Youtube-Gehörbildungskanal

  • Ersteller Kaffeetrinken
  • Erstellt am
Kaffeetrinken
Kaffeetrinken
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
07.06.16
Registriert
22.10.15
Beiträge
7
Kekse
0
Moin zusammen.

Ich habe mich damals bei meinen Aufnahmeprüfung (Schulmusik und später Tonsatz) immer darüber geärgert, dass es kaum ordentliche Möglichkeiten gibt, Gehörbildung für sich alleine zu üben. Programme ohne richtige Klaviersounds, es gibt zu den einzelnen Aufgabentypen nicht genug unterschiedliche Übungen, es fehlen die geeigneten Übungen, es gibt Übungen die sich dem Übenden anpassen und gar vorhersehbar werden usw. usf. Und immer hatte man ja keinen Partner zur Verfügung und musste sich behelfen.

So, das Studium ist vorbei, ich habe mir gedacht, mache ich einfach mal selber einen Youtube-Kanal mit den Gehörbildungsübungen. Ziel ist es auf lange Sicht zu den relevanten Aufgabentypen ein Bündel von Aufgaben bereitzustellen, und diese alle mit einem richtigen Klavier aufzunehmen.

Ich habe schon einmal angefangen mit Aufgabentypen, die mir selbst weitergeholfen hätten und die ich damals mit meinen Übungspartnern rauf und runter gemacht habe:

atonale Reihen
Intervalle simultan
Dreiklänge mit Umkehrungen
tonale Melodien

In Planung sind:

Intervalle sukzessiv
Akkorde
Grundtonbezogenes Hören
Zweistimmiges Melodie-Diktat
Vierstimmiges Melodie-Diktat
Cluster hören (das sich Ton für Ton aufbaut, man muss die zusätzlichen Töne notieren)
Rhythmus-Diktate
Erkennen von Taktarten

Ich wollte zum einen natürlich ein wenig Werbung für meinen Kanal machen (https://www.youtube.com/channel/UCyB3kOuG2C9embHy-cfqncQ) - so ehrlich muss man sein, und vielleicht hilft es dem einen oder anderen ja sogar schon jetzt -, und auf der anderen Seite fragen, ob die Aufgabentypen so weit praktikabel sind, ob ihr als Besucher noch andere Wünsche hättet, was für Verbesserungsvorschläge ihr habt.

In diesem Sinne bin ich auf Antworten gespannt - bis dahin: immer schön
Kaffeetrinken.

Anm. d. Mod.: Kaffeetrinken hilft nicht, wenn der Link nicht funktioniert. ;)
Habe ihn korrigiert. ;)
Viele Grüße
Be-3
 
Eigenschaft
 
Grund: Link-URL korrigiert
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Hallo Kaffeetrinken,

ich habe mal ein wenig in Deinem Kanal herumgestöbert und muß sagen, die Videos sind durchaus ansprechend gemacht, didaktisch sinnvoll und anhand der Lösungen kann man überprüfen, ob man richtig gehört hat.


immer darüber geärgert, dass es kaum ordentliche Möglichkeiten gibt, Gehörbildung für sich alleine zu üben.
Nun ja, es gibt wohl schon ein paar Möglichkeiten, aber Du nimmst ja vor allem Anstoß daran, daß diese
Programme ohne richtige Klaviersounds,
auskommen.

Es ist wohl durchaus eine Tatsache, daß sich ein echter akustischer Klavierklang aus verschiedensten Gründen von einer elektronisch erzeugten Attrappe unterscheidet und auch viele Solisten irritiert sind, wenn sie nicht mit einem akustischen Instrument begleitet werden.

Mir stellt sich aber die Frage, ob man Gehörtraining unbedingt auf akustische Klaviere beschränken muß - es gibt schließlich noch andere Instrumente. Und zu allerletzt: der Alltag besteht ja heute auch aus vielen unterschiedlichen Klangquellen, allzu oft synthetischen.

Muß man eine kleine Terz nicht erkennen können, wenn sie von einer Gitarre oder einem Synthesizer gespielt wird?
Zählt die Ausrede: "Tut mir leid, ich kann das nur mit einem echten Klavier."?

Vorteile von Programmen gegenüber Videofilmen
Meiner Meinung nach besteht beim Üben ("Gehörtraining") der Haupteffekt aus der Überraschung, dem Unerwarteten.
Dieses Unerwartete kann ich dadurch realisieren, daß ich mir von einer anderen Person vorspielen lasse, oder indem ich ein Programm verwende, das mir zufällige und sich ändernde Aufgaben bietet.

Die Filme jedoch, so gut gemacht sie sein mögen, hat man einmal gesehen und kennt dann eigentlich die Lösung.
Zum weiteren Üben bzw. generell zur Festigung des Lernstoffs helfen sie jedoch leider nicht viel.

