badagrad
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Dies ist mein erster Testbericht, für Kritik bin ich dankbar. Falls ich Dinge, die euch interessieren nicht erwähnt habe, versuche ich sie im Thread zu beantworten oder den Testbericht zu erweitern und zu editieren.
Vorgeschichte
Durch puren Zufall bin ich beim Stöbern durch die große Bucht auf Gitarren des Fabrikats Shine gestoßen.
Die Modelle SI-801, SI-802 und SI-803 erregten meine Aufmerksamkeit, da sie mit einem mir bisher unbekannten Bauteil versehen waren.
Dem Wigsby Vibrato von Wilkinson.
Da ich das noch gesehen hatte, wollte ich mehr darüber erfahren.
Recherche im Bekanntenkreis und online ergab, dass dieses Vibrato wohl nicht sonderlich verbreitet zu sein scheint.
Daher habe ich mir eine der neu entdeckten Gitarren gekauft. Grundsätzlich bin ich eher der sparsame Typ, kaufe nicht ungesehen und bin übertriebenem Konsum und Resourcenverschwendung gegenüber kritisch. Aber da ich schon lange damit liebäugle, mein bescheidenes Sortiment um eine Gitarre mit Tune-o-matic-Stegkonzept oder etwas ähnlichem zu erweitern, habe ich bei einer günstigen Gelegenheit zugegriffen.
Die Marke Shine scheint in Deutschland nicht vertrieben zu werden. Vielleicht ja unter anderem Namen.
Das Bauteil
Das Wigsby Vibrato von Wilkinson ist ein Abkömmling oder Derivat des bekannten Bigsby.
Also handelt es sich um ein Vibrato mit Saitenhalter das nur in Verbindung mit einem separaten Steg ihren Zweck erfüllt.
Die Einheit besteht aus einer Komponente mit mehreren Bauteilen, die Basis ist ein Gussteil. Dieses wird mit 3 Schrauben in der Instrumentendecke befestigt
Die Saiten umlaufen eine Aufhängung und werden unter einer Rolle mit Führungsrillen hindurchgeführt.
Die Aufhängung erfüllt zwei weitere Aufgaben. Zum einen wird mittels einer Inbusschraube durch eine Distanzhülse der Bedienhebel daran befestigt. Zum anderen wirkt die einzelne Vibratofeder auf die Saitenaufhängung.
Diese Feder kann mit einem Rädchen in ihrer Länge variiert werden. Somit wird auch das wirkende Moment bestimmt.
Den deutlichsten baulichen Unterschied zum Bigsby macht wahrscheinlich die Notwendigkeit einer Federkammer aus. Somit ist eine einfache Montage auf der Instrumentendecke nicht möglich, es bedarf einer Fräsung in den Korpus. Die Maße sind ca. 63mmx32mmx24mm.
Praxis
Ein Vibrato bedient man üblicherweise mit einem Hebel - Exoten wie B-Bender ausgenommen.
Dieser wird anhand einer Distanzhülse auf geeignete Bedienhöhe gebracht und durch eine Kunststoffunterlegscheibe geschmeidig positionierbar sowie ein Madenschräubchen in der Distanzhülse in der Gängigkeit bestimmt.
Die Länge des Hebels ist für mein Empfinden genau richtig, um meine rechte Hand beim Spiel wie gewohnt zu positionieren.
Den gewünschten Wiederstand der Feder anhand des Regelrädchens einzustellen führt zu der Erkenntnis, dass es nicht möglich ist, das Vibrato so justieren, dass ein Anschlag oder Fixpunkt erreicht wird. Das zeigt, dass die Saitenhalterung wohl gar keinen Anschlag oder Auflagepunkt hat und tatsächlich durchdreht - das hatte ich bisher versäumt nachzusehen. Da hilft es dann im Ernstfall, die Feder gegen eine mit entsprechender Härte zu tauschen.
Aber der Regelweg reicht aus um 0.09 und 0.10er Saitensätzen stramm genug zu spannen, dass bei stärkerem und wilderem Anschlag kein eiernder Ton erklingt. Schiefe Töne resultieren also leider weiter aus fehlendem Können.
Das Vibrato findet -unterstützt durch saubere Saitenwicklung an den Stimmechaniken, den Sattel, sowie den Steg, an denen beiden nix hakt- stets seine Ausgangsposition wieder. Das liegt sicher auch an der Lagerung der Saitenaufhängung.
Bei sachter Handhabe wird man da nix zu meckern finden.
Was das Sustain angeht, kann ich auch nicht feststellen, dass die Gitarre schlechter klingt oder der Ton früher abstirbt als bei teureren Vibratosystemen ähnlicher oder gänzlich anderer Bauart.
Man sollte aber bedenken, dass es sich nicht um eine Highendgitarre handelt. Ihr empfohlener Verkaufspreis liegt unter 500 Pfund.
Leider ist ein vorher nachher Vergleich nicht möglich, da das geteste Gitarrenmodell nicht als Tune-o-maticausführung erhältlich ist.
Fazit
Ich bin auf den Geschmack gekommen.
