[Zubehör] Tascam GB-10 - Trainer für Bass und Gitarre

Uli
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Während es in der ersten Generation der 'Trainer' Geräte von Tascam noch unterschiedliche Ausführungen für Gitarre (GT1) und Bass (BT1) gab, hat man diese beiden Varianten im aktuellen Modell zum Typ GB-10 zusammengefaßt, denn die Anforderungen an die Elektronik sind bei beiden Instrumenten ähnlich und der bevorzugte Frequenzbereich spielt bei den heutigen Möglichkeiten keine wirkliche Rolle mehr.

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Im Grunde ist das GB-10 insofern eine Weiterentwicklung der Trainer GT1 und BT1, bei der man sowohl dem Fortschreiten der Technik als auch einigen Benutzerwünschen Rechnung getragen hat. Optisch fällt auf, daß man vom der flachen Gehäuseform mit Aluminium Halbschale zum pultförmigen Vollkunststoffgehäuse übergegangen ist (weshalb das Gerät jetzt auch so leicht geworden ist, daß man aufpassen muß, um es nicht mit dem Kopfhörer- oder Instrumentenkabel vom Tisch zu ziehen)... und daß das GB-10 einige Bedienelemente auf der Oberseite mehr hat als seine Vorgänger. Aus meiner Sicht hat man bei diesem Punkt aber alles richtig gemacht, denn sowohl die damals als besonders innovativ geltende Steuerung mit dem Jog Shuttle als auch das Erreichen häufiger genutzter Funktionen wurden da doch oft als sehr nervig und umständlich empfunden.

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Beim GB-10 kann man nunmehr z.B. die Funktionen Speed (Geschwindigkeit des abgespielten Musikstückes verändern bei gleichbleibender Tonart) als auch Key (Tonart des Musikstückes verändern bei gleichbleibender Geschwindigkeit) unmittelbar über entsprechende Tasten erreichen und über die Value +- Tasten regeln... das war beim BT1 eher mühsam im Untermenu zu finden. In der Menu-Funktion verblieben sind dagegen Einstellungen und grundätzliche Setup Funktionen, die man eher selten braucht, bzw einmal bei Inbetriebnahme einstellt.

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Im Lieferumfang ist entsprechend der Entwicklung seit Markteinführung inzwischen auch eine 4GB Speicherkarte (micro-SD mit Adapter... in der Beschreibung und in älteren Inseraten ist noch von einer 2GB Karte die Rede), in der man Unterverzeichisse und Wiedergabelisten anlegen kann, um nicht mehrere hundert Musikstücke durchscannen zu müssen, wenn man in einer Übungsphase immer die gleichen benötigt. Die SD Karte kann man sowohl direkt über einen entsprechendes Schreibgerät am Computer beschicken als auch nach wie vor über ein USB Kabel. Der Schacht der Speicherkarte ist im Batteriefach, was ihn zwar einerseits besser vor Verschmutzung schützt, andererseits aber die Entnahme verkompliziert, weshalb häufiger Datenwechsel dann wohl doch eher über Kabel stattfinden wird.

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Der Wechsel vom eingebauten Lithium Ionen Akku bei den Vorgängern zu nunmehr 'normalen' AA Batterien bzw Akkus ist sicher auch als Vorteil anzusehen, denn der Akku beim BT1 war sehr schwer auszutauschen bzw es war wohl gar nicht vorgesehen. Im GB-10 lassen sich wie gesagt außer den üblichen Alkali Batterien auch Akkus verwenden, für die korrekte Restspannungsanzeige muß dann lediglich der Batterietyp im Setup geändert werden. Leider kann man diese Akkus nicht im Gerät laden, allerdings halten sie auch sehr lange und ich verwende eneloop Akkus, die auch über lange Zeit eine sehr geringe Selbstentladung haben.

