gitarrero!
Mod Emeritus
Hin und wieder kommt es vor, dass ich beim Durchstimmen meiner Gitarren vor dem Auftritt mit dem einen oder anderen Floyd-Rose-Feinstimmer an die Grenzen komme. Dann führt kein Weg dran vorbei, die Klemmsattelschrauben kurzfristig zu lösen und mit den normalen Mechaniken nachzustimmen, und natürlich hinterher die Schrauben wieder anzuziehen (und nochmal per Feinstimmer nachzustimmen, um auf Nummer sicher zu gehen). Zu diesem Zweck habe ich verschiedene Werkzeuge dabei, ein Multitool im Zubehörkoffer und einen separaten 3mm-Innensechskantschlüssel. Beim Werkzeug ist immer die Frage, wohin damit? In der Hosentasche gibt's unter Umständen Schaden an Mensch oder Material, ein Notenständer ist nur in Einzelfällen im Einsatz (und da wäre Werkzeug auch im Weg), an den manchmal vorhandenen Mikroständer geklebt oder geklettet sähe es irgendwie merkwürdig aus, irgendwo lose ablegen ist ein Garant fürs Verlieren oder Vergessen. Die Lösung besteht darin, auf den Klemmsattel oder das ganze Floyd-Rose-Teufelszeug zu verzichten. Dann braucht man auch keinen Inbusschlüssel. Punkt. Wie bitte? Auf keinen Fall, wir wollen ja Whammy-Tricks machen und flattern und jaulen und so weiter, die Floyd-Freude soll uns Floyd-Freunden erhalten bleiben - und die Lösung besteht darin, das Werkzeug direkt am Instrument mitzuführen, an dem es gebraucht wird.
Ein Multitool von der Kopfplatte runterbaumeln zu lassen traue ich wirklich niemandem zu, nicht mal Kollegen wie Chuck G. aus W., die ungelogen mit Fuchsschwänzen und Traumfängern an der Kopfplatte auftreten (ansonsten übrigens ein ganz feiner Kerl und Top-Gitarrist, der Chuck). Die Rede ist natürlich vom Mitführen von Inbusschlüsseln. Zu diesem Zweck haben einige Hardware-Hersteller Halterungen im Angebot, die mit Holzschrauben an der Rückseite der Kopfplatte befestigt werden.
Der Halter von Gotoh namens WRH-1W, der baugleich auch von Göldo und Ibanez vertrieben wird, nimmt vier Schlüssel (1,5mm / 2mm / 2,5mm / 3mm) auf und braucht 2 Befestigungsschrauben.
Der Halter von Schaller nimmt zwei Schlüssel (2,5mm / 3mm) auf und braucht 1 Befestigungsschraube.
Zusätzliche Bohrungen auf der Rückseite der Kopfplatte würden mir jedoch überhaupt nicht gefallen, da ich kein Freund von irreversiblen Modifikationen bin. Außerdem genügt mir ein 3mm-Schlüssel, denn nur den brauche ich wirklich direkt am Instrument und schnell zugänglich, und von daher war ich begeistert, von dem Produkt namens Floyd Rose HexHider zu erfahren, das von Warwick vertrieben wird und beispielsweise beim großen T erhältlich ist. Die Idee beim HexHider ist die Integration eines Stücks Neodym-Magnet im Kunststoffgriff, mit dem das Werkzeug direkt an der Metallachse einer Einzelmechanik haftet. Die Idee fand ich clever und trotz des knackigen Preises habe ich mir unlängst mal einen Doppelpack bestellt.
Floyd Rose HexHider Magnetic 3 mm
Im Gegensatz zu den Produktfotos auf der Thomann-Seite tragen die Kunststoffgriffe in Wahrheit keinerlei HexHider-Logo und auf der Verpackung ist der typische und charakteristische Floyd-Rose-Schriftzug nicht zu sehen. Dafür ein lustiger Spruch an der Seite:
Na wenn das so ist, dann kann man sich ja drauf verlassen!
Die Handhabung ist exakt wie erwartet: Der Neodym-Magnet lässt den HexHider gut an der Mechanik haften. Damit ist das Werkzeug leicht zugänglich und ständig griffbereit. Der Hebelweg ist genau richtig dosiert für eine Klemmsattelschraube, mehr Drehmoment braucht sicher niemand, vorher geht das Gewinde in die Knie (nach ganz fest kommt ganz lose) und man schrottet entweder die Schraube oder den ganzen Klemmsattel. Die Magnetkräfte halten ansonsten nicht nur das Werkzeug an der Mechanik fest, sondern auch die Klemmsattelschraube am Werkzeug, wenn man sie komplett herausgeschraubt hat.
In der Artikelbeschreibung beim großen T steht, dass der HexHider-Schlüssel auch für die Feinstimmerschrauben geeignet sei - das kann ich nicht bestätigen. An einem Ibanez Lo-Pro EDGE kann man ihn erst gar nicht ansetzen und an einem Ibanez EDGE nur dann, wenn man gleichzeitig den Hebel kräftig betätigt.
