Peegee
Mod Emeritus
Prolog
Warum ein Review über Gehörschutz im Bassforum? Hierauf wage ich, mit einer Gegenfrage zu antworten: Warum nicht?!?
Mal knallt uns eine zu hart angeschlagene Snare ins Ohr; mal scheppern die Becken wie blöd; plötzlich und unvermittelt gibt es in der PA eine Rückkopplung, die einem die Zehennägel aufrollt; mal Dies mal Jenes. Kurz und gut: es gibt jede Menge Möglichkeiten, auch in einer relativ leisen und gesitteten Band an einen Hörschaden zu kommen.
Um dies noch mal zu verdeutlichen: ein Hörschaden ist irreparabel!
Was machen wir dagegen? Genau! Ein ordentlicher Gehörschutz muss her.
Aus gegebenem Anlass (siehe unten unter Hörschäden) brauchte ich einen Neuen, da meine alten Stöpsel nicht mehr ausreichten.
Meine Wahl fiel auf die Alpine Music Safe Pro.
Ausstattung:
Die Packung Alpine Ear Safe Pro beinhaltet neben den eigentlichen Ohrstöpseln drei paar verschiedene Einsteckfilter, eine Einführhilfe, sowie eine Aufbewahrungsdose aus Kunststoff. Zusätzlich findet man auch noch einen Ersatzstöpsel.
Handhabung
Das Einstecken, bzw Wechseln der Filter ist zwar für Grobmotoriker wie mich ein wenig frickelig, aber durchaus machbar. Außerdem wechselt man ja nicht laufend die Filter.
Mit der Einführhilfe (irgendwie etwas zweideutig) kann man die Stöpsel schnell und problemlos in die Gehörgänge stecken, wobei sie sich direkt sehr gut einpassen.
Wenn ich versuche, die Stöpsel mal eben ohne die Einführhilfe rein zu stecken, wird das meist nichts. Irgendwie sitzen die dann immer schief.
Da die Music Safe keine Wegwerf-Stopfen sind, muss man sie nach Benutzung selbstverständlich reinigen. Das geht mit lauwarmen Wasser und etwas Seife o.ä. sehr einfach und auch schnell, da man die Lamellen durchaus auch mal umknicken kann, um an alle Stellen heran zu kommen.
Die kleine Aufbewahrungsbox ist zwar aus einfachem Hartkunststoff hergestellt, aber trotzdem sehr praktisch. Jedes Teil (auch jeder Filter) hat seinen eigenen Platz.
Dadurch ist das Ganze hervorragend für den mobilen Einsatz geeignet. Ich habe das kleine Kästchen immer im Rucksack.
Komfort
Durch die weichen Lamellen passen sich die Music Safe-Stöpsel sehr gut im Gehörgang an. Sie sitzen bequem und fest im Ohr. Auch bei heftigerem Headbangen rühren sie sich nicht. Anfänglich sind diese Fremdkörper im Ohr schon etwas ungewohnt, wenn auch nie wirklich unangenehm. Nach ein paar Minuten merkt man sie dann kaum noch.
Ich benutze die Earsafe bereits seit ein paar Wochen und mittlerweile stören die mich überhaupt nicht mehr. Nur wenn ich mal besonders breit grinse, merke ich, wie sich zumeist der Rechte etwas verschiebt, dann aber auch wieder zurück rutscht.
Wenn die Stöpsel richtig sitzen, kann man sie nur sehen, wenn man von der Seite genau hinschaut. Ansonsten sind sie sehr unauffällig.
Wie klingt es?
Kommen wir zum Wesentlichen.
Der Sound wird leider schon etwas verändert. Ganz so linear sind die Filter nun doch nicht. Aaaaaber für uns Bassisten kann dies sogar zum Vorteil sein, denn die Hochmitten und Höhen werden etwas stärker reduziert, als die tieferen Bereiche. (siehe angehängte Tabelle) Dadurch kann man sich sogar noch etwas besser heraushören.
Die ersten Male habe ich die Kollegen sogar gefragt, ob der Bass nicht zu laut ist.
Die Dämpfung mit den stärksten (goldenen) Filtern lässt meine ohnehin schon eher leise Band auf beinahe Zimmerlautstärke erscheinen. Das war mir dann doch etwas zu viel des Guten. Nach einigem Probieren bin ich nun bei den schwächsten (weißen) Filtern gelandet. Das man den Grad der Filterung an seine Bedürfnisse, bzw an die Gegebenheiten anpassen kann, ist eine tolle Sache.
Anfangs empfand ich die leichte Klangveränderung schon etwas störend, aber nach ein paar Proben habe ich mich daran gewöhnt und empfinde die geringere Lautstärke mittlerweile als sehr, sehr, sehr angenehm und einfach entspannter.
