Yamaha P-85: Wie kriege ich den Klang auf CD?

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Hi Leute,

mit dem Yamaha P-85 kann ich eine "Aufnahme" vornehmen, d.h. es wird eine Datei abgespeichert, die auf dem Instrument mit dem authentischen Klang wieder abgespielt werden kann. Gibt es die Möglichkeit, genau diesen - also den authentischen Klang - mittels PC auf CD zu brennen?

Was ich ausdrücklich NICHT will ist das Erzeugen einer Midi-Datei mit ihrem toten Klang (das kann ich). Eine Klangverbesserung durch ein anderes Klangmodul (?) wäre natürlich willkommen. Wichtig wären sämtliche dynamischen und rhythmischen Nuancen, also der Eindruck einer akustischen Aufnahme.

Also - geht das? Und wenn ja: Wie?


Mit Dank vorab und hoffnungsfreudigen Grüßen :D

Wolfgang
 
Eigenschaft
 
Hallo Wolfgang,

das eine schließt das andere aus. Willst du nachträglich einen externen Klangerzeuger verwenden, musst du eine Midi-File erzeugen, das den Klangerzeuger anspricht.
Oder du steuerst direkt über Midi einen externen Klangerzeuger an und nimmst diesen über die Audioausgänge auf.

Ansonsten würde ich die Aufnahme über die Audioausgänge des P-85 mit einem beliebigen Audioaufnahmeprogramm aufnehmen (z.B. Audacity). Dort (oder in einem anderen Audioprogramm) kannst du die Aufnahme dann noch nach bearbeiten (EQ, Hall etc.).

Viele Grüße
Stephan
 
Hallo Stephan,

vielen Dank für die schnelle Antwort! :D



Das P-85 hat wohl Midi-, aber keine (!) Audio- bzw. Line-Ausgänge, allerdings einen Kopfhörerausgang über Klinke. Kann ich den hierüber ausgegebenen Ton direkt mit Audacity aufnehmen, also eine Audiodatei erstellen? Welchen Eingang benutze ich am PC? - Einen externen Klangerzeuger besitze ich nicht.


Weitere Fragen zur Dateischiene:

Das P-85 speichert keine Audiosignale, sondern Daten. Bei der Wiedergabe erzeugt es anhand dieser Daten den Sound neu. Mittlerweile weiß ich, dass sich diese Files mit dem Programm "Musicsoft Downloader" (auf der Yamaha-Seite) auf den PC übertragen lassen (muss ich noch installieren). Wie müsste ich vorgehen, damit der PC die Arbeit übernimmt, die sonst das P-85 bei der Wiedergabe leistet? Zur Erinnerung: Ich will am P-85 einen Song einspielen, auf den PC übertragen und auf CD brennen, so dass er nachher über meine Stereoanlage genauso schön klingt wie am Yamaha selbst.

Gruß
Wolfgang
 
Das P-85 hat wohl Midi-, aber keine (!) Audio- bzw. Line-Ausgänge, allerdings einen Kopfhörerausgang über Klinke. Kann ich den hierüber ausgegebenen Ton direkt mit Audacity aufnehmen, also eine Audiodatei erstellen? Welchen Eingang benutze ich am PC?
Ja, du kannst den Kopfhörerausgang dafür benutzen. Ist zwar nicht ideal, weil er dafür eigentlich nicht ausgelegt ist, aber machbar. Beachten musst du dabei nur, die Lautstärke am P85 vorsichtig einzustellen. Kopfhörerausgänge haben ja normalerweise einen höheren Pegel als Line-Outs, d.h. du wirst viel schneller den PC-Eingang übersteuern als mit einem Line-Signal. Es kann also durchaus sein, dass du die Lautstärke am P85 ziemlich niedrig halten musst.
Als Eingang kommt am PC übrigens dann ganz normal der Line-In zum Einsatz.

Wie müsste ich vorgehen, damit der PC die Arbeit übernimmt, die sonst das P-85 bei der Wiedergabe leistet?
Du bräuchtest einen Klangerzeuger, in diesem Falle als Softwareausführung. Sowas gibts, ist aber natürlich nicht ganz billig, wenn es auch gut klingen soll. Außerdem klingt es dann natürlich auch nicht wie dein Yamaha, sondern so, wie diese Software eben klingt.
Im Prinzip ist das nichts anderes, als ein anderes Keyboard oder sonstiges Midi-Gerät als Klangerzeuger zu benutzen - nur, dass es eben nicht auf einem separaten Gerät passiert, sondern als Software im Computer.
 
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Hi Distance,

mit der Antwort kann ich was anfangen! Vielen Dank! :great:

Audio-Übertragung über Kopfhörerausgang zu Audacity hab ich kapiert; das werde ich ausprobieren, sobald meine Frau meinen Laptop wieder rausrückt (PC und Digi stehen zu weit voneinander entfernt).

Zur Dateischiene: Die Software muss nicht genau so wie das Yamaha klingen; darf sich ruhig nach Steinway oder Bösendorfer anhören ... ;) Das P-85 ist ja eh Einsteigerklasse, aber für's Einspielen in's Notationsprogramm allemal ausreichend. Welche Softwares könntest du denn als Beispiel nennen, welche vielleicht auch empfehlen?

Ich komme aus dem Klassik-Bereich und habe so gut wie keine speziellen Erfahrungen mit elektronischen Instrumenten. Vielleicht habe ich eine falsche Vorstellung von Midi; deshalb noch eine Frage hierzu: Sind Midi-Files in der Lage, auf einem anderen Wiedergabeinstrument klangliche Feinheiten in Dynamik und Tempo so wiederzugeben, wie sie eingespielt wurden, so dass sich lediglich die Klangcharakteristik eines anderen Instruments oder einer Software aufgrund der andersartigen, herstellerspezifischen Sounderzeugung vom Original unterscheidet? Vergleichbar einer CD, die ja auf einer anderen Stereoanlage in einem anderen Raum bei identischem Ausgangsmaterial eine ganz andere Klangcharakteristik haben kann? Ich hatte die Vorstellung, Midi-Files klängen dann wie Maschinenmusik. Das ist also vermutlich falsch? :gruebel:

Gruß
Wolfgang
 
... Vielleicht habe ich eine falsche Vorstellung von Midi; deshalb noch eine Frage hierzu: Sind Midi-Files in der Lage, auf einem anderen Wiedergabeinstrument klangliche Feinheiten in Dynamik und Tempo so wiederzugeben, wie sie eingespielt wurden, so dass sich lediglich die Klangcharakteristik eines anderen Instruments oder einer Software aufgrund der andersartigen, herstellerspezifischen Sounderzeugung vom Original unterscheidet? Vergleichbar einer CD, die ja auf einer anderen Stereoanlage in einem anderen Raum bei identischem Ausgangsmaterial eine ganz andere Klangcharakteristik haben kann? Ich hatte die Vorstellung, Midi-Files klängen dann wie Maschinenmusik. Das ist also vermutlich falsch? :gruebel:

Gruß
Wolfgang

Hi Wolfgang,

wie von dir vermutet: Das Ganze klingt so "maschinenmäßig" oder halt auch nicht, wie du es einspielst...;). Die Midi-Files beinhalten - innerhalb der von Midi vorgegebenen Grenzen - alle Feinheiten in Bezug auf Dynamik & Rhythmus. Auf einem anderen Klangerzeuger werden diese Informationen (z.B. Dynamikwerte von 0-127) halt etwas anders umgesetzt - ansonsten funktioniert das aber problemlos.

Viele Grüße
Stephan
 
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Also ich mach das immer so.

1. Ich spiele den Song und speichere ihn auf meinem Digitalpiano ab.
2. Kopfhörerausgang mit microeingang des pc verbinden.
3. Audacity starten und die aufnahmeempfindlichkeit auf kleinste Stufe stellen.
4. Digitalpiano schön laut stellen und die Sound datei wiedergeben.

