbrett geklemmt.
2. Neckmount mit Tape
Die Basisplatte wird direkt mit doppelseitigem Klebeband auf die Gitarre geklebt und hält dauerhaft.
3. Tailmount mit Tape
Die Basisplatte wird hinter die Bridge geklebt. An dieser Stelle kann man ja nirgends klemmen.
4. Neckmount mit aufgeklebten Metallschienen
Eher ungewöhnlich, aber die kl. Metallschienen werden ans Griffbrett geklebt und die Basisplatte bei Bedarf drauf geschoben und verschraubt. Ist also ähnlich der Var. 1., nur dass eben die kleinen Metallschienen am Hals kleben bleiben.
Richtig interessant bzw. relevant sind eigentlich nur die Versionen 1 und 3. Die anderen dienen eher dem "was ist noch möglich", dem Daueranwender mit einer speziellen Gitarre oder dem Fall, eine etwas ausgefallenere Gitarre zu haben. Die Version 2 ist z.B. dann auch gut, wenn das Griffbrett zu breit ist. Durch diese Version entfallen die Metallschienen. Aber ähnlich einem eBow oder einem Bottleneck, ist es nett, zwischendurch damit was zu machen. Daher die Var. 1 zum wieder entfernen oder 3, da ist das Ding aus dem Weg. Bei 2 verliert man dauerhaft die oberen Bünde.
Auf jeden Fall sehr flexibel anpassbar, so dass er eigentlich auf jeder 6-Saitergitarre installierbar ist. Man sollte sich aber im Vorfeld die 4 Möglichkeiten anschauen und überlegen, was man machen will. Ansonsten muss man z.B. an der Basisplatte die Filzgleiter entfernen, um Klebestreifen drauf zu machen. So verholzt man schnell seinen Vorrat, wobei es aber nichts außergewöhnliches ist und man sowas im Bastelgeschäft oder Baumarkt bekommt.
Die Version 1 sieht vor, den Hammer Jammer am Griffbrett der Gitarre festzuklemmen. Für erste Gehversuche ist dies sicherlich die beste Variante, da man nichts unnötig an der Gitarre verklebt und der HJ schnell auf verschiedenen Gitarren installiert werden kann. Die Anleitung ist zwar ausführlich, bunt, reich bebildert und eindeutig, allerdings ist das System so selbsterklärend, dass man ihn in 2-3min einsatzbereit hat.
Der Hammer Jammer ist zweigeteilt. Zuerst nimmt man die Kopfplatte mit den Hämmerchen runter; diese ist lediglich aufgeschoben. Auf die unteren Kufen der Basisplatte klebt man nun die mitgelieferten Filzstreifen zum Schutz des Instruments. Auf dem nachfolgenden Bild sieht man schön die äußeren und inneren Schienen der Bodenplatte. Auf den äußeren gleitet die Kopfplatte und in die inneren kommen die silbernen Metallschienen zum verklemmen.
Danach kommen auf jede Seite 2 kleine Imbusschrauben, die mittels des mitgelieferten Schraubziehers eingedreht werden. Beim Verkleben kann man sie weglassen. Allerdings sind die so klein und fisselig, dass sie hier am besten aufgehoben sind!
Im nächsten Schritt versieht man die Metallschienen mit den Gummiklebestreifen.
Das war's auch schon mit Vorbereitungen und der Hammer Jammer kann montiert werden. Hier bitte vorsicht walten lassen, denn die Metallteile sind scharfkantig! Als Testkandidatin musste meine Epi Western herhalten. Da wär's nicht so schlimm, wenn sie nen Kratzer abbekommt. Die Metallschienen sind nur eingelegt in die Vertiefungen. Wenn man eine gute Position hat, dreht man die 4 Schräubchen gleichmäßig zu, so dass die Platte auch mittig sitzt. Auf dem Bild ist das noch nicht der Fall.
Manch einer fragt sich vielleicht, warum ich die Basisplatte nicht ganz bis an Schallloch gebracht und festgeklemmt hab. Ganz einfach: Es geht nicht! Durch die Metallschienen ist der innere Abstand so gering geworden, dass dies die maximal mögliche Position war! Bei den Varianten oben hatte ich ja schon gesagt, wer nicht festklemmt, sondern festklebt, ist hier natürlich wesentlich freier bei der Gestaltung, da der innere Abstand dann groß genug ist.
Laut Beschreibung soll man jetzt die Kopfplatte auf einer Seite anlegen und dann auf der anderen Seite einrastet.
