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muddmaestro
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Hier schreibe ich - eher als Newbie in diesem Forum - mein erstes Review.
Zu meiner Person:
Seit 18 Jahren spiele ich nun Klavier, würde mich also unter den fortgeschrittenen Pianisten wiederfinden. Gelernt habe ich auf einem "echten" Klavier, welches ich auch gute 14 Jahre spielen durfte. Nach meinem Umzug quetschte ich die Töne vorerst aus einem alten U-20 (der meine traurige Referenz - was Keyboards angeht - darstellt). Nebenbei arbeite ich als Kirchenorganist, meine letzten Erfahrungen sammelte ich eher auf diesen Instrumenten. Vor kurzem habe ich mir nach viel Probespielen ein Yamaha P-85 zugelegt, um das es in diesem Review auch geht. Man möge mir eventuelle Überschwenglichkeiten in meinem Bericht nachsehen - wie geschrieben, meine Referenz, was digitale Sounds angeht besteht aus einem gut 20 Jahre alten PCM-Keyboard. (Alle Bewertungen der Voices beruhen auf Wiedergabe über eine MB-Quart-Stereoanlage, da die internen Lautsprecher in meinen Ohren einfach nur schwach und Notlösung sind.
Klang:
a) akustischer Pianoklang: wirklich gut
Das Piano bietet insgesamt zwei Klaviersounds. Das Grand Piano 1 ist ein gut gesampelter Flügel, sehr kräftig in den Bässen, bei zartem Anspiel angenehm abedämpft, bei starkem Anschlag hell und klar. Auch die Key-Off-Samples sowie die Seitenresonaz wirkt überzeugend und verleiht dem Instrument einen großen Grad an Realismus.
Das Grand Piano 2 ist sehr hell, etwas "fetziger" vom Klang, der Bass ist nicht so ausgeprägt wie der des ersten.
b) Sonstige Sounds: gut - ausreichend
Zwei E-Piano Sounds (einmal ein Sample im Stil des Fender Rhodes und eines im typischen FM-Sound) bieten das typische E-Piano-Feeling, wobei mir das Ansprechverhalten des FM-Sounds nicht so ganz gefällt: Bei leichtem Anschlag wirkt er recht "glockenmäßig", doch bei einer Nuance zuviel auf der Taste fällt er schlagartig in einen harten, drahtigen Sound. Der Übergang dabei ist für meinen Geschmack zu hart. Der Fender Sound ist da etwas besser abgestimmt, doch auch hier wäre ein weicherer Übergang bestimmt nicht verkehrt.
Zwei Kirchenorgelsounds gefallen ebenfalls, zum einen wird eine klassisch barocke Registrierung (8"+4"+2") geboten, zum anderen eine typische Mixtur-Registrierung. Erste klingt sehr überzeugend, zweite wirkt mittendrin etwas zu schwach, es scheint, als hätte man die 4" aussen vorgelassen, abhilfe schafft dabei jedoch das Zusammenschalten beider Sounds, so erhält man eine voll registrierte Kirchenorgel.
Zwei Cembalo Sounds sind an Board, beide klingen sehr knackig, das zweite stellt dabei eine oktavierte Version des ersten dar.
Ein Streichersample stellt nach unten hin die Grenze der Klangqualität dar, es klingt in hoher und tiefer Lage höchst synthetisch, lediglich in mittlerer Lage erkennt man "Streicher", es reicht jedoch zum untermalen des mittels Sequenzer aufgenommenen
Zuguterletzt bietet das Gerät noch ein Vibraphone. Der Sound klingt zweifelsohne gut, jedoch kann ich dazu nicht viel sagen, da ich für dieses Sample einfach keine Verwendung habe.
Tastatur: gut
Die Tastatur war für mich das eigentliche Kaufargument des Geräts gewesen. Sie bietet einen guten Widerstand, ist - gemäß ihrer Bezeichnung (GHS) - graduiert, was meiner Meinung nach nicht notwendig wäre, doch sich auch nicht störend auswirkt. Tastengeräusche treten nicht auf, egal, welchem Anschlag man das Gerät aussetzt. Der Anschlag ist nicht ganz so präzise wie bei meinem gewohnten Klavier, sie erinnert mich an die Anschläge von 70-80er Jahren Bechstein-Klavieren.