Der Vollständigkeit halber seien noch zwei Alternativen erwähnt:
Fazit: Mir gefällt der HexHider und ich finde die Idee mit dem integrierten Magnet wirklich schlau. Allerdings empfinde ich den Stückpreis von EUR 11,50 (im Doppelpack zu EUR 23,-) aktuell noch als sehr hoch, vor allem gemessen an den doch sehr überschaubaren Material- und Fertigungsaufwänden.
Ein Multitool von der Kopfplatte runterbaumeln zu lassen traue ich wirklich niemandem zu, nicht mal Kollegen wie Chuck G. aus W., die ungelogen mit Fuchsschwänzen und Traumfängern an der Kopfplatte auftreten (ansonsten übrigens ein ganz feiner Kerl und Top-Gitarrist, der Chuck). Die Rede ist natürlich vom Mitführen von Inbusschlüsseln. Zu diesem Zweck haben einige Hardware-Hersteller Halterungen im Angebot, die mit Holzschrauben an der Rückseite der Kopfplatte befestigt werden.
Der Halter von Gotoh namens WRH-1W, der baugleich auch von Göldo und Ibanez vertrieben wird, nimmt vier Schlüssel (1,5mm / 2mm / 2,5mm / 3mm) auf und braucht 2 Befestigungsschrauben.
Der Halter von Schaller nimmt zwei Schlüssel (2,5mm / 3mm) auf und braucht 1 Befestigungsschraube.
Zusätzliche Bohrungen auf der Rückseite der Kopfplatte würden mir jedoch überhaupt nicht gefallen, da ich kein Freund von irreversiblen Modifikationen bin. Außerdem genügt mir ein 3mm-Schlüssel, denn nur den brauche ich wirklich direkt am Instrument und schnell zugänglich, und von daher war ich begeistert, von dem Produkt namens Floyd Rose HexHider zu erfahren, das von Warwick vertrieben wird und beispielsweise beim großen T erhältlich ist. Die Idee beim HexHider ist die Integration eines Stücks Neodym-Magnet im Kunststoffgriff, mit dem das Werkzeug direkt an der Metallachse einer Einzelmechanik haftet. Die Idee fand ich clever und trotz des knackigen Preises habe ich mir unlängst mal einen Doppelpack bestellt.
Floyd Rose HexHider Magnetic 3 mm
Im Gegensatz zu den Produktfotos auf der Thomann-Seite tragen die Kunststoffgriffe in Wahrheit keinerlei HexHider-Logo und auf der Verpackung ist der typische und charakteristische Floyd-Rose-Schriftzug nicht zu sehen. Dafür ein lustiger Spruch an der Seite:
"The best thing for a Floyd setup since the fine tuner." - Some dude on the internet you can trust
Na wenn das so ist, dann kann man sich ja drauf verlassen!
Die Handhabung ist exakt wie erwartet: Der Neodym-Magnet lässt den HexHider gut an der Mechanik haften. Damit ist das Werkzeug leicht zugänglich und ständig griffbereit. Der Hebelweg ist genau richtig dosiert für eine Klemmsattelschraube, mehr Drehmoment braucht sicher niemand, vorher geht das Gewinde in die Knie (nach ganz fest kommt ganz lose) und man schrottet entweder die Schraube oder den ganzen Klemmsattel. Die Magnetkräfte halten ansonsten nicht nur das Werkzeug an der Mechanik fest, sondern auch die Klemmsattelschraube am Werkzeug, wenn man sie komplett herausgeschraubt hat.
In der Artikelbeschreibung beim großen T steht, dass der HexHider-Schlüssel auch für die Feinstimmerschrauben geeignet sei - das kann ich nicht bestätigen. An einem Ibanez Lo-Pro EDGE kann man ihn erst gar nicht ansetzen und an einem Ibanez EDGE nur dann, wenn man gleichzeitig den Hebel kräftig betätigt.
Der Vollständigkeit halber seien noch zwei Alternativen erwähnt:
- Rockinger Slot Lock - Klemmschrauben mit Schlitz anstatt Innensechskant. Dann stellt sich sofort die Frage:
Haste mal ne Mark?Wo ist die Münze / der Einkaufschip / das Multitool? Das Problem wird also verlagert. - Tone Vise Keyless Locking Nut - damit braucht man gar kein Werkzeug mehr für den Klemmsattel. Allerdings handelt man sich Schwierigkeiten beim Saitenwechsel ein. Das Problem wird also durch ein anderes ersetzt.
Fazit: Mir gefällt der HexHider und ich finde die Idee mit dem integrierten Magnet wirklich schlau. Allerdings empfinde ich den Stückpreis von EUR 11,50 (im Doppelpack zu EUR 23,-) aktuell noch als sehr hoch, vor allem gemessen an den doch sehr überschaubaren Material- und Fertigungsaufwänden.
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