Keine Ahnung, warum?! Man kann die Kopfplatte auch ohne Kraft und "Krack" auf den Schienen die Basisplatte einschieben. Auf Dauer sicher die bessere Methode.
Justage / Bespielbarkeit und Sound:
Im Ausliegerungszustand ist der Hammer Jammer ganz zusammengeschoben. Allerdings ist er so nahezu unspielbar, denn die Hämmerchen haben kaum Federweg und man muss wirklich draufdreschen! Das rechte Bild zeigt die Kopfplatte von unten, bei dem man schön die Kante erkennt, an der die Hämmerchen abknicken bzw. federn. Haltet ein Lineal an die Tischkante und lass es mal weiter darüber rausragen und schnappen, bzw. legt es fast ganz auf den Tisch und lasst es nochmal schnappen. Dann merkt ihr den Unterschied, der auch hier zum Tragen kommt.
Die Kopfplatte oder auch Fingerboard selbst ist nun wiederum auch zweiteilig. Stufenweise kann damit sowohl der Anschlagpunkt der Hämmerchen, als auch der Kraftaufwand reguliert werden. Ein Bild von der Unterseite zeigt schön die Rastung. Das sind diese kleinen Halbkreise am oberen Bildrand und er ist gerade im 4 Loch von links eingerastet.
Im ersten Schritt kann man also das Oberteil auseinanderziehen. Dadurch verringert sich sowohl der Kraftaufwand (wird geringer, klar), aber auch der Anschlagpunkt der Hämmerchen! Ist jetzt alles in Maßen, aber der Ton ändert sich ja, wenn man naher an der Bridge zupft/schlägt. Ich find's eigentlich nicht schlecht, denn je weiter man auch an die Bridge kommt, desto widerstandsfähiger sind die Saiten und Schwingen nicht so extrem. Draufhämmern (Slappen) ist doch nochmal was anderes, als zupfen oder mit dem Plek. Hier hat die Var. 2 Tailmount sicher noch mehr Vorteile, weil man die Hämmerchen bist fast genau an die Bridge bringen kann.
Wem das nun immer noch nicht reichen sollte, der kann jetzt noch die ganze Kopfplatte auf der Basisplatte in Richtung Bridge verschieben. Hierbei verändert sich nicht mehr der Kraftaufwand, sondern nur noch Anschlagpunkt (Ton) und die Bespielbarkeit. Allerdings weiter wie bis zur Mitte der Basisplatte sollte man sie nicht verschieben, da das System instabil wird!
Mit diesen Settings + den verschieden farbigen Hämmerchen (rosa = weich und lila = hart) kann man nun seinen Sound und optimale Spielposition suchen.
Der Sound:
Diesen Punkt erspar ich euch im ersten Teil des Reviews, denn zum einen sind die Videobeispiele des Herstellers sehr zutreffend und gut, zum andern kann ich nicht spielen.
Ganz im Ernst! Es ist eine völlig andere Art, die rechte Hand zu benutzen! Ring und kleiner Finger sind fast zu schwach, um auf die Hämmerchen zu hauen, und auch die Koordination, die man zwischen re. und li. Hand langjährig gewohnt ist, haut da nicht einfach so hin. Am besten geht's noch, wenn man wie beim Zupfen (immaginärer Apfel in der Hand) mit den Fingerkuppen von oben draufhaut, oder mit dem mittleren Fingerglied der vollgestreckten Fingern.
Es ist eigentlich Schade und die Euphorie bekommt da einen ordentlichen Dämpfer. Man probiert mit Standard-Tuning und Open-Tunings rum, hämmert aber nur ziemlich bekloppt und aus dem Takt auf den Knöpfen rum! Ich werd also erstmal en bißchen üben und probieren müssen, bevor es was von mir hierzu gibt. Manche sind da vielleicht nichtmal bös drüber.
Fazit:
Ein witzige und pfiffige Idee, die einem neue Spielvarianten und Klänge erlaubt. Für (aktuell noch) 30$ bzw. 40$ mit Versand bekommt man ein hochwertig verarbeitetes Gerät, an dem es fast nichts zu meckern gibt!! Lediglich die scharfen Kanten der Metalteile mit denen man u.U. seine Gitarre beschädigen kann, sind für mich ein Minuspunkt. 30$ sind auch nicht die Welt, so dass ich eigentlich jedem, der ein bißchen über den Tellerrand rausschauen will, dieses Hämmerchenspiel empfehlen kann!