Nur während unserer Raucherpause nehme ich die Dinger noch heraus, da sie mich bei Gesprächen doch etwas stören.
Hörschäden
An dieser Stelle der dringende Appell: PASST AUF EUER GEHÖR AUF!!!
Als Musiker seit ihr auf eure Ohren angewiesen und wenn man sich das Gehör erst mal beschädigt hat, dann FÜR IMMER! Hörschäden sind in den allermeisten Fällen irreparabel. Gerade im Bereich der Hochmitten schleichen sich Absenkungen in der Hörfähigkeit ein und irgendwann hört sich alles trotz hochwertiger Amplifikation und schweinteuerer, frischer Stahlsaiten alles nur noch dumpf an. Und zwar viel dumpfer, als es durch Music Safe wird!
Kleines Beispiel: bereits nach ca. 1,5 Minuten bei 104 dB können Hörschäden auftreten. Diese 104 dB erreicht z.B.eine Snare achon unverstärkt.
Oder stellt euch vor, ihr fangt euch einen Tinnitus ein. Da hört der Spaß dann komplett auf. Ich selbst habe seit dem 03.09.2008 einen Tinnitus, der allerdings durch Stress und nicht durch zu laute Musik verursacht wurde. Somit habe ich zumindest die geringe Hoffnung, dass er irgendwann wieder abklingt. Bei Tinnitus aufgrund von Hörschäden bleibt er bis auf wenige Wunderheilungen. Lebenslang!
Stellt euch vor, ihr hättet ein permanentes Piepsen in den Ohren. Ungefähr auf Gesprächslautstärke. Und dann vergesst das mal wieder, denn im tatsächlichen Fall ist es um ein vielfaches schlimmer, als man sich überhaupt vorstellen kann.
Fazit
Die Alpine Music Safe ermöglichen es mir, trotz meines Tinnitus weiterhin Musik zu machen. Sie sind somit schlicht und ergreifend der best ausgegebene Zwanziger meines Lebens. Ja, sie stören ein klein wenig. Ja, sie verändern den Sound ein klein wenig. Aber man kann sich sehr gut daran gewöhnen.
Für den Preis von einem billigen Satz Saiten erhält man einen individuell anpassbaren, guten Gehörschutz.
Dringende Kaufempfehlung.
Warum ein Review über Gehörschutz im Bassforum? Hierauf wage ich, mit einer Gegenfrage zu antworten: Warum nicht?!?
Mal knallt uns eine zu hart angeschlagene Snare ins Ohr; mal scheppern die Becken wie blöd; plötzlich und unvermittelt gibt es in der PA eine Rückkopplung, die einem die Zehennägel aufrollt; mal Dies mal Jenes. Kurz und gut: es gibt jede Menge Möglichkeiten, auch in einer relativ leisen und gesitteten Band an einen Hörschaden zu kommen.
Um dies noch mal zu verdeutlichen: ein Hörschaden ist irreparabel!
Was machen wir dagegen? Genau! Ein ordentlicher Gehörschutz muss her.
Aus gegebenem Anlass (siehe unten unter Hörschäden) brauchte ich einen Neuen, da meine alten Stöpsel nicht mehr ausreichten.
Meine Wahl fiel auf die Alpine Music Safe Pro.
Ausstattung:
Die Packung Alpine Ear Safe Pro beinhaltet neben den eigentlichen Ohrstöpseln drei paar verschiedene Einsteckfilter, eine Einführhilfe, sowie eine Aufbewahrungsdose aus Kunststoff. Zusätzlich findet man auch noch einen Ersatzstöpsel.
Handhabung
Das Einstecken, bzw Wechseln der Filter ist zwar für Grobmotoriker wie mich ein wenig frickelig, aber durchaus machbar. Außerdem wechselt man ja nicht laufend die Filter.
Mit der Einführhilfe (irgendwie etwas zweideutig) kann man die Stöpsel schnell und problemlos in die Gehörgänge stecken, wobei sie sich direkt sehr gut einpassen.
Wenn ich versuche, die Stöpsel mal eben ohne die Einführhilfe rein zu stecken, wird das meist nichts. Irgendwie sitzen die dann immer schief.
Da die Music Safe keine Wegwerf-Stopfen sind, muss man sie nach Benutzung selbstverständlich reinigen. Das geht mit lauwarmen Wasser und etwas Seife o.ä. sehr einfach und auch schnell, da man die Lamellen durchaus auch mal umknicken kann, um an alle Stellen heran zu kommen.