Optisch macht es auch was her.
Preislich ist es sicher eine Alternative zum teuren Vorbild.
Vorgeschichte
Durch puren Zufall bin ich beim Stöbern durch die große Bucht auf Gitarren des Fabrikats Shine gestoßen.
Die Modelle SI-801, SI-802 und SI-803 erregten meine Aufmerksamkeit, da sie mit einem mir bisher unbekannten Bauteil versehen waren.
Dem Wigsby Vibrato von Wilkinson.
Da ich das noch gesehen hatte, wollte ich mehr darüber erfahren.
Recherche im Bekanntenkreis und online ergab, dass dieses Vibrato wohl nicht sonderlich verbreitet zu sein scheint.
Daher habe ich mir eine der neu entdeckten Gitarren gekauft. Grundsätzlich bin ich eher der sparsame Typ, kaufe nicht ungesehen und bin übertriebenem Konsum und Resourcenverschwendung gegenüber kritisch. Aber da ich schon lange damit liebäugle, mein bescheidenes Sortiment um eine Gitarre mit Tune-o-matic-Stegkonzept oder etwas ähnlichem zu erweitern, habe ich bei einer günstigen Gelegenheit zugegriffen.
Die Marke Shine scheint in Deutschland nicht vertrieben zu werden. Vielleicht ja unter anderem Namen.
Das Bauteil
Das Wigsby Vibrato von Wilkinson ist ein Abkömmling oder Derivat des bekannten Bigsby.
Also handelt es sich um ein Vibrato mit Saitenhalter das nur in Verbindung mit einem separaten Steg ihren Zweck erfüllt.
Die Einheit besteht aus einer Komponente mit mehreren Bauteilen, die Basis ist ein Gussteil. Dieses wird mit 3 Schrauben in der Instrumentendecke befestigt
Die Saiten umlaufen eine Aufhängung und werden unter einer Rolle mit Führungsrillen hindurchgeführt.
Die Aufhängung erfüllt zwei weitere Aufgaben. Zum einen wird mittels einer Inbusschraube durch eine Distanzhülse der Bedienhebel daran befestigt. Zum anderen wirkt die einzelne Vibratofeder auf die Saitenaufhängung.
Diese Feder kann mit einem Rädchen in ihrer Länge variiert werden. Somit wird auch das wirkende Moment bestimmt.
Den deutlichsten baulichen Unterschied zum Bigsby macht wahrscheinlich die Notwendigkeit einer Federkammer aus. Somit ist eine einfache Montage auf der Instrumentendecke nicht möglich, es bedarf einer Fräsung in den Korpus. Die Maße sind ca. 63mmx32mmx24mm.
Praxis
Ein Vibrato bedient man üblicherweise mit einem Hebel - Exoten wie B-Bender ausgenommen.
Dieser wird anhand einer Distanzhülse auf geeignete Bedienhöhe gebracht und durch eine Kunststoffunterlegscheibe geschmeidig positionierbar sowie ein Madenschräubchen in der Distanzhülse in der Gängigkeit bestimmt.
Die Länge des Hebels ist für mein Empfinden genau richtig, um meine rechte Hand beim Spiel wie gewohnt zu positionieren.
Den gewünschten Wiederstand der Feder anhand des Regelrädchens einzustellen führt zu der Erkenntnis, dass es nicht möglich ist, das Vibrato so justieren, dass ein Anschlag oder Fixpunkt erreicht wird. Das zeigt, dass die Saitenhalterung wohl gar keinen Anschlag oder Auflagepunkt hat und tatsächlich durchdreht - das hatte ich bisher versäumt nachzusehen. Da hilft es dann im Ernstfall, die Feder gegen eine mit entsprechender Härte zu tauschen.
Aber der Regelweg reicht aus um 0.09 und 0.10er Saitensätzen stramm genug zu spannen, dass bei stärkerem und wilderem Anschlag kein eiernder Ton erklingt. Schiefe Töne resultieren also leider weiter aus fehlendem Können.
Das Vibrato findet -unterstützt durch saubere Saitenwicklung an den Stimmechaniken, den Sattel, sowie den Steg, an denen beiden nix hakt- stets seine Ausgangsposition wieder. Das liegt sicher auch an der Lagerung der Saitenaufhängung.
Bei sachter Handhabe wird man da nix zu meckern finden.
Was das Sustain angeht, kann ich auch nicht feststellen, dass die Gitarre schlechter klingt oder der Ton früher abstirbt als bei teureren Vibratosystemen ähnlicher oder gänzlich anderer Bauart.
Man sollte aber bedenken, dass es sich nicht um eine Highendgitarre handelt. Ihr empfohlener Verkaufspreis liegt unter 500 Pfund.
Leider ist ein vorher nachher Vergleich nicht möglich, da das geteste Gitarrenmodell nicht als Tune-o-maticausführung erhältlich ist.
Fazit
Ich bin auf den Geschmack gekommen.
Optisch macht es auch was her.
Preislich ist es sicher eine Alternative zum teuren Vorbild.
- Eigenschaft
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