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Wie auch bei den Vorgängergeräten läßt sich das Signal des angeschlossenen Instruments mit allerlei Effekten beaufschlagen (Chorus, Flanger, Phase, Tremolo, Auto Wah, Delay), auch wenn ich den Sinn des Gerätes eher als Übungsgerät für schwierige Passagen ansehe und eher weniger zum Austüfteln von Soundkonfigurationen, die sich so ohnehin nicht 1:1 auf die Livesituation mit Effektgeräten übertragen läßt. Neu hinzugekommen ist eine Recordingfunktion, die sogar Overdubbing zuläßt, so daß man damit auch eine Art Mehrspurrecorder hat.
Sehr nützlich ist auch das Metronom und die von den Vorgängern her schon bekannte Loop Funktion, bei der man Ein- und Ausgangsmarken setzen kann, innerhalb derer eine Schleife endlos wiedergegeben wird, bei Bedarf natürlich auch mit verminderter Geschwindigkeit. Ebenfalls neu ist die Möglichkeit, einen optionalen Dreifach-Fußschalter (RC-3F) für die Steuerung zu verwenden, was aber für mich eher ein ungenutztes feature bleiben wird, weil es den Kabelsalat noch weiter erhöht und die Transportfrage um ein weiteres Gerät ähnlichen Ausmaßes erweitert... ähnlich wie das ebenfalls zusätzlich erhältlichen Netzteil PS-P520.

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Insgesamt halte ich das Gerät mit dem jetzigen Funktionsumfang für ausgereift und durchaus empfehlenswert. Es erlaubt das nach außenhin lautlose Üben und bietet dafür zahlreiche sinnvolle Erleichterungen, auch wenn das Display bei schlechten Beleuchtungsverhältnissen nicht immer gut lesbar ist (da nicht beleuchtbar). Es spielt mp3 und wav Dateien ab, die man auch teilen bzw beschneiden kann und man kann auch eigene wav Aufnahmen erzeugen, sei es auch nur vom gleichen Song in veränderter Tonart.

neu gegenüber den Vorgängern:
Fußschalteranschluß
Recordingfunktion
Metronom
SD-Karte
AA Batterien

Was mir gut gefallen hat:
übersichtliche Bedienung
Verwendung handelsüblicher Batterien
große Speicherkarte im Lieferumfang
Lange Laufzeit

Was mir weniger gut gefallen hat:
Gehäuse nicht mehr Jackentaschen-kompatibel
keine Displaybeleuchtung
Akkus nicht im Gerät aufladbar


Technische Daten:

Aufnahme-/Wiedergabemedium
SD-Karte (64MB–2GB)
SDHC-Karte (4GB–32GB)
Aufnahmeformat
WAV: Abtastrate 44,1kHz,
Auflösung 16Bit
Wiedergabeformat
WAV: Abtastrate 44,1kHz,
Auflösung 16/24Bit
MP3: Abtastrate 44,1/48kHz,
Bitrate 32/64/96/128/192/256/320kbit/s
Audioeingang Guitar in-Buchse
Anschlusstyp: 6,3-mm-Monoklinke
Eingangsimpedanz: 800kOhm
Nominaler Eingangspegel: –13dBV (0,2V) (INPUT-Pegelregler in Position 7)
Maximaler Eingangspegel: +3dBV (1,4V) (INPUT-Pegelregler in Position 7)
Minimaler Eingangspegel: –25dBV (0,05V) (INPUT-Pegelregler in Position 10)
Audioausgang Kopfhörer/line out
Anschlusstyp: 3,5-mm-Stereo-Miniklinkenbuchse
Ausgangsimpedanz: 23Ohm
Nominaler Ausgangspegel: –14dBV (10kOhm)
Maximaler Ausgangspegel: +2dBV (10kOhm)
Maximale Ausgangsleistung: 15mW +15mW (Impedanz 32Ohm)
Stromversorgung
Zwei Alkaline-Batterien oder NiMH-Akkus (Typ AA)
Wechselstromadapter Tascam PS-P520
USB-Verbindung
Leistungsaufnahme
0,4 W (bei MP3-Wiedergabe)
Lebensdauer der Batterien (Dauerbetrieb)
Alkaline-Batterien (Evolta):
rund 13 Stunden (WAV-Aufnahme)
rund 13,5 Stunden (WAV-Wiedergabe)
rund 13,5 Stunden (MP3-Wiedergabe)
NiMH-Akkus (eneloop):
rund 11 Stunden (WAV-Aufnahme)
rund 11,5 Stunden (WAV-Wiedergabe)
rund 11,5 Stunden (MP3-Wiedergabe)
Abmessungen (B × H × T)
158 × 30 × 70 mm
Gewicht
0,16 kg (ohne Batterien)
Betriebstemperaturbereich
0–40 °C
Straßenpreis im Mai 2015:
133,- Euro
 
Eigenschaft
 

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Ich habe das Gerät seit zwei Jahren im Dauereinsatz. Ich übe ständig damit.
Gerade, wenn man in verschiedenen Projekten tätig ist, ist die Strukturierung in Folder sehr praktisch.
Einzig die fehlende Display-Beleuchtung fällt negativ auf.