Ausstattung, Bedienkomfort, Design: befriedigend
Die Ausstattung trug nicht allzuviel zu einer guten Bewertung bei, doch schließlich ist das P-85 ein klar auf die Piano-Funktion beschränktes Gerät ohne Schnick-Schnack: Zwei Phone-Outs, jeweils einmal Midi-In / Midi-Out, ein Sustain sowie ein Anschluss für die optionale Pedal-Einheit LP5 stellen die Gesamtzahl der Schnittstellen dar. 10 Direktanwahltasten für die Sounds, ein Metronom sowie 10 Demo-und 50 Presetssongs sind vorhanden. Funktionen wie Hall, Transpose oder Metronom-Lautstärke werden über die Klaviatur gesteuert. Ein Display wird man vergebens suchen.
Das Gerät beherbergt einen 1-Spurigen Sequenzer, der sehr leicht zu bedienen ist.
Die 64 stimmige Polyphonie, die das Gerät zu bieten hat, habe ich noch nicht an ihre Grenzen getrieben.
Im Punkt Design kann das Gerät durchaus punkten, es ist sehr schlank (relevant kompakter als das P70), und wirkt durch eine kleine Filzleiste - wie bei "echten" Klavieren - recht edel. Im zugehörigen Ständer untergebracht macht es einen schlicht-schicken Eindruck
Die integrierten Lautsprecher können hingegen keinen Blumentopf gewinnen, sie machen mehr Geräusch als wirklich Klang (2x6 Watt können imposanter klingen, z.B. im P140).
Zusammen mit der optionalen Pedaleinheit LP5 steht dem Pianisten neben Dämpfer und Sustain (inklusive Halbpedal) auch noch ein Sostenuto Pedal zur Verfügung, womit den Spielmöglichkeiten noch ein paar weitere Türen geöffnet werden.
Fazit:
Für rund 650 Euro bietet Yamaha einen hochwertigen Klavier-Ersatz in der unteren Preisklasse, der sich auf die nötigsten Funktionen beschränkt und für verhältnismäßig wenig Geld einiges zu bieten hat. Die Tastatur bietet eine gute und solide Grundlage, und die Piano-Sounds ergänzen das ganze zu einem stimmigen Gesamtpaket.
Zu meiner Person:
Seit 18 Jahren spiele ich nun Klavier, würde mich also unter den fortgeschrittenen Pianisten wiederfinden. Gelernt habe ich auf einem "echten" Klavier, welches ich auch gute 14 Jahre spielen durfte. Nach meinem Umzug quetschte ich die Töne vorerst aus einem alten U-20 (der meine traurige Referenz - was Keyboards angeht - darstellt). Nebenbei arbeite ich als Kirchenorganist, meine letzten Erfahrungen sammelte ich eher auf diesen Instrumenten. Vor kurzem habe ich mir nach viel Probespielen ein Yamaha P-85 zugelegt, um das es in diesem Review auch geht. Man möge mir eventuelle Überschwenglichkeiten in meinem Bericht nachsehen - wie geschrieben, meine Referenz, was digitale Sounds angeht besteht aus einem gut 20 Jahre alten PCM-Keyboard. (Alle Bewertungen der Voices beruhen auf Wiedergabe über eine MB-Quart-Stereoanlage, da die internen Lautsprecher in meinen Ohren einfach nur schwach und Notlösung sind.
Klang:
a) akustischer Pianoklang: wirklich gut
Das Piano bietet insgesamt zwei Klaviersounds. Das Grand Piano 1 ist ein gut gesampelter Flügel, sehr kräftig in den Bässen, bei zartem Anspiel angenehm abedämpft, bei starkem Anschlag hell und klar. Auch die Key-Off-Samples sowie die Seitenresonaz wirkt überzeugend und verleiht dem Instrument einen großen Grad an Realismus.
Das Grand Piano 2 ist sehr hell, etwas "fetziger" vom Klang, der Bass ist nicht so ausgeprägt wie der des ersten.
b) Sonstige Sounds: gut - ausreichend
Zwei E-Piano Sounds (einmal ein Sample im Stil des Fender Rhodes und eines im typischen FM-Sound) bieten das typische E-Piano-Feeling, wobei mir das Ansprechverhalten des FM-Sounds nicht so ganz gefällt: Bei leichtem Anschlag wirkt er recht "glockenmäßig", doch bei einer Nuance zuviel auf der Taste fällt er schlagartig in einen harten, drahtigen Sound. Der Übergang dabei ist für meinen Geschmack zu hart. Der Fender Sound ist da etwas besser abgestimmt, doch auch hier wäre ein weicherer Übergang bestimmt nicht verkehrt.