Die kleine Aufbewahrungsbox ist zwar aus einfachem Hartkunststoff hergestellt, aber trotzdem sehr praktisch. Jedes Teil (auch jeder Filter) hat seinen eigenen Platz.
Dadurch ist das Ganze hervorragend für den mobilen Einsatz geeignet. Ich habe das kleine Kästchen immer im Rucksack.
Komfort
Durch die weichen Lamellen passen sich die Music Safe-Stöpsel sehr gut im Gehörgang an. Sie sitzen bequem und fest im Ohr. Auch bei heftigerem Headbangen rühren sie sich nicht. Anfänglich sind diese Fremdkörper im Ohr schon etwas ungewohnt, wenn auch nie wirklich unangenehm. Nach ein paar Minuten merkt man sie dann kaum noch.
Ich benutze die Earsafe bereits seit ein paar Wochen und mittlerweile stören die mich überhaupt nicht mehr. Nur wenn ich mal besonders breit grinse, merke ich, wie sich zumeist der Rechte etwas verschiebt, dann aber auch wieder zurück rutscht.
Wenn die Stöpsel richtig sitzen, kann man sie nur sehen, wenn man von der Seite genau hinschaut. Ansonsten sind sie sehr unauffällig.
Wie klingt es?
Kommen wir zum Wesentlichen.
Der Sound wird leider schon etwas verändert. Ganz so linear sind die Filter nun doch nicht. Aaaaaber für uns Bassisten kann dies sogar zum Vorteil sein, denn die Hochmitten und Höhen werden etwas stärker reduziert, als die tieferen Bereiche. (siehe angehängte Tabelle) Dadurch kann man sich sogar noch etwas besser heraushören.
Die ersten Male habe ich die Kollegen sogar gefragt, ob der Bass nicht zu laut ist.
Die Dämpfung mit den stärksten (goldenen) Filtern lässt meine ohnehin schon eher leise Band auf beinahe Zimmerlautstärke erscheinen. Das war mir dann doch etwas zu viel des Guten. Nach einigem Probieren bin ich nun bei den schwächsten (weißen) Filtern gelandet. Das man den Grad der Filterung an seine Bedürfnisse, bzw an die Gegebenheiten anpassen kann, ist eine tolle Sache.
Anfangs empfand ich die leichte Klangveränderung schon etwas störend, aber nach ein paar Proben habe ich mich daran gewöhnt und empfinde die geringere Lautstärke mittlerweile als sehr, sehr, sehr angenehm und einfach entspannter.
Nur während unserer Raucherpause nehme ich die Dinger noch heraus, da sie mich bei Gesprächen doch etwas stören.
Hörschäden
An dieser Stelle der dringende Appell: PASST AUF EUER GEHÖR AUF!!!
Als Musiker seit ihr auf eure Ohren angewiesen und wenn man sich das Gehör erst mal beschädigt hat, dann FÜR IMMER! Hörschäden sind in den allermeisten Fällen irreparabel. Gerade im Bereich der Hochmitten schleichen sich Absenkungen in der Hörfähigkeit ein und irgendwann hört sich alles trotz hochwertiger Amplifikation und schweinteuerer, frischer Stahlsaiten alles nur noch dumpf an. Und zwar viel dumpfer, als es durch Music Safe wird!
Kleines Beispiel: bereits nach ca. 1,5 Minuten bei 104 dB können Hörschäden auftreten. Diese 104 dB erreicht z.B.eine Snare achon unverstärkt.
Oder stellt euch vor, ihr fangt euch einen Tinnitus ein. Da hört der Spaß dann komplett auf. Ich selbst habe seit dem 03.09.2008 einen Tinnitus, der allerdings durch Stress und nicht durch zu laute Musik verursacht wurde. Somit habe ich zumindest die geringe Hoffnung, dass er irgendwann wieder abklingt. Bei Tinnitus aufgrund von Hörschäden bleibt er bis auf wenige Wunderheilungen. Lebenslang!
Stellt euch vor, ihr hättet ein permanentes Piepsen in den Ohren. Ungefähr auf Gesprächslautstärke. Und dann vergesst das mal wieder, denn im tatsächlichen Fall ist es um ein vielfaches schlimmer, als man sich überhaupt vorstellen kann.
Fazit
Die Alpine Music Safe ermöglichen es mir, trotz meines Tinnitus weiterhin Musik zu machen. Sie sind somit schlicht und ergreifend der best ausgegebene Zwanziger meines Lebens. Ja, sie stören ein klein wenig. Ja, sie verändern den Sound ein klein wenig. Aber man kann sich sehr gut daran gewöhnen.
Für den Preis von einem billigen Satz Saiten erhält man einen individuell anpassbaren, guten Gehörschutz.
Dringende Kaufempfehlung.
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