Grüße, Pat
 
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Für 'normale' Stücke ist die Alternative - also 'laut' am Verstärker zu üben - vielleicht ebenso gut... wenn es denn niemanden zu sehr stört. Für sehr knifflige Sachen wie schnelle Riffs oder sehr komplizierte und eher ungewöhnliche Abläufe sind die speziellen Möglichkeiten des GB-10 wie zB die speed und key Veränderung aber schon sehr nützlich, das kann der normale mp3 Zuspieler am Amp natürlich iaR nicht leisten (höchstens solche speziell zum Üben konzipierte Verstärkerserien wie die Fender G-Dec Serie oder vergleichbare anderer Hersteller... aber die sind auch deutlich unhandlicher)...

Ein paar Gewöhnungsaspekte gibt es vllt noch, aber das hat nichts speziell mit diesem Gerät zu tun, sondern das ist wohl ein Effekt, der einem auch bei jedem neuen Handy begegnet...
Ich habe zB im Dunklen anfangs öfter mal versehentlich die Recording Taste gedrückt... vielleicht weil ich zum nächsten Stück springen wollte, was beim Vorgängermodell BT1 noch über die Tastenleiste ging, hier beim GB-10 aber über die Wippe...
Auch die Muting Funktion für das angeschlossene Instrument mittels der Wippe kann im Dunkeln schonmal für Überraschungen sorgen, da wäre wie gesagt eine Displaybeleuchtung (zumindest anfangs) ganz hilfreich...
 
Schönes Review, Danke.
Das Teil ist ne überlegung wert.
 
Einen kleinen Gag, der mir zufällig auffiel, möchte ich vielleicht noch erwähnen...

Ich wollte mir das 'Heraushören' eines etwas komplexeren Basslaufs ersparen und da es heute ja praktisch alles online gibt, habe ich im bekanntesten Streaming Portal nach einem passenden Bass Playalong gesucht und auch gleich mehrere gefunden. Die Herausforderung war nur noch, unter mehreren Angeboten das tonal passendste auszuwählen, was man sich dann ja zu Übungszwecken mit entsprechenden tools oder auch direkt online in eine mp3 Datei konvertieren kann. Überraschenerweise funktionierte die Datei aber auf dem GB-10 nicht richtig... sie erzeugte einen zerhackten Tonmatsch, der für Übungszwecke definitiv nicht verwendbar war...

Vom Vorgänger MP BT1 war zwar der Effekt bekannt, daß Dateien nicht abgespielt wurden, die 'in einem nicht unterstützten Format' abgespeichert waren, also zB eine andere Abtastrate als 44,1kHz verwendeten.
Das war hier aber nicht der Fall, wie ich sehen konnte, als ich die Datei in Audacity lud. Allerdings sah ich dort auch, daß die Codierung aus dem YouTube stream nur eine einkanalige Monodatei erzeugt hatte. Versuchsweise erzeugte ich per Klick in Audacity eine zweite Tonspur und änderte die Datei in eine Stereoaufnahme, womit das Problem nach erneutem Export erledigt war. Offenbar kann das Gerät mit einkanaligen Sounddateien nichts anfangen bzw füllt den anderen Kanal dann mit irgendwelchem undefinierten Akustikmüll, der die Verwendbarkeit zu Übungszwecken ausschließt.

Ist wahrscheinlich eher ein seltener Effekt, da 'normale' mp3 Dateien üblicherweise von Haus aus zweikanalig sind, aber wenns dann dochmal auftritt, erspart der Hinweis vielleicht jemandem eine längere Fehlersuche. :)
 
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Thx so much for that review! Hoffe Tascam lädt dich dafür mal zum essen ein :)

Eine Frage an alle hat der Newbie dabei noch. Worin liegen die wesentlichen Unterschiede zum Zoom B1? Hab schon gesehen, dass das Tascam wohl Musiktitel wiedergibt, diese besser modifizieren kann, dafür jedoch keine (?) Drums an board hat? Wisst ihr die Impendanzen von den beiden? Will mir nen Kopfhörer gleich dazu kaufen.
 
Das Tascam GB-10 ist ein Gerät zum Üben. Eine Kombination aus MP3 Player, Kopfhöhrerverstärker für Gitarre / Bass und Recorder. Der MP3 Player kann zudem Stücke langsamer oder schneller wiedergeben, ohne die Tonhöhe zu verändern, oder die Tonhöhe ändern ohne Einfluss auf die Abspielgescheschwindigkeit. Dazu kommt noch das Wiederholen von frei bestimmbaren Teilstücken eines Songs. Ampsimulationen und Effekte sind für mich Gimmicks, auf die ich beim Üben verzichten kann.