Zwei Kirchenorgelsounds gefallen ebenfalls, zum einen wird eine klassisch barocke Registrierung (8"+4"+2") geboten, zum anderen eine typische Mixtur-Registrierung. Erste klingt sehr überzeugend, zweite wirkt mittendrin etwas zu schwach, es scheint, als hätte man die 4" aussen vorgelassen, abhilfe schafft dabei jedoch das Zusammenschalten beider Sounds, so erhält man eine voll registrierte Kirchenorgel.
Zwei Cembalo Sounds sind an Board, beide klingen sehr knackig, das zweite stellt dabei eine oktavierte Version des ersten dar.
Ein Streichersample stellt nach unten hin die Grenze der Klangqualität dar, es klingt in hoher und tiefer Lage höchst synthetisch, lediglich in mittlerer Lage erkennt man "Streicher", es reicht jedoch zum untermalen des mittels Sequenzer aufgenommenen
Zuguterletzt bietet das Gerät noch ein Vibraphone. Der Sound klingt zweifelsohne gut, jedoch kann ich dazu nicht viel sagen, da ich für dieses Sample einfach keine Verwendung habe.
Tastatur: gut
Die Tastatur war für mich das eigentliche Kaufargument des Geräts gewesen. Sie bietet einen guten Widerstand, ist - gemäß ihrer Bezeichnung (GHS) - graduiert, was meiner Meinung nach nicht notwendig wäre, doch sich auch nicht störend auswirkt. Tastengeräusche treten nicht auf, egal, welchem Anschlag man das Gerät aussetzt. Der Anschlag ist nicht ganz so präzise wie bei meinem gewohnten Klavier, sie erinnert mich an die Anschläge von 70-80er Jahren Bechstein-Klavieren.
Ausstattung, Bedienkomfort, Design: befriedigend
Die Ausstattung trug nicht allzuviel zu einer guten Bewertung bei, doch schließlich ist das P-85 ein klar auf die Piano-Funktion beschränktes Gerät ohne Schnick-Schnack: Zwei Phone-Outs, jeweils einmal Midi-In / Midi-Out, ein Sustain sowie ein Anschluss für die optionale Pedal-Einheit LP5 stellen die Gesamtzahl der Schnittstellen dar. 10 Direktanwahltasten für die Sounds, ein Metronom sowie 10 Demo-und 50 Presetssongs sind vorhanden. Funktionen wie Hall, Transpose oder Metronom-Lautstärke werden über die Klaviatur gesteuert. Ein Display wird man vergebens suchen.
Das Gerät beherbergt einen 1-Spurigen Sequenzer, der sehr leicht zu bedienen ist.
Die 64 stimmige Polyphonie, die das Gerät zu bieten hat, habe ich noch nicht an ihre Grenzen getrieben.
Im Punkt Design kann das Gerät durchaus punkten, es ist sehr schlank (relevant kompakter als das P70), und wirkt durch eine kleine Filzleiste - wie bei "echten" Klavieren - recht edel. Im zugehörigen Ständer untergebracht macht es einen schlicht-schicken Eindruck
Die integrierten Lautsprecher können hingegen keinen Blumentopf gewinnen, sie machen mehr Geräusch als wirklich Klang (2x6 Watt können imposanter klingen, z.B. im P140).
Zusammen mit der optionalen Pedaleinheit LP5 steht dem Pianisten neben Dämpfer und Sustain (inklusive Halbpedal) auch noch ein Sostenuto Pedal zur Verfügung, womit den Spielmöglichkeiten noch ein paar weitere Türen geöffnet werden.
Fazit:
Für rund 650 Euro bietet Yamaha einen hochwertigen Klavier-Ersatz in der unteren Preisklasse, der sich auf die nötigsten Funktionen beschränkt und für verhältnismäßig wenig Geld einiges zu bieten hat. Die Tastatur bietet eine gute und solide Grundlage, und die Piano-Sounds ergänzen das ganze zu einem stimmigen Gesamtpaket.
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