Wie hast Du Dir die Arbeit mit den Videos vorgestellt? Oder habe ich etwas übersehen?

Viele Grüße
Torsten
 
Erst einmal herzlichen Dank für die Antwort.

Die Idee erwuchs natürlich aus der Tatsache, dass das Klavier eben im Gehörbildungsunterricht das Mittel der Wahl ist - dementsprechend waren mir damals die Sounds meiner Gehörbildungsprogramme ein Dorn im Ohr. Von daher ist dein Einwand sicherlich berechtigt - bei der Geige oder der Klarinette oder gar synthetischen Instrumenten sieht das Hören dann schon wieder ganz anders aus (mein Gehörbildungslehrer hat uns damals auch immer solche Aufgaben, und am schlimmsten: Aufgaben mit nach einer Naturtonreihe gestimmten Klavier mitgebracht), und mein Bemühen richtet sich sicherlich auf lange Sicht eher an Musikstudenten oder solche, die es werden wollen (dafür fehlen natürlich noch Unmengen an Aufgabentypen, und natürlich auch Aufgaben).

Mir ist bewusst, dass dieses Angebot das Lernen und Üben mit Freunden / Lernpartnern nicht ersetzen kann, und darum soll es auch gar nicht gehen. Ich stelle mir das Ganze eher als Ergänzungsangebot vor, bei dem eben mit diesen Klavier-Sounds geübt werden soll.
Meine Erfahrungen mit Gehörbildungsprogrammen waren aber auf Dauer eher dergestalt, dass irgendwann das Prinzip, nachdem Aufgaben organisiert und Fehler wieder verstärkt geübt wurden, mir klar war, sodass ich am Ende Intervalle, Akkorde usw. nicht mehr gehört habe, sondern auf der Basis von Ähnlichkeiten Wahrscheinlichkeiten abgeschätzt habe (wahrscheinlich hat sich da inzwischen auch das eine oder andere getan), neben vielen Programmen, die die Aufgabentypen, die ich brauchte (z.B. Clusterhören - damals für die Aufnahmeprüfung in Detmold) nicht bereitstellten.

Die Arbeit mit den Videos habe ich mir in der Tat so vorgestellt, dass man mit den Playlists die Aufgaben macht, und erst einmal keine Aufgaben wiederholt. Das führt natürlich dazu, dass auch eine ganze Menge von Aufgaben entstehen muss (Tag für Tag...), wobei hierbei der Schwierigkeitsgrad behutsam steigen soll - Gehörbildungstraining braucht den steten Tropfen, darüber braucht man, denke ich, nicht zu diskutieren. Ab einer bestimmten Anzahl schwächt sich der Wh.-Effekt aber meines Erachtens zunehmend ab...

Zudem soll auf lange Sicht, gemessen an den Aufnahmeprüfungen der Musikhochschulen, neben den exotischeren Aufgabentypen auch Prüfungssimulationen in Echtzeit möglich sein. In der Regel veröffentlichen Hochschulen ja eine Musterklausur auf ihren HPs, aber hierfür muss man ja auch erst einmal jemanden finden, der diese einem vorspielt, und dann jemanden, der dementsprechende weitere Prüfungen erstellt.

PS
Das mit dem Link ist ärgerlich, herzlichen Dank für die Korrektur - da habe ich wahrscheinlich beim Kopieren ein Zeichen vergessen. Dafür natürlich einen Keks - auch wenn der selbstredend viel zu wenig ist ;-).
 
Hmm... ich bin erst auf deinen Kanal gestoßen und jetzt durch Zufall auf deinen Beitrag hier :great:

Ich finde es super, und da die Frage gestellt wurde, wie man damit arbeitet:

Ich hatte ein Jahr Gehörbildungsunterricht (einmal wöchentlich in der Musikschule). Dieser Kurs ist nun beendet und ich habe nach Übungsaufgaben gesucht, damit mir mein Können nicht gleich wieder verloren geht. Und dafür sind die Aufgaben klasse.
Praktischerweise sind die sehr ordentlich in Listen sortiert, so dass ich mich von Lektion 1 aus vortaste. Mal bin ich überrascht, wie leicht die sind, mal sind echte Brocken dabei zum Kniffeln, aber insgesamt eine echt gute Mischung.
Man hört sich einfach das Aufgabenvideo so oft an wie benötigt (natürlich immer mit dem Ziel, dass das so wenig wie möglich ist), schreibt das auf und geht dann zur Lösung : )

Mir hilft es gerade unglaublich, auch wenn ich natürlich noch andere Programme und Möglichkeiten zusätzlich nutze.

Also danke für deine Mühe, die Videos zu erstellen, ich bin begeistert von dem Klavierklang:m_piano2:, und mach bitte weiter, denn als Ergänzung für die Aufnahmeprüfungsvorbereitung ist das super:claphands:
 
Hallo Annino!

Herzlichen Dank für die Rückmeldung!