Wenn du die Empfindlichkeit von Audacity hoch eingestellt, das hast du das problem das in der datei ein rauschen ist.
Stellst du die empfindlichkeit aber niedriger und dein p-85 einfach lauter, haste eine gute quali.
Wie weit du das was ich geschrieben hab umsetzen kannst, weiß ich nicht genau da ich das p-85 nicht kenne.

Mfg Napi33
 
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Hi Stephan,

meine falsche Vorstellung ist korrigiert, ich hab' wieder was dazugelernt. Wer hätt's gedacht ... ;)

Übrigens - ich kann maschinenmäßig spielen wie eine Maschine, Maschinen aber nicht so schön unmaschinenmäßig wie ich ... :D


Dank dir für die Aufklärung. Jetzt warte ich nur noch auf Softwaretipps.


Also bis in kürze
Wolfgang
 
Wow, noch 'ne Antwort!

Das sieht nach klasse Praxistipps aus. Das heißt ja wohl, dass es bei mir prinzipiell auch klappen sollte; wie es dann am besten gelingt, wäre auszuprobieren. Ich kann euch gar nicht sagen, wie mich das freut, Leute, heute Morgen hatte ich noch die Befürchtung, es könnte u.U. überhaupt nicht gehen.

Dank also auch dir, Napi! Mir scheint das ist ein tolles Forum hier. :D:great:

Gruß an alle
Wolfgang
 
Das freut mich das es dir hilft :)
Finde übrigens auch das es ein super Forum ist, mir wurde hier auch schon bei kniffligen Fragen geholfen^^
 
Noch ein Tipp für die Software-Variante: es ist sinnvoller, direkt beim Einspielen live das Software-Instrument und nicht den piano-internen Klang abzuhören, da es durch die unterschiedliche Charakteristik (Velocity-Kurve etc.) der Sounderzeugung nachträglich recht schwierig werden kann, das Ergebnis so hinzubiegen, dass es so klingt wie erwartet. Wenn Du direkt das virtuelle Instrument abhörst, passt sich auch Dein Spiel entsprechend an. Allerdings musst Du dafür das Piano an den Rechner schließen (via USB) und auch etwas Optimierung mit ASIO4All-Treiber betreiben, damit die Latenz das Spiel nicht stört.

Als Empfehlung könntest Du Dir z.B. mal die aktuelle Demo von TruePianos runterladen - das ist zwar keines der typischen dicken Sample-Instrumente (sondern ein modelliertes), ich persönlich finde es aber schöner als den internen Klang meines Kawai-DPs und die Demo ist 40 Tage lang ohne Einschränkungen nutzbar. Persönlich besitze ich als sample-basiertes Instrument auch noch das Galaxy VintageD. Das ist ganz nett, aber mit 130€ auch nicht gerade geschenkt.
 
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Hi LaRate,

auch das sind wohl gute Hinweise. ASIO4All habe ich bereits runtergeladen. Über TruePianos und Co. werde ich mich wohl etwas intensiver informieren müssen. Das sollte ich wohl in einem gut sortierten Laden "am lebenden Objekt" ausprobieren; es scheint ja doch ziemliche Untrschiede in der Qualität bzw. im Geschmack zu geben - wie überall im Leben halt.

Herzlichen Dank auch an dich und schöne Grüße :)

Wolfgang
 
auch das sind wohl gute Hinweise. ASIO4All habe ich bereits runtergeladen. Über TruePianos und Co. werde ich mich wohl etwas intensiver informieren müssen. Das sollte ich wohl in einem gut sortierten Laden "am lebenden Objekt" ausprobieren; es scheint ja doch ziemliche Untrschiede in der Qualität bzw. im Geschmack zu geben - wie überall im Leben halt.
Softwareinstrumente wirst du aber nur in den wenigsten Läden wirklich ausprobieren können. Gut, du wohnst offenbar bei Köln, da hast du natürlich noch mit die besten Chancen überhaupt. Aber ob die Jungs da jetzt alle denkbaren VSTi-Pianos zum direkten Vergleich installiert und eingerichtet haben, möchte ich trotzdem leise anzweifeln...
 

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