Das Zoom B1 dagegen ist ein Multieffektgerät. MP3 abspielen und dabei die Geschwindigkeit oder Tonhöhe ändern kann es meines Wissens nach nicht, aufnehmen auch nicht.

Wenn du also für kleines Geld viele Effekte probieren willst, dann nimm ein Multieffektgerät wie das Zoom B1.

Suchst du etwas, um zu Musik üben zu können und das Gespielte zwecks Kontrolle aufzunehmen, dann greif zum Tascam GB1. Alternativ kannst du auch eine Handyapp wie Music Speed Changer zum MP3 abspielen nehmen. Eine Aufnahmemöglichkeit, einen Kopfhöhrerverstärker oder Effekte hast damit jedoch nicht.
 
@Just4Strings: thx für die Tips. Weíßt du was wegen Impendanzen und ob der Tascam Drums an board hat?

greets, job
 
Drums hat das Teil meines Wissens nach nicht, nur ein einfaches Metronom.

Technische Daten findest im Review von Uli am Anfang dieses Threads und bei Tascam: http://www.tascam.eu/de/gb-10.html
 
Bug oder Feature?

Dies hier ist offenbar einer der jüngsten Threads zum GB-10, und vielleicht liest den nach so langer Zeit ja noch jemand und antwortet sogar :)

Ich habe mir so ein Gerät zum Testen gebraucht gekauft, um es ggf. in besondere Raumsituationen einsetzen zu können. Wenn ich dort MP3's draufziehe und abspiele, klingen die nicht so, wie es ein normaler Mp3-Player wiedergeben würden. Stattdessen wird die Gesangsstimme zu einem großen Teil rausgefiltert, und auch andere Instrumente klingen "anders". Der Effekt bzw. Wirkungsgrad ist je nach Datei unterschiedlich, und mitunter durch ein gewisses Pumpen auch etwas "weird", aber das schiebe ich mal auf den damaligen Stand der Technik.

Wenn ich einen Gitarren-Trainer verwende, ist es natürlich naheliegend und auch gewünscht, wenn die Gitarre im Gesamtsound nach vorne gebracht wird und andere Instrumente zurückgenommen werden (Feature?). Andererseits ist das Ergebnis auch recht willkürlich, wenn ein Song mehrere Gitarrenspuren enthält und mir das Gerät vorgibt, welche ich zu hören habe (Bug?). Z.B. lässt sich das Slide-Intro bei Free Bird nur erahnen, während die Picking-Git. ganz weit vorne ist. Ich habe mich zuvor noch nie mit solchen Geräten befasst, die beschriebene Wirkungsweise ist auch nirgendwo dokumentiert. Ich bin jetzt einfach mal im guten Glauben, dass das bei einem Gitarren-Trainer halt so ist.

Gibt es Erfahrungswerte oder Tipps, wie man bei dem Gerät einzelne Parts oder Stimmen anders betonen kann? Oder gilt "take it like it is"?
 
Das da irgendwas anders klingt ist mir noch nicht aufgefallen. Es kann allerdings sein, daß die Effektsektion eingeschaltet ist, die nach dem Ausschalten ebenso wie Tonhöhe und Geschwindigkeit auf dem vorher eingestellten Wert bleibt.
Das einzige, was mir aufgefallen ist, ist die Tatsache, daß mp3s mit 44100 Hz aufgenommen sein müssen, sonst spielt er sie nicht ab. Bei zB von YouTube gerippten files ist das oft nicht der Fall, die müssen dann mit Audacity o.ä. geändert werden, dann geht es.
 
Danke für die schnelle Antwort!

Mir schoss gerade eine Idee in den Kopf, und ich habe mein Headset gegen einen alten Kopfhörer aus dem Keller ersetzt. Und siehe da, das war die Lösung :rolleyes:

Der von mir beschriebene Effekt tritt dabei aber auch nur am GB-10 auf, wenn ich die MP3's mit dem Headset an anderen Notebooks anhöre, ist alles normal. Muss man auch erst mal ahnen, dass es da einen Zusammenhang geben kann. Wie zuvor geschrieben gibt es Songs, bei denen z.B. der Gesang fast vollständig rausgefiltert wird.

Case closed!
 

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