Wenn ich höre, dass hier jemand gerade für eine Aufnahmeprüfung lernt, dann muss ich wohl die Abteilung "Vierstimmiger Satz" noch ausbauen - ich komme hoffentlich nächste Woche dazu ;-).
Das ab und an auch Übungen dabei sind, die eher motivierend sind, ist natürlich auch gewollt - man muss auch immer wieder merken, dass man schon etwas kann, das ist ja klar.
Ich bleibe natürlich weiter am Ball!

Was mich interessieren würde: Gibt es Aufgabentypen, die du vermisst? Oder welche, zu denen dir du mehr Übungen wünschst? (Im Sinne der Schülerorientierung, wie es im Pägagogen-Deutsch heißt).

Ich bin gespannt auf deine Antwort!

Bis dahin
immer schön
Kaffeetrinken.
 
Ich weiß nicht, ob du das noch vor hast und irgendwo unter Akkorde und/oder Cluster versteckt hast: Vierklänge (Sept-/Septnonakkorde, Sixte ajoutee, ... ) Kam zumindest bei einer Übungsklausur dran, die ich gemacht habe. Und ich war megaschlecht dadrin, weil ich vorher gar nicht daran gedacht hatte.

Und was ich noch aus einem Buch habe und wo ich mir selbst Aufgaben aufgenommen habe: Punktdiktate. Ich weiß nicht, ob das so allgemein bekannt ist: Man hat halt eine Dur- (später auch Moll-)tonleiter. Zuerst hört man den Grundton und dann andere Töne der Tonleiter, von denen man sagen muss welcher das ist. Zuerst eher so in näherer Umgebung, dann über das ganze Klavier verteilt, so dass man oktaviert denken muss. Besonders gut geht das, wenn man mit Solmisation denkt (also falls du dazu mal Aufgaben machen willst...). Sichert auch das Gefühl für das Verhältnis eines Tons zum Grundton ab, was man dann ja wieder in Melodiediktaten braucht, selbst wenn das direkt in keiner Aufnahmeprüfung vorkommt.

Skalen fehlen bei dir auch noch. Ich glaube mindestens die Dur- und Mollskalen sollte man für eine Aufnahmeprüfung schon unterscheiden können, ich übe im Moment auch die Kirchentonleitern mit. Ob sich das aber so sehr für deine Art von Videos anbietet, weiß ich nicht. Das macht man vielleicht doch lieber mit einem Programm.

Falls du noch mehr Anregung brauchst würde ich einfach mal sämtliche Gehörbildungsprogramme/-apps durchgucken, was die noch so drin haben, aber ich schätze mal, du hast im Moment noch genug Aufgaben und Ideen.

Ich finde, das Wichtigste ist, dass du durchhältst und immer mal ein wenig weiter arbeitest. Das Thema spricht zwar nur eine relativ kleine Gruppe an, aber die Videos werden über Jahre hinweg aktuell bleiben und es werden dir noch viele danken:rolleyes1:

Viel Spaß noch weiterhin bei deiner Arbeit,
Annino

PS: Bin absoluter Teetrinker. Ich hoffe, du bist mir nicht böse :(
 
Ach so und was mir noch eingefallen ist: Vierstimmiges Hören steht bei mir nirgends auf der Anforderungsliste. Immer nur entweder ein- oder zweistimmig.

Hast du Lust mal zu erzählen, was für dich bei der Aufnahmeprüfung überraschend kam, besonders schwer war? Nich nur unbedingt auf Gehörbildung bezogen :-D
 
So, Akkorde gibt es in der Tat erst ab vorletzter Woche - in der Playlist Akkorde werden ab sofort neue Aufgaben zu finden sein, oder sagen wir: ab Mitte nächster Woche.

Die Punktdiktate kenne ich unter dem Namen "Grundtonbezogenes Hören" - und da wird auf jeden Fall was kommen, wahrscheinlich aber erst in den nächsten Ferien.

An Skalen hatte ich in der Tat noch gar nicht gedacht, aber warum nicht? Muss ich mir mal durch den Kopf gehen lassen, wie so etwas aussehen könnte.

Ansonsten: Teetrinken ist natürlich kein Problem, vor allem da es sich bei Kaffeetrinken um eine Roman-Figur aus Pratchetts "Schweinsgallopp" handelt.

Und Aufnahmeprüfungen -
besonders unangenehm fand ich damals eine Übung in Detmold, bei der ein Cluster gespielt wurde, danach noch einmal dieses Cluster verbunden mit der Frage: "Welcher Ton fehlt?". Ist bei mir aber schon was länger her ;-).
Grundsätzlich bietet es sich aber an, Vorbereitungskurse zu machen und mit Studenten aus der jeweiligen Stadt mit dem jeweiligen Fach zu sprechen, dann sollten allzu böse Überraschungen eigentlich ausbleiben.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben