Zählzeiten/Takte bei schnellen Licks

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Moin!

Als ich angefangen habe, ein paar Techniken für schnelles Spielen zu lernen, fiel mir nach einiger Zeit auf, dass ich Probleme hatte, so manch gelerntes Lick anzuwenden. Der Grund dafür ist, dass manche Muster anscheinend nur im 4/4 Takt und andere nur im 3/4 Takt funktionieren.

Wenn ich, um mal simpel zu bleiben, z.B. so ein muster nehme:

e--12--h15------------
h--------------12--h15 ...

Und das immer wiederhole, dann zähle ich beim spielen im Kopf 1,2,3,4,1,2,3,4 ...
Bei einem Backingtrack/Song im 3/4 Takt bleibt es allerdings irgendwie stecken und funktioniert nicht mehr.

Umgekehrt z.B. bei diesem Sweep-Muster:

e--15p--12----------------12--15p--12-----------------12
H--------------13------13-------------------13------13-----
G-------------------14----------------------------14----------

Dabei zähle ich im Kopf 1,2,3,1,2,3 ... und es scheint nur im 3/4 Takt zu funktioneren.

Das eine Muster scheint symmetrisch, das andere asymetrisch zu sein - beide haben also nur beschränkte Anwendungsmöglichkeiten.

Meine erste Frage ist: Habe ich das richtig verstanden, oder gibt es Dinge, die ich übersehen habe? Rede ich vielleicht sogar absoluten Unsinn? ;) Naja, glaub ich eigentlich nicht, weil ich es schon beim jammen so anwende, aber ich habe mich ja schon oft gewundert :)

Meine 2. Frage ist nun:

Wenn ich ein muster habe, wo ich "1,2,3,4,5,1,2,3,4,5..." zähle - auf welche Taktarten kann ich das anwenden? Symmetrische oder asymetrische? Ich befinde mich gerade bei meinem dritten oder vierten versuch, diese 3-notes-per-string Technik zu lernen und ich habe keinen Bock mehr, wie in der Vergangenheit, kein Konzept und kein Anwednungsgebiet zu haben - denn dann bleibt die Technik garantiert auch nicht hängen, weil ich sie garnicht in Stücke einbauen kann. Ich könnte mir vorstellen, dass es auch für den 4/4 Takt geeignet ist, weil ich, nach viermaliger Wiederholung, ja auf 20 (vielfaches von 4) komme. Auch hört es sich, schnell gespielt, verdächtig danach an ... aber ich dachte, ich frage mal lieber ... ^^

Ich probiere mich gerade an Mustern, wie in diesem Video hier dargestellt sind:
http://www.youtube.com/watch?v=vh779aVei0s&feature=channel_video_title

nicht erschrecken :D

Wäre cool, wenn ihr mir helfen könntet! Danke im vorraus!
 
Eigenschaft
 
Habe ich das richtig verstanden ...
Nein;)

... oder gibt es Dinge, die ich übersehen habe? Rede ich vielleicht sogar absoluten Unsinn?
Zweimal ja ;);)

Du hast wohl "übersehen", daß es nicht nur Viertelnoten gibt. Bei deinen "Tabs" fehlen ja auch die Notenwerte.

Wenn du z.B. dein Sweepmuster in Achteltriolen spielst, passt es genau in einen 4/4-Takt. Du zählst dann zwar im Kopf 1-2-3, aber das alles auf einen Beat/Metronomschlag.

Ganz abgesehen davon müssen Licks weder auf die Eins beginnen, noch auf die Vier (oder Drei oder sonst was) enden.

Und wenn du dein erstes Beispiel in 16teln spielst, kannst du es im 3/4-Takt dreimal und im 4/4-Takt viermal wiederholen.

Irgendwie kapier' ich dein Problem nicht. Hab' vielleicht schon zuviel Bier getrunken ;):D
 
Mankann im Prinzip jede "Gruppe von Noten" in jedem Metrum spielen. Die Kunst besteht vor allem darin, die Übersicht zu behalten. 1. muß das Lick sauber sein und 2. muss man ständig wissen, auf welcher Zählzeit man sich im jeweiligen Metrum gerade befindet.
Einfaches beispiel: Ein sich wiederholendes pattern von 3 Noten (mit vom Notenwert her gleichem Abstand zueinander und ohne Pause dazwischen) wird ohne weiteren Kontext (klickendes Metronom, Jam-Track etc) als erstes als "123123123 ..." wahrgenommen und gefühlt. Spielt man es recht langsam, empfindet man es vielleicht als einfachen 3/4 Takt. Spielt man schneller empfindet man es als Achteltriolen noch schneller vielleicht als Sextole..........Alle diese Wahrnehmungen hätten gemeinsam, dass ein mitlaufender Klick immer auf die erste dieser "Drei-Noten-Gruppe" fiele (soweit man es so spielt, dass die erste Note dieser 3-er Gruppe auch jeweils als Anfangspunkt auch der Schwerpunkt des Gebildes sein soll. Im "advanced-Modus" kann man natürlich auch 231231 oder 312312 spielen, wobei die erste Note zwar auf dem Klick liegt, aber nicht die "als Akzent" empfundene Note empfunden wird)

Setzt man dieses Pattern als binäre Achtellinie in einen 4/4, erhät man so ein "Verschieber-Gefühl" . Die erste Gruppe beginnt dann auf der 1, die zweite Gruppe auf der 2+, die 3. Gruppe auf der 4, die nächste auf der 1+ im 2. Takt usw. Sowas kann man dann nach Belieben in die Länge ziehen, (und im besten Fall weiß man auch ständig, auf welcher Zählzeit man sich gerade befindet. Interpretiert man die 3-er Gruppe als 16-tel , erhält man ein sich wiederholendes Lick auf der Basis von punktierten Achteln : 1, 16-tel vor der 2, 2+, 16-tal nach der 3, 4, 16tel vor der nächsten 1...usw.

Das soeben erklärte Prinzip findet ziemlich häufig Verwendung. Letztlich lässt sich aber jede Gruppe von Noten über jedes Metrum spielen und man kann diese Gruppen selbstverständlich auch um (jeweils gleichbleinbende )Pausen ergänzen. Rhythmik ist ein großer Spielplatz. Wichtig ist eben immer der Überblick von Lick und Kontext. Sonst wirds häufig einfach nur unsauber & wirr statt rock 'n roll.
 
Hey ihr zwei!

Vielen Dank für eure Antworten, sie haben mir die Augen geöffnet! ;) Onceagain hat mir hier die knallarte Logik anschaulich gemacht und Cuby ist dann noch ein wenig in die Tiefe gegangen. Klingt auch alles sehr logisch ... ich denke, ich könnte diese Pinzipien jetzt beim SCHREIBEN von Soli umsetzen - beim Improvisieren braucht das aber sicherlich verflucht viel Übung, nicht aus dem Konzept zu kommen.

Mein Hauptproblem war:

Nehmen wir an, ich will von einem solchen Muster:

e--12--h15--p12--------
h---------------------h15 ... etc

zu so einem Muster alternieren:

e--14--p12------------
h--------------15------ ... etc


So müssen im ersten Fall (nach meinen neuen Erkenntnissen, die ich dank euch gewonnen habe) ja einmal 4 Noten und einmal 3 Noten auf einen Klick passen. Logischerweise verringert sich dann beim 2. Lick die Geschwindigkeit bzw. der Abstand zwischen den Noten vergrößert sich. Besonders bei einem fließenden Wechsel ohne größere mentale Vorbereitung fühlt sich das - zumindest bei mir noch - ZIEMLICH komisch an. Besonders wenn man es in die andere Richtung probiert. Ich habe diese Hürde als so extrem empfunden, dass ich daraus gefolgert habe, ein bestimmter Takt lasse nur ein bestimmtes Muster zu. DAS war mein Problem.
Im Kopf ergibt es Sinn, aber beim improvisieren die richtige neue Geschwindigkeit zu treffen ist nicht unbedingt so einfach.

Mir würden jetzt schon einige Übungen einfallen, die ich mir zu diesem Problem designen könnte. Gibt es vielleicht irgendwelche populären Übungen dazu? Besonders zu diesem "Verschieber-Prinzip" von Cuby müsste ich meinen eigenen Schädel schon ganz gut anstrengen ^^

Danke nochmal!
 
So müssen im ersten Fall (nach meinen neuen Erkenntnissen, die ich dank euch gewonnen habe) ja einmal 4 Noten und einmal 3 Noten auf einen Klick passen.

Du hast es erst halb verstanden. Man kann die Notenlängen verändern; das ist aber nicht der einzige Weg und ein 'muss' ist da völlig falsch.

Ganz abgesehen davon müssen Licks weder auf die Eins beginnen, noch auf die Vier (oder Drei oder sonst was) enden.

Und wenn du dein erstes Beispiel in 16teln spielst, kannst du es im 3/4-Takt dreimal und im 4/4-Takt viermal wiederholen.

Diesen Abschnitt hast du anscheinend nicht nachvollzogen.

Nimm mal konkret dein zweites Muster und zähl das im 4/4tel wie folgt:
e--14--p12--------------14--p12--------------14--p12--------------14--p12------------
h--------------15--------------------15--------------------15--------------------15------

-----1---2-----3----------4----1-----2----------3-----4----1---------2-----3-----4

Siehe da: passt!
 
WHOW! :D

Ja klar! Ich habe es nicht nachvollzogen, weil ich erstmal mein Instrument zur Hilfe nehmen wollte ... aber jetzt wirds mir auch so klar. Man hat ja da oben auch insgesamt 12 Schläge - sprich das kleinste gemeinsame Vielfache von 4 und 3.
Spielt man 3 mal das erste Muster und 4 mal das zweite (wie du oben), verändert sich von der Zeit her nix. Oh ha, da ergeben sich aber echt schräge Kombinationsmöglichkeiten, wenn man das mal weiter denkt.

Da sag nochmal einer, Shredden sei stumpfsinnig :)
 

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