Wie es dann mit E-Gitarre, Spieltechniken, geklebter Tailmount Variante und Klängen weitergeht, gibt's dann mal in einem zweiten Teil.
Vorgeschichte:
Anfang/Mitte Januar 2014 kam ein neues Gerät auf den Markt von Big Walnut Productions, der Hammer Jammer. Nachdem ich mir die Gearnews durchgelesen und die spartanische Homepage mit ihren drei Videos begutachtet hatte, hab ich mir gleich mal einen bestellt, weil's mich gleich fasziniert hat!
Bestellung:
Im Moment kann man den Hammer Jammer nur auf der Homepage von Big Walnut Productions direkt aus den USA für 40.00 USD inkl. Versand bestellen. Die Markteinführung hat aber wohl ziemlich Staub bei den Jungs aufgewirbelt, denn mit so einer Nachfrage hatten sie wohl nicht gerechnet. Dementsprechend bekam ich erst 3 Tage nach der Bestellung die Bestätigung mit dem Hinweis, man hoffe die bestehenden Bestellungen innerhalb der nächsten 8 Wochen abarbeiten zu können.
Umso erfreuter war ich dann, als ich ihn 15 Tage später schon in Händen hielt!!
Hier noch ein Hinweis von der Bestätigungs E-Mail:
Price for Hammer Jammers will increase after this initial market seeding is completed, and most likely will be handled through another company.
Man wird ihn also demnächst auch im Fachhandel bekommen, allerdings dann auch zu einem höheren Preis.
Was bekommt man?
Gestern kam das Gerät nun an und wurde inspiziert. Ein Tütchen mit allem was man braucht.
| Inhalt: - 1 Hammer Jammer - 6 härtere Hämmerköpfe für brillianteren Klang - 4 Imbusschrauben für die Befestigung - 2 kl. Metallschienen - 2 Klebestreifen aus Filz - 4 Klebestreifen aus Gummi - 6 Streifen doppelseitiges Klebeband - 1 bunte Bedienungsanleitung - 1 Garantiezettel Bei den Gummi und Klebebandstreifen ist der Ersatz mit eingerechnet, was ich schonmal toll finde! |
Verarbeitung:
Der Hammer Jammer (kurz HJ) ist mit ca. 175gr recht gewichtig, was vor allem an der Metallgrundplatte liegt, die dick und massiv ist. Die geht also nicht so schnell kaputt. Auch die Abmessungen sind recht wuchtig. Wenn man also z.B. nach Variante 3 (s.unten) installiert, dann kann ich mir schon vorstellen, dass sich die Balance gerade bei akustischen Instrumenten ändern wird. Am Hals montiert merkt man nur, dass die Gitarre in Summe etwas schwerer wird.
Die Kopfplatte des HJ ist aus Kunststoff gefertig und da gibt's keinen Grund zur Beanstandung. Sauber verarbeitet und gegossen. Die hartgummi-Hämmerchen tragen an den Klammern Rückstände vom Spritzen, ist aber nicht weiter tragisch, da es für die Funktion egal ist. Es sieht lediglich unsauber aus.
Die kleinen, silbernen Metallschienen, um den HJ am Griffbrett zu verklemmen sind allerdings grob und scharfkantig. Vor allem an den Schnittkanten kann man nicht nur sich, sondern auch die Gitarre verletzen. Nicht schön! Die 3 Sorten Klebestreifen halten super und sind auch etwas dehnbar. Von daher kann man das Metallschienenproblem etwas entschärfen durch umknicken am Ende. Bei diesen Schienen kann man natürlich auch ein bißchen feilen und gut iss'. Auch die unteren Enden der Grundplatte sind etwas scharfkantig, allerdings nicht so schlimm, wie die Schienen. Hier kann man mit den Klebestreifen arbeiten, was ich jedem raten würde. Abschleifen wäre blöd, weil dasd Teil lackiert ist. Hinweis: Das Eigengewicht und die glatte Oberfläche könnten dafür sorgen, dass einem die Basisplatte aus der Hand rutscht. Die würde mit Sicherheit eine Macke in die Gitarrendecke hauen! Also vorsichtig und langsam beim Montieren!
In Summe sind aber sowohl Metall-, als auch alle Kunststoffteile sehr wertig vom Material!
