Yamaha P85 - seltsames Klangphänomen

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onkel_keks
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Hallo,

nach langem überlegen und recherchieren hab ich mir ein P85 zugelegt.
Nach der ersten Begeisterung und genauerem Hinhören ist mir was seltsames am Klang des Pianos aufgefallen:

Erstens klingt es irgendwie immer so als würden ganz dezent und leise Streicher im Hintergrund mitspielen (und nein, der "Dual Mode" oder wie das heißt ist nicht eingeschalten, es sollte hier nur das Piano spielen). Es ist nur sehr leise und auch nicht eindeutig als Streicher identifizierbar, es könnte auch einfach eine Sinusschwingung sein, die dem Sample beigemischt wird. Bemerkbar ab etwa einem C4, und störender wenn man leise spielt.

Zweitens: auch bei ausgeschaltetem Reverb (den ich anfangs auch für das "Streicher-Phänomen" verantwortlich gemacht habe): wenn ich einen hohen Ton (C6) kurz anschlage und gleich wieder loslasse, klingt er noch einige Sekunden recht deutlich vernehmbar nach (nein, ich stehe nicht am Sustain-Pedal :rolleyes:). "Soll" das so sein? Kann ich mir ja irgendwie nicht vorstellen, denn selbst wenn hier ein Resonanzverhalten o.ä. emuliert werden soll, würde bei einem echten Klavier ja der Dämpfer das nachklingen verhindern.

Ist das jetzt normal für das P85/kann man sich zu dem Preis einfach nichts besseres erwarten oder sollte ich das Ding wieder zum Händler zurück schleppen (und evtl gleich gegen ein Casio PX-130 tauschen)?


Danke,
onkel_keks
 
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Das Nachklingen im oberen Diskant ist kein Fehler, sondern ein Qualitätsmerkmal! Denn bei einem akustischen Klavier haben die Töne der obersten Oktave (ab e4 aufwärts) auch keine Dämpfer mehr. Klaviere und Flügel haben noch ein viel schöneres Nachklingen als Digitalpianos, weil auch die Saiten nicht angeschlagener Töne teilweise mitschwingen. Bei einem wirklich guten Piano-Sample muss ein leichtes Nachklingen hörbar sein. Hochwertige Samples haben auch ein leichtes "klopfendes" Beigeräusch, das den Anschlag des Hammerkopfes auf die Saite simulieren soll.

Mein P60 hat ein ganz geringes Nachklingen, das gegenüber dem akustischen Vorbild zu schwach ausgeprägt ist. Dagegen haben P120 und P155 ein stärkeres und trotzdem relativ realistisch klingendes Nachklingen.

Auch das Korg SP250 hat ein schönes Nachklingen im oberen Diskant. Nicht so "professionell" wie bei den höherwertigen Yamahas, aber angenehm.

Die andere (streicherähnliche) Schwingung sollte allerdings nicht sein. Das sollte überprüft werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
ah, gut zu wissen, danke :)
was die "streicher" betrifft...es ist ziemlich leise und vielleicht bilde ich es mir ja nur ein...aber es klingt wie gesagt bei sanften anschlägen im ausklingen ein bisschen so als wäre dem sample eine sinusschwingung beigemischt.
aber das ist lang nicht so störend wie das ausklingen der hohen töne gewesen wäre wenn das nicht so sein hätte sollen...ich hoffe ihr versteh was ich meine :rolleyes:

nochmals danke,
onkel_keks
 
Jetzt habe ich verstanden, was Du meinst! Das Decay-Verhalten (engl. decay = Zerfall, hier: Abklingzeit). Wenn man auf einem akustischen Klavier ohne Pedal einen Ton anschlägt und die Taste hält, so vergeht eine gewisse Zeit, bis der Ton von selbst abklingt (ohne dass die Saite durch einen Dämpfungsfilz beeinflusst wird). Hierbei ändern sich auch die klanglichen Eigenschaften eines Tones im Zuge des Abklingens. So etwas ist mit digitalen Instrumenten gar nicht so einfach zu simulieren. Hier gibt es bei Digitalpianos sehr große Unterschiede in Zeit, Klangfarbe und Lautstärke. Nicht bei jedem Digitalpiano wird Wert auf ein möglichst realistisches Decay-Verhalten gelegt.

Wenn Du wirklich bezüglich der Funktionstüchtigkeit im Zweifel bist, teste einfach im Geschäft ein anderes P85. Dann kannst Du Dir auch gleich das Nachklingen der Diskant-Töne bei einem akustischen Klavier oder Flügel im Geschäft anhören, damit Du einen Vergleich hast.
 

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