Der Zusammenbau:
Hier gibt es im Grunde genommen 2 Varianten/Positionen, um den HJ zu installieren. Man kann aber auch die Techniken mischen, dann hat man die 4 vorgestellten Varianten.
1. NeckMount ohne Tape
Basisplatte liegt mit Filzgleitern auf der Decke auf und durch 2 kl. Metallschienen und Schrauben ans Griffbrett geklemmt.
2. Neckmount mit Tape
Die Basisplatte wird direkt mit doppelseitigem Klebeband auf die Gitarre geklebt und hält dauerhaft.
3. Tailmount mit Tape
Die Basisplatte wird hinter die Bridge geklebt. An dieser Stelle kann man ja nirgends klemmen.
4. Neckmount mit aufgeklebten Metallschienen
Eher ungewöhnlich, aber die kl. Metallschienen werden ans Griffbrett geklebt und die Basisplatte bei Bedarf drauf geschoben und verschraubt. Ist also ähnlich der Var. 1., nur dass eben die kleinen Metallschienen am Hals kleben bleiben.
Richtig interessant bzw. relevant sind eigentlich nur die Versionen 1 und 3. Die anderen dienen eher dem "was ist noch möglich", dem Daueranwender mit einer speziellen Gitarre oder dem Fall, eine etwas ausgefallenere Gitarre zu haben. Die Version 2 ist z.B. dann auch gut, wenn das Griffbrett zu breit ist. Durch diese Version entfallen die Metallschienen. Aber ähnlich einem eBow oder einem Bottleneck, ist es nett, zwischendurch damit was zu machen. Daher die Var. 1 zum wieder entfernen oder 3, da ist das Ding aus dem Weg. Bei 2 verliert man dauerhaft die oberen Bünde.
Auf jeden Fall sehr flexibel anpassbar, so dass er eigentlich auf jeder 6-Saitergitarre installierbar ist. Man sollte sich aber im Vorfeld die 4 Möglichkeiten anschauen und überlegen, was man machen will. Ansonsten muss man z.B. an der Basisplatte die Filzgleiter entfernen, um Klebestreifen drauf zu machen. So verholzt man schnell seinen Vorrat, wobei es aber nichts außergewöhnliches ist und man sowas im Bastelgeschäft oder Baumarkt bekommt.
Die Version 1 sieht vor, den Hammer Jammer am Griffbrett der Gitarre festzuklemmen. Für erste Gehversuche ist dies sicherlich die beste Variante, da man nichts unnötig an der Gitarre verklebt und der HJ schnell auf verschiedenen Gitarren installiert werden kann. Die Anleitung ist zwar ausführlich, bunt, reich bebildert und eindeutig, allerdings ist das System so selbsterklärend, dass man ihn in 2-3min einsatzbereit hat.
Der Hammer Jammer ist zweigeteilt. Zuerst nimmt man die Kopfplatte mit den Hämmerchen runter; diese ist lediglich aufgeschoben. Auf die unteren Kufen der Basisplatte klebt man nun die mitgelieferten Filzstreifen zum Schutz des Instruments. Auf dem nachfolgenden Bild sieht man schön die äußeren und inneren Schienen der Bodenplatte. Auf den äußeren gleitet die Kopfplatte und in die inneren kommen die silbernen Metallschienen zum verklemmen.
Danach kommen auf jede Seite 2 kleine Imbusschrauben, die mittels des mitgelieferten Schraubziehers eingedreht werden. Beim Verkleben kann man sie weglassen. Allerdings sind die so klein und fisselig, dass sie hier am besten aufgehoben sind!
Im nächsten Schritt versieht man die Metallschienen mit den Gummiklebestreifen.
Das war's auch schon mit Vorbereitungen und der Hammer Jammer kann montiert werden. Hier bitte vorsicht walten lassen, denn die Metallteile sind scharfkantig! Als Testkandidatin musste meine Epi Western herhalten. Da wär's nicht so schlimm, wenn sie nen Kratzer abbekommt. Die Metallschienen sind nur eingelegt in die Vertiefungen. Wenn man eine gute Position hat, dreht man die 4 Schräubchen gleichmäßig zu, so dass die Platte auch mittig sitzt. Auf dem Bild ist das noch nicht der Fall.
Manch einer fragt sich vielleicht, warum ich die Basisplatte nicht ganz bis an Schallloch gebracht und festgeklemmt hab. Ganz einfach: Es geht nicht! Durch die Metallschienen ist der innere Abstand so gering geworden, dass dies die maximal mögliche Position war! Bei den Varianten oben hatte ich ja schon gesagt, wer nicht festklemmt, sondern festklebt, ist hier natürlich wesentlich freier bei der Gestaltung, da der innere Abstand dann groß genug ist.
Laut Beschreibung soll man jetzt die Kopfplatte auf einer Seite anlegen und dann auf der anderen Seite einrastet.
Keine Ahnung, warum?! Man kann die Kopfplatte auch ohne Kraft und "Krack" auf den Schienen die Basisplatte einschieben. Auf Dauer sicher die bessere Methode.
Justage / Bespielbarkeit und Sound:
Im Ausliegerungszustand ist der Hammer Jammer ganz zusammengeschoben. Allerdings ist er so nahezu unspielbar, denn die Hämmerchen haben kaum Federweg und man muss wirklich draufdreschen! Das rechte Bild zeigt die Kopfplatte von unten, bei dem man schön die Kante erkennt, an der die Hämmerchen abknicken bzw. federn. Haltet ein Lineal an die Tischkante und lass es mal weiter darüber rausragen und schnappen, bzw. legt es fast ganz auf den Tisch und lasst es nochmal schnappen. Dann merkt ihr den Unterschied, der auch hier zum Tragen kommt.
Die Kopfplatte oder auch Fingerboard selbst ist nun wiederum auch zweiteilig. Stufenweise kann damit sowohl der Anschlagpunkt der Hämmerchen, als auch der Kraftaufwand reguliert werden. Ein Bild von der Unterseite zeigt schön die Rastung. Das sind diese kleinen Halbkreise am oberen Bildrand und er ist gerade im 4 Loch von links eingerastet.
Im ersten Schritt kann man also das Oberteil auseinanderziehen. Dadurch verringert sich sowohl der Kraftaufwand (wird geringer, klar), aber auch der Anschlagpunkt der Hämmerchen! Ist jetzt alles in Maßen, aber der Ton ändert sich ja, wenn man naher an der Bridge zupft/schlägt. Ich find's eigentlich nicht schlecht, denn je weiter man auch an die Bridge kommt, desto widerstandsfähiger sind die Saiten und Schwingen nicht so extrem. Draufhämmern (Slappen) ist doch nochmal was anderes, als zupfen oder mit dem Plek. Hier hat die Var. 2 Tailmount sicher noch mehr Vorteile, weil man die Hämmerchen bist fast genau an die Bridge bringen kann.
Wem das nun immer noch nicht reichen sollte, der kann jetzt noch die ganze Kopfplatte auf der Basisplatte in Richtung Bridge verschieben. Hierbei verändert sich nicht mehr der Kraftaufwand, sondern nur noch Anschlagpunkt (Ton) und die Bespielbarkeit. Allerdings weiter wie bis zur Mitte der Basisplatte sollte man sie nicht verschieben, da das System instabil wird!
Mit diesen Settings + den verschieden farbigen Hämmerchen (rosa = weich und lila = hart) kann man nun seinen Sound und optimale Spielposition suchen.
Der Sound:
Diesen Punkt erspar ich euch im ersten Teil des Reviews, denn zum einen sind die Videobeispiele des Herstellers sehr zutreffend und gut, zum andern kann ich nicht spielen.
Es ist eigentlich Schade und die Euphorie bekommt da einen ordentlichen Dämpfer. Man probiert mit Standard-Tuning und Open-Tunings rum, hämmert aber nur ziemlich bekloppt und aus dem Takt auf den Knöpfen rum! Ich werd also erstmal en bißchen üben und probieren müssen, bevor es was von mir hierzu gibt. Manche sind da vielleicht nichtmal bös drüber.
Fazit:
Ein witzige und pfiffige Idee, die einem neue Spielvarianten und Klänge erlaubt. Für (aktuell noch) 30$ bzw. 40$ mit Versand bekommt man ein hochwertig verarbeitetes Gerät, an dem es fast nichts zu meckern gibt!! Lediglich die scharfen Kanten der Metalteile mit denen man u.U. seine Gitarre beschädigen kann, sind für mich ein Minuspunkt. 30$ sind auch nicht die Welt, so dass ich eigentlich jedem, der ein bißchen über den Tellerrand rausschauen will, dieses Hämmerchenspiel empfehlen kann!
Wie es dann mit E-Gitarre, Spieltechniken, geklebter Tailmount Variante und Klängen weitergeht, gibt's dann mal in einem zweiten Teil.
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